Presseagentur gesucht?

by Volker Weber

Wer immer schon einmal eine Presseagentur gesucht hat, die uninteressante Meldungen, etwa die Pillepalle AG aus Pusemuckel habe erneut ein SAP-Zertifikat erworben, das sie offenbar schon hatte, an in der Sache uninteressierte Journalisten verschickt, dem kann ich jetzt eine Agentur in Tübingen empfehlen.

Allen anderen empfehle ich eine knackig gute, die nicht in Tübingen beheimatet ist.

Comments

Nicht nur in Tübingen. Die Agenturen haben das Instrument der Pressemitteilung kaputt gemacht, weil es so einfach ist, jeden Pipifax per E-Mail an einen möglichst großen Verteiler rauszuschicken. Die Öffnungsrate dieser Nachrichten liegt vermutlich bei unter 1 Prozent, die meisten solcher Neuigkeiten lösche ich, ohne sie zu lesen. Ich bin nur gespannt, wie lange die Auftraggeber ihre Agenturen für diesen nutzlosen Service noch bezahlen.

Wolfgang Sommergut, 2009-07-29

@Wolfgang: Twitter bietet ja nun viel Raum für zusätzliche Legitimation.
@Volker: Gibt es in Tübingen eigentlich mehrere Agenturen - und wie heißt Die ausserhalb? :D

Wolfgang Miedl, 2009-07-29

Vielleicht haben wir auch bei dem ganzen Social Media Gedöns die gute alte Pressearbeit vergessen...?

Wobei ich hinzufügen möchte, dass bei diesem Problem auch die Unternehmen nicht unbeteiligt sind, die selbiges tun...

Lars Basche, 2009-07-29

Wolfgang M, ich habe keine Ahnung, wie viele Agenturen es in Tübingen gibt. Aber eine kann ich für diese Aufgabe besonders empfehlen. Und wie die außerhalb heißt, verrate ich nur denen, die auch eine brauchen. ;-)

Volker Weber, 2009-07-29

Als wohl angesprochene Agentur :-/ Ja, es werden zu viel unnötige Pressemitteilungen verschickt. Ich gebe Lars Basche allerdings recht, dass hier nicht nur die Agenturen ihre Finger im Spiel haben - sie sind am Ende aber natürlich der Absender. Das Problem allerdings bei den Agenturen allein (natürlich sind wir beteiligt) zu suchen ist ein wenig so, als ob man der Post einen Vorwurf für unnötige Postkarten macht. Bevor jetzt alle schreien: ja, es gibt auch eine Beratungsaufgabe seitens der Agenturen. Aber oft sind sie auch nur Ausführende. Das unterscheidet sich eben von Projekt zu Projekt. Es ist leider ein nicht immer zufriedenstellendes System. Aber danke für den Anstoß :-)

Björn Eichstädt, 2009-07-29

@Björn Eichstädt: Das lässt sich jetzt dem beratungsresistenten Kunden aber schon als Krisen-PR in Rechnung stellen, oder? ;-))

Wolfgang Miedl, 2009-07-29

@Wolfgang Miedl nö, wieso? Ich spreche hier ja für mich.

Björn Eichstädt, 2009-07-29

Ich meinte mit meinen Einwand bzgl. Unternehmen auch eher die Unternehmen, die selber Pressemeldungen verschicken (oft und gerne mit noch schlechteren Verteilern, wenn mir das aus Agentursicht gestattet ist.

Ansonsten sehe ich, was die Beratungsleistung angeht, ganz klar den Ball im Agenturfeld. Wir müssen Unternehmen auch öfter mal nein sagen, sonst kommt es nämlich so, wie Wolfgang Sommergut andeutet...

Lars Basche, 2009-07-29

@Lars Basche Definitiv. Und wir müssen alle zusammen täglich daran arbeiten, dass wir diesem Ziel ein wenig näher kommen. Überall. Dann gibt es künftig keine schlechten Zeitschriften, keine schlechten Services, keine schlechten Restaurants und hoffentlich auch keine schlechten Pressemitteilungen mehr. Wir müssen öfter nein sagen. Agreed.

Björn Eichstädt, 2009-07-29

Vielleicht könnten ja die versammelten Zeitungen mal einen Kodex am Marktplatz annageln. In meiner seeligen PR-Zeit war es oft so, dass ich gerne dem Kunden eine PI ausgeredet hätte, aber die GL drauf bestand und dann plötzlich 5 Clippings aus vermeintlichen Qualitätsblättern (Druckkostenzuschuß nur in den Beilagen [sic]) auftauchten.

Bin und war damals immer froh, wenn ich für den normalen redaktionellen Teil als Autor schrieb, weil ich dann nur das verfasste, was ich interessant und lesenwert fand und werblichen Kram und überflüssigen Schmuck am Nachthemd einfach wegließ. Leider tun das einige Autoren bekannter IT-Zeitungen nicht so gern. Dort liest man dann oft Artikel von mehr oder weniger bekannten Redaktionsbüros, die extrem einseitig, nicht selten ohne große Kenntnis aber immer erkennbar positiv für bestimmte Anbieter formuliert sind. Ehrlich gesagt gefallen mir da die inflationären PIs à la "Version 3.2 mit noch mehr Eingangskorbfunktion" noch besser, man kann sie direkt mitsamt dem ganzen Newsteil überblättern (meistens steht da etwas, was schon seit Tagen oder Wochen im Netz steht). Bei spannenden Überschriften zu Enterprise 2.0 oder SOA ist man dann doch eher enttäuscht inhaltlich dasselbe zu lesen, was schon seit vier Jahren durchs Netz geistert plus den Hinweis auf das tolle Projekt bei XYZ wo der Projektleiter wie zufällig einen Namen nennt...

Jörg Wittkewitz, 2009-07-31

Ach ja, und auch wenn man immer nur über eine einizge Firma berichtet - auch wenn ich da selber mal war - wird man als Fachautor nicht glaubwürdiger, ohne die Agentur von SAP jetzt in Schutz nehmen zu wollen. Im IT-Journalismus passieren seltsame Dinge, die es woanders - sagen wir mal etwas subtiler - gäbe. OK, ich meine nicht die Ärzte Zeitung.

Jörg Wittkewitz, 2009-07-31

Na da bin ich aber mal gespannt, wie lange es die Werbeagentur noch geben wird. Das kommt doch heutzutage überhaupt nicht mehr an. Verstehe auch nicht, dass es noch Firmen gibt, die über solch eine Agentur ihre Anzeigen schalten lässt. Da hat man doch viel mehr Kosten als Einnahmen.

Hanno Straub, 2009-08-18

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