SuSE Evolution

by Volker Weber

Sehr geehrter Herr Weber,

Bitte beachten Sie folgende Stellungnahme von Holger Dyroff, Vice President Product Management Linux Platforms, Novell:

"Novell hat in Abstimmung mit seinen Kunden entschieden, sowohl Gnome als auch KDE weiterhin in allen Produkten von Novell zur Verfügung zu stellen. Beide Oberflächen werden auch in Zukunft weiterentwickelt, der Support bleibt uneingeschränkt gewährleistet. Die einzige Neuerung besteht darin, dass bei allen zukünftigen Produkten Gnome als Standard eingestellt ist, ein Wechsel auf KDE ist allerdings einfach."

Holger Dyroff steht heute für Pressegespräche zur Verfügung. Bitte richten Sie entsprechende Anfragen an mailto:novell@vibrio.de oder antworten Sie auf diese E-Mail.

Was ist da bei Novell los? Eine Ankündigung aus USA und dann ein Dementi aus Deutschland. Das ist symptomatisch für den Zirkus, der dort gerade abgeht. Erst scheidet ex-ex-IBMer Richard Seibt aus, um durch ex-IBMer Tom Francese ersetzt zu werden, gestern schmiss einer der Gründer von SuSE die Brocken hin, und Chris Schläger ist auch schon futsch. Chris Egle, ehemals Pressesprecher und dann Produktmanager von SuSE Linux Professional hat sich schon vor Wochen verkrümelt.

Was steckt dahinter? Die Entscheidungen werden zunehmend in Provo getroffen. Offensichtlich in einer Art und Weise, die hier nicht akzeptiert wird. Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Zum Beispiel dieses hier:

Comments

Das "professional" wird immer kleiner.

Karsten W. Rohrbach, 2005-11-10

Novell konnte schon mit all den anderen Zukäufen nichts anfangen und genauso ist es mit Suse. Sie werden das Kind an die Wand fahren, da bin ich mir sehr sicher.

Joern Seemann, 2005-11-10

Quo vadis SuSE :-( *seufz* *SuSE6.0- und 8.2-Box tätschelnd*

Sascha Westphal, 2005-11-10

naja wenigstens hattest du Unrecht was die Farbgebung der Suse Verpackungen angeht. Allzu viel roter sind bis jetzt noch nicht geworden :-)

Ansonsten stimme ich Joern 100% zu. Wenn ich die letzten 10 Jahre von Novell mal Revue passieren lasse, dann kann ich beim allerbesten Willen keine Strategie erkennen.

Roland Dressler, 2005-11-10

Tjaja, uebernommen zu werden ist nicht so schoen, insbesondere von Mormonen :-( Suse hat noch nie einen Pfennig Gewinn gemacht nachdem es eine AG wurde und war vor der Uebernahme durch Novell zwei Monate vor der Pleite, das ist glaube ich bekannt (nur mir damals nicht :-( ). Novell war damals auch so pleite, dass IBM denen 50 Mil.. $ in die Tasche stecken musste, damit die das finanzieren konnten. Reich geworden sind damals nur einige wenige, aber nicht die, die die Arbeit geleistet haben. Der damalige CEO von Suse hatte ja bereits als OS/2-Manager eine hervorragende Bilanz bei der IBM vorzuweisen (huch , jetzt werd' ich boese). Das investment in Open-Xchange ist ja auch nun nicht gerade ein ... naja... Ausbund an strategischer Intelligenz nachdem er das Produkt ja als CEO in der eigenen Firma ge-ditched hat (Neusprech ;-) Aber bei United Internet hat er bestimmt viel Spass, man kann ja auch die Lizenzen guenstig in die eigene Firma rueberschieben statt einen echten Preis zahlen zu muessen. Es lohnt sich, im Vorstand mehrerer Firmen zu sein...

Die Entscheidung, die Privatversion einzustellen, ist eine typisch amerikanisch-isolierte. Die kleinen Suseversionen haben hier schon immer die Leute angefixt und damit ist Geld verdient worden, nur leider zu wenig.

Die Produktlinie soll auf Server ausgerichtet werden, und wie bei Redhat ist da kein Platz fuer die "kleine" Suse. Nebenbei bemerkt ist es insbesondere fuer KMUs schwierig zu verstehen, warum man fuer den Server, der denselben code wie die Professional hat, soviel mehr zahlen soll. Der Markt ist einfach zu transparent und die Leute zu schlau.

So wird Suse leider den Weg alles irdischen gehen und innerhalb der naechsten zwei, drei Jahre von Nuernberg aus in die USA verlegt werden. Vielleicht vorher nochmal innerhalb von Deutschland, um die Belegschaft auszuduennen. Zukunft hat der Laden nicht in Nuernberg.

Ich bleib trotzdem bei Suse, habe gerade gestern erst Opensuse 10 installiert. Manche Produkte benutzt man schlicht aus Trotz. Und das Produkt ist Spitze. Das Management saugt.

Sascha Siekmann, 2005-11-12

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