Zustellung

by Volker Weber

Ich habe mitterweile alle Kuriere soweit instruiert, dass Sie Post für mich auch beim Nachbarn zustellen dürfen, WENN sie mir dann auch einen Hinweis in den Briefkasten stecken. Klappt eigentlich ganz gut, bis auf einen Nachbarn, der es nicht so eilig hat. "Nein, brauchen Sie nicht zu machen". Zwei Tage vergehen. "Volker, Du, bei uns wurde was für Dich abgegeben. Ich such's Dir raus und bringe es Dir später".

Auch nicht schlecht: Einschreiben. Die Post, wo man sowas abholen muss, liegt in der Nähe des Autobahnanschlusses. Da fährt man erst mal nach Hause, holt sich die Benachrichtigung aus dem Briefkasten, dann den ganzen Weg zurück durch die Stadt, halbe Stunde anstehen (Vorweihnachtszeit abends). "Nein, das ist noch nicht da. Immer erst am nächsten Tag". Also wieder retour durch die Stadt. Macht gut eine Stunde. Morgen dann noch mal. Das schaffen wir schon. Samstag ist ja eh nix los auf der Post.

Update: Samstag morgens um 8 Uhr ist tatsächlich nichts los bei der Post. Brief abgeholt, SIM entnommen, alles ist gut.

Comments

Tja, so ist das, wenn man zum Arbeiten eine Hose und bei dem Wetter ordentliche Schuhe anziehen muss ;-)

Thomas Lang, 2010-12-10

Post, Samstag, weniger los? Good luck[tm].

Alexander Koch, 2010-12-10

Packstation nutzen? Ich finde die Dinger prima und frage mich immer wieder warum die Post in anderen Länder die Idee nicht aufgreift. !

John Keys, 2010-12-10

John hat Recht: Zustellern, die eine Karte einwerfen, obwohl ich zu Hause
bin und noch nicht mal klingeln, rationalisiere ich eben selbst via Packstation weg. Wenn die SMS der Packstation kommt, bin ich oft auf dem Weg nach Hause und hole dann noch schnell mein Paket dort ab. Ach hier noch der offizielle Song ;-)

Uwe Brahm, 2010-12-10

Die Post treibt mich seit Jahren zum Wahnsinn mit der Postfilialenstrategie. Die Öffnungszeiten sind unterirdisch, ständig wechselt die Postfiliale vom Supermarkt in die Reinigung in den nächsten Supermarkt ... muß wohl ein ziemlich unbeliebtes Geschäft sein. Packstation funktioniert leider nicht für Einschreiben und auch sonst nur für DHL. Bestellt man was im Internet, kommt es oft per UPS oder DPD, da geht die Zettelwirtschaft weiter.

Axel Koerv, 2010-12-10

Am besten ist es, wenn man eine SMS bekommt, das Paket sei umgeleitet worden in die Filiale (die mit den grottigen Öffnungszeiten). Wenn man dann verwundert schaut, was da unerwartet gekommen ist, findet man heraus, dass es gar nicht an die Packstation adressiert war, und der Zusteller sich den kompletten Weg gespart hat (nämlich den an die Heim-Adresse und an die Packstation ebenfalls) und das mit dem stundenlangen herumstehen zu "Öffnungszeiten", dem Zeitverlust, den Fahrtkosten etc. summiert sich dann schon ganz schön.

Liebe Post, ich würde Euch gerne eine Rechnung schicken. Mein Stundensatz ist höher als der vom Postboten.

Armin Roth, 2010-12-11

Boshaft ausgedrückt: die Post hat ihr Geschäftsmodell auf Hausfrauen, Arbeitslose und Zuhälter optimiert, jedenfalls alles, was "Tagesfreizeit" hat. Das mag bis zu den 60er Jahren - als Frauen eben Hausfrauen zu sein hatten - zur Realität gepasst haben.

Mir ist unklar, wozu man einen Prozess definiert, bei dem ein Paket von einem Punkt A zu einem Punkt B befördert werden soll, aber aufgrund der Wahl des Zeitpunkts eine Wahrscheinlichkeit in der Größenordnung von 90% besteht, bei B nicht - direkt - zustellen zu können. Als Alternativrouting wird das Paket dann zu einem Ausweichpunkt C (eine Postfiliale) zurück befördert, wo es Platz benötigt und Personal zum Einsortieren und Raussuchen bindet.

Der Weg B-C und die Leistungen in C kosten den Carrier Geld. Der Empfänger muss zusätzlich B-C und C-B aufwenden und verbraucht Zeit in C. Das ist für Carrier und Empfänger teuer und unerquicklich.

Die Packstation (D) ist im aktuellen Design nur für den Carrier gut: sie ersetzt A-B-C durch A-D. Der Aufwand für das Einsortieren bleibt (jetzt in D statt in C), der für das Raussuchen entfällt. Der Empfänger macht B-D-B statt B-C-D und kann den Zeitpunkt der Operation frei wählen. Das ist für den Carrier weniger teuer, wird aber nicht durch Preissenkung honoriert. Packstationen nutzen als Überlauf C, was im November und Dezember wegen des Weihnachtsaufkommens ein häufig eintretender Fall ist und wegen der in dieser Zeit längeren Queues vor C ein besonders teurer (ärgerlicher) Fall für den Empfänger ist.

Ich würde vorschlagen, das Porto an Packstations-Empfänger um 25%, mindestens einen Euro zu reduzieren. Das würde die Absender dazu animieren, dafür Werbung zu machen.

Als Carrier würde ich zuerst mit Amazon verhandeln, von Nicht-Packstations-Empfängern in Großstädten die Angabe einer günstigen Auslieferungs-Uhrzeit zu erbitten, in diesem Fall das Porto zu reduzieren und meinen Routing-Prozess darauf optimieren. Alle anderen ziehen bei Erfolg ganz schnell nach.

Robert Dahlem, 2010-12-11

Bei uns in SE warden Pakete, aber auch Päckchen und grössere Briefe - halt alles was nicht in den Briefkasten reingeht, anstatt von A nach B direkt von A nach C geroutet. Zeitgleich geht eine Postkarte nach B raus und weist daraufhin, dass etwas in C abzuholen ist. Man hat dann zwischen 2 und 4 Wochen Zeit in C abzuholen, bevor sie wieder nach A zurückgeschickt wird. C ist meist ein Supermarkt. Selbst als C noch richtige Postfilialen waren, wurden diese Sendungen direkt nach C geroutet, um den Briefträgern die Ausliefeung von schweren und grossen Paketen/Päckchen zu ersparen. Ich glaube es wurde mit dem Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer (Briefträger) argumentiert.

Die Umstellung auf die Postfiliale im Supermarkt war für uns persönlich eine gute Veränderung: ich kann jetzt Pakete 7 Tage die Woche von 7 bis 23 Uhr abholen. Und 2 mal die Woche bin ich sowieso dort, um einzukaufen.

Federico Hernandez, 2010-12-11

Old vowe.net archive pages

I explain difficult concepts in simple ways. For free, and for money. Clue procurement and bullshit detection.

vowe

Paypal vowe