Ist der Heise Newsticker ein Blog?

by Volker Weber

Ingo fragt mich heute, ob der Heise Newsticker ein Blog ist. Die Definition in der deutschen Wikipedia lautet:

Ein Weblog (engl. Kontamination aus Web und Log), oft einfach nur Blog genannt, ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Neue Einträge stehen an oberster Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. ... sind Online-Journale, die sich durch häufige Aktualisierung und viele Verlinkungen auszeichnen.

All diese Eigenschaften passen. Ich habe mindestens ein wichtiges Merkmal, das den Newsticker von jedem Weblog unterscheidet, das ich kenne. Ich will damit nur noch nicht rausrücken, um die Diskussion nicht abzuwürgen.

Also: Ist der Heise Newsticker ein Blog? Wenn nein, warum nicht?

Comments

Aus dem gleichen Grund, aus dem auch BildBlog kein Blog ist - redaktionelle Kontrolle.

Dominik Schwind, 2006-03-18

Wie definierst du redaktionelle Kontrolle? Wenn Volker und Cem ihre Artikel vor der Publikation kurz diskutieren und Korrektur lesen würden, wäre vowe.net dann kein Blog?

Ingo Erdmann, 2006-03-18

Der Heise Newsticker bietet keine Trackback Funktion. Ausserdem erscheint er mir etwas zu unpersönlich um ein Blog zu sein.

Tobias Roedig, 2006-03-18

Es gibt genuegend Blogs ohne Trackback. Es gibt genuegend Blogs ohne Kommentare.

Wenn ich mir so die The biggest blogs in the blogosphere, as measured by unique links in the last six months bei Technorati ansehe besteht die Liste fast nur aus "Nicht-Blogs":

Boing Boing hat beides nicht.

Engadget hat soweit ich sehen kann kein Trackback.

Daily Kos hat soweit ich sehen kann kein Trackback, kommentieren kann man anscheinend nur nach Registrierung.

The Huffington Post scheint ebenfalls kein Trackback zu haben.

Googleblog hat weder Kommentare noch Trackback.

dooce hat kein Trackback und Kommentare soweit ich sehen kann nur teilweise.

Instapundit hat weder noch.

Nein, die Kommentare/Trackback Definition zieht fuer mich nicht.

Armin Grewe, 2006-03-18

Wie wär's mit ZWEI Unterschieden?

1) ein BLOG ist m.E. immer eine ziemlich persönliche Angelegenheit, d.h. während ein News-Dienst wie Heise-Online sich aus meiner Sicht in erster Linie (!) daran orientiert, reine Fakten darzustellen und vielleicht noch diese Fakten in einen Kontext wie Marktentwicklung zu bringen, ist die Besonderheit des BLOGS die persönliche Darstellung von Fakten, Erlebtem, Gedachtem, Vermutetem, Erhofftem, etc. wobei die Fakten durchaus eine Rolle spielen können, aber eher der Ausgangspunkt sind, als das zentrale Thema.


2) Die Themenauswahl im BLOG ist wesentlich (!) weiter gefasst als im News-Ticker. Auf Heise-Online würde wohl kaum ein Autor öffentlich darstellen, dass er darüber nachdenkt, eine Nikon oder eine Canon zu kaufen. Das würde dem News-Charakter widersprechen, macht aber den Reiz des BLOGs aus, denn die Diskussion mit Feedback und Anregungen, die sich aus einem solchen Beitrag entwickelt, hat für viele Leute einen praktischen Nutzen (um bei dem Beispiel zu bleiben: aufgrund dieser Diskussion habe ich mir die D70 genauer angesehen und dann auch gekauft und der Kluge Alexander und Owen genauso).

... und last but not least, sind die Kommentare auf News-Beiträge meistens Müll, während sie in Blogs meistens sehr qualifiziert sind ;-)

so long

Stefan Heinz, 2006-03-18

Die Heise Website ist kein Blog, weil sie kein vernünftiges RSS poduziert (unglaublich, aber wahr).

Moritz Petersen, 2006-03-18

Mir gefallen die von Stefan vorgebrachten Argumente schon sehr gut. Für mich gehört zu einem Blog auch immer eine persönliche Note und das Gefühl einer Rückkopplung mit der eigenen Blog-Community. Eine formale Abgrenzung über Funktionalitäten a la Kommentare oder Trackbacks oder RSS-Feeds alleine greift da nicht. Auf jeden Fall ist das mit der Kommunikation zwischen Blog-Autor(en) und der Leserschaft meine Wunschvorstellung von einem Blog :) Erst dann fühlt es sich für mich wie ein richtiges Blog an.

Gerald Steffens, 2006-03-18

Ich stimme Gerald und Stefan voll zu. Aber was ist dann mit Watchblogs? Dominik meinte ja schon, dass Bildblog kein Blog sei. Da kann man aber durchaus geteilter Meinung sein.
In dem gleichen von Volker zitierten Wikipedia Artikel wird Bildblog nämlich als Beispiel für ein Watchblog genannt.
Und aus dem Wikipedia Eintrag zu Bildblog: "Bildblog ist ein von mehreren Medienjournalisten betriebenes Weblog, das in medienkritischer und teilweise unterhaltsamer Art und Weise auf Fehler und Merkwürdigkeiten in der Bild-Zeitung aufmerksam macht."
Nach Geralds, Stefans und Dominiks Meinung wäre Bildblog aber kein Blog. Nach Wikipedia und vielen Anderen aber schon.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Bildblog zumindest mehr Tendenzen hat ein Blog zu sein, als der Newsticker. Aber woher kommt dieses Gefühl? Könnte es noch weitere formelle Unterscheidungskriterien geben?

Ingo Erdmann, 2006-03-18

Der Heise Newsticker ist kein Blog weil er nicht als Blog wahrgenommen wird. Punkt.

Jede andere Diskussion ist akademisch und stellt eine Forderung nach Exaktheit, die die Unschärfe natürlichsprachiger Begriffe als ein Manko darstellt. Der Newsticker ist "gefühlt" kein Blog.

Kein Witz.

Cem Basman, 2006-03-18

Vielleicht ist die Sache mit der eindeutigen Definition nicht unbedingt so einfach und womöglich gar nicht notwendig.

Ich habe einen Freund in Wien, der ein Weblog (gerichtlive.twoday.net) betreibt. Bei dem habe ich immer das Gefühl, dass er schon zu viel Redaktionsluft geschnuppert hat, soll heißen, sein "Weblog" ist für mich einerseits zu steif und andererseits zu sehr an die klassischen Regeln der Berichterstattung angelehnt. Er schreibt sicherlich über interessante Themen, aber es ist zu wenig Weblog, finde ich. Das ist aber auch nur ein schwer zu definierendes Gefühl.
Beim Heise-Newsticker würde ich nie meinen, es sei ein Weblog. Einerseits wegen der Kommentare (= Müll) und andererseits, wird dort unpersönlich und objektiv (im Idealfall) berichtet. Beispiel: Die Namenskürzel unter den Artikeln sagen mir nicht viel, wer ist nun "fm"? Aber vielleicht lese ich den Newsticker auch zu wenig?

Jürgen R. Plasser, 2006-03-18

"The power of weblogs is that they allow millions of people to easily publish their ideas, and millions more to comment on them. Blogs are a fluid, dynamic medium, more akin to a 'conversation' than to a library" About Technorati


Das beschreibt es doch ziemlich gut, oder? Schwerpunkt liegt hier auf "ffluid, dynamic medium, more akin to a 'conversation". Der Heise Newsticker kann damit leider nicht verglichen werden.

Tobias Roedig, 2006-03-18

Diskurse im DiscussionMode, ob X ein Y ist sind sowas von 1995.

Dabei ist es ganz einfach: http://del.icio.us/url/?url=http://www.heise.de:

727 news
353 computer
349 it
240 german
207 technology
183 daily
14 blog

heise ist daily german news über computer, it und technology, but no blog. Basta.

Rainer Wasserfuhr, 2006-03-18

Danke, Rainer.

Cem Basman, 2006-03-18

Jede andere Diskussion ist akademisch

Ich habe nichts gegen akademische Diskussionen einzuwenden. Natürlich ist der Heiseticker "gefühlt" kein Blog. Aber es ist unschädlich, das "Gefühl" exakter zu fassen.

Volker Weber, 2006-03-18

Mir stellt sich eher die Frage, ob die Wikipedia-Definition exakt ist.
Ich stimme zwar überein, dass ein Blog die genannten Merkmale aufweisen sollte, aber nicht alles, was diese Merkmale hat ist ein Blog. Die Merkmale treffen nämlich auf so ziemlich jeden Newsticker (von SpOn über Golem, Tagesschau.de bis hin zu Netzeitung) zu.

Auch wäre ich bei einem Merkmal vorsichtig: warum muss ein Blog chronologisch die Beiträge listen? Das kann theoretisch auch anders gemacht sein.

Wichtig ist vielleicht, ob eine Webseite sich als Blog bezeichnet oder nicht!?!

Stefan Weigand, 2006-03-18

Kein Katzenfotos, also kein Blog.

Scott Hanson, 2006-03-18

Ich glaube nach Scott's Antwort ist das Thema geklaert. Und das Bildblog ist gar kein Blog, die haben keine Katzenfotos, nur Bilder von Katzen aus denen Benzin gemacht wird. Die zaehlen nicht.

Armin Grewe, 2006-03-18


Jede andere Diskussion ist akademisch und stellt eine Forderung nach Exaktheit, die die Unschärfe natürlichsprachiger Begriffe als ein Manko darstellt.


Cem, das ist ein Schlag unter die Gürtellinie gegen meinen erlernten Beruf als Philologe, den ich so in aller Form zurückweisen muss.

Jens-B. Augustiny, 2006-03-18

Ich finde, dass die Kommentarfunktion auf heise.de dazu geführt hat, dass die Redakteure ab und zu diebisch grinsend bewusst trollige Artikel formulieren, in der Hoffnung, dass es anschließend in den Foren rund geht.

Ähnliches beobachtet man auch in einigen Blogs, aber ob dies nun blog-typisch ist, weiß ich nicht.

Hanno Müller, 2006-03-19

Jens, ich will folgendes damit sagen:

(1) Es ist nicht möglich in der realen Welt Definitionen zu formulieren, die präzise sind. In künstlichen oder rein gedanklichen Welten wie in der Mathematik wäre es vielleicht möglich. Beispiel: Definiere mir einen "Tisch", so das er für alle Tische gilt. Das ist nicht möglich. Versuche es.

(2) Es kommt nicht auf die Defiition an, sondern auf den Gebrauch und unsere Vorstellung davon. Und Vorstellungen sind bekanntlich subjektiv. Und unpräzise. Sie können sich sogar ändern.

(3) Letztlich, was würde sich ändern, wenn wir den Heiseticker als Blog bezeichnen oder nicht? Nichts. Auch wenn Volker meint, er hätte ein untrügliches Unterscheidungsmerkmal gefunden.

Ich bin ja gespannt. Volker, deck deine Karten auf ;)

Cem Basman, 2006-03-19

> Definiere mir einen "Tisch", so das er für alle Tische gilt. Das ist nicht möglich. Versuche es.

Ein Tisch ist ein Gegenstand nicht festgelegter Größe mit der markanten Eigenschaft, dass ich mich bei zu großer Annäherung daran stoße. (scnr)

Stefan Rubner, 2006-03-19

Wie wir mittlerweile richtig festgestellt haben, scheitern alle technischen Elemente wie rückwärts chronologische Anordnung, Kommentare oder Trackbacks.

Dominik hat den wichtigsten Teil schon aufgedeckt: Redaktionelle Kontrolle. Der Heise Newsticker bemüht sich um eine Objektivität, die die meisten Blogs vermissen lassen. Dazu gehört es, dass die meisten Beiträge von drei Leuten angefasst werden: Autor, Redakteur und Korrektor. Autor und Redakteur sind in Ausnahmefällen die gleiche Person. Und diese Ausnahmen spürt man manchmal auch. :-)

Blogs bemühen sich dagegen ganz im Gegenteil um Subjektivität. Der Autor stellt seine eigene Sicht in den Vordergrund. An der kann man sich reiben und vielleicht sind auch deshalb die Kommentare in Blogs besser als auf dem Heise Newsticker. Das gilt nicht unbedingt für die allersichtbarsten. Robert Scoble muss beispielsweise den Microsoft-Watschenmann geben, egal was er schreibt.

An dieser Stelle ist vowe.net etwas schief. Ich bemühe mich zwar, die Autoren der einzelnen Beiträge dadurch herauszustellen, dass sie gleich unter der Überschrift erscheinen, aber dennoch ist auf jeder Seite rechts mein Bild. Das stört mich noch ein bisschen, aber mir ist noch keine bessere Lösung eingefallen.

Volker Weber, 2006-03-19

Cem, so kann ich etwas damit anfangen, auch wenn ich immer noch nicht damit einverstanden bin. Aber so lässt sich auch sagen, warum.

zu (1): Geh mal zu Plato und er wird Dir was anderes erzählen. Gerade der Tisch in der Form "Der Tisch an sich" (oder wie man das dann eben übersetzen will, ist nicht einfach) ist DAS Beispiel, das für Platons Philosophie immer wieder herangezogen wird. Mit Deiner Aussage negierst Du mit einem Schlag die Kernaussage der Akademie (die von Platon gegründete Philosophenschule)
Und dann vor allem dies: "Es gibt nichts unexakteres als die exakten Wissenschaften". Leider weiss ich nicht mehr, welcher Wissenschaftler aus den ExWi heraus das gesagt hat, aber es trifft wirklich sehr genau zu, inklusive die von Dir zitierte Mathematik, die nur solange exakt ist, wie man ihre Axiome, die schlichtweg reine Glaubenssache sind (per Definition), anerkennt. Ganz zu schweigen von Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, die genau die Unschärfe versucht zu formulieren. Letzlich basieren die von Dir für nichtig erklärten Definitionen eigentlich auf den genau gleichen Denkmechanismen. Ich sag das als einer, der mal glaubte, sich ein extravagantes Studium leisten zu können und neben der Philologie ein Jahr lang noch Physik belegt hat (bis es dann klar wurde, dass ich das rein zeitlich und wirtschaftlich nicht schaffen würde .... :-) Was ich persönlich daraus gelernt habe: Beide "Lager", die "Exakten" wie die "Unexakten" [Wissenschaften - aber nicht nur] machen schlussendlich dasselbe, sie verwenden nur andere Ausdrücke dafür. Und damit kann man sie nicht mehr gegeneinander ausspielen.

zu (2): Das stimmt natürlich, gilt aber auch hier nicht nur auf dieser Seite des (nicht existierenden) "Grabens": Der in Paris lagernde "Urmeter" ist schon längstens nicht mehr das Mass aller Dinge und ist heute zum historischen Objekt "heruntergekommen". Auch hier hat sich die Sache gewandelt und der Begriff hat mit der Zeit den Wandel mitvollzogen. Notabene unbemerkt für den Grossteil der Menschheit.

Das darf uns aber nicht davon abhalten, diese Definitionen zu suchen, auch wenn wir wissen, dass sie nicht präzis sein können und Veränderung unterworfen sind (man erinnert sich schliesslich an das Heraklit in den Mund gelegte Panta Rhei: alles fliesst). Die sprachliche Kommunikation ist schliesslich darauf angewiesen, dass wir solche Kernbedeutungen unserer Begriffe finden und uns - unausgesprochen - darüber einig sind, sonst könnten wir uns schlussendlich nicht mehr unterhalten, weil jeder etwas anderes darunter versteht. Ich glaube, hier liegt ein Denkfehler in Deinem Ansatz vor: die Defintion soll nicht dazu dienen, den Begriff einzuengen, sondern sie dient dazu, festzustellen, was hinter dem Begriff steht. Und damit stellt die Definition schlichtweg einfach fest, welches der GEBRAUCH dieses Begriffes (im Moment gerade) ist.

zu (3): Doch, es ändert sich was: wir verwenden den Ausdruck nachher bewusster, und das kann nur von Vorteil sein.


Volker: Deck die Karten auf, bevor wir aus dieser Diskussion ein heis(s)es Proseminar machen ....... :-)

Jens-B. Augustiny, 2006-03-19

Auch eine Eigenschaft eines Blogs, die Tatsache, dass während man einen Kommentar schreibt, zwei andere zeitgleich auch schreiben können ..... :-)

Jens-B. Augustiny, 2006-03-19

Ach so, noch etwas, vowe.net ist überhaupt nicht schief in diesem Zusammenhang. Noch vor der Fotografie steht schliesslich:

Ceci n'est pas un blog

Damit kommt vowe.net hier ja gar nicht in Frage ...

... oder gilt das nicht mehr? ...

Jens-B. Augustiny, 2006-03-19

Das wäre ein weiterer philosophischer Ausflug.

Volker Weber, 2006-03-19

@Jens, ... "Ceci n'est pas un blog" - Den Witz hab ich mir verkniffen. Das ist reine Koketterie von Volker. Damit entzieht er sich jeder Bloggerdiskussion ... ;)

@Volker, ... "aber dennoch ist auf jeder Seite rechts mein Bild. Das stört mich noch ein bisschen, aber mir ist noch keine bessere Lösung eingefallen." - Erstens ist das in meinen Augen immer noch DEIN "Ceci-n'est-pas-un-blog" and wir sind nur die Kandidaa-haa-ha-ten. Zweiten natürlich gibt's Lösungen. Siehe den Ansatz "random faceroll" bei Joi oder ähnliches.

@Volker (II), ... "Redaktionelle Kontrolle", mmmh, was ist mit den ganzen Blogs von und bei Online-Zeitschriften/-Magazinen, etc.? Naja, wenn's glücklich macht ...


Cem Basman, 2006-03-19

Aber Spass beiseite, Volker: vowe ist ein konzeptionell ein Ein-Mann-Blog. Ein Mehr-Autoren-Blog müsste etwas anders aufgebaut werden. Es spricht nichts dagegen, neben vowe ein "multi-vowe" zu starten ...

Cem Basman, 2006-03-19

konzeptionell ein Ein-Mann-Blog

Das ist es wohl. Zumindest ist das keine Veranstaltung unter Gleichberechtigten.

Nur ist es halt sehr schwierig, ein Schiff von einem Komitee steuern zu lassen. Cydome und lndcentral haben nicht funktioniert, Boingboing funktioniert ganz wunderbar. Ich habe nicht die Energie für ein "multi-vowe". Wenn ich meine "Gäste" nicht hätte, dann würde ich wohl alleine weiter machen.

Volker Weber, 2006-03-19

Es ist OK wie es ist, Volker. Du bist ein grossartiger Gastgeber. Mach dir keinen Kopf ;)

Cem Basman, 2006-03-19

Und wenn, dann 4 cm kleiner. Damit mir Größe 60 passt. :-)

Und nun wieder zurück zur Frage "Ist der Heise Newsticker ein Blog ..."

Volker Weber, 2006-03-19

Spannender Exkurs ..... :-)

Und während ich im Theater und anschliessend beim Abendessen war, reifte in mir die Einsicht, ich müsse noch mehr Senf dazu geben.

Nachdem Volker die Katze aus dem Sack gelassen hat und eine wirklich interessante und meist treffende Definition gegeben hat, liefert Cem gleich wieder den Beweis der Unschärfe und des "Panta rhei". Denn es gibt tatsächlich diese redatkionell geführten Blogs .... oder nennen sich die einfach nur so und sollten eigentlich die Bezeichnung Blog nicht verwenden?

Jens-B. Augustiny, 2006-03-19

@Hanno: es ist jedenfalls nicht so, dass wir Journalisten, die für den Newsticker arbeiten, bewusst trollig formulieren. Aber es gibt schon mal Geplänkel. Wenn ich angegriffen werde, weil ich mal wieder ein seltenes Fremdwort benutzt habe, überlege ich mir für den nächsten Text ein weiteres Fremdwort. Aber nur, wenn es auch im Kontext der Nachricht passt.

Und dann gab es diese SCO-Meldungen, bei der die Redaktion immer Freitags nachfragte, ob es berichtenswertes zu SCO gab. Das mag man natürlich als Trollfütterung interpretieren. Aber es gab wirklich nur Nachrichten zu SCO und den laufenden Verfahren, das hat sich jetzt mit heise open geändert, das systematisch Linux-Trolle füttert. Da wird schon mal ein Buzzwort wie das vo SCO ausgerufene SCAMP zur Nachricht hochgejubelt, was es nicht ist, sondern reine PR.

Ansonsten ist Heise natürlich kein Blog. Aber: Zur CeBIT hatte Heise mal wieder sein Heimspiel, wo sie uns Freie nicht brauchen können. Da habe ich meine CeBIT-Artikel halt an Focus Online verkauft :) Und sofort kam die Kritik, ich sollte nicht so bloggerisch schreiben, das ginge nicht, weil Focus Online ja Blogs hat (Commander Matting, Ossi Urchs), die durch meine Art der Berichterstattung bedrängt werden.

Aber jenseits der 50 ändert man kaum noch seinen Stil... :) --Detlef

Detlef Borchers, 2006-03-19

Du hast vergessen zu erwähnen, dass Focus Online nur positiv über IT berichtet. :-)

Volker Weber, 2006-03-19

Ich denke, dass der Content bei der Diskussion bisher vernachlässigt wird. Wenn jemand versucht "objektiv" Nachrichten zu bloggen, welche dabei noch recherchiert und nicht nur abgekupfert werden, so kann schnell aus einem Blog eine Nachrichtenseite werden. Solange allerdings daneben noch tausenderlei anderes berichtet wird, beim meisten inklusive persönlicher Einschätzung, so wird niemand von einer Nachrichtenseite sprechen.
Boulevardnachrichtenseiten, wie SpOn sind da natürlich irgendwo dazwischen.

Martin Hiegl, 2006-03-20

Um einen ganz alten Post mal wieder mit einem Kommentar zu beglücken:

Ceci n'est pas un blog vs. Dieses Weblog ist ein privates publizistisches Angebot von (auf der Impressumsseite)

Wie kommt es denn zu diesem Sachverhalt?

Ralph Unden, 2007-03-22

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