Beyerdynamic DT 297 – Erste Eindrücke

Bei unseren Soundchecks bei Clubhouse sind mir immer wieder die Headsets von Beyerdynamic positiv aufgefallen, sodass bei mir der Wunsch aufkam, die einmal selbst zu testen. Beyerdynamic hat mir daraufhin ein DT 297 zur Ansicht ausgeliehen, das heute ankam. Leider kann ich es noch nicht anschließen, denn es wird offenbar stets ohne Kabel ausgeliefert. Ich habe nun einmal nachgefragt, wie wir weiter verfahren wollen. (Update: Beyerdynamic hat das Kabel per Express nachgeliefert und ich kann nun anfangen, etwas über die Aufnahmequalität zu schreiben.)

Beyerdynamic DT 297

Drei verschiedene Headsets kamen für mich in Frage: Das DT 297 mit Kondensatormikrofon, das eine Speisespannung vom Mischpult verlangt, das DT 797 mit starker Isolierung von Nebengeräuschen wie bei einem Gehörschutz oder das Gaming Headset MMX 300, das über einen einfachen TRRS-Klinkenanschluss mit 3,5mm an jedes Handy oder jeden PC anschließbar ist.

An dieser Stelle wird das Kabel angeschraubt. Diese Sicherung zeigt: Das ist robuste Technik.

Die robuste Technik gefällt mir, und auch die mit Frottee bezogenen Ohrpolster. Die sind allerdings so klein geraten, dass sie nur für kleine und mittlere Ohren taugen. Ich habe auch noch nicht versucht, den Kopfbügel aufzubiegen. Im Auslieferungszustand drückt er kräftig auf den Schädel.

Wer große oder abstehende Ohren hat, ist definitiv mit dem DT 797 besser beraten. Dort ist das Kabel auch bereits enthalten. Die Ohrpolster sind allerdings aus Kunstleder, man kann sie aber auch gegen die Frottee-Polster des DT 770 tauschen. Vorbildlich: Bei Beyerdynamic kann man alle Ersatzteile einzeln kaufen und selbst tauschen. Hier wird noch geschraubt und wenig geclipst.

Scharfkantiges Plastik, schlechte Passungen, liederlich verbaut. Jeder Privatkunde würde das sofort zurückgeben. Bei Profis dagegen zählt vor allem die Leistung.
Das Anschlusskabel besteht aus zwei Kabeln in einem gemeinsamen Schlauch mit einem robusten Anschluss am Headset. Da beide Kabel einzeln gefasst sind, kann man den Schlauch weiter auftrennen, falls die Anschlüsse zu weit auseinander liegen. Das Mikrofon benötigt einen XLR-Port mit Phantomspannung an einem Interface oder einem Mixer, der Kopfhörer hat eine 1/4″-Klinke. Das 1,5 m lange Kabel wiegt so viel wie ein Handy (180 g).
Am Beringer Flow 8 passen die Stecker perfekt …
… beim Zoom PodTrak P4 muss ich etwas tricksen, weil alle Mikrofone oben und alle Kopfhörer unten angeschlossen werden. Da ich ohnehin von 1/4″ auf 1/8″ übersetzen muss, gleicht der Adapter den Abstand aus.

Jetzt wissen wir alles, was man anfassen kann. Aber was ist mit dem Klang? Der Kopfhörer ist – wie bei Beyerdynamic üblich – über jeden Zweifel erhaben. Neutraler Klang ohne Übertreibungen. Und was das Mikrofon aufnimmt, kann ich Euch ein paar Aufnahmen demonstrieren:

Zunächst als Referenz mein dynamisches Mikrofon Shure MV7, das allein so viel wie das ganze Headset kostet.
Im direkten Vergleich das Beyerdynamic DT 297, das mich sehr überzeugt.
Schwierig wird es, wenn man nicht in einem schalltoten Raum sitzt. Das Kondensator-Mikro nimmt gnadenlos alles auf. Man hört mich nur deshalb deutlich heraus, weil der Abstand zu meinem Mund nur ein paar Finger breit ist, zu den Lautsprechern aber jeweils 1,5 Meter beträgt.

Ihr müsst euch unbedingt noch mal den Mikrofon-Vergleich beliebter Bluetooth-Headsets anhören, um die phantastische Qualität des Beyerdynamic einordnen zu können.

Sieht man mal von der eher militärischen Anmutung ab, ist das robuste DT 297 sehr zu empfehlen. Ich werde es jetzt mal so lange an meinem PodTrak betreiben, wie Beyerdynamic es mir lässt. In jedem Fall ist das weniger Kabelsalat als ein an einem Galgen hängenden Shure MV7 und zusätzlichen Shure-Headphones. Die Montage des sehr empfindlichen Mikrofons an einem flexiblen und robusten Arm sorgt dafür, dass die Positionierung stets perfekt ist. Die Aufnahmequalität ist podcast-tauglich, aber man sollte Nebengeräusche meiden.

Für Business-Konferenzen ist das Overkill, vor allem fehlt der Mute-Button am Headset und jegliche Call Control. Im Video wirkt man auch etwas wie ein Fernseh-Kommentator. Achtet mal bei Sportveranstaltung auf die Headsets der Kommentatoren. Da seht ihr viele DT 297 und DT 797.

2 thoughts on “Beyerdynamic DT 297 – Erste Eindrücke”

  1. Das MMX300 kann ich nur empfehlen. Ich habe zwei im Einsatz, eins am Gaming PC, eins an der Workstation. Die ersten Tage mit dem Headset kam von Kollegen ab und an die Frage ob ich irgendwo ein separates Mikrofone versteckt habe, scheint also was zu können wenn Leute mit einem SMB7 verwirrt sind. Was für mich wichtiger ist – das bequemste Headset das ich jemals auf dem Kopf hatte 🙂

  2. Ich nutze seit Jahren Headsets von BD. Sehr angenehm, auch länger. Insbesondere, weil es einzelne Ersatzteile gibt. Bricht etwas oder geht etwas kaputt, muss man die bisweilen doch recht teuren Headsets nicht wegwerfen oder einschicken, sondern kann sie selber reparieren.
    Allerdings muss man das Frottee irgendwann tauschen. Ich habe mich gewundert warum ich manchmal Fettflecken auf Unterlagen auf meinem Schreibtisch hatte. Nun, das waren die Kopfhörer. Aber das dauert eine Weile, bis man mit einem Paar soweit ist. 😅

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