Editorial | c't

by Volker Weber

Mitten in den Ferien schlug der Krake mit seinen mächtigen Tentakeln zu. Nichtsahnend sonnten sich die Deutschen gerade an der Costa Brava oder staubten im Vorgarten ihre Gartenzwerge ab, als es plötzlich hieß: Google Street View kommt nach Deutschland. Schockschwerenot!

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Comments

Die Einzigen, die GoogleSV noch die Stirn bieten, sind Deutschland und Südkorea. Das c't Editorial zeigt die vielfältigen (internationalen) Dateninteressen klar auf.

Wenn eine private Firma sie begeht, dann sind Datenvergehen ja komplett harmlos (Ironietag!). Genau wie die Dinge, die im Iraq eben nicht die amerikanische Armee, sondern Privatfirmen tun (Ironietag!).

Prima, daß wir alle an das Gute in Google glauben, dann kann uns nichts geschehen. Und zu verbergen haben wir alle ja auch nichts. Weder Hauswände noch internationale Überweisungen. Gell?

Armin Roth, 2010-08-29

...und wenn der 'Brick-and-mortar'-Kriminelle sich ein bißchen weitere IT-Unterstützung holt, weiß er nicht nur, wie er bei Dir gut einbrechen kann, sondern auch, wann Du nach USA fliegst, und er es ungestört tun kann: http://www.net-security.org/secworld.php?id=9786 . Transparenz ist toll.

Armin Roth, 2010-08-29

Äh, und wo war jetzt noch mal das "Datenvergehen", dass Google bei Streetview begeht?

Sven Richert, 2010-08-29

Google begeht hier gar nichts. Das Problem ist wie bei den anderen genannten Dingen doch eigentlich nur, dass es Mensch recht schnell unbehaglich wird, wenn große Datenmengen, die zwar normal zugänglich sind, aber mit einem gewissen Aufwand, auf einmal fast mit 0 Aufwand eingesehen werden können. Das sind nicht nur die Bilder der Hausfassaden ...

... Technik würde uns ja auch befähigen das Einwohnermeldeamt mit dem Finanzamt und allen anderen Behörden direkt zu verbinden. Eine große Datenbank und aufgewertet durch die Daten der Volkszählung nächstes Jahr. Will man das? Einzeln hat der Staat ja ziemlich viele Daten, aber sollen sie alle auswertbar in einer einzigen Datenbank liegen?

Ich sehe das mit Streetview als harmlos an. Typisch deutsche Ängste werden da geweckt, aber im Grunde ist es harmlos. Ebenso wie ihr Fauxpas mit dem "wlan sniffing" (außer sie wollten das wirklich irgendwie verwenden, und haben das nicht nur aus Versehen gemacht wie jeder der mit Kismet und Logfunktion rumfährt/läuft ?!)

Schwierig wird's erst, wenn jemand irgendein Detail meiner Person irgendwo eingeben kann und dann mit 0 Aufwand so gut wie alle diese Sachen inklusive Hausfassade herausbekommt. Und ganz umöglich, wenn bei diesen Informationen, dann eigentlich geheime Dinge stehen sollten ... Stasi und so und damit sind wir bei DER deutschen Urangst angekommen ;-)

Oder nicht?

Sebastian Herp, 2010-08-29

Nun, das Editorial stellt recht gut klar, was das eigentliche Problem ist. Der Datenschutz wird mit Pseudo-Aufregern unterminiert. Man sollte nach der Feuerwehr rufen, wenn's brennt, und nicht wenn die Katze auf dem Baum ist.

Volker Weber, 2010-08-29

Der Link ist besser: http://www.heise.de/ct/artikel/Editorial-1064352.html

Fabian Fischer, 2010-08-30

Kann immer wieder nur predigen: Solange wir dabei zusehen wie Kundendaten, gesammelt von Firmen und der GEZ, fröhlich und munter gehandelt werden wie Paninibildchen zur WM, brauchen wir uns um StreetView und Konsorten keine Sorgen zu machen. Sicherheit greift immer beim schwächsten Glied und das ist nicht Googles StreetView sondern all die anderen Datenkraken die weitaus sensiblere Daten vom Gesetzgeber ungehindert in die Welt blasen. Ach ja, das der Gesetzgeber dann selbst iilegal erworbene Datensammlungen auch noch mit Millionensummen aufkauft (SteuersünderCD) macht die Sache mit der Datensicherheit auch nicht besser.

Insofern kann ich dem Editorial nur zustimmen.

Roland Dressler, 2010-08-30

Es ist schon interessant, dass viele Leute bereit sind, alles mögliche von sich auf den diversesten sozialen Plattformen preiszugeben. Und wenn dann sowas wie Goggles Streetview um die Ecke kommt, fängt alles an sich aufzuregen. Und dann werden noch persönlichere Daten an Google übermittelt, um nicht in SV zu erscheinen. Nett. Kann man machen. Und die Facebook Nummer mit dem Widerstand gegen SV hat auch was.

Was ist eigentlich mit Google Maps oder Bing Maps? Wie sieht hier der Aufreger aus? Die zeigen meinen Garten in einer Detailtreue, das wird mancher Fotoapparat blass vor Neid. Und wenn ich zufällig am Busch stehen sollte um mein kleines Geschäft zu erledigen wenn der Satelit abdrückt, nun, dann sieht das auch jeder der will (ist nur ein Beispiel, ich habe eine Toilette und benutze diese auch).

Was man mit den Daten der Plattformen wie Facebook, Twitter und Co. so schickes anfangen kann hat Please Rob Me eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Leider haben die ihren Dienst zurzeit eingestellt.

Über die wirklich wichtigen Dinge regt sich kaum einer auf (siehe SWIFT oder den Zugriff der Finanzämter auf die Konten der Steuerzahler, etc.). Nun, das wird alles nahezu stillschweigend hingenommen und passiert teilweise auch zum Wohl des Staates, der Allgemeinheit und bzgl. des Terrorschutzes, usw. bla, bla, bla.

In dem Sinne fröhles Zwitschern, Facebooken und was nicht sonst noch alles.

Frank

Frank Stangenberg, 2010-08-30

Egal ob es sich um meine Häuserwand, meinen Garten, meine Swift-Überweisung oder mein Konterfei handelt, möchte ich vor der Verwendung durch irgendwen um Erlaubnis gefragt werden (und Nein heißt Nein). Wunschtraum? Wahrscheinlich.

Armin Roth, 2010-08-30

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