Blutdruck messen mit Withings BPM Connect

by Volker Weber

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Wie wichtig ein Blutdruckmessgerät ist, hat sich noch nicht herumgesprochen. Die beiden von mir empfohlenen Fieberthermometer von Braun und Withings sind längst vergriffen, aber den Withings BPM Connect gibt es tatsächlich noch im Angebot. Ich wollte das mal anbringen, nachdem ich heute morgen diesen Thread gelesen habe.

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Das ist jetzt das dritte Gerät aus dieser Reihe, dass ich nutze. Das erste von Withings hatte noch eine feste Manschette, das zweite von Nokia ließ sich eng zusammenrollen. Beide benötigen Batterien, um die Manschette aufzupusten und eine per Bluetooth verbundene Smartphone-App zur Bedienung.

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Der Withings BPM Connect dagegen ist unabhängig von der App und hat einen wiederaufladbaren Akku. Ähnlich dem Withings Thermo wird er per Bluetooth konfiguriert und dann per WLAN verbunden. Hat er die Profile aus dem Withings Account erst mal ausgelesen, dann kann man ihn ohne Smartphone benutzen. Manschette anlegen, Knopf drücken, schon geht es los. Auf seinem Display zeigt er das Ergebnis an, bewertet es und speichert es in den Withings Account und mittelbar auch in Apple Health. Wie beim Withings Thermo kann man per Fingerwisch das richtige Profil auswählen, so dass sich das Gerät auch von mehreren Personen nutzen lässt.

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Comments

Danke, Volker!

Hubert Stettner, 2020-03-28

Hallo,

danke für den Artikel. Kannst du bitte vl. nur kurz erklären warum regelmäßiges Blutdruckmessen wichtig ist, ich weiß das nämlich auch noch nicht.

Patrick Steiner, 2020-03-29

Patrick, das ist recht einfach - Frühwarnsysteme. Man kann relativ lange ohne spürbare Symptome leben, aber schon etwas in sich tragen. Veränderungen im Blutdruck können dann ein Anzeichen sein, mal genauer hinzuschauen.
Ich habe durch einen Umzug und dadurch bedingten Arztwechsel einen allgemeinen Check-up machen lassen. Da hat die neue Ärztin Bedenken wegen meines Blutdrucks geäussert, bei mir war's nicht der klassische Bluthochdruck, sondern die Spanne zwischen systolischem und diastolischem Wert war zu groß. Das hat sich als defekte Aortaklappe entpuppt. Gespürt habe ich nichts, außer dass ich beim Sport nicht mehr so leistungsfähig war und mir schneller "die Pumpe ging". Das hatte ich mir allerdings damit erklärt, dass ich halt auch keine 20 mehr bin und nicht so gut trainiert wie in meinen besten Zeiten. Mein Herzmuskel hatte sich schon signifikant vergrößert, was riskant ist, da er dann irgendwann nicht mehr hinreichend durchblutet werden kann und dann droht Herzinfarkt. Die Kardiologen, die sich das angeschaut haben, meinten, das müsse sofort operiert werden und allein wenn Du Dir die Diagramme meines Blutdruckmessers ansiehst, kannst Du genau sagen, wann die OP war.
Aufgrund meiner Herzklappe bevorzugen ich übrigens den BPM Core (https://www.amazon.de/dp/B07VQWSZHK ), der misst nämlich auch die Herztöne und macht ein EKG mit drei Elektroden. Das kann dann Anzeichen von Vorhofflimmern erkennen, was offenbar 25% aller Erwachsenen mittleren Alters haben - auch das ist am Anfang m.W. kaum mit spürbaren Symptomen verbunden.

Ragnar Schierholz, 2020-03-29

Würden die Geräte auch ohne Anbindung an eine Cloud funktionieren? Bzw. ausschließlicher Datenaustausch mit Apple Health?

Tim Pistor, 2020-03-29

Nein.

Volker Weber, 2020-03-29

Patrick, Ragnar hat es ganz gut erklärt. Aber noch mal einfacher:

Der Blutdruck wird vom gesunden Körper gut reguliert, so wie die Körpertemperatur. Weicht er ab, deutet das auf eine Krankheit hin. Das ist langfristig interessant, weil ein zu hoher Blutdruck das Risiko schwerer Schäden erhöht. Es ist aber auch kurzfristig interessant, wenn der Körper unter Stress kommt.

Für den langfristigen Effekt reicht eine jährliche Kontrolle, die jeder Arzt bei einer Routineuntersuchung macht. Wenn sich dort ein zu hoher Blutdruck zeigt, dann kontrolliert man häufiger. Wenn man in Behandlung, etwa in einem Krankenhaus ist, wird das sehr engmaschig kontrolliert.

Volker Weber, 2020-03-29

Da insbesondere Männer ja Vorsorgeuntersuchungen nach dem Motto - mir geht es doch derzeit gut - ignorieren: Man kann, wie auch Ragnar beschrieben hat, mit Blutdruckwerten abseits des Idealzustands sehr gut im Alltag klar kommen, *ohne* etwas zu merken. Was noch viel häufiger vorkommt als Herzklappenfehler ist Bluthochdruck: Der kann bei mäßiger Überlastung viele Jahre symptomlos verlaufen - aber die Gefäße leiden darunter. Mechanisch betrachtet, muss das System dabei mehr als 100% aushalten. Irgendwann sind die Schäden da und gehen dann auch nicht mehr weg.

Ihr solltet euch ein Messgerät gönnen, wenn in der nahen Verwandschaft solche Probleme häufiger auftreten oder der Blutdruck früher schon mal problematisch war. Wenn das nicht zutrifft, reicht die Vorsorge. Gönnt euch das, die kann Lebensqualität für euch und euer Umfeld bewahren, die sich durch nichts ersetzen lässt.

Die von Volker erwähnte engmaschige Kontrolle hat noch einen zweiten Grund: Den Verlauf zu betrachten hilft Ärzten bei der Diagnose. Wer zuhause selbst misst, protokolliert daher bitte seine Werte und guckt nicht nur auf den von heute. Falls ihr irgendeinem Cloud-Anbieter nicht vertraut, nehmt Zettel und Stift oder was auch immer, wichtiger ist, das man es macht.

Bernd Waterkamp, 2020-03-29

Ich nutze ein günstiges Gerät und trage den Wert eben von Hand in Apple Health ein.
Finde den Mehrwert der App Anbindung nicht groß genug um den Preis zu rechtfertigen.

Patrick Bohr, 2020-03-29

Danke euch allen für die wirklich informativen Antworten, wieder etwas gelernt. Ich habe mir jetzt gleich so ein Teil von Withings bestellt, da ich ja auch schon die Waage davon habe und damit auch sehr zufrieden bin.

Patrick Steiner, 2020-03-29

Ich bin mit dem Omron Evolve seit langem sehr zufrieden. optional ebenfalls Cloud Anbindung, Bluetooth und Apple Health kompatibel. - Naja, Preis ist höher, aber der stand auch im Wettbewerb zum ersten Withings BD-Messer und der taugte nicht wirklich.
Omron bringt nun auch die erste Smartwatch mit integriertem Blutdruckmesser. da darf man zumindest mal gespannt sein und hoffen, dass Apple das irgendwann eleganter löst, als mit integrierter Manschette und Pumpe...
https://www.omron-healthcare.de/de/homepage
(und nein, das soll hier keine explizierte Werbung für eine Alternative sein 😉)

Uwe Papenfuss, 2020-03-31

Danke, Volker.
Ich habe bereits ein paar Anläufe hinter mir, meine Blutdruckwerte und mein Gewicht (-18kg in den letzten 9 Monaten) automatisiert zu protokollieren. Insbesondere wollte ich meine existierende Daten weiter verwenden.
Das ging alles recht einfach.
Deshalb, danke für den Tipp!
LG
Robert

Robert Schneider, 2020-03-31

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