Schweif wedelt mit Hund

by Volker Weber

SpOn schreibt:

Im Moment gibt es laut Polizei keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, M. über Gespräche zum Einlenken zu bewegen. Alle anderen Strategien würden unweigerlich die Gesundheit des 36-Jährigen gefährden, der sich zurzeit unter anderem wegen dutzendfacher Vergewaltigung und Entführung der Dresdner Schülerin Stephanie verantworten muss.

Versteh ich nicht. Ein SEK kann jeden verhaften. Drei Mann auf's Dach absetzen, fertig.

Comments

Vorschlag: Finaler Rettungsschuss, damit er nicht vom Dach fällt...

marc egart, 2006-11-08

Das mit dem SEK absetzen finde ich gut. Das Risiko, dass er dann springt, kann man eingehen.

Frank Dröge, 2006-11-08

Finde ich allerdings auch. Und wenn's drei nicht schaffen, dann meinetwegen 10. Oder einen Scharfschützen in Position bringen, der dem Herrn gezielt einen Schuss verpasst. Ein Betäubungsgewehr würd' doch reichen. Da macht sich im Moment doch die Polizei nur lächerlich!

Ragnar Schierholz, 2006-11-08

Streifschuss... und wenn der dann nicht vom Dach fällt erstmal warten bis er dann keine Geschäusche mehr von sich gibt...

Bernd Webster, 2006-11-08

Der steht doch AUSSEN auf dem Dach, oder nicht? Also, wenn man einfach abwartet bis er entweder erfroren oder verhungert ist, dann hat sich doch das Problem von selbst erledigt??

Wieso macht man sich außerdem über die Gesundheit dieses Mannes Gedanken? Er ist doch aus freien Stücken auf das Dach geklettert???

Muss ich nicht verstehen....

Michael Urspringer, 2006-11-08

Viele dieser Menschen sind krank und kranke Menschen sollte man weder erschießen noch vom Dach springen lassen.

Henning Heinz, 2006-11-08

Muss man ja auch nicht. Man muss nur auf's Dach und ihn verhaften.

Volker Weber, 2006-11-08

Mal sehen wann die Jugendlichen aus Lörrach das mitbekommen und ihn zum Springen auffordern. Vielleicht springt er ja ihnen zu Liebe.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1286707

ciao tpk

Thomas Köster, 2006-11-08

Das ist wirklich albern. Soll er doch endlich springen. Ein Problem weniger.

Joerg Michael, 2006-11-08

Die Herren, die gerne Rambo spielen wollen, seien darauf hingewiesen, daß die Polizei zumindest in einigen Bundesländern nicht mehr Vollmantelmunition einsetzt, mit der man zum Beispiel Streif- oder Durchschüsse erzeugen kann, sondern das, was sich gemeinhin Dum-Dum-Geschoss nennt - und die reißt solche Verwundungen, daß sie nicht ohne Grund laut Landkriegsordnung eigentlich verboten ist.

Kann mich Henning Heinz nur anschließen. Die, die denken, daß man Straftäter ruhig abknallen oder springen lassen oder sonstwas kann, können sich ja mal fragen, ob sie das auch nur für befürwortenswert hielten, wenn sie sich selbst mal auf der anderen Seite wiederfinden sollten (und nein, "sowas kann mir ja nicht passieren" zählt nicht).

Haiko Hebig, 2006-11-08

Haiko, zwischen "abknallen" und "springen lassen" gibt es aber durchaus einen Unterschied. Und ja, wenn ich mich auf der anderen Seite wiederfinden würde und auf ein Dach geklettert wäre, dann würde ich schon erwarten, dass man mich springen lässt. Das ist immerhin das, was man üblicherweise vorhat, wenn man auf einem Dach steht - zumindest, wenn man nicht gerade Dachdecker oder Schornsteinfeger oder Blitzableiter-Installateur ist.

Aber in Deutschland würde man so einem eher noch eine Kanne Tee und eine Decke aufs Dach bringen.

Joerg Michael, 2006-11-08

Tss, und gerade sehe ich bei SpOn: "Er hat nicht getrunken oder gegessen, aber eine Decke verlangt, die ihm Polizisten von einer Hebebühne aus reichten."

Joerg Michael, 2006-11-09

"Ich halte jetzt so lange die Luft an, bis ich eine Decke kriege." - "OK."

Volker Weber, 2006-11-09

LOL. Kurz nach Mitternacht, Nachrichten bei RTL: Der Gast auf dem Dach hat wieder mal bestellt: Tee. Wartet's ab, da steht bestimmt bald ein beheiztes Zelt auf dem Dach. Mit Catering Service. Und 72 (minderjährigen) Jungfrauen - ach nee, das war eine andere Baustelle.

Joerg Michael, 2006-11-09

Hmm, so sarkastisch kenne ich die vowe Leserschaft gar nicht.

Philipp Sury, 2006-11-09

In Bayern hätte unser Edmund den Bruno-Jäger geholt und das Problem wäre erledigt...

Armes Deutschland, Täterschutz vor Opferschutz... Naja, wie war nochmal dei Adresse dieser JVA? Bei aller Verachtung amerikanischer Polizeimethoden, aber sowas wäre in Amerika nicht mal eine News wert, weil er beim Fluchtversuch schlichtweg erschossen worden wäre. Und wer interessiert sich schon für einen gewalttätigen, flüchtenden Kinderf***er???

Ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise, aber ich stehe zu meiner Meinung und kann nur die Familie von Stefanie bemitleiden. Respekt, dass der Vater noch verhältnismäßig ruhig bleibt. Ich wäre wahrscheinlich schon längst durchgedreht und hätte mit einer Pistole diesem "Menschen" den Garaus gemacht...

Mathias Ziolo, 2006-11-09

Na ja, dann hoffen wir auf eine kalte Nacht und dass der warme Kaffee ausgeht oder nur noch in der Kantine serviert wird.
Jedenfalls laßt den bloß nicht runterpurzeln, der wird noch zum Märtyrer (Bad Kleinen oder so gab's auch mal und das ist nicht wirklich geklärt worden, restlos).
Andererseits ist ja das Spannende wohl seine Forderung ... freies Geleit , Fluchtauto mit 'nem Milliönchen in Münzen und dann, wo soll er denn hin.
Früher konnten die (RAF) sich ja noch im Osten absetzen, aber Putins Reich nimmt ja glatt die Million als Rück- oder Anzahlung und liefert ihn aus.

schaun mer mal ... aber an sich nicht viel anders als Spears Federline Geschichte, wobei da noch der Spannende Teil der ist, daß die gute Partie nun wieder zu haben ist....
Also "Tastatur" Tänzer bewerbt Euch.

Wolfgang Andreas Bischof, 2006-11-09

Ohne jetzt hier den aktuellen Fall zu kennen, finde ich es sehr bedenklich, dass hier einige der Meinung sind, dass man Selbstmörder einfach so gewähren lassen sollte. Wenn man sich aktuelle Studien über Depressionen ansieht, dann sieht man dass jeder zweite einmal in seinem Leben mit diesen zu tun hat. Wollt Ihr solchen Personen die Hilfe verweigern und sie einfach sterben lassen. Ich dachte nicht, dass wir soweit schon sind.

Grüße

Ralf M Petter

Ralf M Petter, 2006-11-09

> dass man Selbstmörder einfach so gewähren lassen sollte.
Ich denke, dass die generelle Aussage nicht diese ist, sondern das "gewähren lassen" nur für eine kleine, ganz spezielle Gruppe potenzieller Selbstmörder gilt. Wobei ich in diesem ganz speziellen Fall eher der Ansicht bin, man sollte alles menschenmögliche tun, den Mann einem Gefängnisaufenthalt zuzuführen.

Stefan Rubner, 2006-11-09

Ich verstehe nicht, wie viele hier von einem Selbstmörder sprechen können. Der Typ ist doch nur auf Einschüchterung des Opfers und auf Medieninteresse aus. Der hat überhaupt nicht im Sinn, zu springen. Alle, die hier Marko M. verteidigen kennen offenbar die Sachlage nicht oder sind extrem zynisch. Ich kann nur Volker zustimmen: warum verhaften die den nicht?

Moritz Petersen, 2006-11-09

Der Mann kriegt gerade genau was er will - Aufmerksamkeit. Von uns allen.

Sehr peinlich dass die Polizei da mitspielt.

Timo Stamm, 2006-11-09

Ich bin ja zwischen den Positionen "Rechtstaatliche Grundsätze" und "Vom Dach schiessen" genauso hin- und hergerissen gewesen wie viele andere aber im Endeffekt hätte man doch die Aufmerksamkeit vermeiden müssen, die dieser Verbrecher (er hat doch gestanden oder?) so erzielen konnte. Mir ist einfach nicht einsichtig, warum man nicht 3 Beamte des SEK auf das Dach geschickt hat um ihm mitzuteilen: "Sehr geehrter Herr M., es war ihre Entscheidung auf dieses Dach zu klettern, wir bitten sie höflichst, uns wieder in Ihre Zelle zu begleiten. Sollten Sie sich dennoch zum Springen entscheiden, feel free ... aber dann hinterher nicht klagen".

Damit wäre doch allen rechtstaatlichen Grundsätzen entsprochen und der Vergewaltiger wäre nach 30min in jedem Falle da wo er hingehört ... und man weiss nicht, was auf die Dauer weniger angenehm wäre.

Henning Wriedt, 2006-11-09

Ich war eigentlich immer der Meinung, dass wir kein höheres Gut als den freien Willen haben. Wenn ich springen will, was ich in diesem speziellen Fall gar nicht glaube, dass er es tun will, dann soll ich das tun dürfen. Wer bestimmt eigentlich, ab wann eine Handlung krankt ist. Merken wir eigentlich überhaupt nicht mehr, dass wir nur noch gegängelt werden. Wer hat das Recht für mich zu entscheiden, wann mein freier Wille aufzuhören hat. Wenn ich mich umbringen will, soll man mich lassen, solange ich niemanden damit schädige.

Wolfram Votteler, 2006-11-09

Täterschutz vor Opferschutz. Man muß also die Täter nur schlechter behandeln damit der Opferschutz besser darsteht.
Diese Logik hört und liest man derzeit leider öfters in Deutschland.
Ich bin vor allem immer wieder überrascht über die Kategorisierung von Straftaten. Kinder geht gar nicht, Frauen meistens auch nicht, Oma ist dann schon gar nicht mehr so schlimm und bei einem Ausländer hören die ersten dann schon weg (wobei ich das hier niemandem unterstellen möchte).
Der alte Grundsatz "Auge um Auge" macht schließlich alle blind (Martin Luther King).

Henning Heinz, 2006-11-09

Empfohlene Lektüre

Haiko Hebig, 2006-11-09

Wenn man M. soviel Aufmerksamkeit schenkt wie jetzt, dann tut man ihm nur einen Gefallen. Hat e das verdient? Also, hoch aufs Dach und ihn runterholen. Sollte er sich runterstürzen, dann ist das halt seine Entscheidung. Zur Zeit kostet der Knabe nur verdammt viel Geld.
Mensch M., gib dir einen Ruck! Du hast so viel schreckliches getan, dass du dies in Deinem restlichen Leben sowieso nicht verarbeiten kannst.

Stephan Bohr, 2006-11-09

Weitere Lektüre

Thomas Kurbjuhn, 2006-11-09

ich habe mich auch gefragt, wieso die den Vogel nicht einfach abschießen?!

Viktor Kostic, 2006-11-09

Deutschland krankt an dem Problem 'Rechtsstaatlichkeit'.
Jeder Verantwortliche hat Angst eine Entscheidung zu treffen weil er seinen Job in Gefahr sieht. Denn hinterher kommt irgendwer daher und heuchelt diese 'Rechtsstaatlichkeit'. Die Grünen mucken rum, 'Mörder sind doch auch nur Menschen und hatten eine schlechte Kindheit - so ganz ohne Videtext und Playstation'. Was war denn mit dem Polizeichef im Fall des entführten Moritz. Der hat Gewalt nur angedroht und ist verurteilt worden. Eine Grundgesetzänderung müsste her. Die Verantwortung des Staates für die Opfer sollte priorität haben. Die Politik hat auf ganzer Linie versagt. Nicht nur, dass sie unsere Jungs nach Afghanistan schickt, nein hinterher wird Betroffenheit geheuchelt (Stichwort Leichenschändung), damit die Welt nicht wieder das Bild vom bösen Deutschen aufwärmt. Die Situation wird nicht reflektiert sondern nach guter deutscher schwarz/weiß Denke abgearbeitet. Immer mit dem Gefühl im Nacken, was die Welt über uns bösen Deutschen denkt.

Wolfgang Pries

Wolfgang Pries, 2006-11-13

Liebe Leute,
Rechstaatlichkeit heisst daß der Kerl bis zu seiner rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig zu gelten hat.

Dem entsprechend muss er verdammtnochmal wie jeder Unschuldige behandelt werden. Dies allen jenen die da was von finalem Schuss oder ähnlichem faseln.

Obs notwendig war die Sache einfach so auszusitzen?
Da mag jeder seine eigene Meinung dazu haben.

Das Urteil fällt hoffentlich der Tat angemessen hart aus, aber bis es gesprochen wurde.....

Alles andere führt nur auf die gleiche Rutschbahn die die USA schon so weit abgeglitten sind.

Herzliche Grüße aus Wien,
Martin

Martin Forisch, 2006-11-14

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