Zwei Tage mit Lossless und Spatial Audio

Dieses Zitat könnt Ihr Euch einrahmen:

While the difference between AAC and lossless audio is virtually indistinguishable, we’re offering Apple Music subscribers the option to access music in lossless audio compression.

About lossless Audio in Apple Music

Wir werden einen endlosen Strom von Tipps lesen, wie man jetzt “lossless” in höchster Auflösung auf welche Hardware kriegt und am Ende wird es eine große Onanie von Technikern bleiben. Einfach weitergehen, hier gibt es nichts zu hören.

Ganz anders bei Spatial Audio. Das geht nicht durch eine automatische Konversion von bestehendem Material sondern muss neu produziert werden. Das heißt nicht etwa neu komponiert und neu aufgenommen, sondern aus Multitrack-Aufnahmen neu gemischt. Wer Apple Music hat und passende Kopfhörer, der höre sich mal diese Version von Riders on the Storm an. Eine typische Stereo-Produktion aus dieser Zeit, die deutlich links und rechts unterscheidet. Und jetzt schnallt Euch an und hört Euch mal diese Version in Dolby Atmos an. Achtet dabei darauf, wo die Stimmen und die Instrumente her kommen.

Dem Geschmack der Zeit angepasst sind natürlich auch die Pegel der Instrumente. So hört man den Basslauf deutlich besser. Man musste diese Musik nicht ändern oder neu aufnehmen, sondern “nur” neu abmischen. Und das ist ein manueller Prozess, der sich nicht automatisieren lässt. Aktuell gibt es nur ein “paar Tausend” solche Mixe in Apple Music, aber wir werden in Zukunft mehr davon hören. Und wie bei der Einführung von Stereo wird es bessere und schlechtere Produktion geben. Eine schlechte Produktion heißt nicht, dass die Technik nichts taugt, sondern dass man einfach noch mehr Erfahrung damit braucht.

Noch ein Beispiel gefällig? Marvin Gaye, What’s Going On, zunächst in Mono, dann in Stereo und schließlich in Dolby Atmos. Es wird etwas dauern, bis viele von uns eine Audio Pipeline haben, die das reproduziert. (Das gilt übrigens für Lossless noch viel mehr. Kaum jemand kann zuordnen, ob er die Musik gerade mit AAC256, 16/44.1, 24/48 oder 24/192 hört, wenn man es umschaltet, ohne dass er die Einstellung sieht.) Probiert es einfach selbst.

Bei Musik hat Apple das Head Tracking noch nicht implementiert. Das kommt wohl mit den Herbst Updates für iOS, iPad OS, und übrigens auch für tvOS. Wie geht das bei tvOS? Wenn man eine Zeit lang auf den Fernseher schaut, dann kalibrieren sich die AirPods Pro oder AirPods Max. Dreht man dann den Kopf, bleibt die Soundstage stehen. Wenn man in die Küche läuft, dann endet das Head Tracking und kommt zurück, wenn man wieder auf dem Sofa sitzt. Ich vermute, das wird bei Musik genauso sein. Es macht wenig Sinn, die Soundstage zu fixieren, wenn man rumläuft.

9 thoughts on “Zwei Tage mit Lossless und Spatial Audio”

  1. Correct me if I’m wrong, but I’m not sure spatial audio on tvOS will work the way you describe. Spatial audio already works on iOS and iPadOS on the Apple TV app and some third party apps, like Disney+. What it does is that it makes the sound feel that it comes from your device, and not “from your head” and, most importantly, when you turn your head the sound continues to appear to be coming from device, which is amazing. If you turn off the spatial audio feature the difference is very noticeable.

    Not that what you describe doesn’t make sense (if you are not in the room what’s the point of continuing to play the video/audio?), but I’m really not sure it will work like that.

    1. Yes, it works the way you describe. As you turn your head, the soundstage stays the same.

      With tvOS, the soundstage will be even wider. Since your TV does not move like an iPad, Apple has to anchor the soundstage in the room. It does that by tracking your head. When you watch TV and don’t move your head, AppleTV will lock onto that heading and present the soundstage perpendicular to your “stare”. When you move your head, the soundstage will not move as it would without Spatial audio. However, if you get up and fetch yourself a drink from the kitchen, audio will not stop but Apple TV gives up tracking your head until the gyros tell it, then you are back to staring only in one direction, which you would do in front of your TV. Then it turns Spatial Audio back on. This will work with only one headset per AppleTV initially although you can connect two.

      At least that is how I understood what Apple told me in a private briefing just yesterday.

  2. Ich bin sehr zwiegespalten nach sehr vielen Vergleichen und Umschalten zwischen 3D-Audio und normalem Ton. Bei einigen Songs ist die “Umwandlung” in 3D völlig misslungen und klingt echt grausam. Bei einigen wenigen klingt es ganz toll und dann gibt es ganze Genres, die vielleicht dafür nicht so ideal sind. Das merkte ich besonders an der 3D-Audio-Rock-Playlist von Apple

    Aber auch bei einigen Titeln aus den Pop-Beispielplaylisten habe ich den Eindruck dass einfach die Lautstärke beim Abmischen erhöht wurde und ein bißchen Foo mit der Positionierung und fertig ist das 3D-Audio (vergleichbar mit Loudness). Das mit der Lautstärke ist ein alter Tonstudio Trick, erst spielt man dem Kunden etwas vor, was er schlecht finden soll. Dann “dreht” man an ein paar Reglern und macht exakt dasselbe zwei Dezibel lauter und schon ist der Kunde begeistert.

    Dann ist da noch ein anderer Aspekt, wenn man alte Songs angreift. Viele Künstler sind aktiv an der Abmischung beteiligt und sorgen genau für den Klang, der aus dem Lautsprecher kommt. Also das ist nicht zufällig sondern so gewollt. Und jetzt kommt jemand her “mischt” das neu ab und verändert somit vielleicht das komplette Erlebnis auf eine Weise, die der Künstler gar nicht wollte? Aber was weiß ich schon.

    Mir ist auch klar, dass das den meisten Musikhörern völlig egal ist und vermutlich sehr viele Menschen das 3D-Audio sehr gerne hören. Ich warte jetzt mal bis die Leute damit Erfahrung haben und in einem halben Jahr sieht das bestimmt ganz anders aus. So, und jetzt suche ich meinen Plattenspieler im Dachboden.

    1. Habe gestern auch mal mit diversen Kopfhörern die Playlists durchforstet und den gleichen Gedanken wie Du. Einiges klingt sehr gut. Es hat oft viel mehr Headroom. Die Nuancen kommen klarer raus. Oft wirklich toll. Aber….Manches ist wirklich grausam abgemischt. Bei Sweet Child Of Mine ist der im Orginal dominierende bzw. wichtige Basslauf im Intro komplett in den Hintergrund gedrängt. Dafür hört man Izzy auf der Rythmusgitarre super klar raus. Das Lied verliert für mich seinen Charme. Bei Mr. Roboto von Styx ist das Keyboard in manchen Passagen furchtbar dominant. Schlimm finde ich auch die Version von Bad To The Bone von George Thorogood. Hier ist auch das Keyboard viel zu sehr im Vordergrund. Dachte erst es liegt am Frequenzgang meiner Kopfhörer oder den Einstellungen der AirPods…..aber das war es nicht. Aber Volker hat schon recht….warten wir es mal ab. Ist jedenfalls beeindruckend, was da möglich ist. Und nun zurück zum Plattenspieler 😉

  3. Hast Du schon Erfahrungen oder Infos mit Spatial Audio zusammen mit den HomePods? Bei Deinem Kollegen Kremp liest es sich, als würden die HomePods schon Spatial Audio abspielen. Bei Apple verstehe ich es so, als ginge dies momentan nur als Audioausgabe des Apple TVs.
    Tatsächlich hören sich nach meinem Eindruck die Tracks der 3D Playlists bei direkter Wiedergabe (weder Airplay noch Ausgabegerät eines ATV4K) auf meinen (Legacy) HomePods räumlicher an als die Original-Tracks

  4. Wenn Matthias was anderes behauptet als Apple, glaube ich immer Apple.

    Q: Can I listen to music from Apple Music in Dolby Atmos on HomePod speakers?
    A: Currently HomePod speakers must be connected to your Apple TV 4K to play music in Dolby Atmos.

    https://support.apple.com/en-us/HT212182

    Das ist eindeutig. Ja, das klingt anders, weil es einfach ein anderer Mix ist. Aber es ist kein Dolby Atmos.

  5. I am quite clueless on this, so please allow a comment from John, an ATMOS pro, who mixed the Taylor Swift “Lover” Album for Atmos:

    “Binaural mode is not meant to be played on stereo speakers! Binaural is for Headphones, in ear, AirPods, etc.

    Binaural does not mean it is a stereo downmix; the binaural downmix IS the “made for Headphones” version of the Atmos mix. There is NOT a stereo downmix included in the Atmos files/stream. If you are listening to Atmos, binaural or otherwise, on stereo speakers it will sound off.

    Yes, the mixes that I am doing for Atmos are done in a proper 7.1.4 studio as is the (minimum) requirement for submitting Atmos mixes to all of the streaming platforms.

    If you have two speakers hooked up to a computer, it is probably sending you a Lo/Ro downmix of the 5.1 downmix of the Atmos mix. All of that down mixing done in real-time on playback by the Atmos decoder in your system automatically.

    So Tidal, Apple, etc. don’t have a clue what you are listening on (unless the OS is sending them back user info). They are streaming to you the one Atmos file, and your playback system is figuring out what to deliver as audio to you.”

    See the entire discussion on:
    https://gearspace.com/board/new-product-alert/1354059-apple-music-announces-spatial-audio-dolby-atmos-will-bring-lossless-audio-entire-catalog.html

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