Man kann sich auch blöd anstellen

by Volker Weber

Hersteller X schickt über seine Agentur Y eine Pressemitteilung und bietet Rezensionsexemplar an. Journalist ist interessiert. Verabredet mit der Redaktion einen Artikel und bestellt bei der Agentur Y ein Produkt. Rückmeldung binnen 30 Minuten: "Ist schon unterwegs".

Keine Verwunderung, denn die Agentur Y kann sowas bewiesenermaßen. Das heißt deshalb normalerweise: Am nächsten Morgen klingelt sehr ungeduldig ein Kurier, der ein eiliges Paket loswerden will. Nicht so in diesem Fall. Auch eine Woche später, nach mehreren Nachfragen, ist nichts angekommen außer ständigen Beteuerungen: "Aber heute ist es wirklich raus".

Wie sich heute herausstellt, hat sich Agentur Y auf Aussagen des Herstellers X verlassen, der wiederum seinem Distributor Z vertraut hat. Die Aussagen, das Paket sei unterwegs, waren aber keineswegs Vollzugsmeldungen, sondern vielmehr hoffnungsvolle Prognosen, das werde wohl heute noch klappen. Hat es aber nicht. Wie checkt man das nach? Man läßt sich eine Tracking Number für das Paket geben. Das ist dann der Moment, wo es zum Schwur kommt. Ergebnis: Das Paket steht immer noch dort und geht dann hoffentlich morgen auf die Reise.

Kleiner Merkzettel für Hersteller A, B und C: Man liefert eine Palette der beworbenen Produkte an die Agentur und versucht das nicht alles selber zu machen. Die Agentur kann sowas. Hersteller anscheinend nicht. Und dann besteht immer die Gefahr von Abzügen in der B-Note.

Comments

Volker, sprich mir nach:

"Ich liebe Menschen."

:-)

Wolfgang Flamme, 2004-07-01

Ich kann doch nicht wegen jedem Kram gleich den Luca schicken. :-)

Volker Weber, 2004-07-01

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