Ich habe einen dummen Fehler gemacht

by Volker Weber

Vor zwei Monaten habe ich eine "Probe BahnCard" für drei Monate gekauft. Das dachte ich zumindest. Tatsächlich bin ich in eine Abofalle gestolpert. Wird die "Probe BahnCard" nicht binnen sechs Wochen gekündigt, dann nimmt die Bahn an, man wolle eine "BahnCard" bestellen, im Jahresabo, zu kündigen sechs Wochen vor dem Ablauf.

Natürlich wollte ich das nicht, aber das ist nun meine Schuld. "/ch" vom Twitter-Team der Bahn weist mich darauf hin: "Ärgerlich, wenn der Hinweis bei der Bestellung nicht beachtet wurde." Auf welcher Schulung lernt man so eine Reaktion?

Damit Euch dieser ärgerliche Fehler nicht auch passiert, könnt Ihr das Einzige tun, was mir bleibt: die "BahnCard" einfach mal kündigen. In drei Jahren hat sich nichts verbessert:

Update: Es scheint, diese Erinnerung wurde fleißig genutzt.

Comments

Kurz mit der Frau gesprochen hier. Sie hat auch eine "Probe-Bahncard" Auf die Frage, ob es klar war, dass sie das flott kündigen muss sagte sie, das habe sie erst erfahren als sie die Bahncard bekommen habe.
Möglicherweise ein Fall für die Verbraucherzentrale?

Kai Schmalenbach, 2017-05-12

Nun ja, die Hinweise auf der Bahn-Webseite zumindest sind nicht zu übersehen und eindeutig. Hast Du am Schalter gekauft?

Ich habe die BC25 und wurde deutlich darauf hingewiesen, dass es sich dabei um ein Abonnement handelt. Wenn Sie Dir das verschwiegen haben, dann ist das natürlich eine Sauerei.

Thomas Cloer, 2017-05-12

Einfach viel mit der Bahn fahren. Dann hat sich die Bahncard wenigstens gelohnt.

Manfred Wiktorin, 2017-05-12

Ich habe nicht eine "BahnCard" sondern eine "Probe BahnCard" gekauft.

Volker Weber, 2017-05-12

Manfred, ich schmeiße niemals gutes Geld schlechtem hinterher.

Volker Weber, 2017-05-12

@Thomas der Punkt ist aber doch eigentlich, warum gibt es bei solchen "Probe-Abos" immer noch opt-out-Verfahren? Als großer Anbieter sollte es ein leichtes sein, ein komplett simples opt-in-Verfahren zu bauen.

Kai Schmalenbach, 2017-05-12

@Kai Der einzige Zweck von Probe- ist ein gewisser Anteil von Bestellern, der das Kündigen vergisst. Deswegen.

Thomas Cloer, 2017-05-12

Elefantengedächtnis: wem die auf den Fuß treten, der vergisst das nie wieder.

Ich mache das jetzt tu einem schlechten Geschäft. Muss nur ausreichend Leute daran erinnern, ihr Abo zu kündigen. Mit 5600 Impressions pro Stunde sollte das gelingen.

Volker Weber, 2017-05-12

Wobei es anscheinend bald die Bahncard Flex bald im Testlauf gibt. https://www.zugreiseblog.de/bahncard-im-monats-abonnement/
Das wäre wieder interessant, wenn man nur die Sommermonate leisten will und sich die Option bis Weihnachten offen lassen will...

Aber auf jeden Fall ein guter Reminder hier, auf die Abos allgemein zu achten (*gleich Kreditkarte Kündigungsfrist nachguck*)

Lukas Gerlich, 2017-05-13

Diesen Fehler und die gleiche Service Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich habe damals für mich festgestellt dass das Reisen mit der Bahn für mich persönlich wohl offenbar mit etwas zuviel Frust verbunden ist und ich es in Zukunft wohldosieren sollte... Wenn ich da an andere Länder denke (z.B. Japan) haben wir mit der Deutschen Bahn schon ein wundersames Service Verständnis in Deutschland.

Daniel Kirstenpfad, 2017-05-13

Die Regelung, die Probe BahnCard nur im Abonnement zu verkaufen ist sicherlich nicht besonders kundenfreundlich. Auf der anderen Seite wird man hierauf eigentlich doch recht deutlich hingewiesen – sowohl beim Kauf online als auch beim Kauf am Schalter. Immerhin muss man der Bahn zugute halten, dass sie – anders als viele andere Unternehmen, die ihren Kunden lieber Steine in den Weg legen – die Möglichkeit bietet, schnell und unkompliziert online zu kündigen.

@Daniel: Deine Erfahrungen teile ich als Vielfahrer nicht. Sicherlich laufen hier und da immer wieder Dinge schief (nicht alle im Verantwortungsbereich der Bahn übrigens), aber an den meisten Tage erlebe ich doch sehr nette Mitarbeiter und eine weit gehende Kulanz. Ganz anders sah es da die letzten Male aus, als ich geflogen bin: Von Ryanair (wir haben gar keinen Service und sind stolz darauf) über AirBerlin (bei uns läuft so viel schief, dass wir uns nicht auch noch um Service kümmern können) bis Lufthansa (unser Service kommt von oben herab) waren das durchweg schlechte Erfahrungen (wenn auch – zugegeben – wenige). Abschließend: Wenn etwas schief läuft bekommt man bei der Bahn schnell und unkompliziert die entsprechende Entschädigung. Ich habe einmal probiert, eine solche von easyjet zu erhalten – das war eine Katastrophe, wie man sich da hin und er gewunden hat.

Stephan Weber, 2017-05-13

Ich habe einen simplen Test aufgesetzt. Die Bahn kann einfach die von mir nicht gewollte und auch noch nicht genutzte Leistung stornieren. Tut sie das, ist sie gutwillig. Tut sie es nicht, dann legt sie es nur darauf an, ihre Kunden zu verarschen.

Volker Weber, 2017-05-13

Den Test verstehe ich. Nur könnte man den doch genauso gut auch auf andere Bereiche, in denen man eine feste Vertragsbedingung eingeht, übertragen. Ist es schlechter Service, wenn die Telekom mich meinen 2-Jahres-Vertrag nicht schon nach einem halben Jahr kündigen lässt, weil ich die weitere Leistung – warum auch immer – nicht mehr nutzen möchte? Vor kurzem wollte ich mein SZ-Abonnement kündigen – das war aber leider auch für zwei Jahre abgeschlossen worden.

Nun verwenden die Telekom und SZ nicht das Wörtchen "Probe", aber auch dort ist es doch so, dass sich Verträge automatisch verlängern, wenn ich nicht auf die Kündigung achte. So etwas ist immer ärgerlich, aber ich sehe das nicht als singuläres Problem bei der Bahn, sondern der Angebotsgestaltung bei vielen Unternehmen.

Ein anderes Beispiel: Der Vodafone-Festnetz-Vertrag einer Bekannten hat sich vor kurzem verlängert und kostet nun 10 Euro im Monat mehr. Der Mitarbeiter an der Hotline sagte ganz offen: Wenn sie innerhalb der Kündigungsfrist zur Verlängerung angerufen hätten, hätte ich ihnen wieder 10 Euro Rabatt für ein weiteres Jahr einräumen können. Nun nicht mehr. Sind immerhin auch 120 Euro mehr für die gleiche Leistung, nur weil man eine Frist versäumt hat.

Stephan Weber, 2017-05-13

Wir werden sehen, was rauskommt bei diesem Test. Wie gesagt, Leistung NICHT, auch nicht mal teilweise in Anspruch genommen. Ich hatte niemals die Absicht, ein Abo abzuschließen. Und ja, Abos ohne Ausstiegsmöglichkeiten sind unseriös, bei allen Anbietern.

Ich verstehe auch das Stockholm-Syndrom des Bahn-Vielfahrers. ;-)

Volker Weber, 2017-05-13

Stockholm-Syndrom, also wirklich... ;-)

Würde gerne weiter diskutieren, muss jetzt aber zum ICE nach Frankfurt! :-)

Stephan Weber, 2017-05-13

Mal im Ernst. Nehmen wir an, Sie sind am Schalter nicht auf die automatische Verlängerung hingewiesen worden, dann ist es eine sauerei. Aber, juristisch betrachtet, die agbs liegen aus.

Online wird ausreichend darauf hingewiesen.

In jedem Fall haben Sie die Kündigungsfrist verschlafen. Auch ärgerlich. Ist mir auch schon passiert. Sowohl bei der Bahn, wie auch beim Mobilfunk.

Deswegen aber so einen Wind zu produzieren verstehe ich nicht. Die Kalkulation der Bahn ist nunmal, dass man die BahnCard für mehrere Monate kauft. Nicht nur für die Zeit in der man sie braucht. Wenn man dann bei einem solchen Lockangebot vergisst zu kündigen, dann sollte man sich vornehmlich über sich ärgern. Nicht aber ein gängiges und eigentlich recht transparentes Kalkulationsmodell in Frage stellen.

Aus welchem Grund sollte ein Wirtschaftsunternehmen jemanden vorzeitig aus einem Vertrag entlassen? Würde die Telekom doch auch nicht.

Johannes Matzke, 2017-05-13

Wie lautet die Überschrift?

Volker Weber, 2017-05-13

@johannes "Nicht aber ein gängiges und eigentlich recht transparentes Kalkulationsmodell in Frage stellen."

Doch, genau das sollte man tun. Man sollte das bei allen "Probe-Abos" tun und auch bei den Telkos, die "Flatrates" mit x GB Datenvolumen anbieten und einen Tarifdjungel erschaffen haben, der nur ihnen nutzt. Man kann da sicher unterschiedlicher Meinung sein, aber im Prinzip sollte jedes Geschäftsmodell, das mit der "Schuld" des Käufers als eine Variable in der Kalkulation rechnet, verboten werden.

@Thomas Ja, das habe ich verstanden und finde ich falsch. Gehört meiner Meinung nach verboten.

Es gibt btw. Unternehmen die anders agieren, die sind imo ziemlich erfolgreich. Geschäftsbeziehungen müssen nicht auf Misstrauen beruhen...

Kai Schmalenbach, 2017-05-13

Was auch hilft: die Kunden daran erinnern, dass sie einfach mal kündigen sollen. Bestandskunden werden bei diesen Anbietern stets schlechter behandelt als Neukunden.

Volker Weber, 2017-05-13

@Stephan
Ja, es gibt Zeitschriften, da funktioniert ein Probeabo so wie bei der Bahn und es gibt Zeitschriften, da ist ein Probeabo wirklich ein Probeabo und wenn man danach NICHT ausdrücklich abonniert, weil man vom Produkt überzeugt wurde, dann endet es ohne weitere Verpflichtungen. Leider gibt es keinen Zusammenhang zwischen der journalistische Qualität und dem Niveau der Vertriebsabteilung.

@Johannes
"Aber, juristisch betrachtet, die agbs liegen aus."
Die Bahn-AGBs sind die schlimmsten, die ich je gesehen habe. Ich frage mich, ob die einer ernsthaften gerichtlichen Prüfung jenseits eines Amtsgerichts wirklich standhalten würden.

Schon mal reingeschaut und nach dem Abschnitt für die "Probe-BahnCard" gesucht"?

Bevor ihr euch alle die Mühe macht, hier die Auflösung:

Allein die AGBs für die Personenbeförderung (es gibt noch andere) hat 206 !! Seiten. Und nein, es gibt auf 206 Seiten keine (!) Erläuterung oder Beschreibung zur Probe-BahnCard.


Lucius Bobikiewicz, 2017-05-13

Ach ja, der Bahn wird manchmal auch selbst als Geisel genommen.

https://twitter.com/BreakingNLive/status/863148883454676993/photo/1

Frank van Rijt, 2017-05-13

Ich würde den Hinweis: "Bitte beachten Sie, dass Sie die BahnCard im Abonnement erwerben.
Informieren Sie sich hier über die Bedingungen zur Nutzung und zum Erwerb von BahnCards. "
nicht für sehr aussagekräftig halten, besonders, da sich im den 206 Seiten langen Bedingungen zur Personenbeförderung erst auf seite 45 der Punkt zur Geltungsdauer der "Bahn Card" findet, leider ohne jegliche Erwähnung einer "Probe Bahn Card"

Ein entsprechender Hinweis zur automatischen Vertragsumstellung von der 3 monatigen zur 12 monatigen Laufzeit gehört direkt auf die Buchungsseite.

Johannes Kordt, 2017-05-13

Generell Stimme ich dir zu.
Aber auch ein ct Probeabo verlängert sich automatisch zu einem Jahresabo wenn ich nicht kündige.
Auch wenn ich dann jeweils zur Übernächsten Ausgabe kündigen kann, was es von der Bahn unterscheidet.

Christopher Schmidt, 2017-05-13

Aus meiner Inbox:

"Interessante Story von dir zur Bahn. Das Kundencenter dort ist voll von Chaoten. Meine Frau hatte eine BahnCard und wir haben ihr das falsche Ticket nach Berlin gekauft. Ehrlicher Fehler. Die Schaffnerin war unverschämt und schrieb aufs Ticket "Fahrgast gibt zu dies öfter zu tun". Mein Brief and Kundencenter wurde damit beantwortet dass sich die Kollegin korrekt verhalten habe. Seit dem sehen die keinen Pfennig mehr von mir. Im Sommer fahren wir nach Amrum. Mit dem Auto. Konsequent. Die Bahn macht bei mir keinen Stich mehr."

Volker Weber, 2017-05-13

Zur Inbox: Unabhängig vom Stockholm-Syndrom höre ich immer gerne beide Seiten von solchen Geschichten. Ist mir sonst zu schnell einseitige Stimmungsmache. Was ist denn ein "falsches Ticket"? Was war die Konsequenz? Warum die Notiz? Zu welchem Zweck wurde das Kundencenter eingeschaltet? So jedenfalls reicht die Geschichte nicht, um sich eine Meinung zu bilden.

Stephan Weber, 2017-05-13

@vowe Toché

Johannes Matzke, 2017-05-13

Jetzt warte doch mal ab, was der bahncard-service@bahn.de mir am Montag mitteilt. Den Eingang hat noreply@deutschebahn.com ja schon bestätigt. So ein kundenfreundliches Unternehmen wird mir ja nichts aufrdängen, was ich niemals haben wollte.

Wobei ich schon damit rechne, dass die Bande auf ihre Beute bestehen wird. Koste es was es wolle.

Volker Weber, 2017-05-13

Seitenweise AGB und kleingedruckte juristisch-kleinkarierte Erläuterungen hin oder her. Sogar wenn sie auf der ersten Seite stehen. Sowas NERVT einen Kunden (!) einfach nur, und ist daher meist einfach (kunden-)unfreundlich. Ob das nun aus juristischen Gründen gebraucht wird oder nicht, ist mir als potenzieller / künftiger Kunde doch erstmal herzlich egal. Ich will ja nicht mit Juristen verhandeln.
ICH entscheide selbst, ob ich etwas kaufen möchte. Und wenn ich etwas nur zur Probe kaufe, möchte ich auch nach Probezeitablauf SELBST FREIWILLIG entscheiden, ob ich das_was_auch_immer weiter haben möchte. ICH möchte als Kunde am Drücker sein und bleiben. Nicht der Lieferant. Mit welchen AGB auch immer.
Und wenn das nicht so läuft: Adieu.
Bleib' stark, Volker :)

Stephan Perthes, 2017-05-13

Der Treppenwitz ist doch, dass der Inhaber der regulären BahnCard extra erneuern muss. Ich bekomme jedes Jahr eine freundliche Erinnerung, dass doch meine BahnCard bald abläuft und ich bitte dran denken möge, sie zu verlängern. In alter Gewohnheit ein BahnCard-Ticket kaufen, dann aber bei der Kontrolle feststellen, dass das gute Stück leider gestern abgelaufen ist... unschön! Und das Buchungssystem meldet das natürlich auch nicht! Da ist noch Luft nach oben, keine Frage!

Ragnar Schierholz, 2017-05-14

Ragnar, völliger Unsinn. Meine Bahncard verlängert sich schon seit eh und je automatisch. Muss man die halt im Abo abschließen. Kannst ja mal Volker fragen, wie das geht :-)

Volker, wenn Du die Leistung nie in Anspruch nehmen wolltest, warum hast Du dir dann überhaupt eine Probe-Bahncard geholt? Ich denke die Hinweise sind recht eindeutig; warum sollte die Bahn dir einen Promi-Bonus einräumen?

Volker Janeschitz, 2017-05-14

Promi-Bonus? Die Bahn soll einfach die Abo-Falle abbauen. Sie hat weder geliefert noch abgebucht? Ist eine Stornierung unmöglich?

Volker Weber, 2017-05-14

Volker (J.), keine Ahnung, was der Unterschied zwischen Deiner und meiner Buchung ist. Vielleicht glaubst Du meinen "völligen Unsinn" ja, wenn ich Dir die Post von der Bahn zeige, mit der sie mich ca. einen Monat vor Ablauf der alten BC an die Neubuchung erinnert? Offenbar wird das bei BahnCard Business anders gehandhabt, als bei der für Otto Normalverbraucher: "Keine Kündigung erforderlich: Laufzeit endet automatisch nach einem Jahr" https://www.bahn.de/p/view/bahnbusiness/businesscards/bahncard-business50.shtml

Ragnar Schierholz , 2017-05-14

Ich kann mir vorstellen, dass die Bahn vor Geschäftskunden mehr Respekt hat als vor kleinen Privatkunden.

Volker Weber, 2017-05-14

"Unsinn" finde ich ist eine grandioser Einstieg in jede Diskussion.

Meine BahnCard habe ich früher selber im Namen meines Arbeitgebers bestellt und da hat sie sich automatisch verlängert, mittlerweile beschafft mein Arbeitgeber diese und sie verlängert sich nicht.

Die suggestive Einleitung auf der Bahnseite "so, sie wollen also auf die vorteile der bahncard verzichten" finde ich ebenso Klasse wie "Unsinn".

Mariano Kamp, 2017-05-14

Mariano, VJ kennt das Diskussionsniveau hier nicht. ;-)

Volker Weber, 2017-05-14

Wenn ich so ein Test-Angebot mit automatischem Abonnement nutzen wollte, habe ich immer quasi zusammen mit dem Abschluss auch schon die Kündigung abgeschickt. Man muss damit ja nicht bis kurz vor Frist warten.

Früher oder später macht man aber einen Fehler. Bei mir war es die Telekom und "3 Monate Kündigungsfrist" die gross kommuniziert wurden. Der kleingedruckte Haken war dass diese Kündigungsfrist nur am Ende eines vollen Vertragsjahres gilt. Seitdem bin ich halt generell nicht mehr Kunde der Telekom.

Timo Stamm, 2017-05-15

Es wäre ein leichtes für den Gesetzgeber, automatische Verlängerungen und verbraucherunfreundliche Kündigungsfristen zu unterbinden. Und es gibt sicher kaum einen Bürger der sich dies nicht wünschen würde.

Mir das ebenfalls ein Dorn im Auge und ich kenne derzeit nur ein einziges wirksames Gegenmittel: Aboalarm als App. Immer dann, wenn man einen Vertrag abschließt, gleich die <1€ mit einplanen und diese über Aboalarm entweder gleich kündigen oder eben in die App mit dem entsprechenden Datum versehen. Am besten noch gleich z.B. im Telekom Laden während man den Vertrag abschließt.

Roland Dressler, 2017-05-15

So sieht das aus, bei Bahn.de:

"Probe BahnCard 25

Mit der Probe BahnCard 25 sparen Gelegenheitsbahnfahrer. Sie erhalten 25% Rabatt auf den Flexpreis sowie auf die Sparpreise innerhalb Deutschlands!

Jetzt für nur 19 Euro in der 2. Klasse und nur 39 Euro in der 1. Klasse.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Probe BahnCard 25 um ein Abo-Produkt handelt. Näheres finden Sie in den Konditionen."

Finde ich persönlich hinreichend deutlich.

Dieter Baum, 2017-05-15

Unabhängig davon, ob die automatische Verlängerung nun deutlich genug dort angegeben ist im Bestellprozess, oder nicht, wie gaga ist denn das Produkt oder zumindest der Name für das Produkt?

Die Bahn nennt das Produkt "Probe Bahncard"; also etwas, was ich erst mal ausprobieren kann, um festzustellen, ob das überhaupt was für mich ist.
Die Probezeit dauert 3 Monate, aber schon nach spätestens(!) der Hälfte(!) der Probezeit muss ich mich entschieden haben.
Ich finde das irreführend und letztlich unlauter.

Sascha Westphal, 2017-05-15

@Sascha: Ok, dem kann ich folgen und wir müssen dieses Verhalten unter dem Aspekt der Kundenfreundlichkeit nicht diskutieren. Der Selbstschutz vor gewinnorientiert arbeitenden Unternehmen obliegt aber letztlich jedem selbst.

Dieter Baum, 2017-05-15

Selbstschutz ist gut. Aus Fürsorge will ich auch andere beschützen und weise deshalb noch mal auf diese Falle hin.

Volker Weber, 2017-05-15

Es mag sein, dass der Abo-Hinweis beim Antrag sichtbar war und hätte wahrnehmbar sein müssen. In der Regel kann ich mich aber ein Jahr später daran nicht mehr erinnern, insbesondere wenn es keine monatlichen Abbuchungen gibt. Denn dann wird mir das quasi regelmässig unter die Augen gerieben. Im Interesse des Kundenservice (und -bindung) wäre eine Benachrichtigung über eine bevorstehende Verlängerung mit der Möglichkeit zum rechtzeitigen Storno wünschenswert.

Ich bin selber in diese "Abo-Falle" getappt. Bei mir war die Bahn nur zur Stornierung bereit, wenn ich auf eine höherwertige Bahncard gewechselt wäre. Ich meinem Fall war zum Glück mein Arbeitgeber bereit, eine Bahncard 100 mir zu Verfügung zu stellen. Dies hat dann der Bahn als Grund gereicht. Interessanterweise verlängerte sich diese nicht automatisch...

Torsten Hoffmann, 2017-05-15

Mir hat eine Schalterbeamtin den goldenen Tipp gegeben, gleich beim Kauf der BahnCard die Karte am Schalter bei ihr formlos zu kündigen. Hat gut funktioniert.

Ich war nämlich auch schon vorher in diese Abofalle getappt. Ich hatte das der besagten Schalterbeamtin geklagt, die daraufhin mir diesen Tipp gab.

Cem Basman, 2017-05-16

Das ist sehr kundenfreundlich. Jetzt muss die Bahn das nur noch automatisieren und das Abo für jeden Kunden beim Kauf kündigen.

Volker Weber, 2017-05-16

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