Klärt eure alten Leute auf

Das ist eine üble Masche, die gerade überhandnimmt. Eine relativ unspektakuläre SMS soll in dem Fall die Mama dazu bringen, eine neue Nummer zu speichern, mit dem Namen des Kindes natürlich.

Dann vergeht etwas Zeit und “das Kind” meldet sich mit einem Notfall, es brauche jetzt ganz schnell Geld und hat Anweisungen, wohin man das schicken soll. Da dann der Name des Kindes angezeigt wird, fehlt der Bezug zur falschen Nummer. Was kann man tun? Natürlich zurückrufen, aber das wird auf die Dauer auch nicht gegen immer perfidere Täuschungen helfen.

Andrea hat eine bessere Idee:

Ich hab mit meiner Mama neulich ein Safeword ausgemacht. Denn in Zukunft werde solche Attacken nur noch besser und undurchschaubarer werden. Ist das wirklich eine SMS von mir? Hab ich diese Mail geschrieben? Ist das meine Stimme am Telefon? Bin ich das in FaceTime? Nichts ist unmöglich.

Nehmt ein Wort, das Ihr als Kind immer falsch gesprochen habt. Das kennt nur ihr und eure Eltern. Wenn irgendwas fishy ist, dann kann man sagen: “Safe Word” und der andere antwortet mit diesem Wort. Was ist fishy? Alles, was ungewöhnlich ist und bisher nicht passiert ist. Zum Beispiel eine neue Handy-Nummer.

18 thoughts on “Klärt eure alten Leute auf”

  1. Das mit dem Safe Word ist eine super Idee. Leider zu spät. Mein Vater ist vor einem halben Jahr genau auf das Ding reingefallen. Hat mehrere Tausend Euro gekostet. Polizei eingeschaltet. Geld futsch. Dabei wohnen wir 1km auseinander. Hätte man kurz vorbeifahren können. Oder Freundin anrufen. Niemand versteht‘s. Seitdem gibt’s keine Smileys mehr in den Nachrichten. Auch die schaffen Vertrauen. Vorsicht vor den bösen Buben!

  2. Einfach nur widerlich. Ich weiß genau, dass meine Mutter auch darauf reinfallen würde.

    Sucht auch mal nach “whatsapp übernahme anrufbeantworter hacker”.

  3. Wer schon so weit abgebaut hat, dass er oder sie die Stimme und Sprechweise des eigenen Kindes am Telefon nicht mehr erkennt, der wird auch mit dem Konzept Safeword überforderte sein.

  4. Als unser Sohn letzten Sommer im Ausland war, bekam meine Frau so einen Fake-Hilferuf auf´s Handy. Sie war schon leicht irritiert. Erst ein Anruf bei unserem Sohn hat sie beruhigt und überzeugt.

    Letztes Wochenende hatte ich eine Diskussion mit meiner Schwester – leider noch nicht erfolgreich. Ihr Mann möchte nicht, dass die Nummer am Telefon angezeigt wird. Mein 93 jähriger Vater sagt bei “Nummer unbekannt” ach das ist C….(wie tragisch !)

    Die Woche klingelt bei mir das Telefon. Nummer unbekannt. Ich kenn ja die neue gesetzliche Regelung seit Dezember, dass jetzt viele mit Nummer unbekannt anrufen. Auf Grund der Wochenenddiskussion war ich doch interessiert. Nein, nicht meine Schwester, sondern:
    “Papa, Papa, ich hatte einen Unfall und bin jetzt bei der Polizei und brauch Geld. Papa, Papa…” eine weinende Frauenstimme am Telefon.

    1. falsche Stimme, aber da musste ich schon genauer zuhören. So weinend ist das nicht leicht zu hören.
    2. Unser Sohn war mit dem Auto unserer Tochter gerade erst bei uns zu Hause los gefahren. (inadäquate Reisetätigkeit – 60 km geht nicht so schnell)
    3. Interessant war, dass nie irgend ein Name gefallen ist.
    Ich hab dann ganz freundlich und väterlich gefragt: “ja wie heißt du denn, wie ist dein Name?”
    Die Antwort war dann deutlich – Klick.

    Und jetzt? Sperre ich jetzt alle unbekannten Anrufer bei meinem Vater und sperre meine Schwester aus. Das wäre wohl als übergriffig zu bezeichnen.

    1. > ja wie heißt du denn, wie ist dein Name?
      Das zeigt ja auf der einen Seite mit wie wenig vorherigen Wissen die Akteure hantieren. Nur eine Frage der Zeit, bis das voll automatisiert ist (“ChatGPT” ruft an, 1000 potentielle Opfer pro Minute). Der Algorithmus würde auch selber lernen wieviel Weinen, welche Worte oder welche Flughafengeräusche im Hintergrund notwendig sind um die Stimme zu verschleiern um die Erfolgsquote zu erhöhen.

      Auf der anderen Seite zeigt es, dass man ggf. doch weniger freizügig seine persönliche Daten öffentlich teilen sollte um dem Algorithmus das Zielen nicht so einfach zu machen. Und es unterstreicht die Notwendigkeit für den Safeword Ansatz.

  5. Die Anzahl der Werbe- und Microsoft-Anrufe ist noch erträglich, Benachrichtigungen über Gewinne sind nicht mehr dabei.
    Ein generelles Aussperren von anonymen Anrufern habe ich noch nicht umgesetzt, weil auch ich Spezialisten mit anonymer Rufnummer im Bekanntenkreis habe.
    Ich spiele mit dem Gedanken sie auf eine Ansage laufen zu lassen, “Ohne Rufnummer kein Gespräch”. Alleine gibt dies aber auch einen Hinweis, das die Nummer aktiv ist.
    Gibt es zu dem Thema einen goldenen Standard?

  6. Nur die alten Leute? Die sogenannten “Digital Natives” sind da meines Erachtens auch nicht viel besser und fallen auch auf diverse Scams herein, einschliesslich diesem.

  7. Hoffe bin nicht ganz fehl am Platz mit dem Video. Aber für ich sehr passend und lustig.

    https://youtube.com/shorts/kL6op0w0xlk?feature=share

    Wir können das noch einiges Erwarten in den nächsten Jahren. Vielleicht kein Klon. Aber deep Fakes könnten auch immer mehr für ( besser gesagt gegen) Privatpersonen lohnen.

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