Digitalisierte Analphabeten

by Cem Basman

Marissa Mayer (30), Vice President, Search Products & User Experience, Google, ausgezeichnet für ihr Lebenswerk als "Queen of Ideas" und Preisträgerin des Aenne-Burda-Preises für mutige Geschäftsfrauen bei der diesjährigen DLD06 :

"Millionen Menschen in der dritten Welt können nicht lesen und schreiben. Sie haben aber ein Mobiltelefon."

Tolle Wurst. Mehr Klatsch, Tratsch und CoolSpeak zu den Digital Lifestyle Days bei heise.

Comments

Irgendwie erinnert mich dieses ganze "meine fresse, was sind wir alle hip"-Gelaber schwer an die .com-Zeiten. Da ging es auch weniger um Aussagen und Fakten sondern ausschließlich ums Posing (war "location based irgendein-Unfug" nicht damals schon *das* Buzzword?). Und was anderes lese ich auch dem heise-Artikel auch nicht raus. Oder ich verstehe ihn nicht.

Den Spruch der Google-Trine ist allerdings eine satte Frechheit. Ich behaupte einfach mal, dass es einen triftigeren Grund haben muss, dass jemand Analphabet ist, als den, kein Handy zu haben. Und ein Handy wird diesen Grund nicht aus der Welt schaffen.

Bevor sich diese Post-Dotcom-Trottel also weiter selbst beweihräuchern, sollten sie vielleicht mal überlegen, ob ihre ach-so-tollen Ideen uns weiterbringen, oder ob sie ihre angebliche Kreativität nicht mal sinnvoll einsetzen mögen...

Ralf Stellmacher, 2006-01-25

Ich fürchte, eine Menge Handybesitzer in der ersten Welt können auch kaum lesen und schreiben ... geschweige denn sprechen ;)

Cem Basman, 2006-01-25

Weisstdu? :-)

Volker Weber, 2006-01-25

Simsen aber. Zum Beispiel 100 SMS nach DSDS!

Johannes Quabach, 2006-01-25

Aus der Realität... Ein in SA (Pretoria) lebender Bekannter von mir meinte neulich: Sie laufen rum, haben nichts zu essen, kein Geld, kaum Kleidung aber tragen stolz das neuste Handy vor sich in der Hand haltend rum.

Stefan Funke, 2006-01-26

Warum soll man dem alten Herrn Burda nicht können, sich auf diese Weise mit hippen jungen Volk zu umgeben? Er hofft ja schon länger, das dies irgendwie mal abfärbt. Seit seinem ersten Online-Engagement mit Europe Online (Wir erinnern uns: Die ursprüngliche Konkurrenz zum Internet, die dann leider sang und klanglos 1996 im Konkurs verschwand) blieb aus den übrigen Medienaktivitäten des Hauses Burda immer genug Kleingeld für modische Freizeitaktivitäten des "Publishers".

Peter Meuser, 2006-01-26

@Peter: Dr. Hubert Burda ist z.Z. der einzige Verleger von Rang, der sich mit diesen Themen aktiv und offen beschäftigt. Dazu hat er ein Forum geschaffen und kreative Leute um sich geschart. Hut ab. Dass er ein sehr erfahrener und kluger Mann ist, steht für mich ausser Frage. Chapeaux!

Aber wo Licht ist, da sind offensichtlich auch immer Motten. Es scheint eben leider auch genügend oberflächliche Leute zu geben, die gern auf Poolparties sich am Buffet eindecken und dabei hippe Phrasen dreschen. Journaille eingeschlossen.

Cem Basman, 2006-01-26

@Cem: Arbeitest Du auch für Burda?

Peter Meuser, 2006-01-26

Nein, Peter ;) Klang das zu ehrerbietig? Ich habe überhaupt nichts mit der Verlagsbranche zu tun. Ich finde nur die Intiative von Burda gut. So etwas ist zu selten in Deutschland. Dass dabei auch Blender im Schlepptau sind, ist nun mal Realität.

Cem Basman, 2006-01-26

Old vowe.net archive pages

I explain difficult concepts in simple ways. For free, and for money. Clue procurement and bullshit detection.

vowe

Paypal vowe