István hat jetzt Martins Job

by Volker Weber

Sie sind einander nie begegnet. Martin Kinkelin, 44 Jahre alt, lebt in einem Dorf in der Nähe der Stadt Schweinfurt in Deutschland. István Nagy, 26 Jahre alt, lebt in einem Dorf in der Nähe der Stadt Székesfehérvár in Ungarn. Vermutlich werden sie sich nie kennen lernen. Trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen dem Deutschen und dem Ungarn. Der Computerkonzern IBM hat beschlossen, mehrere hundert Arbeitsplätze von Deutschland nach Osteuropa zu verlagern.

István Nagy hat jetzt Martin Kinkelins Job.

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[Danke, Oliver]

Comments

Hier ist auch der Link.

Was für ein genialer, enorm frustrierender Artikel.

Stefan Tilkov, 2005-08-21

ich fand den auch sehr frustrierend. Und auch wenn ich Münte sonst eher nicht mag: "Heuschrecke" ist eindeutig das (Un)Wort des Jahres.

Aber vielleicht macht das Beispiel "London Heathrow" ja auch Lust zum nachmachen. Einen Tag lang mal alle ITler die Arbeit niederlegen dann wird das Chaos noch etwas größer als am Flughafen.

Roland Dressler, 2005-08-22

Wenn die Preise für Software entsprechend weniger kosten würden, könnte man das eventuell noch aktzeptieren. Vielleicht sollte man sich seine nächsten Updates in Ungarn besorgen...

Thorsten Ebers, 2005-08-22

@Thorsten:
... wobei glaube ich ungarisch eine der schwersten Sprachen der Welt sein soll und somit die Usability doch arg leidet.....

Aber Spass beiseite. Ich überlege mir schon ob ich als Entscheider eines zwar nur kleinen IT-Budgets ernsthaft IBM den Rücken kehre. Die Notebooks und Desktops haben sowieso nix mehr mit IBM zu tun und die Server kann ich auch bei Dell kaufen. Die sind zwar auch nicht besser, aber wenigstens billiger. Meine immer wieder herausgeschobene Migration zu Domino wird dann auch endgültig auf Eis gelegt. Eine OpenSource Lösung unter Postfix/Cyrus ist schon getestet und funktioniert eigentlich einwandfrei und den Groupware Teil wird sowieso eine Intranetlösung erledigen.

Und ich mochte IBM immer soooo gerne........

Roland Dressler, 2005-08-22

Auch wenn ich diesen Artikel für sehr lesenswert halte (es hilft aber wenn man gerade nicht gut gelaunt ist) so ziehe ich auch aus dieser Geschichte leider keine Hinweise wie man die Situation verbessern könnte wenn ich mal davon ausgehe das 400 Euro als Ziellohn in Deutschland nicht erreichbar (und wünschenswert) sind.
Was Rolands Idee betrifft. Klingt verführerisch aber der, der dann als erster die Konsequenzen zu spüren bekommt kann für die Situation oft am wenigsten.
Dabei könnte wohl gerade eine höhere Binnennachfrage durchaus zur Standortsicherung insbesondere bei größeren Konzernen beitragen.

Henning Heinz, 2005-08-23

@Henning: Das (traurig-)Schöne am Artikel ist, daß eben nicht moralingetränkt erklärt wird wie es sein müsste. István hat eben auch das Recht auf Arbeit und Zukunft. Dieses Recht sollte ihm auch keiner nehmen. Das Problem ist aber leider, daß Unternehmen übermorgen dann István den Job auch wieder wegnehmen werden/können. Dann hat Lao Chang Istváns Job. Und übermorgen ???

Roland Dressler, 2005-08-23

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