Plantronics 6200 UC :: Erste Eindrücke

by Volker Weber

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Es gibt sehr viele Bauarten von Headsets, aber diese "Neckbands" sind relativ neu. Die Elektronik und vor allem die Akkus befinden sich in einem Band, das man um den Hals legt. Auch die Mikrofone sind dort untergebracht und baumeln nicht am Kabel, das die beiden Ohrstöpsel verbindet. Ich hatte bisher zwei dieser Headsets, eins von Jabra und eins von Plantronics und ich fand beide zu billig. Außerdem ist das ja nichts für "echte Männer". Die tragen ordentliche Bügel auf dem Kopf mit dicken Treibern auf beiden Seiten. Als Plantronics das 6200 UC ankündigte, war ich eher skeptisch. Der Kollege Dr. Michael Spehr bestellte sich ein Testexemplar, ich habe abgewunken. Und dann lese ich letzte Woche eine Besprechung voll des Lobes. (Lest sie selbst, das erspart mir viel Beschreibung.) Hatte ich etwas übersehen?

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Oh ja. Das 6200 UC hat eine ganz andere Qualität als die beiden Headsets, die ich kannte. Das fängt schon bei dem Etui an, das man braucht, wenn man so etwas auf Dauer sicher im Gepäck unterbringen will. Der erste Vorteil ist sofort klar. Dieses Headset braucht nicht viel Platz in der Tasche und eignet sich deshalb perfekt für Flugreisen. Bose hat etwas ähnliches, das QuietControl 30. Bei Flugreisen hat diese Bauform aber einen weiteren Vorteil: man kann das Headset stundenlang tragen, ohne dass irgendwo etwas drückt, man kann bequem damit schlafen und der große Akku hält den ganzen Flug durch. Dem steht ein Nachteil gegenüber: das Headset lässt sich nicht per Kabel mit dem Entertainment-System verbinden, aber das nutzen ohnehin nur Touris, die keine Ansage verpassen wollen.

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Das 6200 kommt mit sechs verschiedenen Ohrstöpseln - mir passt die vorinstallierte mittlere Größe - einem Lade-Dock und dem USB-Adapter, der das "UC" für Unified Communicationausmacht. PC oder Mac denken, das sei ein Sound Device und damit erspart man sich den fummeligen Bluetooth-Stack. Das Ladedock kann man nutzen, man muss aber nicht. Das Headset hat einen zweiten MicroUSB-Anschluss zum Laden. In 90 Minuten ist der Akku voll. Das Dock werde ich auf dem Schreibtisch lassen.

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Zur Funktion der Geräuschunterdrückung stand ja schon Eindrucksvolles in der FAZ. Schaltet man sie ein, verschwinden gleichförmige Geräusche, die man in Flugzeugen, Zügen oder auch klimatisierten Räumen hört. PCs machen ja erfreulicherweise diesen Krach nicht mehr. Sehr beeindruckend ist auch die ausgehende Geräuschunterdrückung. Der Angerufene hat keine Ahnung, dass man gerade in einem lauten Auto sitzt, wenn man sich bemüht, nicht übermäßig laut zu sprechen.

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Das alles habe ich noch nicht selbst ausprobiert. Aber was ich auf Anhieb sagen kann: Musik klingt ganz wunderbar, klar und transparent. Und dabei auch voluminös ohne übermäßig laute Bässe. Das macht auf Anhieb viel Freude.Spotify hat mir in Discover Weekly diese Woche eine sehr breite Mischung aufgelegt, die sich wunderbar zum Testn von Headsets eignet und mir gefällt alles sehr.

Comments

Vielen Dank! Wie ist die Sprachqualität beim Radfahren und entsprechendem Fahrtwind? Das wäre noch ein super Test. Die AirPods versagen aufgrund der exponierten Mikrofonlage ab 15km/h gnadenlos ;)

Bastian Neumann, 2018-05-25

Nicht getestet bisher. Ich habe beim Radfahren keinen Kopfhörer auf. Getestet habe ich 5200 (der kann es) und 8200 (der kann es nicht).

Die Mikro beim 6200 sind anscheinend am Bügel. Die dürfen also nicht unter der Jacke sein. Halte ich alles nicht geeignet für solche Anwendungen.

Volker Weber, 2018-05-25

Bezüglich des Anschlusses im Flugzeug:

Twelvesouth hat da was neues für. Nennt sich AirFly.
Ungetestet. Wer probiert es aus?

Stefan Dorscht, 2018-05-25

Jabra hat einen direkten Mitbewerber mit dem Evolve75e UC. Ist das Dir schon untergekommen? Jabra und Plantronics haben beide Ahnung, da wäre ein Vergleich ganz interessant

Stephan H. Wissel, 2018-05-25

Ich mache keine Vergleichstests.

Volker Weber, 2018-05-26

also mein erster Eindruck war wirklich gut. Bis ich es gewagt habe ein Firmwareupdate zu versuchen. Das schlug fehl. Telefonischer Support ist unterirdisch. Ein Garantiefall nach 10 Minuten :-(

Hagen Bauer, 2018-05-30

Hupps.

Volker Weber, 2018-05-30

Zweimal erste Eindrücke reichen. Das Vergleichen geht dann im Kopf

Stephan H. Wissel, 2018-06-01

Zum Bose Quiet Control 30: mein Arbeitsplatz liegt im 1. Stockwerk an einer Durchgangsstraße, heute hat es den ganzen Nachmittag geregnet, die Fenster waren wegen Hitzestau im Gebäude geöffnet. Mit den QC30 sind die Motorgeräusche der Autos weg, aber von dem Reifen-auf-Nässe-Geräusch bleiben die hohen Frequenzen stehen, ein unregelmäßiges „Hissen“, was mich sehr stört. Die Bose gehen daher zurück.
Was mich auch irritiert hat, ist das deutliche Rauschen, das eigentlich erst verschwindet, wenn man die Geräuschunterdrückung zu mindestens drei Vierteln aufdreht.

Andreas Schödl, 2018-06-12

Viel Glück bei der Suche nach einer besseren Geräuschunterdrückung. Sag Bescheid, wenn du eine gefunden hast.

Volker Weber, 2018-06-13

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