Jedes Mikrofon hat eine eigene Klang-Signatur. Das kann man am besten im direkten Vergleich hören. Ich habe deshalb heute einmal in einer kleinen Audacity-Session sehr verschiedene Mikrofone miteinander verglichen. Ich empfehle, einen Kopfhörer aufzusetzen, weil PC-Lautsprecher oder gar die von Smartphones die Unterschiede nicht so leicht erkennen lassen.
Ich vergleiche vier XLR-Mikrofone, zwei dynamische und zwei Kondensator-Mikrofone, alle nacheinander am gleichen USB-Interface angeschlossen. Ich verwende dafür ein Elgato Wave XLR, weil es stark genug ist, das Mikrofon-Signal um bis zu 60 dB zu verstärken.
Das Wave XLR ist notwendig, weil man solche Mikrofone nicht unmittelbar an einen PC oder gar ein Smartphone anschließen kann. Das Ausgangssignal der Mikrofone ist viel zu niedrig und muss zunächst verstärkt werden. XLR-Kabel verwendet man, weil sie durch ihre symmetrische Ansteuerung störsicher sind.
Das per USB angeschlossene Audio-Interface taucht im PC wie ein Headset als Kombination von Mikrofon und Kopfhörer auf. Den eigentlichen Kopfhörer schließt man an der Rückseite des Wave XLR an.
Bei den USB-Mikrofonen ist ein entsprechendes Interface bereits integriert. Elgato liefert den digitalen Mixer Wave Link mit, Shure hat für USB-Mikrofone die Software Shure MOTIV+ und auch HyperX liefert eine Software zur Anpassung des Mikros mit.
Hinweis: Im Audiofile ist ein kleiner Fehler. Ich nenne das Quadcast leider Hypercast. 🤣 Außerdem ist es mir nicht gelungen, alle Aufnahmen mit gleichem Pegel zu machen.
Ich bin sehr auf Eure Kommentare gespannt. Was gefällt euch am besten, was wollt ihr noch wissen?
letztes Jahr habe ich unter den Beta Versionen von iPadOS ziemlich gelitten. Dennoch habe ich es dieses Jahr wieder versucht, mit viel besserem Ergebnis. Auch der Stage Manager gefällt mir nun. Auf dem Bild sieht man links eine iPhone App und rechts eine iPad App.
Heute war großer Fritzbox-Umzug angesagt und ein Upgrade auf Wifi 6 geplant. Das fasse ich nicht so gerne an, weil das Infrastruktur ist, die immer funktionieren muss. Und das tut sie ja auch.
Dabei wollte ich etwas Neues ausprobieren, nämlich den neuen Assistenten, der die Daten von Box zu Box umzieht. Normalerweise bedeutet das: Export aller Settings und Sicherung von ein paar Listen aus der Telefonfunktion. Dann stöpselt man die neue Fritzbox ein und import diese Daten. Nun soll es direkt von Box zu Box gehen.
Erster Stolperstein: Die neue Box muss mindestens Software-Version 7.55 haben. Die war aber nicht drauf. Also einmal mit der neuen verbinden, WAN-Verbindung konfigurieren, Netzwerkkabel in die alte Box und den WAN-Port der neuen, dann über die neue Verbindung das System aktualisieren.
Danach muss man die Werkseinstellungen wiederherstellen, was man erst im nächsten Schritt lernt. Ich kürze ab. Hier geht’s auf der alten Box los:
Was mich irritiert bei diesen Assistenten: Man kriegt keinen Überblick, sondern wird Schritt für Schritt durch die Katakomben geführt. Darum erzähle ich es jetzt. Der Vorgang beruht auf einer Peer-to-Peer Netzwerkverbindung. Man verbindet die beiden Ethernet-Hubs mit einem LAN-Kabel, ohne in der alten Box irgendetwas abzuhängen. Dabei standen mir zunächst die Haare zu Berge, weil ich ja vermeintlich zwei DHCP-Server miteinander verbinde.
Auf geht’s. Neue Box muss stromlos sein und nicht verbunden sein. Dann Strom verbinden, danach das LAN-Kabel (ist im Karton). Man wartet, bis an der neuen Box die WLAN-LED dauerhaft leuchtet, d.h. der Bootvorgang ist abgeschlossen. Dann drückt man bei beiden Boxen die Connect-Taste und hofft auf das Beste.
Nach drei Minuten dann die schlechte Nachricht. Die alte Box hat die neue Box nicht gefunden. Fcuk!
Und jetzt habe ich ein neues Problem. Für den nächsten Versuch muss ich nämlich die Werkseinstellungen auf der neuen Box wieder laden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: In der Weboberfläche oder per angeschlossenem Telefon. Die Box war aber weder per LAN noch per WLAN erreichbar. Sie steckte irgendwo im Limbo. Schmutzigste Lieder absingend habe ich nach einem alten analogen Telefon gesucht, die Zeichenkette #991*15901590* eingehämmert und siehe da, die neue Box wurde wieder dumm wie aus dem Karton.
Wie man sehen kann, habe ich vier Anläufe nehmen müssen, bis es schließlich doch gelang. Zwei Stunden nach dem ersten Anlauf waren die Einstellungen drüben. (Ja, man macht jeweils Backup. Ohne Backup kein Mitleid.)
Würde ich es nochmal so machen? ††† Erst mal nicht. Die klassische Nummer mit Export/Import geht für mich viel einfacher. Ich denke, AVM muss da noch mal eine Usability Study machen, mit völlig unbedarften Anwendern; die Entwickler müssen dann hinter der verspiegelten Glasscheibe leiden. Das ist eine Folterkammer.
Wie man sehen kann, habe ich ein etwas größeres Setup mit jeder Menge Stahlbeton zwischen den Repeatern. Alle Repeater bis auf einen sind als LAN-Brücke verbunden. Dort, wo viel Traffic ist, ist alles mit Wifi 6 ausgebaut. Alle Netze haben die gleiche SSID, alle Repeater und die Box suchen sich selbst die Frequenzen aus. Das Mesh ist unterbrechungsfrei, d.h. ich merke den Wechsel auch in Video-Konferenzen nicht.
Powertipp zu dieser Konfiguration: Repeater ins Mesh aufnehmen ist easy. Rote Taste auf dem Repeater drücken, dann binnen zwei Minuten die Connect-Taste auf der Fritzbox. Nur die Verbindung von Repeater zu Repeater (hier: 1200 AX an 3000 AX) geht anders. Erst die Taste auf dem neuen Repeater (1200 AX), dann auf dem vorhandenen (3000 AX) drücken. Jetzt steht die Netzverbindung. Nun nimmt man den neuen Router noch ins Mesh auf: Taste auf dem neuen Router (1200 AX) drücken, dann die Connect-Taste auf der Fritzbox.
Alle Geräte laufen mit der aktuellen Version 7.56. (Selbst die zehn Jahre alte 7490 hat AVM mit diesem Update versorgt. Mit dem Web-Interface muss man Geduld haben, aber hey, 10 Jahre!)
Wenn ich mir was wünschen darf: Ich hätte gerne einen Hard Reset der Box wie bei den Repeatern. 15 Sekunden die Connect-Taste drücken.
Ich liebe die Laptops von Lenovo, egal ob mit Windows oder ChromeOS. Microsoft pflegt Windows, Google pflegt ChromeOS. Aber bei Android-Tablets hat mich Lenovo seit Jahren enttäuscht. Die Ankündigung des Tab P12 gestern hat mich getriggert. Das sieht wirklich wunderbar aus. Aber ich weiß auch, was mit dem Tab P12 Pro von letztem Jahr passiert ist. Ebenfalls eine wunderbare Hardware, die heute immer noch auf Android 12 rumgammelt, Sicherheitspatch vom März 2023. Es gab erste Betas von Android 13 und 14, aber niemals ein Release. Solange sich das nicht bessert, mag ich keine Lenovo-Androids mehr empfehlen.
Kauft euch ein iPad. Oder wenn das aus religiösen Gründen nicht geht, dann halt ein Samsung. Die bleiben bei der Software dran.
Für mich war es immer der Computer, der Laptop, der ThinkPad. Aber offensichtlich stehe ich da auf verlorenem Posten. Nur 11 von 428 waren meiner Meinung.
Gestern habe ich bemerkt, dass mein Akku defekt ist. Ticket im Serviceportal aufgemacht. Kurze Zeit später kommt eine Email, Akku und Techniker kommen ins Haus.
Akku ist bereits eingetroffen, Technikertermin habe ich für nächste Woche ausgemacht. Garantiefall, nichts einschicken, keine Arbeitsunterbrechung.
Ich könnte den Akku selbst wechseln, aber ich nehme gerne den Techniker in Anspruch, damit ich keine Probleme mit der Restgarantie (36 Monate) bekomme. Man muss lediglich fünf unverlierbare Schrauben an der Unterseite lösen, den Deckel abnehmen, dann sechs Schrauben um den alten Akku lösen, herausheben und neuen Akku einsetzen, sechs Schrauben eindrehen, Deckel aufsetzen und die fünf Schrauben des Deckels wieder anziehen. Aufwand: Keine 5 Minuten.
Update: Techniker*in war heute da. Super freundlich, fix und engagiert. Es hat tatsächlich nur fünf Minuten gedauert. Nun liegt die Akkulaufzeit wieder jenseits von acht Stunden. Perfekter Service, der seinesgleichen sucht.
Mich plagt ein bisschen der Gedanke, ob der Akkutausch vielleicht gar nicht notwendig war. Als mich Commercial Vantage auf den schlechten Zustand des Akkus aufmerksam machte, hatte er noch 32,55 statt 51,51 Wh Kapazität. So kamen die 63,2 % zustande, die Vantage ausweist. Da der Akku nur noch zwei Wochen Restgarantie hatte, habe ich ihn moniert und bekam sofort einen neuen zugeschickt.
Dann habe ich aber noch das Kleingedruckte gelesen und gelernt, dass der Akku sein Verhalten an meins anpasst. Daraufhin habe ich ihn einmal bis unter 10% tief entladen und danach komplett aufgeladen. Dabei stieg die Kapazität auf 39.99 Wh, immerhin 77,6 %. Es kann sein, dass er sich durch weitere Ladevorgänge noch mal verbessert hätte. Ich habe deshalb den alten Akku als Reserve behalten und mit 33% Ladung eingelagert.
Ich werde jetzt häufiger auch die Einstellung nutzen, den Akku nur auf 80% aufzuladen. Diese Option nutze ich schon bei meinem Surface Pro erfolgreich.
Das ikonische Design des Shure SM7B ist in beinahe jedem Video-Podcast zu sehen und ich halte das nicht für die beste Wahl. Im Kern ist das SM7B ein direkter Nachfolger des SM57 und des SM58. Alle drei sind dynamische Mikrofone und verwenden die gleiche Kapsel. Das SM57 wird vor allem für die Mikrofonierung von Musikinstrumenten eingesetzt und das SM58 ist ein ikonisches Stage Mike, mit dem man zur Not auch mal einen Nagel einschlagen kann. Wenn man ein einziges Mikro für das ganze Leben kaufen will, dann nimmt man das Shure SM58.
Das SM7B, wie seine Vorgänger SM7 und SM7A, erweitert dieses Mikro um ein massives Metallgehäuse, das gegen hochfrequente Störquellen und gegen Körperschall abschirmt. Statt eines Drahtkäfigs mit dünner Schaumstoffeinlage erhielt es einen voluminösen Käfig und einen dicken Windschutz, der gegen Popp- und Zischlaute schützt.
Nimmt man diesen Schutz ab, dann sieht man den Aufbau des Mikrofons besser. Die eigentliche Mikrofonkapsel sitzt am rechten Ende des silbrigen Zylinders in diesem Käfig. Davor ist jede Menge Abstand bis zum Ende dieses Schutzes:
Das MV7 ist dagegen ähnlich dem SM58 aufgebaut. Dort gibt es einen engmaschigen Drahtkäfig zum Schutz der Kapsel. Diese Kapsel wir von einem sehr billig wirkenden Schaumstoff-Windschutz umfasst. Ich habe dieser Konstruktion ein einfaches Upgrade verpasst:
Der Windschutz hat einen sehr großen Einfluss auf den Klang. Bei mir sorgt er vor allem dafür, dass ich nicht zu nahe mit dem Mund an die Kapsel gehe. Beim SM7B rastet der Windschutz ein, beim MV7 steckt er nur lose drauf, hält aber für meinen Einsatz gut genug.
Mit dem SM7B wird noch der ganz dicke Windschutz A7WS im Bild rechts mitgeliefert und ist für Situationen gedacht, bei denen jemand ins Mikro sprechen soll, der keinerlei Erfahrung mit Mikrofonen hat. Ganz links im Bild der zu simple Schutz des MV7, dann rechts davon der RK345 des SM7B und noch ein weiterer Schutz, der mit meinem Mikrofongalgen geliefert wurde. Alle vier passen.
Das SM7B wird über ein XLR-Kabel mit einem Audio-Interface verbunden. Der Stecker wird dabei in einer Buchse verriegelt, die sich außerhalb des Mikrofonkörpers am Haltebügel verbindet. Von dort führt ein dünneres Kabel zum Mikrofon. Auf diese Weise ist es sehr gut entkoppelt von Geräuschen, die über ein baumelndes Kabel induziert würden. Außerdem muss das Mikrofon nicht das Gewicht des XLR-Kabels tragen.
Beim MV7 dagegen wird das XLR-Kabel direkt in die Rückseite des Mikrofons gesteckt. Dort findet man aber noch zwei weitere Anschlüsse, die bereits auf eine wichtige Ergänzung hinweisen. Das MV7 hat neben dem XLR-Anschluss auch noch ein USB-Interface und einen Kopfhöreranschluss. Zwei drei Meter lange USB-Kabel für USB-A und USB-C liefert Shure mit. Bei beiden Mikrofonen muss man ggfls. ein XLR-Kabel und einen Mikrofon-Ständer bzw. -Galgen beistellen. Ich verwende den Logilink AA0127 Mikrofonarm. Sucht man ein bewegliches Stativ, dann empfehle ich die Produkte von König und Meyer.
Das USB-Kabel lässt sich in einen PC oder einen Mac stecken und das MV7 taucht dort als USB-Headset mit Mikro und Kopfhörer auf. Das eröffnet eine zweite Betriebsart, die parallel funktioniert. Man kann also gleichzeitig per XLR in ein Interface oder einen Mixer gehen und parallel auch per USB in einem PC/Mac. Ich habe stets nur das eine oder das andere verwendet.
Schließt man das MV7 per USB an, dann erwachen neue Funktionen. Auf der Oberseite des Mikro leuchten LEDs auf. Dieser LED-Streifen ist berührungssensitiv und lässt sich zur Regelung der Kopfhörerlautstärke, des Mikrofon-Gains sowie des Mischverhältnis von Soundausgabe und Monitor auf dem Kopfhörer nutzen. Diesen Regler schaltet man durch ein Touchfeld an einer Seite des Reglers um, ein Touchfeld am anderen Ende dient der Stummschaltung des Mikros. Ergänzt werden diese Möglichkeiten durch eine PC/MAC-Software mit dem Namen ShurePlus MOTIV. Das eingebaute Soundinterface hat einen Limiter, einen Kompressor, einen Tiefpass und eine Präsenzerhöhung. Die Bedienung ist sehr einfach gehalten und eher für den Einsteiger als den Soundprofi geeignet.
Welches Mikrofon klingt nun besser? Immerhin kostet ein SM7B stolze 389 Euro und dazu kommt noch ein Sound Interface wie das von mir präferierte Elgato Wave XLR. Ein Shure MV7 dagegen gibt es bereits für 269 Euro und ein Shure MV7X, ein reines XLR-Mikrofon ohne USB-Interface, für 100 Euro weniger.
Einigermaßen überraschende Erkenntnis: Bei Sprachaufnahmen finde ich das MV7 besser, wenn man den RK345 montiert hat. Dieser Windschutz sorgt für einen besseren Abstand zur Mikrofonkapsel und verhindert viel effektiver Popp- und Zischlaute als der Originalwindschutz. Zusammen kosten beide knapp unter 300 Euro und ich habe immer noch die Möglichkeit, auch ein Mischpult oder ein Audio-Interface per XLR analog anzuschließen. Als Podcast- oder Streamer-Mikrofon ist das MV7 universeller, ohne einen erkennbar schlechteren Klang als das SM7B abzuliefern.
Aber machen wir uns nichts vor. Du willst immer noch das SM7B, weil es einfach besser aussieht und weil mal es haben muss. 😉Wo das SM7B schlank und elegant daherkommt, hat Shure dem pummeligen MV7 einen fetten Werbeschriftzug verpasst. Shure hat von Rode gelernt und weiß sehr wohl, dass das Mikro in vielen Streams auftauchen wird.
Ich hatte vor dem Test ein bisschen Bammel, ob mein Elgato Interface überhaupt genug Leistung hat, um das als leise gefürchtete SM7B ausreichend zu verstärken. Diese Sorge hat sich als unbegründet erwiesen. Am Wave XLR liefert das SM7B auch ohne Fethead oder Cloudlifter genug Druck.
Ich habe mit beiden Mikros einige Aufnahmen gemacht und ich kann sie nicht blind auseinanderhalten. Der Wechsel des Mikros hat einen viel kleineren Einfluss als die Entfernung, aus der ich sie bespreche. Diese dynamischen Mikrofone haben einen starken Nahsprecheffekt. Geht man dicht ran und dreht den Pegel etwas runter, dann bekommt man eine bassbetonte Radiostimme. Der Effekt fällt in wenigen Zentimetern stark ab. An das MV7 kommt man dichter ran und deshalb boomt es mehr. In dieser Aussteuerung stört auch ein halliger Raum nicht. Bespricht man ein SM7B aus größerer Entfernung, dann stiegen die Ansprüche an den Aufnahmeraum. Bei professionellen Studios ist das kein Problem, aber neben einem brummenden Spiele-PC wäre das MV7 die bessere Wahl.