Schreibfehler oder unseriös, Fortsetzung

by Volker Weber

Fortsetzung von Teil 1

Bisher habe ich vergeblich versucht, den Verkäufer per E-Mail zu erreichen. Er reagiert darauf nicht. Heute kam eine zweite Mail von ihm:

To: vowe@vowe.de
From: xxxxx.xxxxxx@t-online.de (xxxxx xxxxxxx)
Date: 31.7.2003 09:56
Subject: Ebay Kauf Ray Ban Sonnenbrille

Hallo Volker,

trotz zahlreicher E-Mails habe ich immer noch keine Rückinfo, bzw. das Geld auf meinem Konto. Meine Daten lauten: ... zuzügl. Versandkosten 13,97 Euro.

Ich bitte nun endgültig um kurzfristige Überweisung bis spätestens zum 7.08.03. Sollte ich bis dahin noch keinen Geldeingang haben, müßte ich die Angelegenheit bei Ebay melden und unserer Rechtsabteilung weitergeben. Ich bitte sehr darum, nicht zu solchen drastischen Mittel greifen zu müssen.

Viele Grüße

xxxxx xxxxxx

Ich versuche es jetzt mal per Fax. Oder hat jemand Lust, in Duisburg für mich ein Geschäft abzuwickeln?

Update: Habe jetzt ein Fax erhalten und die Angelegenheit zu meiner Zufriedenheit geregelt. Der Verkäufer wollte den Artikel per UPS verschicken, was in diesem Fall wohl eher nicht angebracht war. Er hat sich aber bereiterklärt, statt dessen ein Päckchen zu schicken. In meinem Vertrauen an das Gute im Menschen geht heute das Geld raus.

Es hat sich ausserdem herausgestellt, dass der Verkäufer tatsächlich Probleme mit dem E-Mail-Empfang hat. iNotes Web Access verschickt Mails automatisch im HTML-Format und das hat seine Software (T-Online?) nur als Anhang dargestellt. Merke: HTML-Mail ist böse.

Comments

Ich hatte vor kurzem einen Testballon als ebay Verkäufer gestartet und ähnliche Erfahrungen machen müssen. Ich wunderte mich warum ein paar Käufer nach erfolgreicher und günstiger Ersteigerung sich einfach nicht meldeten. Erst nach 2 Wochen hatte ich endlich mit einer Käuferin sprechen können, die Stein und Bein schwor Emails verschickt zu haben. Nach längerer Recherche fand ich heraus, daß einige Emails bei meinem pop server schmorten und mein Notes 5.11 sie einfach nicht abholen wollte. Nach dem überfälligen Update auf Notes 6 kriegte ich die mittlerweile auf einige hundert angeschwollenen Mails inklusive Spam. Komischerweise waren hauptsächlich t-online Mails davon betroffen. Alle meine "Problemkunden" hatten natürlich T-online.

Solch ein Ablauf wie bei Deiner Ray Ban Brille ist also nichts ungewöhnliches. Das Dein Verkäufer mit UPS schicken wollte ist auch verständlich. Der normale Postversand ist durchaus problematisch, da kein echter Beweis für den Versand besteht und Päckchen ab und zu einfach verschwinden, nicht korrekt zugestellt werden oder der Zusteller einfach kein Bock hat usw.
Als Verkäufer sind Dienste wie Hermes, UPS, Fedex, TNT usw. da einfach sicherer, denn zumindest läßt sich aus Verkäufer- und Käufersicht nachvollziehen, was passiert und wo die Ware ist.

Meine mit geringer Marge verkauften Tintenpatronen hatte ich per Warensendung verschickt, da wie bei der Brille der Warenwert sonst in keinem Verhältnis zu den Lieferkosten gestanden hätte. Warensendung (bis 500g und 5cm Päckchenhöhe) hat den Vorteil sehr geringer Kosten und es wird über den normalen Briefweg verschickt, was zum einen sehr schnell und sehr viel zuverlässiger ist. Wenn ein Käufer behauptet hätte, er wäre nicht beliefert worden, hätte ich einfach eine weitere Patrone geschickt, denn jeder weitere Aufwand zur Klärung bei solchen Beträgen lohnt sich einfach nicht.

Moritz Schroeder, 2003-07-31

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