Grün gewinnt, Deutschland verliert

by Volker Weber

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Die Wahl ist vorbei und der Ausgang ist ein Desaster.

Der einzige Gewinner sind die Grünen, und das auf ganzer Linie. Das erste Direktmandat und eine Trendumkehr vor dem Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Schröder riecht die Kriegsangst der Deutschen und riskiert einen Streit mit den Amis, um die letzten Punkte zu halten. Die SPD verliert trotzdem, darf aber weiterregieren. Die CDU/CSU gewinnt, jedoch nicht genug, um Schöder abzulösen. Die FDP gewinnt, bleibt aber weit hinter den gesteckten Zielen. Immerhin beweist sie, dass die Deutschen weder völlig verblödet sind, noch sich mit rechtsradikalen Resentiments fangen lassen. Die PDS landet da, wo sie hingehört. Schills und andere Rattenfänger kriechen nicht mal unter ferner liefen.

Die Mehrheit wird für Rot-Grün noch mal schmäler, die Union behält die Mehrheit im Bundestag. Und alles bleibt, wie es ist. Der Wähler hat gesprochen.

Nächste Woche darf der deutsche Michel dann aufwachen, um zu sehen, dass es nicht gut ist. Gar nicht gut.

Comments

Ich stimme Dir ganz und voll zu - ein sehr trauriges Ergebnis - Deutschland ist eindeutig der Verlierer und darf nun 4 Jahre warten um das Ergebnis zu korrigieren.

Allerdings waren auch die Kampagnen und die Kanzlerkandidaten auf beiden Seiten ziemlich farb- und konzeptlos.

John Keys, 2002-09-23

Da beide zur Wahl gestellten Alternativen schlecht und kaum unterscheidbar waren, war die Enttäuschung in dieser Hinsicht vorprogrammiert. Das allerdings die substanzlose Karrierepartei FDP immer noch ein Prozent dazu gewann - und gerade bei den Jüngeren - stimmt wenig hoffnungsvoll. Opportunisten taugen auch nicht für Veränderungen.

Rainer Volz, 2002-09-23

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