Die Dinge ändern sich

by Cem Basman

Der Karikaturenstreit und diese Diskussion um den "Kampf der Kulturen" hat mich ziemlich unbefriedigt gelassen. Heute hat mich uceda überraschenderweise auf eine interessante Parallele aus der Vergangenheit gestossen.

Für diejenigen Muslime, die zwischen den beiden Welten leben, deren Köpfe dem Westen zugewendet sind und deren Herzen auch im Osten schlagen, ist die gegenwärtige Atmosphäre unerträglich. Das Bild des "hässlichen Muselmanen" schmerzt. Ich gebe zu, dass ich die historischen Parallelen, die uceda bemerkenswert aufzeigt, aus dieser Perspektive so noch nicht gesehen hatte:

Ich habe auch einen guten Grund. Denn deren Argumente - Kapitulation vor "den" Muslimen, Aufgabe "der" westlichen Prinzipien, Niederlage "der" Aufklärung, Scheitern "der" Integration klingen so vertraut, so altbekannt, so ekelhaft nach dem, was zwischen 1800 und 1933 an Argumenten gegen die jüdische Assimilation vorgetragen wurde.

Auch die Erinnerung an die Haskala des jüdischen Berliner Bürgertums des 18. Jahrhunderts mit wichtigen Vertretern wie Moses Mendelssohn im der Geist der Aufklärung zeigt mir doch immer deutlicher, dass es in naher Zukunft eine vergleichbare Säkularisierung und ein Zeitalter der Aufklärung in der islamischen Welt geben muss und geben wird. Vorläufer dieser Aufklärung sind Schriftsteller wie beispielsweise Salman Rushdie, aber auch wie Orhan Pamuk.

uceda ferner:

Aber "die" Muslime sind einen weiten Weg in kurzer Zeit gegangen. Das sollte man im Westen zur Kenntnis nehmen. Und mal Reiseberichte aus dem osmanischen Reich um 1900 lesen, danach versteht man vielleicht den Sprung vom, europäisch gesagt, hohen Mittelalter in die globale Jetztzeit.

Die Dinge ändern sich. London, Paris, Berlin und Rom sind vielleicht die neuen Zentren der islamischen Aufklärung neben den alten Istanbul, Bagdad, Kairo, Karachi und Jakarta.

Comments

Ich könnte jetzt hunderte Dinge aufzählen, welche die Furcht vor den Juden damals und der Furcht vor den Moslems heute unterscheidet. Brennende Flaggen und wütende, Botschaften stürmende Mobs sind da nur ein kleiner Teil.
Dass "ein Zeitalter der Aufklärung" für die islamische Welt dringend notwendig ist, sollte für alle klar sein. Allerdings glaube ich, dass es nicht leicht ist eine solches zu entwickeln. Sei es der $301 in der Türkei oder Zensur in Tunesien. Die Stimmen werden nicht im Heimatland frei sprechen können und es werden sehr viele Stimmen entgegen schreien. Und der Fundamentalismus ist nicht nur im Islam gerade in Mode - doch ich will die Hoffnung nicht aufgeben.

Martin Hiegl, 2006-02-12

Das "Aufklärung" zu keiner Zeit und in keiner Kultur eine leichte Sache ist, entnehme man den Worten Immanuel Kants.

BTW, Vergleiche hinken natürlich immer ... Ich wollte die zwei Sachen auch nicht gleichsetzen - aber es ist eine Inspiration.

Cem Basman, 2006-02-12

" .. Vorläufer dieser Aufklärung sind Schriftsteller wie beispielsweise Salman Rushdie, aber auch wie Orhan Pamuk."

Genau da stimmt es doch schon nicht mit der Wirklichkeit überein - die Wirklichkeit ist doch, daß der erstgenannte Schriftsteller sich annähernd 20 Jahre verstecken mußte weil die Fundamentalisten ihn als "vogelfrei" erklärt hatten.
Der zweitgenannte Schriftsteller?
Gerade erst - sicher dem enormen Druck der EU-Medien zu verdanken, nicht der besseren Einsicht in seinem Heimatland - freigesprochen in einem von Anfang an politisch motivierten Verfahren (nicht einmal fundamentalistisch-religiös begründet).

Ich kann da beim besten Willen Ihren Optimismus nicht teilen ....

wolfgang von sulecki / relatief, 2006-02-12

Cem, ich teile Deinen Optimismus nicht. Mit scheint der Orient mit hohem Tempo ins Mittelalter zurückzufallen. Seit Hunderten von Jahren hat Arabien keine bedeutenden Erfindungen mehr getätigt, keine großen Kulturwerke geschaffen, keine neuen gesellschaftlichen Entwürfe gewagt. Alles ist nach hinten gerichtet, wird von Schriftgelehrten gesteuert, die sich auf heilige Dogmen stützen.

Ich bin nun wirklich keine Experte in diesen Dingen, aber etwas zugespitzt könnte man wohl sagen, dass sich Arabien auch das Öl von Ungläubigen ausbuddeln lassen muss.

Die Türkei ist vielleicht eine Ausnahme. Ein Teil strebt nach Europa, der andere Teil ins Mittelalter.

Volker Weber, 2006-02-12

In 100 Jahren hat das Abendlnd einen Sprung um 500 Jahre gemacht. Die orientalischen Gesellschaften sind dabei aus den Fugen geraten. Das muss erstmal verdaut werden. Das wird möglicherweise noch einige Jahrzehnte dauern. Ich glaube aber trotzdem, dass das Rad der Geschichte nicht zurückgedreht werden kann. Auch wenn das einige jetzt versuchen.

Vor über 60 Jahren hat in diesem Land auch keiner daran glauben können, dass totalitäres Gedankengut überwunden werden kann. Das war ein schmerzhafter Prozess.

Cem Basman, 2006-02-13

Jetzt muss ich mir auch mal einschalten. Nachdem ich nun die letzten Tage die diversen Threads hier und in anderen Foren (z.B. hier) gelesen habe, wollte ich mich eigentlich aus der Diskussion zurück ziehen. Ich denke, es bringt einfach nichts. Nicht, weil zwei scheinbar unversöhnliche Positionben aueinander prallen. Sondern, weil scheinbar niemand willens ist, sich die Position des jeweils Anderen durch den Kopf gehen zu lassen.

@Martin: warum bist du so zwingend der Ansicht, dass es eine "Aufklärung" des Orient geben muss. Wer zum Geier gibt eigentlich die Regeln des weltweiten Zusammenlebens vor und wer hat eigentlich bestimmt, dass nur "aufgeklärte" Länder nebeneinander existieren können/dürfen? Wer gibt uns eigentlich das Recht, unsere Werte irgendwem überzustülpen?

@Volker: Nimm es mir bitte nicht krumm, aber deine Argumentation finde ich arg gefährlich. Was ist schlimm daran, dass "seit Hunderten von Jahren" "keine bedeutenden Erfindungen mehr getätigt, keine großen Kulturwerke geschaffen, keine neuen gesellschaftlichen Entwürfe gewagt" wurden? Es wurde doch bereits erwähnt, dass alles, was zu unserer Moderne gerechnet wird (Schrift, Literatur, Musik, Medizin, Mathematik, ...), von den neuerdings ach so bösen Muselmanen (nicht beleidigend gemeint, siehe wikipedia) "erfunden" wurde. Ich denke, die Jungs haben da einen ziemlich großen Bonus. Man kann deine Argumentation auch weiterführen: die Wiege des heutigen Menschen liegt in Zentralafrika. Was gibts da heute? Bürgerkrieg, Hunger, Verzweiflung. Nun kann man auch daher gehen und denen jedwedes Recht absprechen. Frei nach dem Motto: "Wenn die in den letzten 10.000 Jahren so versagt haben, welche Recht haben die überhaupt noch, was kümmern uns die Leute dann?" Ich unterstelle mal, so war es nicht gemeint. Aber erst am Samstag hatte ich eine Diskussion mit einem Kumpel, den ich bisher nicht für so dämlich hielt. Nun weiß ich es besser.

Was mir wirklich Sorgen macht ist eine schleichende und unterschwellige Furcht vor "dem Islam" (was ich im Ansatz schon falsch finde), der immer offener in Ablehnung und irgendwann einmal in konkreten Aktionen dagegen ausartet. Was gibt uns das Recht, über irgendjemand zu urteilen? Was gibt uns das Recht, zu bestimmen, wie eine Zivilisationsform auszusehen hat? Was gibt uns das Recht, Reformen oder sogar "Aufklärung" zu fordern? Was gibt uns das Recht, unsere Werte über die eines anderen zu stellen? In der Aufklärung war ein Leitsatz, dass jeder nach seiner Facon selig werden soll. Wie mir scheint, haben wir uns mittlerweile sehr weit davon entfernt...

Ralf Stellmacher, 2006-02-13

Ralf, du schaust in die falsche Richtung und machst den islam zum Opfer, wo er Täter ist. Der Islam und seine Gläubigen dürfen so sein wie sie wollen. Das ist ihre Freiheit. Wenn sie jedoch unsere Freiheit einschränken wollen und uns sogar mit Gewalt angreifen ist eine Grenze überschritten, welche uns legitemiert uns zur Wehr zu setzen.
Wenn eine fundamentalistische Auslegung des Glaubens weiter andere Menschen unterdrückt, wie es bei uns seit Jahrhunderten nicht mehr der Fall ist, so ist dieser Glauben "rückständig" und hat sich nicht so weit entwickelt wie wir. Volkers Punkte sind weitere Hinweise, ja Beweise, dafür, dass sich ein ganzes Volk im Stillstand befindet, ein Volk, welches uns früher weit vorraus war. Und das bedeutet auch, dass sich in diesem Volk etwas ändern MUSS, wenn es nicht untergehen will. Und diese Änderung wäre eine Zeit der Aufklärung.

Martin Hiegl, 2006-02-13

Ich werd nicht wieder. Entweder drücke ich mich sehr missverständlich aus, oder einige wollen es nicht verstehen. Ich mache nicht "den Islam" zum Opfer. Und ich bestreite, dass sich in "diesem Volk" etwas ändern muss. Können wir vielleicht endlich einmal von diesen Verallgemeinerungen loskommen??!?

"Der Islam" unterdrückt niemanden. Er gebietet niemandem, Mollis auf Botschaften zu werfen und er verlangt auch nicht, dass in den Heiligen Krieg gezogen wird. Das sind alles Resultate von AFAIK fehlerhaften Interpretationen angeblicher Geistliche, die ihre eigenen Ziele verwirklicht haben wollen.

Die Theorie, dass auf Grund des Fundamentalismus der Glaube rückständig ist und sich nicht weiter entwickelt hat, ist schon sehr mutig. Glaube kann per definitionem nicht rückständig sein. Ein Glaube, insbesondere ein Glaube an höhere Mächte, muss sich auch nicht zwangsläufig weiterentwickeln. Ein Fundamentalismus macht einen Glauben nicht schlechter. Es macht höchstens die Auslegung von interpretationsbedürftigen Details und die daraus resultierenden Handlungen schlechter, weil scheuklappen-artiger. Dass ein unser Glaube "seit Jahrhunderten" nicht mehr höherwertiger als ein anderer Glaube eingestuft wurde, ist schon sachlich falsch. Schau auf das Anfang des letzten Jahrhunderts, dann wirst du deinen Irrtum einsehen.

Das Beste ist aber die Theorie, dass "das Volk" untergehen wird, sollte es nicht seinen Glauben und seine Lebensweise reformieren. "Das Volk" besteht aus schätzungsweise 1.2 Milliarden Leuten (siehe wikipedia), das sich über alle Herren Länder der Welt erstreckt. "Das Volk" besteht aus den paar Männiken, die sich seit ein paar Tagen Straßenschlachten mit den Polizeikräften liefert und 99.999% (behaupte ich einfach mal) anständigen Leuten. Dieses "Volk" ist kein Zusammenschluss von Menschen, die in einem regional begrenztem Verbund zusammen leben. Dieses "Volk" ist ein großes Mischmasch von unterschiedlichsten soziologisch unabhängig voneinander zu betrachtenden Kulturen und Ethnien. Damit ist der Begriff "Volk" schon per definitionem falsch.

Im Übrigen: definiere "Aufklärung" und zeige den Widerspruch zu dem auf, was wörtlich im Koran steht, nicht zu dem, wie deiner Ansicht nach drin steht, oder wie es ein Mollischmeißer interpretiert.

Ralf Stellmacher, 2006-02-13

Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass die Erneuerung der islamischen Welt schneller vonstatten gehen wird als sich viele heute vorstellen.

Wie schnell hat sich das erzkonservative, erzkatholische und faschistische Spanien nach Frankos Tod gewandelt? Griechenland nach der Junta? Deutschland nach '45?

Die demonstrienden und flaggenverbrennenden Massen sind nur ein Teil der Wahrheit. Der weitaus überwiegende Teil würde gerne den Einfluss der Mullahs zurückdrängen.

Aber mit Bomben und Drohungen (wie durch die USA) stärkt man eher die Feinde der Aufklärung und der Freiheit.

Cem Basman, 2006-02-13

Das Problem sind nicht die wenigen "Mollischmeißer", es sind diejenigen die sich davon etwas erhoffen, die davon profitieren und denen viele Menschen mangels Hoffnung und Weiterentwicklung zuhören.
Es scheint mir ein wenig komplexer zu sein.. als dass man es auf die wenigen Gewalttätigen beschränken kann. Beispielsweise auch eine ideale Situation für den Iran und andere Regierungen, die dadurch wunderbar ablenken und wieder mehr innenpolitische Macht gewinnen können.
Solche Entwicklungen laufen immer nach dem selben Schema ab, das sollten wir ganz genau wissen.
Empfehlenswert hierzu ist auch die aktuelle Ausgabe der "Zeit".

Markus Lachnit, 2006-02-13

Ich bin froh, dass es niemanden interessiert was wörtlich im Koran oder in der Bibel steht. Ansonsten wären wir heute in Europe nicht so weit, wie wir es sind.
Die fanatischen Teile vom Volk, welche sich nicht weiterentwickeln wollen, werden untergehen, ja, davon bin ich überzeugt. Das sind natürlich nicht alle 1,2 Milliarden, aber auch nicht nur 0.001%. Zurückbleiben bzw. weiterkommen wird ein reformierter, aufgeklärter Islam, wie er vielfach hier im Westen gelebt wird bzw. seine Ansätze hat.
Weiter halte ich nur die fundamentalistische Auslegung des Glaubens für rückständig, sorry, wenn das falsch rüber kam. Und man kann eine Auslegung sehr wohl als rückständig beurteilen, wenn man sie in Vergleich zu der Gesamtentwicklung des Glaubens und zur Gesamtentwicklung der Menschheit setzt.

Martin Hiegl, 2006-02-13

Cem: ich hoffe, Du hast mit Deinem Optimismus recht. Mein eigenes Studium der Geschichte hat mich allerdings gelehrt, dass es schwierig ist, Parallelen zur Vergangenheit zu ziehen, weil die Einflussfaktoren meist unbekannt und - falls bekannt - nur schwierig zu beinflussen sind. Man denke z.B. an den Vorabend des neuesten Golfkrieges, wo in der ganzen Weltpresse der Vergleich mit der Okkupation von Deutschland und Japan gezogen wurde.

In der vergangenen und der künftigen Geschichte ist nur eines sicher, nämlich der Wandel. Leute, welche den Wandel massgeblich beinflussen, tun dies mit viel harter Arbeit und noch viel mehr Glück. Den einzig sicheren Wert, welchen ich in diesem Flux entdecken kann, ist die Bereitschaft, neues zu lernen, denn mit dem Lernen kommt das Verstehen - und Verständnis ist der Ausgangspunkt für gute Lösungen.

Philipp Sury, 2006-02-13

Philipp: "- und Verständnis ist der Ausgangspunkt für gute Lösungen."

... da bin ich bei dir ;)

Cem Basman, 2006-02-13

Ich hoffe nicht, dass Cem bald nur noch über global social network boost blog design freakisms berichten wird, weil er des strammen Winds der Gegenreden hier überdrüssig sein könnte. Vom Jim und seiner nachdenklich-sensiblen Gelassenheit lese ich immer wieder gerne.

Martins Reden (nicht nur in diesem Thread) lesen sich, als würde er Klemperers LTI als Vokabelbuch (Volk, fanatisch, untergehen, Opfer, Gewalt, zur Wehr setzen,..) heranziehen und mit den dort erläuterten Wörtern eine Verteidigung für den Westen, die Demokratie, die Aufklärung und die Menschenrechte zusammenzimmern. Das klingt ähnlich sonderbar wie der sowjetische Funktionär, der um 1990 in old-speak den legendären Satz in einer frischen Jugendsendung sagte: ""Meine Frau zwischen den Schenkeln zu berühren, gibt mir neue Impulse hinsichtlich meines Beitrags zum Aufbau des Sozialismus."

Es fasziniert zu sehen, dass Männer, die sonst für alle Schlachten furchtlos zu haben und gemeinhin große Freunde eines nüchternen Pragmatismus sind, bei irgendeinem Thema aus Politik und Gesellschaft plötzlich die Welt kurz vorm Zusammenbruch wähnen. Und einem konstruierten, virtuellen 1,2-Milliarden-Akteur auf der globalen Bühne die Verantwortung zuschieben. Der psychologische Nutzen von Feind- oder Gefahrenbildern war immer schon ein spannendes Thema.

Wir können gelassen sein: Man wird in anderen Teilen der Welt den Weg in die Moderne weniger blutzollend hinter sich bringen wird, als unsere europäischen und westlichen und vor allem deutschen Kulturahnen das vorgemacht haben.

Was den angeblichen Sieg der Aufklärung anbelangt und unsere Überlegenheit: Seit wann dürfen Schwule straffrei ficken? Sich offen in der Gesellschaft bewegen? Eine Frau ohne gesellschaflichen Schaden unehelich mit einem Mann zusammenleben? Man offen und ehrlich gottlos sein? Könnte es vielleicht irgendwo auch hier Zeichen eines Backlashs geben? Wie aufgeklärt und liberal wird die Mehrheit hier reagieren, wenn die 350-Euro-Bezieher hier konzertiert mehr forderten?

Andreas Schmidt, 2006-02-13

Don't panic, Andreas ... ;)

Cem Basman, 2006-02-13

Entspannt wie im orientalischen Dampfbad... ;-) Rock on.

Andreas Schmidt, 2006-02-13

Andreas, du klingst sehr frustriert.
Ja, ich hoffe, dass wir den Westen, die Demokratie, die Aufklärung und die Menschenrechte verteidigen, nein sogar vorantreiben können. Ist das in deinen Augen falsch?
Die Welt ist nicht vor dem Zusammenbruch, weder wegen fundamentalistischen Kreationisten im Westen noch fundamentalistischen Bombenlegern im Osten - aber sie hat viele Risse.
Um Feinde und Gefahren "meiner" Welt zu erkennen, benötige ich keine konstruierten Bilder. Der Islamismus ist ebenso eine Gefahr, wie der Kreationismus, wie jeglicher Fundamentalismus. (Und langsam mag ich "-ismus" auch nicht mehr ;-) )
Wie oben auch schon geschrieben sehe ich nicht in 1,2 Milliarden Moslems die Täter, die Schuldigen, den Feind, whatever. Aber in den 100, die dort Botschaften angreifen und den 1000, die da den Danebrok verbrennen. Und noch viel mehr in denen 2 (ebenso symbolisch wie die 100 und 1000 gemeint) welche diese 1100 dazu aufrufen.

Im Schwulenrecht kenn ich mich nicht so aus, aber es bewegen sich IMHO viele Schwule in der Gesellschaft offen?!?
Meine Frau lebt unehelich mit mir zusammen und mein Onkel ist Benediktiner-Pater. Ich hatte weder in der Familie noch in der "Gesellschaft" je Probleme damit.
Ich habe einige wirklich "gottlose" Freunde - offen und ehrlich - so what?
Was sollte eine "liberal und aufgeklärte" Reaktion auf die konzentrierte Forderung von "350-Euro-Bezieher sein"? Wirklich "liberal" wäre wohl "Gebt ihnen gar nichts!". Wär das auch aufgeklärt?

Ich hoffe auch, dass Cem sei Blogverhalten nicht ändert - aber warum sollte er?

Martin Hiegl, 2006-02-13

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