Yahoo, Altavista, Google. Next?
by Volker Weber
Als das Internet noch klein war, versuchte Yahoo alles systematisch zu ordnen. Altavista aber probierte ein einfaches Suchfeld und wurde erst von Google abgelöst. Von der ursprünglichen schlichten Darstellung hat sich Google jedoch längst verabschiedet. "Installier dir Chrome" ist da noch die kleinste Ablenkung. Die Suchergebnisse bestehen überwiegend aus gekauften Platzierungen und das Vertrauen, dass das wichtigste oben steht, ist längst weg.
Man merkt das besonders, wenn man Pi-hole einsetzt, das die ganzen Werbetracker blockiert. Die meisten Google-Links lassen sich somit nicht mehr anklicken. Es wird Zeit für einen Neuanfang. Der wird nicht einfach, weil viele Unternehmen, etwa Firefox, von der Suchmaschinenplatzierung leben.
Noch dominiert Google, aber es gibt Alternativen. Microsoft kriegt mit Bing nicht wirklich einen Fuß in die Tür, obwohl das mittlerweile sehr prima funktioniert. Startpage liefert Google-Ergebnisse ohne das Tracking, Ecosia hat sich dem Umweltschutz verschrieben, DuckDuckGo ist vielleicht der aussichtsreichste Kandidat.
Und Ihr so?
Comments
DuckDuckGo zumindest meistens. Ab und an mal Google.
I tried to switch to Duck Duck Go but it didn't stick. I had to install an extension that added a "Same Search on Google" option to the DDG results. After a while, I was clicking this most of the time and I realised I had to switch back. DDG results just weren't good enough.
The same as Kieren commented above.
Startpage.com (auch in der Brave Browserleiste). Verhindert effektiv, dass mir Google Stream/Assistant Blödsinn vorschlägt, den ich nur kurz nachgeschlagen hatte...
DuckDuckgo ist default eingestellt. Damit komme ich im Alltag meistens zum Ziel.
Lassen die Ergebnisse von Fall zu Fall zu wünschen übrig, greife ich zähneknirschend auf google zurück.
Mir ging es mit DuckDuckGo wie Kieren und Hubert, das Gleiche mit Bing - ausprobiert und für zu leicht befunden und letztlich wieder bei Google gelandet. Dasselbe erlebt meine Tochter mit Ecosia, das sie nur aus Umweltschutzgründen nutzt, meistens aber eine zweite Suche auf Google anschließt. Mein erstes Google-Erlebnis 1999 war wie die Begegnung mit dem ersten iPhone 2007: Man spürte sofort, dass das etwas Geniales war. Die reduzierte Darstellung, die Geschwindigkeit und die Genauigkeit der Suchergebnisse waren unübertroffen. Das ist die Messlatte für alle Alternativen. Ich habe bislang noch nichts auch nur annähernd Gleichwertiges gefunden.
Startpage.
Wenn man erklärt warum nicht Google gibt es immer verblüffte Gesichter. Und dann kann man die WhatsApp/Facebook/Insta-Diskussion anfangen :-)
Startpage und Qwant - in der Kombi liefern beide sehr brauchbare Ergebnisse. Wenn ich einen Baum pflanzen will, frage ich spezielle Dinge Ecosia (Bing). Als Gegencheck: Google ...
Google. Die gekauften Links kriegt man mit nem Adblocker in den Griff.
Bleibt noch die Datenschutzfrage, aber da ich eh irgendwann mal entschieden hab die Bequemlichkeit des Google/Android Ecosystems zu nutzen, wo alles irgendwie ineinandergreift, nehm ich das momentan noch mit einem Schulterzucken und gehe mal naiv-optimistisch davon aus, das Google gut auf meine Daten aufpasst, da sie ihr Kapital sind.
Setup hier: In iOS und MacOS immer nur DuckDuckGo als Standard (mit zusätzlichen URL-Parametern, z. B. Apple Maps, neues Fenster, ... , für den Aufruf über den Startseiten-Button).
In der Adressleiste zusätzlich mit DuckDuckGo !Bangs, vgl. https://duckduckgo.com/bang
dem Top-Feature von DuckDuckGo
Dort dann noch über iOS-/MacOS-Textersetzungen personalisierte Shortcuts für beliebte !Bangs, z. B. für eine Google Suche (über DuckDuckGo auf Startpage) „xg“ ergibt dann „!sde“, „xy“ ergibt „!in“ für YouTube über invidio.us, „xi“ ergibt „!idealode“ für Preissuche, „xp“ für „filetype:pdf“, „xd“ ergibt „!deepl“ plus Suchbegriffe, usw.
Das alles wird mit etwas Übungen sehr schnell zur Gewohnheit und man vermisst es auf jedem neuen/fremden Endgerät nach wenigen Minuten schmerzlich...
Zusammen mit Pihole, 1.1.1.1 DNS (manuell oder als VPN Profil über die App, zeitweise auch mit der Funktion „Warp+“) sowie „1Blocker“ App auf iOS und MacOS, ein Inhaltsblocker für Safari mit bis zu 8 (!) Regel-Listen (Anzahl der Regeln pro Liste ist von Apple begrenzt) ... sicher nicht jedermanns Sache sowie ab und an zickig (1.1.1.1 Warp+ verschleiert/verschiebt z. B. den Standort der Anfrage, was auch schon mal erst zu fremdsprachigen Ergebnissen führt, dafür herrscht hier aber 80-90 % der Zeit (zumindest gefühlte ;-) werbe-/trackingtechnische Ruhe...
Weitere Ideen/Vorschläge sind willkommen!
DuckDuckGo ist auch bei mir Default - funktioniert auch gut auf Android. In einigen Fällen - und es werden immer weniger - reicht das aber nicht und ich muss auf Google zurückgreifen.
DDG ist mein Standard, hin und wieder stelle ich aber auch fest, dass die Resultate noch nicht so toll sind. Dann mache ich Google im Inkognito Fenster. Startpaket kannte ich noch nicht...
Google. Ohne AdBlocker. Mal ganz im Ernst, ich unterstütze gerne Google. Google ist eine Bereicherung und erleichtert einem das Leben massiv. Ich verstehe nicht, wieso man überhaupt AdBlocker einsetzt und glaubt, dass solche Services kostenlos angeboten werden könnten.
Startpage hinter pi-hole
Bing, natürlich. :-)
Seit Jahren wohnt in meinen Geräten die Ente, und diese liefert in den meisten Fällen auch zuverlässig.
Startpage als Standard für die Adressleiste. Die Bing-Ergebnisse von Duckduckgo taugen mir nicht.
Qwant auf dem Mac - https://about.qwant.com/de
DuckDuckGo auf iOS
I am trying Startpage now, looks good so far!
Weil Qwant ja hier auch einige Male genannt wurde: die hatten gerade ein Stühlerücken im Management und wollen sich verstärkt aufs Geldverdienen fokussieren, siehe https://techcrunch.com/2020/01/09/pro-privacy-search-engine-qwant-announces-more-exec-changes-to-switch-focus-to-monetization/
Was mich persönlich aber viel mehr stört: 20 Prozent von Qwant gehören Springer, siehe https://www.axelspringer.com/de/presseinformationen/die-europaeische-suchmaschine-qwant-startet-neue-version
Können wir hier einen Exkurs zu Filterblasen in Suchmaschinen machen?
Startpage über sich: Andere Suchmaschinen analysieren dein Suchverhalten, um herauszufinden, was du sehen willst. Und liefern dir genau das. Damit halten sie dich in einer Echoblase von Suchergebnissen gefangen. Mit Startpage.com entkommst du dieser Blase und siehst Dinge, die du sonst nie zu Gesicht bekommen würdest.
Ich verstehe das Problem von Filterblasen. Bei Nachrichten oder Artikelmedien. Mein Verständnis der Welt steigt durch die Wahrnehmung der Diversität.
Dass es jedoch etwas schlechtes sein soll, wenn mir eine Suchmaschine - deren Zweck es ist, mir die Suche zu erleichtern, also das zu finden was ich suche - genau das anzeigt was ich sehen will (also gesucht habe) kommt mir am Thema vorbei vor.
Wer kann mich hier aufklären, warum es für jegliche Suche sinnvoll ist, mehr anzuzeigen, als der User sehen möchte?
Für mich ist die Konsequenz ungefilterterer Suchergebnisse, dass ich mit dem Auge nachfiltern werde, oder Suchbegriffe nachjustieren muss. Ich weiß ja was ich suche und was nicht.
Ich nutze seit Jahren DuckDuckGo, kann nicht mehr genau sagen, wann ich gewechselt hab.
Woran macht man den bessere Suchergebnisse fest?
Am häufigsten ärgere ich mich über Suchergebnisse in Sharepoint und Jive auf der Arbeit und wenn ich jemandem etwas zeigen möchte was ich vorher bei LinkedIn gesehen hab.
Das passt aber nur bedingt zu dieser Fragestellung.
Kleiner Nachtrag: Vor Google hab ich sehr viel mit metager.de gearbeitet und gerade mit Erstaunen festgestellt, dass es die noch gibt.
@Nina Wittich: Interessante Frage!
Erster Gedanke: Man trägt ja seine „ganz persönliche Filterblase“ (im Kopf) mit sich durchs Leben…
Daraus „auszubrechen“, z. B. durch „Weitersuchen“ über Seite 1 hinaus oder durch bewusste Nutzung alternativer Quellen, fällt auch mir nicht immer leicht, kommt aber vielen Menschen offenbar so gar nicht (mehr) in den Sinn.
Die Klickwahrscheinlichkeiten bei den Google Suchergebnissen von Platz 1-10 gehen am Ende gegen Null; über SEO (also bewusste, z. T. bezahlte „Maßnahmen“) für diese wichtigen vorderen Platzierungen, sollte man hier besser nicht anfangen zu reden…, vgl. https://www.sistrix.de/news/klickwahrscheinlichkeiten-in-den-google-serps/
Wer nur schnell und evtl. recht oberflächlich sucht, wer sich z. B. als eingeloggter Nutzer mehr oder weniger vollständig auf einen Anbieter (sowie dessen Profilbildung) verlässt, der kommt vielleicht gut an sein Ziel, kann aber, wenn es schlecht läuft, auch nur einen „eingeschränkten“ Blick auf ein Thema bekommen.
Am Ende kommt es auch auf die Intention des Suchenden an: sucht er nur die URL einer Seite, von der er annimmt, dass sie schon existiert oder sucht er nach anderen Informationen?
Online „Suchen“ bleibt (trotz oder gerade wegen Google) eine anspruchsvolle Tätigkeit. Das sind zumindest meine Beobachtungen, wenn ich anderen Menschen dabei zuschaue.
Wer sieht/erlebt das ähnlich oder ganz anders?
Übrigens, m.M.n. ganz gute Hintergrundinfos zu meinen oben (evtl. etwas zu lang und breit ;-) beschriebenen Maßnahmen:
Cliqz-Geschäftsführer Marc Al-Hames im t3n Podcast: Was macht Werbe-Tracker so gefährlich?
https://cliqz.com/magazine/t3n-podcast-was-macht-werbe-tracker-so-gefaehrlich