Kostenschätzung

by Volker Weber

Ich habe ein einfaches System der Kostenschätzung empirisch entwickelt. Es umfasst folgende Schritte:

  1. Schätze konservativ, wie lange das dauert.
  2. Multipliziere das Ergebnis mit π.
  3. Wenn der Kunde ein "Enterprise" ist, multipliziere erneut mit π.
  4. Hat der Kunde eine IT-Abteilung und ist die involviert, multipliziere nochmals mit π.
  5. Ist der Einkauf beteiligt, multipliziere ein letztes Mal mit π.

Im zweiten Schritt sind die späten Änderungswünsche eingepreist, im dritten Schritt die Steering Committees, im vierten die Vorschriften und die Sicherheitsbedenken, im letzten dann die unrealistischen Preise.

Ich vermute, beim öffentlichen Dienst folgt dann noch eine Multiplikation.

Comments

Ich glaube ja, das π als Faktor zu klein ist.

Dirk Steins, 2015-10-26

Die aktuelle brandeins-Ausgabe beschreibt da auch ein paar Szenarien. Sehr empfehlenswert.
http://www.brandeins.de/archiv/2015/oekonomischer-unsinn/

Thomas Langel, 2015-10-26

Meiner Erfahrung nach ist ein Aufrunden des Ergebnisses auf die nächst größere Primzahl empfehlenswert.

Thomas Lang, 2015-10-26

Passt.

Ingo Seifert, 2015-10-26

Passt!

Um die Sache noch lustiger zu machen, stellt man eine Admin / Entwickler auf der Kundenseite bei den Verhandlungs auch dazu, der dann sagt 'Aber mehr als' 'kann es nicht dauern'.

Das mit dem Einkauf habe ich einmal gehabt. Grausam. Da würde ich eher tau anstatt pi als Multiplikator setzen.

Andrew Magerman, 2015-10-26

Passt!

Um die Sache noch lustiger zu machen, stellt man eine Admin / Entwickler auf der Kundenseite bei den Verhandlungs auch dazu, der dann sagt 'Aber mehr als' 'kann es nicht dauern'.

Das mit dem Einkauf habe ich einmal gehabt. Grausam. Da würde ich eher tau anstatt pi als Multiplikator setzen.

Andrew Magerman, 2015-10-26

Bookmarked ;-)

Gerhard Poul, 2015-10-26

Hier hat sich folgende Kalkulation bewährt:

1. Schätze konservativ, wie lange das dauert.
2. Verdopple den Wert.
3. Gehe auf die nächsthöhere Zeiteinheit.

Aus einer Schätzung von zwei Stunden werden so vier Tage, aus acht Tagen 16 Wochen usw. usf.

Jens Arne Männig, 2015-10-26

Das wäre dann 2 x 5 oder 2 x 8, also x 10...16. Ich liege je nach Situation zwischen x 3 und x 30. ;-)

Volker Weber, 2015-10-26

Meine schlimmsten Erfahrungen sind wenn der Kunde bereits ein Pflichtenheft hat, dass von einer grossen externen Beraterfirma erarbeitet wurde. Man liest sich das durch und geht sowieso dann zum Kunden damit der einem selbst erklärt was er haben will.
Wenn man dann herausfindet was dass Ding gekostet hat, dann kommt heraus dass die gesamte Entwicklung dem nicht einmal nahe kommt.

Und Softwareprojekten meiner Grössenordnung habe ich sowieso die besten Erfahrungen wenn wir gleich zu Beginn eine Vorführversion machen. (Gesamtes UI, ohne Design, nur vorgetäuschte Funktionen, aber komplette Anwendung). Besser als jedes Pflichtenheft und der Kunde versteht auch sofort was er bekommen wird.
Wenn ich so etwas habe dann kann man die Kosten ziemlich genau vorhersagen.

Hynek Kobelka, 2015-10-26

Hynek, das sind doch eher die besten Erfahrungen. Wenn das Pflichtenheft ordentlich teuer war, dann kann auch die Implementierung was kosten. Man muss ja nicht erklären, dass das komplett rausgeschmissenes Geld war. Vielmehr setzt man dann so an, wie Du das beschreibst ...

Volker Weber, 2015-10-26

Ist wie bei den Handwerkern - doof sind immer die anderen.

Dieter Baum, 2015-10-26

Erinnert mich...

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Felix Binsack, 2015-10-26

Super. Den kannte ich nicht.

Volker Weber, 2015-10-26

Immer die bösen internen IT Abteilungen die den Dienstleistern Projekte unnötig kompliziert machen. Meine Erfahrung ist da komplett anders:

z.B. Ankauf Powersystem mit IBM i angeboten von einem externen Dienstleister in Zusammenarbeit mit der IBM. Angebotspreis unter Ausnützung von Spezialrabatten ca. 150.000 EUR. Nachdem sich dann nach meiner Analyse herausgestellt hat, dass die Lösung aufgrund von falschen Fibrechanneladaptern gar nicht funktionieren würde, hat das Projekt unsere hausinterne IT Abteilung umgesetzt um ungefähr 75.000 und zusätzlich hat die Maschine die wir uns damit leisten konnten auch noch die 4fache Prozessorleistung.

Wir haben es immer mal wieder aus Kapzitätsgründen mit externen Dienstleistern versucht, sind aber immer wieder auf die Nase gefallen, da die externen Techniker die wir von Dienstleistern zur Verfügung gestellt bekommen haben nicht mit den Skills unserer IT Abteilung mithalten konnten.

Ralf M Petter, 2015-10-27

Gerade heute einer Telko mit 3 internen IT-Abteilungen beigewohnt... Es wurde ca. 15 Minuten darüber diskutiert, wer denn nun einen Wert mit 100 multipliziert, damit er verwendbar ist.

Thomas Meyer, 2015-10-28

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