Amazon Rekognition :: Technik und gesellschaftliche Diskussion

by Volker Weber

Amazon Rekognition makes it easy to add image and video analysis to your applications. You just provide an image or video to the Rekognition API, and the service can identify the objects, people, text, scenes, and activities, as well as detect any inappropriate content. Amazon Rekognition also provides highly accurate facial analysis and facial recognition. You can detect, analyze, and compare faces for a wide variety of user verification, cataloging, people counting, and public safety use cases.

Der Einsatz von Amazon Rekognition ist auf einmal in der Diskussion, und das ist gut so. Die Technik ist keinesfalls neu. Man kann sie über AWS nutzen. Die wichtige Frage, über die wir uns unterhalten müssen: Wollen wir so etwas im öffentlichen Raum einsetzen? Bürgerrechtler zeigen sich besorgt, weil sie zur Totalüberwachung der Bürger taugt. China ist dort der unrühnliche Vorreiter. In Berlin gab es einen viel beachteten Feldversuch mit Gesichtserkennung an einem S-Bahn-Knotenpunkt. Welche Technik dort eingesetzt wurde, weiß ich nicht.

In vielen Bereichen wünsche ich mir solche Fähigkeiten. Arlo zum Beispiel kann nicht unterscheiden, wer einen Bewegungsalarm auslöst. Laufe ich selbst durchs Bild, werde ich darüber informiert, falls das System scharf gestellt ist. Wie praktisch wäre es, wenn es mich nur dann informiert, wenn Personen auftauchen, die nicht hier wohnen. Dann könnte ich sie permanent eingeschaltet lassen. Logi Circle will in der Lage sein, Personen zu unterscheiden. Das habe ich nie ausprobiert, weil man dafür ein bezahltes Abo braucht, das ich nicht abschließen möchte.

Ich möchte auch, dass Alexa und Co Menschen unterscheiden können. Siri auf dem Apple Homepod wurde zurecht kritisiert, weil jeder in Rufweite persönliche Informationen des verbundenen Apple-Kontos abrufen konnte, etwa Textnachrichten lesen oder beantworten, ohne dass Siri den Besitzer identifiziert. Ob dies nun mit Audio oder Videoinformationen geschieht, die Assistenten sollten in der Lage sein, Menschen zu unterscheiden. Im privaten Bereich kann jeder selbst entscheiden, ob er so etwas nutzen will oder nicht.

Was den öffentlichen Raum angeht, brauchen wir jedoch eine gesellschaftliche Diskussion darüber, welcher Überwachung wir uns unterwerfen wollen. Wir haben ein Interesse daran, Bösewichte dingfest zu machen. Aber wir haben kein Interesse daran, auf Schritt und Tritt überwacht zu werden. Diese Abwägung hat nichts mit Technik zu tun sondern mit einer gesellschaftlichen Diskussion, die wir führen müssen.

Comments

Ausgezeichnet, genauso ist es. Die Diskussion aus der Technik-Ecke rauszuholen und damit zu 'verbreitern', ist eine gute Idee.

Hubert Stettner, 2018-05-23

Im privaten Bereich erscheinen mir viele Vorschläge und Ideen, die hier so geschrieben werden, sehr interessant. Arlo mit Schmusefaktor oder Senioren- und Behindertenbetreuung, alles cooles Zeug. Alexa Werbung hat leider so ein Kleingeisterniveau, das nervt.

Im öffentlichen Bereich sehe ich keine Lösung und keine Diskussion. Klar kann man darüber sprechen, aber eine Entscheidung pro oder contra wird immer viele Verlierer geben. Ganz besonders dann, wenn man ein Gesichtstracking mehrheitlich beschließt und die Minderheit das strikt ablehnt. Reicht dafür ein Mehrheitsbeschluss?

Und bei allen, bei denen sich das System geirrt hat, entschuldigen wir uns heute schon für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

Hubertus Amann, 2018-05-23

Ja auch ich bin begeistert von den technischen Möglichkeiten und dennoch oder vieleicht gerade deshalb stehe ich diesen Dingen nicht nur im öffentlichen Raum abweisend gegenüber. Eine echte öffentliche unvoreingenommene gesellschaftliche Diskussion ohne Beeinflussung durch kommerzielle wie auch politische Interessenverbände wäre angeraten, wird es jedoch nicht geben. Darüber hinaus wird es der breiten Masse völlig egal sein, da es doch einfacher ist vorbehaltlos "kostenlose" und oder bequeme Dienste ( der sogenannte Facebookskandal lässt grüßen) zu nutzen.

Zitat oben "Und bei allen, bei denen sich das System geirrt hat, entschuldigen wir uns heute schon für die entstandenen Unannehmlichkeiten."

Mark Haust, 2018-05-24

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