Leben auf einem Eisberg :: Eine Metapher

by Volker Weber

wallpaper-of-two-polar-bears-on-a-drifting-floe-hd-polar-bears-wallpapers
Foto hdanimalswallpapers.com

IT ist wie das Leben auf einem Grönlandgletscher. Kalt, unwirtlich und mit einigen Tücken versehen. Der Gletscher bewegt sich und so lange man in Bewegung bleibt, wiederholt sich das Leben von Jahr zu Jahr.

Wenn man nicht in Bewegung bleibt oder die Flussrichtung falsch einschätzt, dann landet man irgendwann am Ende des Gletschers und wenn er kalbt, könnte man sich auf einem Eisberg wiederfinden. Der Eisberg ist einfach eine kleinere Version des Gletschers. Zu diesem Zeitpunkt kann man noch nicht erkennen, dass er bereits schmilzt. Je kleiner er wird, desto schwieriger wird es, das Ökosystem zu erhalten. Die Raubtiere umzingeln irgendwann die letzten Beutetiere. Dabei klammern sie sich an die immer gleiche Geschichte: Der Winter wird kommen und der Eisberg wieder wachsen. Das Wasser ist unwirtlich und das Schwimmen beschwerlich. Der nächste Eisberg ist auch nicht besser als dieser hier.

Es hilft alles nichts. Am Ende muss man schwimmen. Mit etwas mehr Weitsicht hätte man sich das Fell nass gemacht, als der Gletscher noch in Sichtweite war.

Comments

DRM?

But, I suppose, the same lesson applies to many of us....

Nick Daisley, 2017-11-28

It applies to all of us.

Volker Weber, 2017-11-28

sehr schöne metapher,
je älter desto schwerer fällt das schwimmen.
Manchmal trägt so ein eisberg auch eine goldader in sich. Aber er schmilzt und am Ende geht man unter (oder in Rente :-) )

Stefan Niemeier, 2017-11-29

Cloud?

Tobias Hauser, 2017-11-29

Und jetzt sitze ich hier, koffeeiniert und nervös und frage mich ob es 'nur' eine kluge Metapher ist, oder ob ich auf so einer Eisscholle sitze. Oder mit der nächsten Anschaffung auf so eine zuschwimme.

Pascal Zimmer, 2017-11-30

Es dürfte eine ganze Menge Menschen geben die darauf warten müssen dass jemand das Zeichen zum Schwimmen gibt.

Nachdem in einem anderen Artikel ja z.B. die Stadt München erwähnt wurde. Ich behaupte mal ein nicht unerheblicher Teil der dort in der IT arbeitenden Menschen muss dem Treiben tatenlos zusehen. Wenn ich immer wieder lese dass dort jahrelang Office Makros umprogrammiert werden müssen kommt mir das kalte Grausen.

Man hat die Migration auf Linux anscheinend nicht genutzt die IT Verwaltung insgesamt zu modernisieren und ich befürchte daran wird sich auch mit der Rückkehr zu Windows wenig ändern.

Ich bin jetzt 46 und bilde mir ein immer noch gerne zu schwimmen. Das ist aber insofern mühsam weil ich in der Arbeit meine Komfortzone kaum verlassen kann/muss. Zumindest in meinem Umfeld sind Veränderungen schwierig weil die Geschäfte seit Jahren hervorragend laufen. Es ist momentan viel Geld im Markt.
Warum also etwas ändern, läuft doch!?

Henning Heinz, 2017-11-30

Pascal, die Frage ist imo nicht, ob Du auf einer sitzt, sondern wo im lifecycle sie ist. Ist sie noch am Gletscher, kalbt er noch oder schwimmt er schon.
Bei den momentanen Konsolidierungs- und Zentralisierungs-Strömungen kann man sich kaum vorstellen, dass sich an den großen Teilnehmern etwas ändert. Hoffentlich ist dem nicht so.

Hennig, verständlich. Verliert man aber die Beweglichkeit, sage ich nur Mal (als zufälliges Beispiel 😂) 'Nokia Gerätesparte'.

Hubert Stettner, 2017-12-01

Old vowe.net archive pages

I explain difficult concepts in simple ways. For free, and for money. Clue procurement and bullshit detection.

vowe

Paypal vowe