Warum zündet das Lotus Knows IdeaJam hier nicht so richtig?

by Volker Weber

Gestern habe ich geschrieben, dass Elguji der klare Gewinner dieses Jams ist. Die Beteiligung ist wirklich beträchtlich, und die Software kann zeigen, was sie leistet. Weniger beeindruckt bin ich von der deutschen Beteiligung. Mit wenigen Ausnahmen, etwa Thomas Bahn, kommen nur wenige Beiträge aus Deutschland, und noch weniger von außerhalb der gelben Blase. Was meint Ihr, woran das liegt? An der fehlenden Öffentlichkeit jedenfalls nicht. Ein paar Ideen:

  1. Meine erste Vermutung ist die Sprachbarriere. Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute keine Lust haben, ihre Ideen auf englisch auszubreiten und in einer Fremdsprache zu diskutieren.
  2. Vielleicht ist es auch eine Kulturbarriere. Amerikaner sind immer wieder verblüfft, dass eine deutsche Zuhörerschaft sich nach einem Vortrag nicht bemüht, den Redner mit Fragen zu bombardieren.
  3. Oder vielleicht eine gewisse Skepsis gegenüber der Kampagne? Als ich "Lotus knows the route to the airport" hörte, musste ich denken, Microsoft hat ein Konkurrenzprodukt zu Google Maps, nicht Lotus. Funktioniert "Lotus Knows" überhaupt hier?

Es kann natürlich auch sein, dass wir Deutschen ein bisschen länger brauchen. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht schon eine ganze Reihe von Klagen gehört, IBM tue zu wenig für die Lotus-Produkte. Also ran an die Buletten. Vielleicht auch einfach auf deutsch. :-)

Comments

Es wäre vielleicht einfach sinnvoll, dass auf einer offiziellen IBM Seite zu hosten und einen einfachen Link zu verwenden wie Lotus.com/LotusKnows ibm.com/lotusknows und das ganze etwas offizieller aufzusetzen.
Das ist ja keine Usergroup Initiative oder IdeaJam Werbekampagne (oder doch?) sondern vom Hersteller IBM/Lotus angestossen.

Weiterhin wären sicherlich Diskussionen in der Landessprache enorm hilfreich, insbesondere für Südeuropa.

Zudem wäre es für die Aussenwirkung noch besser wenn Lotus eine "aufgebohrte" Diskussions Datenbank für dieses Projekt im Einsatz hätte und auch als Standard Template ausliefern würde.

Olaf Boerner, 2009-08-21

Having put this through a translator, I think you're onto something Volker, and not just for the German audience. I think your point is valid for most European nationalities/cultures.

However (and I guess this defeats your purpose), I wish you would also post this kind of entry in English as I think that those in English speaking countries (especially the US) need to recognise the point you make.

Stuart McIntyre, 2009-08-21

Stuart, Lotus has at least one VP that prides himself of his german language skills. So this is being heard. :-) But that is not the purpose of this post. The real purpose is a (german) wake up call.

Volker Weber, 2009-08-21

Die Skepsis gegenüber der Kampagne mag sicher auch ein Grund sein. Für jedenfalls. Allerdings auch nur die halbe Wahrheit. IBM hat nun also eine Kampagne ausgerufen, in der auf die Benutzer, Admins und Entwickler gehört werden soll. Schön. Endlich mal. Und was war all die Jahre zuvor, wo mindestens eben so viele Vorschläge und Bitten an IBM gerichtet wurden? Warum soll sich nun angeblich etwas ändern, was all die Jahre zuvor gängige und gelebte Praxis war? Der Sinnspruch mit dem Hören un dem fehlenden Glauben dürfte bekannt sein.

Und zweites stößt -mir zumindest- an der Kampagne sauer auf: sie heißt "Lotus Knows". Aha. Was wissen die denn? Scheinbar wissen die gar nichts, sonst bräuchten die die Kampagne gar nicht. Sie könnten eine ganze Menge wissen, hätten sie die letzten Jahre nicht voller Arrognaz und Ignoranz ihre Augen und Ohren verschlossen.

In Summe ist es also nicht nur die Skepsis, dass die Kampagne grundsätzlich etwas bringt, es ist ebenfalls die Skepsis, dass sie ehrlich gemeint ist.

Ralf Stellmacher, 2009-08-21

Ach ja, eines noch: die Kampagne ist sicherlich nicht dadurch bedingt entstanden, dass man im Blauen Elfenbeinturm(TM) Langeweile hat, vermutlich sehen die ihre Felle davon schwimmen. Einmal angenommen, die Kampagne zeitigt Erfolge und IBM richtet sich nach den Wünschen Bedürfnissen ihrer Kunden: was, wenn IBM es irgendwann mal wieder nicht mehr nötig hat? Was, wenn "wir" den Karren aus dem Dreck ziehen dürfen und hinterher ist es IBM gewesen, die in einem übermenschlichen Kraftakt, ohne Hilfe, gegen die Widrigkeiten der Natur und den Willen der Götter in einem heroischen Kampf den Wagen befreit hat?

Sorry, aber Vertrauen bekommt man nicht geschenkt, sondern muss es sich hart erarbeiten. Ist es einmal weg, wird es sehr schwierig, es wieder zu erhalten. Bei mir jedenfalls. Dass man dazu allerdings -wie schon angesprochen- auf eine Fremdentwicklung (eine äußerst gute zwar, aber eine fremde) setzt, weil man selbst nicht in der Lage oder Willens ist, selbst etwas zu programmieren, das lässt an der Ernsthaftigkeit des Versuchs doch arg zweifeln.

Ralf Stellmacher, 2009-08-21

Also bei mir war es ganz einfach: Idee gehabt, wegen der Sprachbarriere 20 Minuten dran rumeditiert, auf Send gedrückt - und weg war sie, in den unendlichen Weiten des Internet verschwunden.

Keine Ahnung ob es an mir lag, oder am Browser oder an IdeaJam - aber danach habe ich nur noch andere Beiträge "bevoted".

Lucius Bobikiewicz, 2009-08-21

@Ralf Stellmacher:
Da klingt sehr viel Enttäuschung durch. Aber die IBM hat mit der Art und Weise, wie der "neue" Notes-Client (8 Standard) entwickelt wurde, gezeigt, dass sie Willens und in der Lage ist, sich zu ändern. Diesmal wurden Benutzer im großen Umfang gefragt - sowohl praktisch in Usability-Untersuchungen, also auch eher theoretisch in Blogs. Kennst du die Blogs von Bob Balaban (http://www.bobzblog.com), Mary Beth Raven (https://www.ibm.com/developerworks/mydeveloperworks/blogs/marybeth) und des Notes Design Teams (http://www.notesdesignblog.com)?

Mit dem Argument "es war schon immer schlecht" wird nichts besser. Ich weiß nicht, ob irgendeine meine über 30 Ideen direkt verwendet wird, aber ich hoffe, dass sie das Endergebnis verbessern.

Zum Thema Fremdentwicklung: Wenn es etwas ganz Tolles gibt und dir zur Verfügung gestellt wird, warum solltest du es selber noch einmal entwickeln?

Natürlich ist es für Elguj Software eine riesige Promotion, aber ganz nebenbei zeigt es auch, dass nicht nur deren Produkt, sondern auch die darunterliegende Plattform für solche Aktionen geeignet ist und den Ansturm ohne merkliche Denkpausen meistert.

Thomas Bahn, 2009-08-21

Es stimmt schon: ich bin in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Um es aber ins richtige Licht zu rücken: vom eigentlichen Produkt und seinen Möglichkeiten bin ich vollends überzeugt. Nur eben nicht, wie es vermarktet und positioniert wird. Und das ist der Punkt. Ließ dir mal x-beliebige Posts im heise-Forum durch, wenn es um Notes/Domino geht. Der allererste Post ist grundsätzlich ein Verweis auf dreckstools.de. Warum? Aus dem ganz einfachen Grund, weil Notes landläufig als Mailclient verstanden wird. Klar, kann so nichts werden. Notes als Mailclient, als Substitut für Outlook, den T-Bird oder ein äquivalentes Mac-Produkt ist nunmal die Seuche. Aber warum wird Notes als Mailclient missverstanden? Warum wird Domino hautpsächlich als Mailsystem vergewaltigt und -gerade in kleinen Unternehmen- die Ab- und Anwesenheitslisten, die Urlaubspläne etc. in Excelsheets verwaltet, die Reisekostenabrechnungen in Papierform verarbeitet? Weil IBM scheinbar es nicht gelungen ist, den vollen Funktionsumfang, das volle Potential, zu kommunizieren. Warum das so ist, darüber mag ich nicht spekulieren, das kann ich nicht beurteilen. Die Folgerung, dass diese Kunden schlicht ignoriert werden stammt daher, dass in größeren und großen Unternehmen (so ab 600 oder 700 User aufwärts), Notes/Domino "richtig" genutzt wird. Von der Home-Edition des 5er Clients einmal abgesehen wurde auch niemals der Versuch gestartet, Notes dem Heimanwender nahe zu bringen. Und dazu muss ich jetzt nichts sagen, oder? Er ruhe einfach in Frieden und Asche drüber.

Die von dir erwähnten Blogs kenne ich selbstverständlich, das gehört zur Fachliteratur ;-) Nur: mit vielem, was da geschrieben wird, gehe ich nicht konform. Klar, ist meine persönliche Einstellung, andere mögen das anders sehen. Abber allein das prominente Beispiel der Eclipseumgebung zeigt mir doch, dass eigentlich überhaupt gar nicht auf die wahren Bedürfnisse eingegangen wurde. Die Bedienbarkeit finde ich mittlerweile sogar recht gelungen. Die Umstellung vom bekannten Client war schon bedeutend. Aber als ich den Trick raus hatte, fand ich es ansprechend. Nur: was ist mit dem Ressourcenverbrauch? IBM argumentiert, dass sich für Java entschieden wurde, wegen der einfachereren Portierbarkeit auf andere Plattformen. Nun ja ... warum es dann keinen vollständigen Client für den Mac, nicht einmal für Windows gibt, das wäre noch zu erörtern. Wenn ich zu Hause einen "Exoten" wie FreeBSD verwende, ist auch das sicherlich mein ureigenstes Problem. Aber wenn die Portierbarkeit angeblich gegeben ist, wo ist der *BSD-Client? Und warum überhaupt Java? Die Unterschiede im Speicherverbrauch und auch in der Schnelligkeit der Java-VM zwischen Windows und Linux sind hinlänglich bekannt. Ist ja auch nicht so, dass es keine auf Windows portierten Qt- und GTK-Umgebungen gäbe, die sich in den Punkten allesamt recht ähnlich sind. Microsoft ist bereits bei Vista am Ressourcenverbrauch gescheitert. Ob IBM das selbe Schicksal blüht, muss sich erst noch zeigen. Kunden, die wir auf 8 heben, bekommen jedenfalls allesamt den 8.0er Code Branch, client- wie serverseitig. Ok, 8.5 ist noch ein .0er Release, das man eh niemals produktiv einsetzt. Aber derzeit sieht es so aus, als würden wir solange als möglich den 8.0er Zweig weiter verwenden. Nur: auch hier zieht IBM eigenmächtig die Notbremse und denkt überhaupt gar nicht erst daran, den weiter zu pflegen.
In den USA scheinen Terminalserver wie Citrix vielleicht nicht ganz so verbreitet zu sein, wie im Rest der Welt. Ok. Aber warum wurde daran nicht gleich beim Design gedacht? Entweder wurde das bewusst unter den Tisch fallen gelassen, oder aber wir haben es hier wieder mit den angesprochenen unterschiedlichen Kulturen zu tun, die einfach vergessen wurden. Es gibt aber halt weltweit große Citrxinstallationen. Die dürfen allesamt in Größenordnungen aufgerüstet werden, wenn IBM weiterhin auf Eclipse setzt. Schön, dem normalen Enduser kann man den 8.5er im Basic-Mode unterschieden. Damit allerdings haben sich IBMs Anstrengungen in Usability und Funktionsumfang erledigt. Und der User hat rein gar nichts gewonnen, das Gefühl, nun endlich einen hübschen und benutzbaren Client zu haben (was auch immer das individuell heißen mag), wird sich so nicht einstellen. Von den einigen Dutzend Entwicklern und Admins pro Unternehmen, die den Designer oder Adminclient brauchen, gar nicht erst zu reden. Die werden dann im schlimmsten Fall eigene Citrixfarmen brauchen. Das ganze Java-Gelump scheint mir mehr als halbgar zu sein, die Argumentation von IBM nicht stichhaltig.

Dass IBM auf ein Produkt wie IdeaJam setzt, ist sicher keine verkehrte Idee. Man muss das Rad nicht neu erfinden, was vorhanden ist, es kann und sollte auch genutzt werden. Nur: warum hat IBM so etwas nicht schon längst entwickelt? Die Diskussionschablone, der Teamroom, alles ziemlich halbgare Sachen. Insgesamt ist der Umfang der mitgelieferten Schablonen auf gerade einmal so das notwendigste beschränkt. Etwas mau ist das schon IMO. Das Blog war erst mit ND7 mitgeliefert, eine Version zu spät, wie ich finde. Warum hat denn beispielsweise OpenNTF zu einen riesigen Erfolg? Weil da das zur Verfügung gestellt wurde, was seit Beginn an fehlt. Irgendwem hats dann mal gereicht, sich selbst etwas gebaut, der Community zur Verfügung gestellt, die es dankend annahm. Nun gut, IBM hats nun mitbekommen und ist bei OpenNTF eingestiegen. Und was man so hört, scheints da doch ziemlich zu knirschen. Auf beiden Seiten. Hoffentlich geht das nur gut!
Hinzu kommt ein Punkt, der in IdeaJam bereits eingestellt wurde: Quickr (von dem ätzenden Namen einmal abgesehen) direkt in Domino zu integrieren. Wenn man einmal sich den Sharepoint anschaut, ist darin so ziemlich all das vorhanden, was einen Domino mit seinen Standardtemplates, den Quickr und teils die Connections ausmacht. Ok, im Sharepoint ist kein Router, kein AdminP o.ä. vorhanden. Darum gehts auch nicht. Es geht darum, mit wenigen Clicks ansprechende und sinnhaft zu benutzende Umgebungen zu basteln, die sich nahtlos in das einfügen, was der Enduser bereits kennt und vor allem: was er erwartet. Sharepoint hat eine -wie ich finde- wirklich gut gemacht MS-Office- und Outlookadressbuchintegration. Damit wäre wir beim nächsten Punkt: die lausige OpenOffice1-Implemantation. Einmal davon abgesehen, dass das "uralt" ist, ist die Integration in Notes bestenfalls mangelhaft. Der Funktionsumfang von Symphony/OO1 hinkt dem von OO2 oder jetzt sogar OO3 meilenweit hinterher. Auch das ist ein Beispiel von zwar gut gemeint, aber eben nicht gut gemacht.

Das alles bezieht sich schlussendlich aber ausschließlich auf den Client. Der Server ist wie ich finde recht gut gelungen (vom fehlenden Funktionsumfang in den Templates mal abgesehen). ID Vault, DAOS, OOA als Dienst und nicht mehr als Agent, all das sind feine Sachen. Ok, hätte auch ruhig eine Version früher kommen können, aber sei's drum. Serverseitig war der Domino immer sehr stark, da ist kein Exchange und kein Groupwise jemals dran gekommen. Aber clientseitig hat IBM bisher nicht verstanden und ob sie jetzt verstanden haben, das bezweifle ich nach wie vor.

Seien wir mal realistisch: die Vorstandsetagen kennen nur Outlook und wollen sich gar nicht umgewöhnen, den allermeisten dürfte Notes genauso ein Dorn im Auge sein, wie denjenigen, die bei heise auf dreckstools.de verweisen. Wenn die IT nun daher kommt und denen von der supder-duper neuen wunderbaren Usability des 8.5er Clients vorschwärmt, gleichzeitig aber um 6- oder 7-stellige Summen anhält, um diese Usability auch firmenweit auszurollen, dann hat sichs ganz schnell mit der Begeisterung. Wir Techis wissen Notes/Domino zu schätzen. Die anaeroben Kollegen allerdings schielen nur aufs Geld. Die interessieren sich für technische Zusammenhänge gar nicht, die wollens nur billig haben. Und genau das dürfte der Punkt sein, wo IBM sich noch ins Knie schießen könnte. Outllok ist in jeder Windows-Basisinstallation drin. So wird vielerorts doch gedacht.

Ich lasse mich gerne und jederzeit eines Besseren belehren. Aber ob IBM die Karten diesmal nicht dick überreizt hat, das muss sich noch herausstellen. Ob sie mit "Lotus Knows" nicht nur zuhören, sondern auch handeln, auch das muss sich noch zeigen. Ich hoffe es wirklich, weil ich ein großer Fan der ganzen Sache bin. Aber ich habe noch meine Zweifel. Und nein: auch wenn ich gewisse Parallelen durchaus sehe, werde ich jetzt nicht das Beispiel eines anderen, technischen meilenweit überlegenen Produktes bringen, das -aus welchen Gründen auch immer- schändlicherweise versenkt wurde.

Allen, die bis hierher durchgehalten haben, ein Kompliment und ein Dankeschön für die Geduld. Und auch ein Dankeschön an Volker, dass er kein Zeichenlimit gesetzt hat ;-)

Ralf Stellmacher, 2009-08-21

Was Notes betrifft, bin ich auch ein Überzeugungstäter, aber

1. muss ich Ralf inhaltlich ziemlich recht geben und
2. finde ich es reichlich vermessen, die Mitwirkung der deutschen BPs an "Lotus Knows" anzumahnen ( Volker darf das, Lotus Deutschland nicht )

Wir reden seit 18 Jahren und jetzt wird so getan, als würden wir uns nicht engagieren. Ich habe alle meine Votes aus "Lotus Knows" zurückgezogen und stehe für diese "Marketing"-Aktion nicht mehr zur Verfügung. Sollte Lotus an unserer Meinung Interesse haben, unsere Kontaktdaten stehen im IBM/Lotus BP-Verzeichnis. Es wäre eine Kleinigkeit gewesen uns anzuschreiben, aber selbst das war wohl schon zuviel.

Hubertus Amann, 2009-08-21

Ich stelle fest, es ist gut, mal so ein Thema in deutscher Sprache aufzugreifen. ;-)

Volker Weber, 2009-08-21

@Ralf, nichts zu Danken. Habe Deine Beiträge gerne gelesen ;-)

Inhaltlich kann ich mich Dir auch weitestgehend anschließen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich diese Lotus knows-Geschichte zwar wahrgenommen und auch mal bei Idea Jam reingeschaut habe, jedoch bisher nicht darüber nachgedacht habe, mich außer ein paar Votes zu beteiligen. Warum? Gute Frage. Die stelle ich mich seit ca. 20 Minuten, seit ich diesen Beitrag hier lese und nun tippe. Vielleicht liegt es tatsächlich an der Kultur. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich irgendwie schwer tue, diesem "großen Laden" Tips zu geben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die anderen Stimmen in der viel beschworenen Community sehr durchdringend sind und manche sich darüber hinaus noch ziemliche Mühe geben ständig und laut zu rufen. Und das man als kleines Licht, das Business Partner ist und sich auch, sofern es die Zeit zulässt, im Design Partner Programm beteiligt, ohnehin nicht gehört wird (subjektiver Eindruck). Diese Erfahrung habe ich nun schon mehrfach gemacht und muss mittlerweile sagen, dass ich in meiner Freizeit auch andere Dinge tun kann.

Ich mag Notes und Domino. Sehr sogar. Ich denke, dass die Möglichkeiten und Optionen gerade auch in kleineren Unternehmen völlig unterschätzt werden. Von den Unternehmen, weil sie das Produkt zu wenig kennen und nicht wissen, dass es bspw. günstige Express-Angebote gibt. Und von der IBM, weil sie die kleinen Unternehmen nicht kennt. Oder sollte man besser sagen, dass sie gar nicht weiß, dass es sie überhaupt in einer so großen Anzahl gibt?

Ich bin wirklich gespannt, ob und was aus dieser Aktion wird. Und mich würde vor allem interessieren, welchen Eindruck die Ideengeber nachher haben. Gehört oder ignoriert. Wir werden es erleben.

(Ich weiß jetzt allerdings immer noch nicht genau, was der Grund für meine innere Ablehnung ist und werde noch mal darüber nachdenken ;-).)

Thomas Lang, 2009-08-21

und was ich überhaupt nicht verstehe:

die alte Kunden werden wegen Lizenzkontrolle unter druck gesetzt, sogar bedroht und dann werden milionen für solche Aktionen zuwecks kundenwerbung ausgegeben.

Christian Wasser, 2009-08-21

Mich stört, dass es nicht auf einer IBM-Seite gehosted wird, wo ich meinen NotesNet oder BP-Login nutzen könnte.
Ich möchte nicht den zehnmillionsten Account anlegen müssen, nur um für ein IBM-Produkt zu voten.
Ich finde es ebenfalls wie Olaf Börner seltsam, warum ein BP der IBM zeigen muss bzw. Infrastruktur zur Verfügung stellen muss, damit IBM ein IBM-Produkt promoten kann.

Daher möchte ich Thomas Bahn oder Volker Weber vielleicht bitten, einen Vorschlag zu machen:
Ich möchte die guten alten Redbooks wieder haben.
Warum werden eigentlich nur keine Lotus Redbooks mehr veröffentlich, aber noch sehr wohl zu allen anderen Brands?

In Redbooks wurde ein Thema konzentriert und umfänglich dargelegt, ich hatte ein Dokument, dass logisch aufeinander aufbaute, dass ich unter Erhaltung der Information und Struktur ausdrucken oder offline lesen konnte.
Der heutige Stand ist aus meiner Sicht suboptimal. Die 8.5 Release Notes sind im Vergleich zu früheren Release Notes ein Witz, praktisch handelt es sich um System Requirements.
Aktuell muss man in InfoCenter (Domino & Lotus Expeditor), in Wikis, im LDD, in Blogs, in Technotes suchen, um Informationen zu einem Thema zu finden.
Insbesondere das Lotus Notes and Domino Wiki findet man im Grunde keinen zusammenhängenden Dokumente, sondern im Wesentlichen isolierte Artikel zu spezifischen Detailfragen.
Ein Wiki kann keine gute System-Dokumentation und schon gar nicht Redbooks ersetzen. Dafür sind Wikis auch nicht gedacht, nur glaubt IBM/Lotus offensichtlich, mit Wikis gute (zusammenhängende und auf einander aufbauende) System-Dokumentation ersetzen zu können.
Cookbooks sind ebenfalls kein Ersatz, das Domino Server Installation Cookbook ist an Oberflächlichkeit kaum zu unterbieten, handelt es sich praktisch nur um Installations-Screenshots.

Warum für mich der Mangel an guter Dokumentation ein Problem für den Erfolg von Lotus Notes/Domino darstellt?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Lernkurve für die neue Client-Plattform, die IBM mit Notes 8 eingeführt hat, recht steil ist.
Wenn man dann keine gute Dokumentation an der Hand hat und sich alle Infos zusammensuchen muss, ist das dem Erfolg des enorm mächtigen Produktes eher abträglich.
Ich sehe hierin eine erhebliche und unterschätze Gefahr für den langfristigen Erfolg von Lotus Notes 8. Wenn nämlich Notes 8 ohne Schulung bzw. fehlender Kenntnis des Support-Personals (das auf Classic/pre Notes 8 Knowhow stehen geblieben ist)eingeführt wird, wird zum einen das Potenzial der Plattform nicht genutzt (Notes wird dann weiterhin nur für EMail genutzt), aber der Support verschlechtert sich aufgrund von (unverschuldeter) Unkenntnis und schlussendlich sinkt die Benutzerakzeptanz von Notes 8.x noch mehr
Beim Anwender bleibt dann nur hängen "Notes 8 ist Käse, der Support hat es heute schon zum dritten Mal neu installiert", weil der Supporter in seiner Not und aus Zeitdruck halt schlicht das Datenverzeichnis löscht und damit alles resetted, anstatt vielleicht einem Plugin-Fehler genauer zu analysieren und zu beheben.

Christian Henseler, 2009-08-22

Das finde ich jetzt ein bisschen albern. Der User Account in dem Jam ist nach 14 Uhr deutscher Zeit wieder tot. So lange kannst Du wohl damit leben, oder? Aufwand: zwei Felder ausfüllen.

Volker Weber, 2009-08-22

Volker, frage Dich selber, warum beteiligst Du Dich nicht an der Diskussion oder den Abstimmungen?

http://lotusknows.ideajam.net/ideajam/ibm/lotusknows/ideajam.nsf/webprofile?openform&id=3FC484F5DDFC0B1D862576190036ACC5&view=votes&viewonly

Felix Binsack, 2009-08-22

Erstens, Volker mein guter Herrn, koennen Sie fuer mich die Lotus VP weiss, dass " that prides himself of his german language skills.", ... :) Kevin spricht Deutsch schlecht, und ich habe "schlecht Deutsch" nicht "Hoch Deutsch" gelernt. :)

Danke, fuer die "Wake up call". Ich habe nicht alle die Deutsch posts gelesen jetzt. Ich habe die Translator's nicht gern, so ich bin mehr langsam.

Jetzt, nach der posts gelesen dieses, und Denken, das gibt mir ein gute Idee. Es ist sehr interesant. Auf Englisch, "an interesting scatter/gather model".

Brent Peters, 2009-08-22

Hallo Volker.

Du hast Dir die Antwort doch schon selber gegeben: :)
http://vowe.net/archives/010772.html

Thilo Hamberger, 2009-08-23

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