Slow food: Schwein gehabt

by Volker Weber

Porkcamp wird eine Veranstaltung Ende Januar 2010 in Hamburg sein, bei der über ein Wochenende hinweg ein Schwein geschlachtet und verarbeitet wird. Wir werden uns am Freitag abend treffen, etwas trinken und uns kennenlernen. Am Samstag morgen werden wir ein möglichst gut aufgezogenes Schwein von 200 Kilogramm mithilfe eines Metzgers schlachten und zerlegen, alle anderen Schritte des Wochenendes ergeben sich daraus: Wir werden wursten und braten, Metzgerfrühstücke zu uns nehmen und zu unseligen Zeiten unfiltriertes Landbier trinken. Wir werden uns über Tierhaltung unterhalten, über alte Rezepte und neue Ideen. Und wir werden das ganze Schwein von Kopf bis Fuss verarbeiten und essen.

More >

Comments

Mal kurz gerechnet: 200 Kilo Schwein abzüglich Haut, Knochen, Organe, Kopf, Füße (ok, notfalls kann man sogar die noch verwerten) ... da bleiben also um die 100 Kilo über. Diese 100 Kilo werden in 2 Tagen verputzt, dazu noch ein ordentliches Saufgelage. Naja ... wenn ich an den Grillabend vor 5 Wochen denke ... Wir haben da allerdings keinen Aufriss ums Schwein gemacht, sondern es einfach gegessen. Dafür ist so ein Viech da. Und wir hatten auch kein supi-dupi-tolles Landbier, sondern uns einfach die Hülse an den Hals gehangen.

Slow Food, gut und schön: ein Bewusstsein fürs Essen, seine Herstellung und Zubereitung zu bekommen ist sicher eine feine Sache. Und wenn ich diese fetten 10-jährigen sehe, die sich zwischen 2 Big Macs ne Tüte Chips reindrücken, um das ganze dann mit Cola runterzuspülen, sicherlich auch notwendig. Aber zum einen kann man alles übertreiben, zum anderen ein Sauf- und Fressgelage als Slow Food-Veranstaltung zu verbrämen? Muss man denn alles mit irgendeinem Hype verklären und sich dadurch für was ganz tolles halten? Kann man das Kind nicht einfach mal beim Namen nennen und sagen "Da treffen sich ein paar Leute und lassen sichs mal richtig gutgehen?"

Naja, jedenfalls wünsche ich viel Spaß und gutes Wetter bei eurer Grillparty.

Ralf Stellmacher, 2009-07-07

Ich habe mich nicht angemeldet. :-)

Volker Weber, 2009-07-07

Slow-food, porkcamp, wow. So viele neue Begriffe für etwas was bei uns am Land seit jeher fast jedes Wochenende bei irgendeinem Nachbarn gemacht wird. Gut zu wissen wie wir das nun nennen sollen. Werde ich mir merken. ;-)

Der einzige Unterschied ist, dass bei unseren Hofschlachtungen traditionell nur Innereien gegessen werden. Das Fleisch wird aufbewahrt da es eine längere Haltbarkeit hat.

Hynek Kobelka, 2009-07-07

Metzgete auf neu-deutsch Marketing-Lingo...

Ragnar Schierholz, 2009-07-07

Old vowe.net archive pages

I explain difficult concepts in simple ways. For free, and for money. Clue procurement and bullshit detection.

vowe

Paypal vowe