Soziales Engagement ist keine Wahlkampfparole
by Volker Weber
Einmal im Jahr organisieren drei Freunde mit mir eine Party, zu der regelmäßig einige hundert Leute kommen. Nach jeder Veranstaltung spenden wir aus den Eintrittsgeldern einen größeren Betrag für soziale Zwecke. Wir haben damit schon einen Babynotarztwagen, einen Verein zur Betreuung schwerkranker Kinder und eine Jugendhilfe gefördert. Heute haben wir uns in unserem nächsten Verein umgesehen, der in Hessen zur Stiftung des Monats ausgezeichnet wurde:
Im Monat September zeichnen wir die Stiftung "Sag ja zum Kind Darmstadt" aus, die junge Menschen aus Darmstadt und Umgebung, die durch Schwangerschaft oder die Geburt eines Kindes während der Schul- oder Berufsausbildung in materielle und / oder seelische Not geraten sind. Das Kernprojekt der Stiftung ist ein Kinderkrippe, in der Kleinkinder von der Geburt bis zum 3. Lebensjahr betreut werden, so dass beispielsweise eine Lehre oder das Studium abgeschlossen werden können. Um dies zu verwirklichen, hat die Stiftung ein Haus in Darmstadt gekauft, renoviert und kindgerecht ausgestattet. Damit wurde die Grundlage für die Kinderkrippe geschaffen, die vom gleichnamigen Verein betrieben wird. Hier arbeiten vier hauptamtliche Erzieherinnen und rund vierzig ehrenamtliche Helferinnen, die die Kinder ganztägig betreuen. Die Stiftung schafft damit nicht nur eine verlässliche, hochwertige Betreuungseinrichtung für Kinder in Darmstadt, sondern sie erschließt Kindern und Eltern Zukunftsperspektiven: Mütter und Väter in Ausbildung können das Fundament für eine selbständige, gesicherte Existenz schaffen und einen Beruf erlernen. Damit wird sowohl die Entscheidung für das Kind erleichtert, als auch die Zukunft für Kind und Eltern gesichert.
Das soziale Engagement dieser Menschen imponiert mir immer wieder. Ich weiß nicht, ob Ihr Euch das Gefühl vorstellen könnt, zwei Dutzend spielenden Kindern zu begegnen, die ohne diesen Verein vielleicht nie geboren worden wären. Vielleicht kommt noch jemand auf die Idee, diese Initiative zu unterstützen. Weitere Informationen dazu erhaltet Ihr bei der Stiftunsvorsitzenden Hildegard Strube. Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt.
Comments
Äh, ganz doof und auch nur am Rande, aber...steht da wirklich konsequent "Kindergrippe" statt Krippe? Oder klingt das so hessischer?
Frank, ich find das auch tragisch, das die armen Kinder auch noch eine Grippe kriegen sollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort Grippe statt Krippe sagt, wird wohl doch einfach ein Tippfehler sein, bzw. eine leichte lexikalische Schwäche des Verfassers des zitierten Textes. Was aber nichts an der guten Idee an sich ändert.
Wo wir ja jetzt auch wieder eine marktradikale Regierung bekommen, braucht's wieder mehr private Initiative im sozialen Bereich ;-)
