Migros schließt Musik-Downloadshop und lässt Kunden im Regen stehen
by Volker Weber
PCtipp.ch berichtet dass die schweizerische Migros den Musik-Dowloadshop i-m.ch schließt:
Die erwähnten Lizenzen seien nur noch bis Ende 2011 gültig, schreibt Migros. Danach will die Konzern die Server ausschalten. Das bedeutet, dass Nutzer die gekaufte Musik ab diesem Zeitpunkt nicht mehr hören können. Gemäss eines PCtipp-Lesers ist das aber bereits passiert. Er kann seine gekaufte Musiksammlung nicht mehr benützen.
Netzwertig kommentiert:
Man kann es nicht oft genug sagen: DRM-Angebote sollte man als Kunde immer meiden, sofern es geht. Man erwirbt damit keine Produkte, sondern nur das vom Anbieter aus verschiedensten Gründen widerrufbare Nutzungsrecht. Die Abhängigkeit gegenüber dem Anbieter durch DRM ist für jeden Kunden eine tickende Zeitbombe.
Ein Freund hat letzte Woche erst sein Schutzgeld an Apple überwiesen, damit er seine bereits gekaufte Musik auch im Auto und auf seinem Sonos hören kann. Die FAZ hat DRM schon immer richtig erklärt: Digitale Rechteminderung. Wer ernsthaft glaubt, ein Amazon Kindle sei 'ne tolle Sache, der hat den Schuss noch nicht gehört.
Repeat after me: DRM is bad for the customer.
Comments
Wie bereits an anderer Stelle kommentiert: e-ink ist beeindruckend und ich will einen Reader haben, sobald die Preise etwas gefallen sind. Man ist ja nicht verpflichtet, einen Kindle mit DRM-Content füllen, der liest auch selbstgemachte Dateien.
Auch der iPod wurde einst als trojanisches Pferd für DRM gesehen, auf meinem ist aber kein DRM-Content drauf. Hier werden CDs noch selbstgerippt und Filme werden vom vdr aus dem Fernsehen für den iPod transkodiert. Auf der vdr-Platte sind eh mehr Sendungen drauf, als ich in diesem Jahr noch gucken kann, und die Öffentlich-Rechtlichen senden Filme werbefrei, unverschlüsselt und immer mehr in HD, so dass auch ein künftiger HD-Video-iPod immer ausreichend DRM-freies Material kriegen wird.
Die Verleger werden die gleiche Erfahrung machen wie die Musikindustrie und auch die Kabelbetreiber werden die Grundverschlüsselung hoffentlich bald wieder aufgeben, denn damit stehen sie sich beim Digitalfernsehen seit Jahren selbst im Weg.
Und bis die Buchverleger drm-freien Content anbieten, backe ich mir meinen ebook-Content aus Nachrichtenseiten, Blogs, Projekt Gutenberg usw. eben selber (so z.B.). Es gibt sogar eine alternative Firmware für e-ink Reader, die wohl irgendwann mal herstellerübergreifend funktionieren will.
Das ist einer der Hauptgründe für mich gewesen, keinen Kindle zu kaufen. Mein iRex ist bereits bei UPS um die Ecke "waiting for clearance". Etliche (kostenlose) eBooks habe ich bereits auf dem Rechner und warte nur drauf, sie auf das Gerät packen zu können. Auf jeden Fall ist alles noch rechtzeitig vor den Ferien da, so dass ich danach wohl mit mehr Details aufwarten kann :-).
Ragnar, das iRex Teil klingt interessant. Bin gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht. =)
Hm, nur 90 Minuten, nachdem ich mich bei "tabloid" angemeldet habe, bekomme ich die erste Spammail seit Monaten ("74% 0FF on Pfizer").