Hyper X Cloud Mix :: Erste Eindrücke

by Volker Weber

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Büroheadsets sind weitgehend ausverkauft, was mich auf die Idee brachte, ein Gaming Headset auf seine Eignung für Videokonferenzen abzuklopfen. Kingston war so freundlich, mir ein HyperX Cloud Mix zum Test zu schicken, und das ist wirklich eine komplett andere Erfahrung als Dutzende anderer Headsets, die ich habe. Im HyperX Cloud Key stecken eigentlich zwei verschiedene Geräte: ein Bluetooth-Kopfhörer im Over-Ear-Design, kombiniert mit einem kabelgebundenen Gaming Headset. Das führt zu sehr interessanten Design-Entscheidungen.

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Fangen wir mit dem Bluetooth-Kopfhörer an, weil ich das gut kenne. An der rechten Muschel sieht man eine MicroUSB-Buchse, über die der 20-Stunden-Akku geladen wird. Darüber der Einschalter, eine Status-LED und die Lautstärkeregelung. Auf der linken Seite ist ein runder Multifunktionsknopf zu sehen, mit den üblichen Funktionen wie Start/Stop, Skip, Anruf annehmen etc. Nicht im Bild ist ein Mikrofon auf der Vorderseite der linken Muschel. Damit kann man im Bluetooth-Modus telefonieren, wenn man will. Es gibt keine aktive Geräuschunterdrückung, weder eingehend noch ausgehend. Neben SBC wird Qualcomm aptX Low Latency unterstützt.

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Steckt man das 3.5 mm Audiokabel in die linke Muschel ein, wird das Headset analog. Jetzt braucht es keinen Akku mehr, alle Knöpfe am Headset sind außer Funktion. Ein biegsamer Mikrofonarm lässt sich vor dem Audiokabel einstecken, der das Mikrofon ganz nahe an den Mund bringt. Im Audiokabel gibt es einen Regler für die Lautstärke und eine Mute-Taste. In diesem Modus ist das Headset kompatibel mit PC, Mac, PS4, Xbox One (ggfls. mit Adapter) und Nintendo Switch.

Und wie klingt es? Das ist möglicherweise die falsche Frage, denn hier klaffen Anspruch und Realität weit auseinander. Kingston betont die Zweikammertechnologie, die eine gute Basswiedergabe ermöglichen soll, den aptX Codec, die Unterstützung HiRes Audio mit 24/96, aber ich höre davon nichts. Das Headset klingt für mich einfach dumpf. Es fehlen klare, transparente Höhen. Aber macht das einem Gamer wirklich was? Untenrum ist es kräftig aber zugleich unbefriedigend. Das hört man besonders gut bei der Live-Aufnahme von Hotel California. Die knackige Kickdrum wird laut, aber soft, die hohen Töne treten gegenüber den betonten Mitten in den Hintergrund.

Diese Klangcharakteristik stört dagegen überhaupt nicht, wenn man kräftige Explosionen oder die Stimmen seiner Mitspieler hören will. Auch bei Videotelefonanten funktioniert das kabelgebundene Headset ausgesprochen gut. Das liegt vor allem daran, dass das Mikrofon direkt vor dem Mund ist und dass Sprache mittenbetont ist.

Und das beantwortet meine Frage: Taugt das Headset für Videokonferenzen? Definitiv ja. Man darf nur nicht erwarten, gleichzeitig einen hochwertigen Hifi-Kopfhörer zu erwerben.

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Comments

Bei langen Monologen von Kollegen finde ich die Gaming-Headsets sogar angenehmer als NC-beschnittene Stimmen. Allerdings neigen ältere Gamer gefühlt auch zu den Beyerdynamic Headsets.

Kai Nehm, 2020-07-14

Ja, das gilt eigentlich für alle drahtgebundenen Headsets. Die Blackwires klingen auch super, aber ich mag kein Kabel haben.

Volker Weber, 2020-07-14

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