vivo X60 Pro :: With a little help from my friends

X60 Pro (oben) und X51 Pro (unten)

vivo ist in Deutschland noch ziemlich unbekannt, in China aber ist das Unternehmen die Nummer 1 und weltweit immerhin schon die Nummer 5. Mehr als 10.000 Mitarbeiter arbeiten in der Entwicklung und doch hat sich vivo mit dem geradezu winzigen Hersteller ZEISS verbunden, um sich mehr Credibility zu erwerben. Man kenn das von Huawei und LEICA. Das ist kein “Badge Engineering” sondern teils Knowhow-Sharing, teils Test und Zertifizierung. Wenn ZEISS drauf steht, dann soll auch ZEISS drin sein, damit der Wert der eigenen Marke nicht schwindet.

Das erste Produkt dieser Zusammenarbeit ist das X60 Pro, welches das bereits exzellente X51 noch einmal verbessert. Die 48 MP Hauptkamera gleicht über den eingebauten Gimbal nun Bewegungen in 5 Achsen aus: Winkeländerungen horizontal (X) und vertikal (Y), Bewegungen in beide Richtungen und schließlich Drehungen um die Z-Achse. Das hat zwei Vorteile: Fotos verwackeln nicht, auch wenn man zittert, und man kann ruhige Videos in Bewegung aufnehmen. Und es hilft zusätzlich, wenn man lang belichten muss, etwa im Dunkeln. Wenn es ganz heftig wird, kann man noch eine elektronische Bildstabilisierung dazu schalten.

Ein gutes Tierportrait – man beachte, dass die Armlehne scharf ist, aber das Fell weiter hinten und das rechte Ohr nicht

Speziell bei den Portraits hilft ZEISS. Das X60 soll den Look des Biotar-Objektivs nachahmen. Vergleicht man die beiden Kameras von X51 und X60, dann erkennt man auch, dass vivo das Periskop-Tele herausgeworfen hat und nun nur noch mit drei Kameras arbeitet: 48 MP Weitwinkel sowie 13 MP Tele und Superweitwinkel. Das alte Superzoom hätte wohl nie und nimmer eine Freigabe von ZEISS erhalten. Ein schöner Nebeneffekt: Die Camera-Software ist viel leichter zu bedienen. Weniger, aber besser.

Vier Kameras beim X51 (oben) und drei beim X60 (unten)

Die Farbe des Gehäuses hat sich von bläulich auf grau geändert, geblieben ist die wunderbare matte Oberfläche. Das fühlt sich samtig an und sammelt keine Fingerabdrücke. Für mich das beste Gehäuse aller Android-Handys.

Die technischen Daten mag ich nicht runterbeten sondern verweise auf zwei vivo-Slides:

Was da nicht draufsteht: Das UI ist sehr reduziert und elegant, die Software-Zugaben halten sich in Grenzen (Facebook: gelöscht, Netflix: deaktiviert). Alles fühlt sich schnell und flüssig an, fast als wäre es ein iPhone. Apropos, ich bin bis auf meine PCs ein Apple User mit iPhone, Watch, iPad, Homekit, etc. und als solcher nicht wechselbereit. Aber wenn ich ein Android-Handy wollte, dann wäre es aktuell dieses.

vivo X60 Pro (V2046) löst X53 Pro (V2006) ab

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Das vivo X53 war mein bestes Android-Gerät des letzten Jahres: Angenehm in der Hand, so schlank, dass ich es perfekt greifen konnte, eine Quadkamera (Weitwinkel, Normal, Portrait und Tele), dazu ein schlankes Android ohne Firlefanz. Da stimmte wirklich alles.

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iPhone 12 Pro, vivo X53 Pro und Nokia X20

Nun gibt es mit dem X60 einen Nachfolger, der den Gimbal der Normalkamera noch einmal verbessert, dafür aber das Periskop-Tele rauswirft. Das habe ich in der Tat nur ein paarmal benutzt, weil es einfach zu schwierig ruhig zu halten ist. Portrait, Weitwinkel, Superweitwinkel, das habe ich auch beim iPhone 12 Pro. 12 GB RAM, 256 GB Speicher, ein schnellerer SD870 Prozessor, natürlich 5G.

Das neue Kamerasystem wurde mit ZEISS entwickelt und SCHOTT liefert das in Jena produzierte Displayglas. Demnächst werde ich mir das X60 mal anschauen, denn das X53 muss ich dringend zurückgeben.

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