FAZ: Deutsche Bank verbietet Textnachrichten vom Smartphone

by Volker Weber

Mitarbeiter der Deutschen Bank dürfen von den Smartphones ihres Unternehmens künftig keine Texte mehr schreiben oder Whatsapp-Nachrichten empfangen. Auch die Nutzung des privaten Handy soll eingeschränkt werden.

Das klingt zunächst mal komisch. Dabei ist das leicht zu verstehen. SMS und WhatsApp kann man als Unternehmen nicht so einfach überwachen. Also nicht etwa aus Datenschutzgründen, was der Laie vermuten würde, sondern dem exakten Gegenteil.

Das ist jetzt nicht etwa ein Problem dieses Unternehmens. Das liest sich nur so schön in der Schlagzeile. Siehste, die Deutsche Bank wieder. Nein, das ist jetzt die ganz große Nummer. Jede Reinigungskraft kriegt gefühlt alle zwei Tage eine Compliance-Schulung reingedrückt. Seht Ihr, wir tun was!

Das Problem liegt natürlich woanders. Wenn Du die Mitarbeiter zwingst, zu betrügen (VW), oder sie dafür belohnst, dann machen die das. Und zwar nicht die Reinigungskräfte, sondern die, bei denen das mal ein paar Millionen mehr oder weniger am Jahresende ausmacht. In solchen Unternehmen sitzen nicht 100.000 Betrüger, sondern nur ein paar.

Und warum belohnt man Mitarbeiter, zu betrügen? Shareholder Value. Nur der Gewinn zählt. Und der Aktienkurs. Bei der Deutschen ging das à la longue ziemlich schief. Und es hilft rein gar nichts, den 100.000 die Textnachrichten vom Smartphone zu verbieten.

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