Gedys-Abwicklung

by Volker Weber

Gestern:

Die GlobalWare AG übernimmt mit sofortiger Wirkung die Produktrechte der GEDYS AG. Für das Kölner Softwareunternehmen wurde Anfang Juni das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Rechte beziehen sich hauptsächlich auf die Produkte GEDYS Sales, GEDYS Office und GEDYS Help. Mit diesen Softwarekomponenten erzielte GEDYS rund 90 Prozent seines Umsatzes im Geschäftsbereich Produktlizenzen.

Heute:

Die GlobalWare AG und die INDOCS Business Solutions GmbH schließen Partnervertrag für den Vertrieb der IntraWare CRM Suite sowie einen umfangreichen Kooperationsvertrag. Die INDOCS verfügt über umfassendes Know-how im Bereich der GEDYS Produkte und wird gemeinsam mit der GlobalWare AG die Pflege der GEDYS Produkte und die Kundenbetreuung sicherstellen. GlobalWare will noch in diesem Jahr eine vollständige Migration für die bestehenden GEDYS Installationen ausliefern. Eine Weiterentwicklung einer eigenen GEDYS-Produktlinie ist nicht beabsichtigt.

Who is who: GlobalWare ist aus IntraWare hervorgegangen und die wiederum aus Analysis. Gedys, Intraware und teamwork waren die drei "dicken" Lotus Business Partner, die sich über den Neuen Markt Kapital beschafft haben. Gedys und teamwork gingen in die Insolvenz, Intraware fusionierte mit einem Eisenacher Unternehmen und beschreibt sich heute als -- Achtung tief Luft holen -- Anbieter von Technologien rund um mono- und multilinguale Informationen, insbesondere für Human Language Technology (HLT) und Customer Relationship Management (CRM). INDOCS ist ein Gedys-Spinoff. Interessanterweise erwähnen beide Pressemitteilungen nicht einmal Notes oder Domino. Vielmehr heisst es:

Wie die IntraWare CRMSuite von GlobalWare setzen die GEDYS-Produkte auf der gleichen technologischen Basis auf und wurden bisher nebeneinander im Markt für IBM/Lotus Applikationen vertrieben.

Sic transit gloria mundi.

Comments

Sollen wir Wetten abschließen?
Ich tippe auf noch ein paar Monate, bis die optimistischten Insolvenzverwalter und Nachfolgemanager aufgegeben haben. Mein Tipp: Oktober.

Die Zeit 3rd-party Anwendungen als kommerzielle Standardsoftware anzubieten ist vorbei. Der Vertriebsaufwand ist sehr hoch, der Markt relativ klein und am Ende werden sowieso immer individuelle Anpassungen gemacht. Solche Produkte werden eben nicht für die geforderten Summen einfach so aus dem Regal verkauft.

Openntf und ähnliche Projekte dagegen bieten das Grundgerüst für spezialisierte Servicefirmen. Früher oder später werden auch Großkunden den Notes Open Source Weg wählen.

Moritz Schroeder, 2003-07-03

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