Vorsicht, Diebstahl

by Volker Weber

An einer Steckdose im ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe hatte ein Trierer Student den Akku seines Laptop-Computers aufgeladen. Der Bundesgrenzschutz leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein - wegen des Diebstahls von Strom im Wert von unter einem Cent.

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[Danke, Uwe]

Update: Hier gibt es eine detaillierte Schilderung des Beschuldigten. Ich bin kein Jurist, aber das könnte noch eine spannende Geschichte werden.

Comments

immer diese nichtsnutzigen Studenten, und jetzt klauen sie auch noch Strom, so können wir gerade im Zeichen der Globalisierung nie auf einen grünen Zweig kommen.

Nico, 2004-02-13

Ist die Verschwendung öffentlicher Gelder eigentlich auch ein Straftatbestand?
Ich fühle mich durch die Verschwendung der Zeit diverser Staatsbeamter geschädigt - also müsste ich doch selbst dann, wenn es sich dabei um ein Antragsdelikt handelt, irgendwie ein Verfahren gegen den Deppen, der das angeleiert hat anstoßen können. Oder?
Vielleicht kann ja die vowe.net-Community eine Verbandsklage einreichen ;-)

Stefan Tilkov, 2004-02-13

ich schätze die bahn wird aufgrund solcher vorfälle die "geld teilweise zurück garantie bei verspätung" wieder streichen

axel, 2004-02-13

Der hat sein iBook am Bahnhof aufgeladen? Da stimmt doch irgendetwas nicht. ;-)

...

Oh - Die Fahrt von Trier nach Kassel dauert in der Tat länger als 5 Stunden (unglaublich!). Da macht sogar ein iBook schlapp.
Das Verhalten der Grenzer muss man wohl nicht kommentieren.

Moritz Petersen, 2004-02-13

Hier isser, der Stromdieb.
Danke auch für die Berichterstattung. Nach Taz (07.02.), Trierischem Volksfreund (ja, so heißt unsere Lokalzeitung hier), diversen Radiosendern und jetzt sogar vowe.net sollten die drei Kasseler BGS-Beamten, allen voran Herr Brandt, sich das nächste Mal gut überlegen, wie sie viel Geld zahlende Bahnreisende behandeln. Am kommenden Mittwoch bin ich wieder in Kassel-Wilhelmshöhe, da haben sie Gelegenheit zur Besserung...
@Moritz: Trier-Kassel 5 Std. "Unglaublich!" - das trifft es. Der ICE hatte noch nicht mal Steckdosen.
Der Kommentar der Bahn dazu: Ich hätte ja in die Lounge gehen können. Aha, also entweder Erster Klasse reisen oder mit einem Fuß im Gefängnis. Nur informieren sollen hätte sich die DB-Pressesprecherin: In Kassel gibt es (soviel ich weiß) keine Lounge.

Jan Michael Ihl, 2004-02-16

Jetzt hat Spiegel Online das Thema aufgegriffen:
http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,druck-286921,00.html

Gruß
Uwe

Uwe Brahm, 2004-02-20

Die Bahn, der BGS und das Geld

Schon häufiger hat Bahn-Chef Mehdorn behauptet die Bahnpolizei, der BGS, sei das Geld nicht wert, dass die Deutsche Bahn (DB) AG für die staatlichen Sicherheitsdienstleistungen auf deutschen Bahnhöfen an den Bund bezahlen muß. Hierzu Mehdorn wörtlich: „…immer, wenn wir die brauchen, sind sie nicht da. Wenn wir bezahlen, dann möchten wir auch wissen, was die machen und wo sie bei uns aufpassen.“ Das Ziel des Vorstandsvorsitzenden der DB ist es 64 Mio. Euro jährliche bahnpolizeiliche Kosten einzusparen – die DB befindet sich schließlich auf Börsen-Kurs.
Ob das Bundesinnenministerium auf diese offene Kritik mit Dienstanweisungen an die Bahnpolizei reagiert hat ist nicht bekannt. Mit ihrem Vorgehen gegen den stromentnehmenden Bahnkunden handelten die Bahnpolizisten nicht nur im Sinne des Legalitätsprinzips (staatlicher Strafverfolgungszwang) sondern auch in einer Art vorauseilendem Gehorsam für ihre Kundin, die DB AG. In bezug auf das Geschäftsverhältnis zwischen Bund und Bahn - vor dem Hintergrund von 64 Mio. Euro - macht diese 0,2-Cent-Anzeige Sinn, weil sie die objektive Arbeitsleistung der Bahnpolizei dokumentiert.
Mit Sicherheit bleiben bei diesem Strafverfahren die Steuerzahler auf der Strecke, weil sie für unsinnige Verfahrenskosten büßen müssen. Neben dem verärgerten Bahnkunden sind sie die eigentlich Geschädigten hierbei.


Thomas Brunst, SAFERCITY.DE

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Anmerkung: Das Mehdorn-Zitat und die Geldsummen stammen aus dem Beitrag "Die Sicherheit auf Bahnhöfen - Mehdorn contra Schily", REPORT-München (ARD) vom 12.01.04. Im Internet unter:

http://www.br-online.de/daserste/report/archiv/2004/00102/

Thomas Brunst, 2004-03-12

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