Wistiki Voilà

by Volker Weber

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Voilà ist eines von drei Bluetooth-Anhängern, die Philippe Starck für Wistiki entworfen hat. Voilà passt an den Schlüsselbund und es gibt zwei weitere Bauformen: Hopla hat die Form einer Kreditkarte und passt damit in den Geldbeutel, Aha ist rund und soll zum Beispiel am Tierhalsband angebracht werden. Den durchsichtigen Teil gibt es in vier verschiedenen Farben: lila, rosa, orange und gelb. Wistiki hat mir eins in Rosa geschickt.

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Die Idee hinter diesen Geräten ist nicht neu. Nokia hatte sowas, von der Connect habe ich ein Lapa mitgebracht. Das Voilà ist bisher das hübscheste, das Lapa vielleicht das hässlichste. Was macht das Ding und wie funktioniert es? Man lädt eine App auf iPhone (min iOS 8) oder Android (min 4.4.2). Dann verbindet man Smartphone und Wistiki per Bluetooth Low Energy. Sucht man das Smartphone oder das Wistiki, drückt man einen Button auf dem Screen oder dem Gerät und die andere Seite bimmelt.

Außerdem kann man sich anzeigen lassen, wo das Wistiki das letzte Mal von der App gesehen wurde. Bei einer Reichweite von 100 Metern (im Freien), ist die Angabe natürlich ungenau. Die App zeigt aber an, wie stark das Signal ist und kann einen (heiß/kalt) dann hinführen.

Da das Wistiki keine eigene Netzverbindung und kein GPS hat, kann man seinen durch die Botanik laufenden Hund natürlich nicht aufspüren. Auch ein geklautes Fahrrad lässt sich so nicht finden. Das lösen alle Hersteller auf die gleiche Weise: man markiert sein Gerät als verloren gegangen und bekommt dann von anderen Kunden einen Hinweis, wenn sie das Signal aufschnappen. Das funktioniert unter der Bedingung, dass jede Menge Leute so ein Wistiki haben. Eine Bedingung, die erst mal nicht erfüllt wird. Was fehlt ist eine Zusammenarbeit der Hersteller solcher Gadgets. Jeder möchte gerne eine eigene Community haben.

Das Wistiki hat eine Besonderheit: man kann die Batterie nicht tauschen. Sie soll drei Jahre halten und danach verspricht Wistiki einen Rabatt, wenn man im Austausch ein neues Gerät kauft. Was mir noch auffällt: was auf Bilder nach Metall aussieht, ist tatsächlich Metallplastik.

Wistiki versucht die Geräte über Crowdfunding in den Markt zu bekommen. Aktuell sehe ich 28 Unterstützer.

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Comments

Die "unsere Community wird verlorene Gegenstände aufspüren"-Option wundert mich ja auch immer wieder. Ein GPS-Tracker kostet auch nicht so viel mehr und funktioniert zuverlässiger als dass gelegentlich jemand mit der gleichen App vorbei kommt und ein Lebenszeichen weiterleitet.

Hanno Zulla, 2016-05-31

Man kommt eigentlich recht schnell auf Use Cases, wo das gut funktionieren würde. Gibt man etwa jedem Schaffner eine App, dann könnte man sofort verlorene Gegenstände in allen Zügen der Bahn finden. Und zwar besser als mit GPS, weil man den Wagen und den Zug kennt.

Oder man baut das in eine App ein, die Studenten einer Uni oder Mitarbeiter eines Unternehmens nutzen. Dann hat man augenblicklich eine Totalabdeckung.

Und dann steht der Datenschutz auf und Du wachst aus dem Traum auf.

Volker Weber, 2016-05-31

Lol ;) Danke, Volker. In der Tat ist das eine ziemlich geniale Idee. Hier könnte man über einen Standard und eine populäre App aus dem Nichts einen sehr, sehr langen Hebel zaubern. Stellt euch vor, Whatsapp... ui, was ist das für ein Heulen im Hintergrund?

Hubert Stettner, 2016-05-31

Yes. Diese "Gated-Communities"... Selbst habe ich einige Zeit mit dem Gedanken gespielt, mir einige thetileapp.com zuzulegen. Habe ich dann aber doch, oder besser gesagt noch nicht gemacht. Zum einen gefällt mir das Modell mit dem Austauschen der gesamten Einheit nicht. Zum anderen habe ich Unterschiedliches über die Zuverlässigkeit gehört. Mal schauen...

Federico Hernandez, 2016-05-31

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