Solisten

by Cem Basman

Heute auf dem Rückflug von Stuttgart folgende Marginalie von Thomas Quasthoff, Baßbariton und dreimaliger Grammy Gewinner, in der Zeitung gelesen:

Ein Solist hat nur Chancen, wenn er wirklich gut ist.

Ein wahrer Satz. Drum prüfe jeden Tag wer sich als (IT) Freelancer verdingt.

[Online-Ausgabe des Artikels]

Comments

Wenn das mal so wäre ... leider kann man als Freelancer auch lange und gut leben, wenn man eine Pfeife ist - viel zu viele Projekte werden Dilbert-PHB-mäßig gemanagt, da fällt ein Um-den-Tisch-Renner mehr oder weniger oft nicht auf.

Schön wäre es, wenn Qualität sich durchsetzen würde ... ist leider nicht immer (nicht oft?) der Fall.

Stefan Tilkov, 2006-02-17

Da muß ich Stefan recht geben. Zu oft geht das Projekt an jemand der das Teil "kurz mal rausbläst" und ja, es steht dann auch. Der Preis war billiger als deiner ... ok ... so ist das Leben.

6 Monate später klopfen die wieder an die Tür, das Teil geht in keine Suchmaschine und ein paar Fehler sind auch drin.

Toll, oder?

Das Projekt nicht bekommen doch den Dilbert-Code dann handhaben sollen ?? Nichtmal standard CSS drin ?? Dann auch noch als Frameset gebaut ??

Waow.

Tja eigendlich hat der Typ nur das gemacht was er angeboten hatte, der Kunde hatte aber keinen Schatten was alles in dem Angebot drin stehen sollte, haptsache billiger ...

Steffen Gutermann, 2006-02-17

Wichtig ist vor allem, seine Interpunktion im Griff zu haben. Oder ?????

Stefan Rubner, 2006-02-18

Gut. Es gibt Pfeiffen auf dem Freelancermarkt und gerade als "Codesklave" hat man darunter zu leiden, weil diese "teuren, eingekauften" Exteren dann auchnoch irgendwie mehr Gewicht vom Projektleiter bekommen.
Aber was schlagt ihr als Abhilfe vor? Nen Meisterbrief für ITler der alle 2Jahre (spätestens!) aktualisiert werden muss? Und was ist mit den Allroundern unter uns die neben 2 .net Projekten vielleicht auchnoch auf Linux Plattformen programmieren und im Zeifel auchnoch nen Ecxelmarko anpassen können? Spartenspezifische Meisterbriefe und wer über den Tellerrand blickt muss halt x Prüfungen machen?

Mar kus , 2006-02-18

Die meisten Manager und Projektleiter haben meist nicht den Hauch einer Ahnung von einem technischen Projekt. Gepaart mit mittelmässigen Tekkis weitet sich jedes Vorhaben zu einem peinlichen Desaster aus ... Politische Zwänge und vertriebliche Versprechungen wecken falsche Erwartungen, die befeuert von Halbwissen, die Projekte völlig absurd verlaufen lassen ...

Ich halte mehr als 80% der Beschäftigten für Scharlatane und Hochstapler. Der Rest müht sich. 1% ist vielleicht wirklich gut. No kidding.

Cem Basman, 2006-02-18

Meisterbrief, Zertifikate und ähnliches halte ich persönlich für völligen Quatsch, die bringen gar nichts. Produktivitätsunterschiede im IT-Bereich bewegen sich locker bei Faktor 10, und es gibt sogar eine Menge Leute, die Geld kosten und dazu noch einen negativen Effekt haben ("sie bezahlen, wir schaden"). Leider ist es ab einer gewissen Management-Ebene nicht mehr möglich, jemanden davon zu überzeugen - da werden zwei Profile nebeneinander gehalten, in beiden stehen die gleichen Stichwörter, dann wird schlicht der billigere genommen. Und im typischen Projektchaos kann bzw. will am Ende eh niemand mehr nachvollziehen, wer eigentlich Schuld am Misserfolg ist ...

Eine Lösung? Ich kenne keine, außer vielleicht den Verantwortlichen in den Projekten nahezulegen, externe Pfeifen ohne Verzug rauszuschmeißen.

Die 1%-Schätzung unterschreibe ich sofort.

Stefan Tilkov, 2006-02-18

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