Danke Bahn, geht doch

by Volker Weber

Umsteigen von ICE 73 auf IC 2299 sollte eigentlich einfach sein: 12:00 Ankunft, 12:20 Abfahrt. Nun war aber ICE 73 erst um 12:23 da. Und erfreulicherweise hat ICE 2299 einfach 8 Minuten gewartet. 5 Minuten Zeit zum Umsteigen, das reicht. Dankeschön.

Comments

ich vermute, dass bestimmte Züge das "Einsammel-Flag" gesetzt haben. Ich sitze grundsätzlich in den Zügen, die immer und überall auf jeden warten. Wenn ich dann mal einen Anschlusszug brauche und auch nur 10min zu spät bin, hat noch ein Zug gewartet.

Joerg Michael, 2008-10-02

... noch kein Zug?

Volker Weber, 2008-10-02

Ich meine mich dran erinnern zu können, dass bei uns an der Uni am Decision Support & Operations Research Lab ein Projekt lief, bei dem ein System entworfen werden sollte, das dem Fahrbetriebszentrum der Bahn auf Basis von Echtzeitdaten anzeigen sollte, wie sinnvoll es ist, einen Anschlusszug warten zu lassen. Faktoren, die da eine Rolle spielten, waren meiner Erinnerung nach z.B. der zu erwartende Schneeballeffekt (3 Züge warten auf einen und verspäten sich dadurch ebenfalls, auf die muss dann auch wieder wer warten, usw.) sowie alternative Routen, die Passagiere nehmen könnten (bspw. die Strecke wird in 30 Min. vom nächsten Zug bedient, also nicht warten).

Ausserdem: Wenn ich mich recht entsinne, ist das Projekt damals gestorben, weil die Echtzeitdaten so umfangreich und die Analytik so komplex waren, dass das Ganze nicht in nützlicher Zeit ausgewertet werden konnte. Wäre mal interessant, zu sehen, was da heute mit Cloud & Co. machbar wäre...

Ragnar Schierholz, 2008-10-02

Volker, fast :-) Geplant war: "noch nie ein Zug".

Joerg Michael, 2008-10-03

Die Schweizerischen Bundesbahnen sind seit der Einführung des neuesten Taktfahrplanes dazu übergegangen, Anschlusszüge nicht mehr warten zu lassen, weil der von Ragnar beschriebene Schneeballeffekt den ganzen Taktfahrplan wegen der hohen Auslastung des Netzes rasch durcheinander bringen würde. Gewartet wird nur noch nachts, wenn die Auslastung geringer ist und die Reisenden nach hause kommen können müssen, denn wenn die SBB Taxis und Hotels bezahlen muss, wird es für sie natürlich teurer.

Philipp Sury, 2008-10-03

Mein Erfahrungen mit der DB sind durchwegs positiv zumindest in den ICE's Das Personal war ausgesprochen freundlich bei Verspätungen hat sämtliche Reisenden gefragt, ob Sie Anschlüsse benötigen und hat dann später mitgeteilt welche Züge warten bzw. was die Alternativen sind. Ich war sehr beeindruckt. Meine Erfahrungen in Deutschland sind natürlich nicht repräsentativ.

Ralf M Petter, 2008-10-03

Philipp: die Schweizer machen das aber m.E. nach auch generell schlauer: dort ist der Takt nicht so eng, die Züge haben mehr Zeit am Bahnhof. Daher können sie bei Verspätung auch mal einen kürzeren Stopp am Bahnhof einlegen und so effektiv Zeit wieder einsparen.

Bei der Deutschen Bahn sind die Wartezeiten an den Bahnhöfen derart kurz bemessen dass man hier keine Zeit aufholen kann.

De facto heißt das meiner Erfahrung nach (und ich fahre pro Monat zwei bis dreimal mit dem ICE sonstwohin): sobald ein ICE irgendwo fünf Minuten Verspätung hat, holt er das nie wieder auf.

Julian Buss, 2008-10-03

Philipp, in der kleinen Schweiz ist es auch schwerer Zeit wieder aufzuholen. Von Frankfurt nach Köln können zum Beispiel 10 Minuten problemlos wieder gut gemacht werden.

Martin Hiegl, 2008-10-03

@Ragnar

Wenn ich mich recht entsinne ist diesbezüglich eine Dis. fertiggestellt worden von Claus am DSOR Lehrstuhl.
Allerdings wurde nicht mit Echtdaten sondern mit einer Simulation der Basisdaten gearbeitet - weniger wegen der Komplexität als vielmehr wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft seitens der Bahn.

Martin Rosenberg, 2008-10-07

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