Kann er, oder kann er nicht?

by Volker Weber

Seit 10 Tagen ist das Weblog Industrial Technology & Witchcraft in Seenot. Liest man sich die Darstellung des Betreibers "majo", bürgerlich Manfred J. Heinze, durch, so hat man den Eindruck, dass ein tapferer Webseitenbetreiber gegen die Windmühlen des Hosters 1&1 kämpft, der sich seines Problems einfach nicht annimmt.

Hört man sich dann die Gegenseite an, so scheint es eher, dass der Webseitenbetreiber seine Software nicht im Griff hat, und dass er die Nachrichten seines Hosters nur sehr selektiv wahrnimmt, respektive nur sehr selektiv wiedergibt.

Cartoon von Karl A. Bihlmeier, der dazu schreibt:

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich der Service verbessert, wenn der Geschäftsführer des Providers einen Pferdekopf in seinem Bett findet.

Ich bezweifle, dass diese Anspielung an Mario Puzzos Godfather passt.

Derzeit läuft alles auf eine juristische Auseinandersetzung hinaus, die das eigentliche Problem natürlich nicht löst. Der technische Kern des Problems scheint zu sein, dass das CMS jede Menge Verbindungen zur Datenbank öffnet aber nicht wieder schließt. Bis zu einem gewissen Grad kann man solche Fehler mit leistungsfähiger Hardware abfangen, aber das kuriert nur das Symptom, nicht aber die Krankheit.

Wie kriegt man diese Kuh vom Eis? Man nimmt die ganze Webseite inkl. Betriebssystem in die Verantwortung des Webseitenbetreibers. Und dann lässt man jemanden mit technischem Sachverstand das eigentliche Problem lösen.

Merke: Technische Probleme lassen sich nicht durch Brüllen oder Fingerzeigen lösen.

Comments

> Merke: Technische Probleme lassen sich nicht durch Brüllen oder Fingerzeigen lösen.

Das ist unter Sachkundigen zwar lange bekannt, hat sich aber als Erkenntnis noch nicht durchgesetzt. Speziell ab gewissen Managementebenen wird stillschweigend davon ausgegangen das technische Probleme durch Fingerzeig in Nullzeit zu lösen sind. Davon abgeshen sind ja sowieso immer Andere schuld, weil Fehler macht ja niemand...

Sven Semel, 2005-11-28

Jaja, die bösen Manager sind natürlich wieder schuld weil sie Leistung erwarten ... Schlagzeilen eines gewissen Boulevardblattes scheinen dieser Tage sehr in Mode zu kommen.

Ingo Harpel, 2005-11-28

Schlechten Tag gehabt, Ingo? :-)

Volker Weber, 2005-11-28

Probleme lassen sich sehr gut durch Brüllen lösen. Man muss nur die richtigen Leute anbrüllen. Ausserdem: mit Dienstleistungen, die das Fingerpointing vom Kunden fernhalten laesst sich hervorragend Geld verdienen ;)

Joerg Moellenkamp, 2005-11-28

> das CMS jede Menge Verbindungen zur Datenbank
> öffnet aber nicht wieder schließt

wait_timeout in Mysql setzen? Oder wäre das zu einfach?

Scott Hanson, 2005-11-28

man könnte jetzt wunderbar über PHP und vor allem PHP-User (man kann solche Leute doch kaum "Programmierer" nennen) trollen. Aber das lasse ich mal lieber.
Majo werde ich auch nicht beschimpfen, das wäre so plump. Und Querverbindungen zur Mac-Fundi-Gaget-Nerd-Seite zu ziehen wäre zu trollig und würde wohl einen Flamewar auslösen.
Also schließe ich mich Volker einfach an: sucht euch halt mal jemanden, der PHP /kann/ oder kauft euch was oder verwendet eines der vielen CMS die man überall hinterhergeschmissen bekommt, sind eh besser (mich stört z.B., dass man fast drei mal klicken muss um einen vollständigen Artikel + Link zu sehen)

pascal germroth, 2005-11-28

@volker ja sorry, suche händeringend einen guten Admin, sollte ja kein Problem sein, aber es findet sich niemand. Der einzige der aufzutun war hatte utopische Wahnvorstellungen bez. Gehalt (und ich glaube, nein ich weiss das wir nicht schlecht zahlen) und warf mir dann beim gehen hin "Manager und Unternehmer sind alles ein Gesocks, stopfen sich nur die Taschen voll".

Deswegen wohl die Reaktion, vielleicht war die auch unbegründet.

Ingo Harpel, 2005-11-28

> wait_timeout in Mysql setzen? Oder wäre das zu einfach?

Jo, alte Admin-Regel: Nichts hält so lange wie ein Provisorium ;)
Ernsthaft: Das wäre wahrscheinlich gar keine so schlechte temporäre Lösung. Langfristig scheint mir aber eher angebracht, die - laut Beschreibung - vorhandenen Fehler in der Software zu korrigieren. Wobei es mit einer einfachen Umstellung auf ein anderes CMS nicht unbedingt getan ist. Schließlich sind die auch nicht immer frei von Fehlern.

Stefan Rubner, 2005-11-28

Ingo, Sorry daß ich mal fragen muß: aber was sind denn bei dir utopische Gehaltsvorstellungen ?? Bei vielen Managern/Entscheidern sind ja inzwischen Gehälter von 50.000/annum bzw. 40.- Euro die Stunde schon utopisch auch wenn sie keine Probleme damit haben für die Reparatur ihres 7er BMWs Stundenlöhne von >150.- Euro zu zahlen.

Roland Dressler, 2005-11-28

@roland: Im aktuellen Fall mit 2 Jahre Berufserfahrung fand ich eine Vorstellung von 54.000 durchaus utopisch. Der gewünschte Skill war auch nicht ausreichend vorhanden - aber gut, wir bilden ja auch aus, damit hätte man leben können.

Der Vergleich mit dem Wagen hinkt. Denn diese Ausgabe hat die Fa. 2-3x im Jahr á 2 Stunden. Die Ausgaben für MA`s die ganze Zeit. Ausserdem bin ich der Meinung das dem Unternehmer als Risikoträger solche kleinen Annehmlichkeiten durchaus zustehen.

Ingo Harpel, 2005-11-28

@Ingo
bin selbst Unternehmer oder wenn man will auch Manager. Aber meine Erfahrung als Dienstleister für große wie kleine Unternehmen in den letzten 15 Jahren hat meine obige Aussage veranlasst. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Eine seriöse Projektplanung ist heute bei einem großteil der Kunden faktisch nicht mehr zu verkaufen, weil ist ja viel zu teuer.

Leistung zu fordern ist völlig in Ordnung, aber der ausschließliche Blick auf die Kosten hat manchen Manager (sprich Budgetverantwortlichen) völlig blind für gewisse Realitäten gemacht. Mit Taschen vollstopfen hat das nicht zwangsläufig was zu tun, eher mit (gerade bei Großunternehmen) völlig bizarren Budgetverfahren siehe auch http://www.controllerspielwiese.de/Inhalte/Themen/bud001.pdf.

Sven Semel, 2005-11-28

Mir fällt da spontan eine andere Weisheit ein (und ich glaub die entspring meinem Munde): Unfähigkeit ist meist durch mehr Rechenleistung wett zu machen.

Wahrscheinlich wäre den Jungs von IT&W auch schon temporär geholfen wenn sie auf das ominöse "dynamisch" verzichten und teils pre-generated Content ausliefern würden - genug Zeit um vorhandene Applikationen zu debuggen und den Haufen wieder in Schwung zu bringen. Auf der anderen Seite ignoriere ich diese "wichtigen" und "besten" Blogs mittlerweile sowieso komplett. Viel zu viel Wind um eine langweilige Seite deren Inhalt von anderen Seiten zusammen gekratzt^Wgefasst wurde - vielleicht hat das zu viele SpOn lesen und kritisieren einfach zu sehr abgefärbt?

Stefan Funke, 2005-11-29

hallo
1&1 haben bei der website von meinem schwager als diese unerreichbar war auch schon mal ungeheurlich viele db connects ausgemacht.
dumm nur das er kein php geschweige den ne mysql hatte.

und 631 besucher am tag sind nicht soo viel das das nicht machbar sein sollte...

shame on u

gruss volker

volker schleiffer, 2005-11-29

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