Spiegelnd, aber fassungslos

by Volker Weber

Heute habe ich die Kamera im Handy vermisst.

Da standen heute am verkaufsoffenen Sonntag drei Cabrios vor der Deutschen Bank: Ein Mini, ein Z4, und ein konkret krasser Dreier. Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, um den Kofferraum des Z4 auf Birdy-Tauglichkeit zu prüfen.

Die Frage "Dürfte ich bitte einmal den Kofferraum sehen?" entlockte dem BMW-Verkäufer mit der Spiegelbrille und dem schlecht sitzenden Jackett nur ein "Hab' keinen Schlüssel". Ob er wohl jemanden kenne, der einen habe? "Ja, der da drüben". Ob der gelangweilte Herr wohl mal? Er geruhte zu klicken. "Bitte sehr", meinte die Spiegelbrille. Ein Blick in den Kofferraum sah bis auf das Gerümpel darin ganz viel versprechend aus. Als ich dann begann, das Birdy zusammenzulegen, war es um seine blasierte Fassung geschehen. Das ginge ja nicht.

Und ich hätte so gerne ein Bild gemacht. Von ihm.

Update: Heute mit dem Z4 von Thomas' Freundin probiert. Birdy passt locker rein. Allerdings hat der ausreichend schmutzige Lieder abgesungen, um meine Meinung über BMW zu festigen.

Comments

Was verkauft die Deutsche Bank sonntags an Cabrio-Fahrer? Spiegelbrillen gehörten ja bislang nicht zum Kerngeschäft.

Robert Dahlem, 2006-04-09

"Vor der Deutschen Bank" ist nur eine Ortsangabe.

Volker Weber, 2006-04-09

LOL! Deutsche Autohändler und -verkäufter. Von NICHTS 'ne Ahnung. Einzige Ausnahmen, die ich bisher kennengelernt habe: Der Mercedes-Händler in Bonn und der Mini-Händler dort. Die sind wirklich daran interessiert Autos zu verkaufen.
Wenn sich jede Branche so schlecht mit ihren Produkten auskennen würde (ich hoffe, dass das nicht der Fall ist), dann gute Nacht!

Wir haben gestern einen Z4 gesehen, aus dem jemand sein "Klappfahrad" (ich weiß, die Bezeichnung für ein Rad in der Preiskategorie ist wohl nicht ganz angemessen) entladen hat. Ob es ein Birdy war, weiß ich leider nicht. Aber Z4 und Birdy passen vom Preisniveau zueinander, denke ich...

Markus Dierker, 2006-04-10

Irgendwie ist das wie "Und täglich grüßt das Murmeltier..."

Ähnliches Erlebnis bei VW: Wollte 'nen Dachgepäckträger für meinen (neuen) Golf kaufen ==> Freitag Nachmittag, 17:30 (die Zeit, zu der man als fleißiger Chef ab und zu mal aus seiner Bude raus kommt).

Rein in die VW-Stube, erstmal keinen gefunden...dann kam der "Verkäufer" und auf die Frage, ob er uns denn den (gut sichtbaren) Zubehörfahrradständer zeigen könne, erwiederte er nur, dass gleich Feierabend sei und er die Verpackung auf die schnelle nicht finden könne...sprach's, setzte sich in seinen Phaeton und fuhr weg.

Scheinbar ist die Marge auf Dachgepäckträger nicht hoch und das Vertrauen in die Kundenbindung bei VW dagegen antiproportional hoch ==> das ist ein Irrtum!

Ähnliches Beispiel bei BMW:

Wollten den (siehe oben) neuen Golf loswerden, da ich keinen Bock mehr auf diesen VW-Service hatte (ja, ich gebe zu, ich war ECHT sauer!) und war bei BMW, da ich mir vorgenommen hatte, ein Mini-Cabrio probezufahren.

Erstmal wurden wir gepflegt von allen Verkäufern (die in ihren durchgestylten Glasvitrinen saßen und eifrig Kaffee tranken) ignoriert, als ich dann böserweise einfach in den Glaskasten reinkam, nahm man erstmal den Telefonhörer hoch, um beschäftigt zu wirken.

Die Probefahrt hat man mir dann für 15 (!) Minuten angeboten und falls ich zu weit führe, müßte ich das Benzin zahlen...

Nun gut, dann eben nicht Mini, und auch nicht BMW, VW auch nicht mehr, Audi weiß ich nicht so genau (ist zusammen mit dem VW-Händler ein Verein...).

Mein Resumee: Denen geht's allen noch viel zu gut, von mir aus können die gerne mal etwas stärker "betroffen = geschlossen" sein.

Just my 5 Cent.

Herzliche Grüße: Matthias

Matthias Lorz, 2006-04-10

BMWs vor der Deutschen Bank. Was hast Du erwartet?

Sidenote: Als ich letzt mal wegen defekten Innenlichts zur Ersatzteilbeschaffung bei Mitsubishi aufschlug, hat der nette Herr hinter dem Tresen mir – nach vorheriger Klärung ob Selbsteinbau oder Serviceleistung – die Ersatzbirnchen zu EUR 0,30/Stück in eine Tüte gepackt, eine Quittung darüber geschrieben und mir die Eigenheiten der Lichtabdeckung hinten erläutert. Ich möchte garnicht drüber nachdenken, was in einer Niederlassung einer deutschen Automarke abgegangen wäre…

Karsten W. Rohrbach, 2006-04-10

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