Arlo SmartHub und lokale Speicherung von Videos
by Volker Weber
Die Arlos Pro 2 sind meine besten Security-Kameras. Normalerweise schlafen sie, aber ein Bewegungsmelder weckt sie auf und sie übertragen dann ein Video per WLAN an ihre Basisstation. Diese Basisstation schirmt die Kameras vom normalen Netzwerktraffic ab, so dass sie wochenlang mit einer Akkuladung auskommen. Die eingehenden Videos werden sofort auf einen Cloudspeicher übertragen, wo sie nach einer Woche automatisch wieder gelöscht werden. Bis auf die erste "schräge" Basistation VMB3500 der Arlo Wireless können alle neueren die Daten auch lokal abspeichern:
- Die Arlo Basisstation VMB4000 (links) wurde ab den Arlo Pro mitgeliefert. Sie hat eine sehr laute Sirene, die man (besser nicht) automatisch oder von Hand auslösen kann. Auf der Rückseite sieht man die Durchbrüche für die Sirene, Reset, 2x USB-A, LAN, On/Off und den Netzteilanschluss.
- Die Arlo Basisstation VMB4500 (mitte) ist im Lieferumfang der Arlo Pro 3 und neueren SKUs der Arlo Pro 2. Der Sync-Knopf wandert von der Oberseite auf die Rückseite, es gibt nur noch einen USB-A, und keinen Einschalter mehr. Außerdem hat sie keine Sirene mehr. Die Station fühlt sich wesentlich billiger an und hat meiner Ansicht nach keine Vorteile gegenüber der älteren VMB4000, außer der kleineren Größe.
- Der Arlo Ultra wurde der neue Arlo SmartHub VMB5000 zugelegt. Man beachte die Namensänderung von Basisstation auf SmartHub. Nun verschwindet der USB-Anschluss. Dafür hat sie auf der Unterseite einen microSD-Slot.
Dieser SmartHub bietet nun eine wesentlichere Neuerung. Man kann direkt über die Arlo App auf die Inhalte der SD-Karte zugreifen. Dazu wählt man ganz oben in der App den Namen des SmartHub statt "Cloud". Bei den Basisstationen VMB4000 und VMB4500 dagegen muss man den USB-Speicher abziehen und an einen PC/Mac anschließen, was für den Normalbetrieb unpraktisch ist. Ich verwende diesen Speicher nur zur längeren Aufzeichnung als 7 Tage. Aber auch hier bleiben die Videos nicht für immer erhalten. Läuft der USB-Speicher voll, löscht die Basisstation automatisch die ältesten Videos.
Mit dem SmartHub VMB5000 hat man nun beides. Cloudspeicher und lokalen Speicher im direkten Zugriff. Das macht einen Nachteil der Arlo Utras beinahe wett. Bei den neueren Kameras ab der Arlo Pro 3 ist nämlich der Cloud-Speicher nicht mehr mit dem Kaufpreis abgedeckt. Man muss statt dessen ein Abo abschließen, das ziemlich ins Geld geht. Ohne dieses Abo kann man nur live streamen und erhält Alerts vom Bewegungsmelder. Mit dem SmartHub kann man aber nun seine eigenen Aufzeichnungen anschauen.
Das setzt allerdings ein wenig Bastelei voraus, wenn man diese Videos auch von unterwegs anschauen will. Befindet man sich nicht im eigenen LAN, dann benötigt man entweder ein VPN nach Hause oder muss einen Port auf den SmartHub umleiten. Die Knowledge Base ist sehr vage, so dass ich vermute, die benötigt UPnP, um diese Weiterleitung zu aktivieren. Das kommt für mich nicht in Frage.
Wer genau aufgepasst hat, sieht in dem ersten Bild eine Diskrepanz: Die Cloud hat ein Video weniger als der SmartHub. Das erklärt mir jetzt, warum mir früher schon mal Videos fehlten. Bisher habe ich das nie verglichen.
FAQ:
- Kann man die Videos auch woanders hin speichern, also auf ein lokales NAS oder bei Apple in die iCloud? Nein.
- Wann nehmen die Kameras auf? Man kann sich dumm und dämlich konfigurieren, wann welche Kamera durch was getriggert, was aufnimmt. Mit Zeitplänen, Geofencing etc.
- Homekit? Yap. Sowohl das Bild als auch die Bewegungsmelder als Trigger.
- Personenerkennung? Ja, aber nur mit Abo.
Zusammengefasst: Arlo Pro 2 kaufen. Wenn man eine Arlo Ultra wegen der höheren Auflösung will, dann sollte man ein VPN zum eigenen Router haben. Wer Arlo Pro 2 hat, gewinnt mit dem SmartHub VMB5000 das beste aus beiden Welten.
Comments
Ich habe aktuell die VBM4000 und mehrere Arlo Pro 2 Kameras. Mit dem o.a. Fazit würde ich bei einem "Upgrade" der Basis nur die Fähigkeit gewinnen, auf den Cloud-Dienst verzichten zu können, müsste aber die Alarmsirene extra dazu kaufen...
Bei einem zusätzlichen Upgrade der Kameras hätte ich ja dann auch wieder mit anderen Akkus zu kämpfen.
Da das aktuelle Cloud Abo mit 7 Tagen Speicherung kostenlos ist und ich die Langzeitaufzeichnung auf den lokalen USB-Stick ok finde wäre nichts davon ein Grund, aufzurüsten.
Danke, dass Du meinen Grundgedanken unabhängig verifiziert hast :)