DNUG und IBM - "it's complicated"

by Volker Weber

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"DNUG - The Enterprise Collaboration Professionals" nennt sich die DNUG, die einmal als "Deutsche Notes User Group" gestartet ist. Der Name ist Programm. Man will mehr sein als ein Verein von Notes-Benutzern. Und das beunruhigt die IBM, oder präziser das Marketing der IBM, oder noch präziser, einige Marketing-Mitarbeiter der IBM.

Genährt wird diese Beunruhigung vom Programm der Herbstkonferenz der DNUG. Da tauchen mit Jive, Microsoft, Novell und Salesforce.com auch andere Hersteller mit ihren Produkten auf. Muss sich die IBM mit ihren Produkten fürchten? Ich glaube kaum.

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Dies ist die 37. Konferenz der DNUG. Ich war zum ersten Mal bei der 7. dabei. Das war 1997 in Frankfurt. Zu der Zeit legte Lotus Notes erst so richtig los. Und es war vor 15 Jahren schon totgesagt. Seit dem ist viel passiert. Die Mitglieder der DNUG haben viel gelernt, was über die Nutzung eines Software-Produktes hinausgeht. Lassen wir mal das Denglisch weg, aber hier trifft man tatsächlich Menschen, die professionell eine computergestützte Zusammenarbeit betreiben. Die Produkte haben sich verschoben. Wo man früher mit Fileservern und Notes arbeitete, trifft man heute Sharepoint und soziale Netzwerke an.

Bei der Einführung und dem Betrieb solcher Lösungen gibt es neue technische Herausforderungen, aber die selben alten organisatorischen Hindernisse. Wie gestaltet man, wie motiviert man Mitarbeiter, zu teilen und teilzunehmen. Da gibt es so viel Erfahrung zu vermitteln und auszutauschen, dass die DNUG auch über Notes hinaus eine Mission haben kann.

Der neue Anspruch will mit Inhalt gefüllt werden. Da reicht es nicht, einmal ein paar andere Hersteller zum Vergleich antreten zu lassen. Die DNUG kann auch nicht der verlängerte Marketing-Arm der IBM sein. Keynote-Vorträge, bei denen altgediente IBM-Mitarbeiter ihren Foliensatz herunterbeten, locken keine Teilnehmer mehr an. Die Propaganda-Maschine hat längst neue Kanäle gefunden, frohe Botschaften zu verbreiten. Wer gerne Geschichten liest, die die IBM gut findet, der kann sich dort informieren.

Aus Lotus wurde "IBM Collaboration Solutions", aus der Deutschen Notes User Group die "DNUG - The Enterprise Collaboration Professionals". Wird die DNUG jemals eine Interessenvertretung von Sharepoint-Nutzern, Jive-Anwendern oder Salesforce.com-Kunden? Kein Chance. Die sind längst woanders organisiert. Aber sie kann sich um das IBM-Portfolio herum breiter aufstellen. In 2012 sind 15 neue Firmen Mitglied geworden. In Fulda hat man eine "Boygroup" von etwas jüngeren IBM-Mitarbeitern konkrete Neuigkeiten von Connections 4 vorführen lassen, statt "Death by Powerpoint" zu veranstalten (ein paar Slides gab es natürlich). Ich finde das gut. Und ich meine, IBM sollte das auch gut finden.

PS: Der Designer des neuen Logos ist eine Naschkatze.

Comments

Ist das neue Logo so schon beschlossen worden oder noch im Entwurf wie die neue Homepage der DNUG? -> http://www.dnug.de/relaunch

Das ging aus den ganzen Mitteilungen (Twitter, Blogs, etc.) für mich nicht so konkret hervor.

Claus Böhmer, 2012-11-09

(Volker, I've not been to DNUG but am aware that there are some differences between this event and other LUGs, but I think these comments are still relevant?)

The LUG scene is at an interesting pivot. IBM has realised the strength of the LUGs over the past 3-4 years and has effectively delegated education and support of the loyal existing customers from IBM events over to the LUG organisers. I think this was a good move as IBM has not done a great job of looking after them with LCTY style events, and by diverting marketing $$$s to the LUGs they could reach far more people far more efficiently. The LUGs have thus become larger and grown an even larger number of loyal attendees.

However, these marketing funds seem to have dried up to a large extent (at least based on my understanding of sponsor lists from this year's events), and so now the LUGs are faced with a dilema - continue to be loyal and exclusively cover IBM tech, or go it alone based on the interests of the attendee base and the popularity of the various technologies and vendors.

The big LUGs in Europe and the US can stand or fall on their own now. It will be interesting to see whether others follow the DNUG example in the future...

Stuart McIntyre, 2012-11-09

Claus, nachdem die Mitgliederversammlung am Mittwoch die Namensänderung beschlossen hat, ist das Logo natürlich auch so beschlossen. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, auch die Homepage komplett fertig zu stellen. Ich gebe auch gern zu, dass es noch ein paar mehr offene Baustellen gibt. Daran arbeiten wir.

Jürgen Zirke, 2012-11-09

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