ThinkPad X9 14 Gen 1: Leider doch nicht ganz perfekt

Der ThinkPad X9 gefällt mir ausnehmend gut. Für mich die perfekte Ausstattung, wunderbare Tastatur und Touchpad, ich vermisse nichts.

Aber ich habe relativ häufig kleine Probleme: Aktuell wacht die Netzwerkkarte nicht immer aus dem Standby auf. Und dann hilft nur Reboot. Das kostet Zeit und ich verliere den Kontext.

Was einfach gar nicht geht ist Snipping Tool. Ich kann es aufrufen, aber sobald ich einen Screenshot machen will, verschwindet es. Auf Empfehlung habe ich mir Greenshot installiert, aber damit komme ich nicht zurecht.

Diese kleinen Nickeligkeiten können an meinem Insider Build von Windows liegen, aber sie treten mit identischer Konfiguration bei meinem Yoga Slim 7X nicht auf. Die Akkulaufzeit des Snapdragon Yoga erreicht der Intel ThinkPad ebenfalls nicht.

Ich hatte anfangs mit dem ThinkPad Z13 Gen 1 ebenfalls solche kleinen Probleme und die haben sich sukzessive mit Firmware- und Treiberupdates erledigt. Vielleicht passiert das bei einem X9 Gen 1 auch.

Update: Das Problem mit Snipping Tool habe ich wohl selbst verursacht. Es ließ sich einfach durch “Reinstall now” beheben. Alle Daten, Programme und Einstellungen blieben erhalten. Alle anderen Verfahren haben nicht geholfen.

ThinkPad X9 14 Gen 1: Perfektion

Vor ziemlich genau einem halben Jahr habe ich meinen “perfekten” Laptop kennengelernt: Lenovo Yoga Slim 7X mit Snapdragon-Prozessor. Leicht, schlank, flink und mit einer sehr starken Akku-Laufzeit, trotz wunderbarem OLED-Display. Zur wirklichen Perfektion fehlten mir aber zwei Features: ein eingebauter Kopfhörer-Anschluss und eine Stift-Unterstützung für den Touchscreen. Heute kam dann ein ThinkPad an, der genau diese beiden Lücken füllt.

Aber der Reihe nach.

Mir macht schon das Auspacken eines neuen Rechners einen großen Spaß. Selbst die Einrichtung von Windows geht mir sehr leicht von der Hand, weil ich lokale keine Daten speichere und deshalb Backups und Konfigurationen aus der Cloud laden kann. Selbst die doofen Aufkleber waren diesmal kein Problem. Weg damit!

Der ThinkPad X9 hat ein völlig neues Chassis und trägt deshalb den Zusatz Gen 1. Ich benutze ThinkPads seit es sie gibt (ThinkPad 700 in beige!) und dies ist der erste ohne TrackPoint. Das ist der rote Nippel in der Tastatur, mit dem man den Mauszeiger verschieben kann. Ich habe mir dieses Eingabegerät vor 20 Jahren abgewöhnt und habe die dazu gehörenden “Maustasten” stets als Störung empfunden. Zum Teil hat Lenovo die in das Touchpad integriert, aber benutzt habe ich sie nicht mehr seit ich ca. 10 Jahre lang MacBook Pros verwendet habe.

Richtig gute Touchpads gab es anfangs nur bei Apple, aber mit den Precision Touchpads und insbesondere dem Haptic Touchpad, wie man es in diesem Thinkpad oder dem Microsoft Surface Laptop findet, habe ich die perfekte Lösung. Man kann diese Touchpads nicht runterdrücken, aber sie signalisieren mit einem spürbaren Click, dass man sie “gedrückt” hat. Ist der Rechner aus, dann merkt man die Illusion, weil sich nichts tut.

Dieser ThinkPad X9 hat auch eine für alte Hasen ungewöhnliche Tastatur, die mir persönlich am besten gefällt. Das beginnt bei der Tastenfolge “strg-fn-Windows-alt”, so wie ich das gewohnt bin. ThinkPads hatten früher “fn-strg-alt”, mit oder ohne Windows-Taste. Um die Umlaute alle unterzubringen, ohne die Return-Taste zu verkleinern, sind die vier Tasten äü+# etwas schmaler und es gibt im Cursor-Block keine PgUp oder PgDown-Tasten. Auch das ist mir persönlich lieber. Die eigentlich ziemlich unsinnige Copilot-Taste kennzeichnet die Designation als Copilot+ PC.

Ganz rechts oben neben der entf-Taste findet sich der Einschalter mit Fingerabdruck-Sensor. Es gibt also zwei biometrische Sensoren für Windows Hello: Die 3D-Kamera und diesen Sensor. Ein Schalter auf der Tastatur ist für mich ein Segen verglichen mit einem kaum fühlbaren Schalter rechts am Gehäuse. Ich sehe aber auch, dass man da nicht dran kommt, wenn der Deckel zu ist. Der ThinkPad kann aber immer noch von der Peripherie (USB, Bluetooth-Geräte etc) geweckt werden.

Ebenfalls neu ist der Engine Hub unter dem Rechner. Dort sitzen die Kühlung und die dickeren Schnittstellen. So hat der ThinkPad Platz für HDMI und Audio neben den beiden Thunderbolt-Ports (USB-C). Beim Yoga waren HDMI und Audio übrigens auf einem separaten Dongle, den ich nie dabei habe und der dort den dritten USB-Ports belegt. Unter dem Strich also in jedem Fall ein Gewinn, zumal der ThinkPad X9 keinen Deut höher oder schwerer ist.

Windows ist eingerichtet und jetzt geht es erst richtig los. Lenovo nennt dieses Gerät Intel zu Liebe “Aura Edition”. Ich bin gespannt, wie es sich im Vergleich zum Snapdragon-Yoga bei der Akku-Laufzeit verhält. Fremde Tests sagen, es schlägt sogar ein MacBook Air 15″, was ein ziemlicher Benchmark wäre. Ich habe es jetzt den ganzen Tag benutzt und der Akku steht bei 45%. Das gefällt mir.

Am Ende hängt es natürlich immer an der Software. Ich schleppe keinen Bootsanker von Enterprise Security Software mit mir rum und meine Anwendungslast ist eher gering. Zweimal habe ich den Lüfter heute für ein paar Sekunden gehört, ansonsten herrschte absolute Stille.

Die nächsten Wochen wird sich dieser ThinkPad beweisen und der Yoga hat Pause. Ihr hört von mir.

ThinkPad, wir fahren nochmal nach Lodz

Vor zwei Wochen habe ich berichtet, wie mein ThinkPad Z13 vorbildlich bei Lenovo in Lodz repariert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Windows-Neuinstallation noch nicht abgeschlossen. Nachdem ich sie in Angriff nahm, stellte ich fest, dass weder die Kamera noch Windows Hello funktionierten. Die Fehlermeldung war simpel: “Es ist ein Fehler passiert.” Ich habe ein paar Stunden probiert, das in den Griff zu bekommen, dann aber Lenovo informiert.

Am nächsten Tag erhielt ich einen zehn Punkte-Plan, was ich alles anstellen sollte, bevor ich das Gerät wieder einschicke, auch da war ich nicht erfolgreich. Einen weiteren Tag später holte FedEx dann das Paket ab, verbummelte es aber übers Wochenende in Paris. Eine Woche nach meiner Meldung an Lenovo kam es dann in Lodz an und Mittwoch nahm sich Lenovo die Reparatur vor. Abends erhielt ich die Nachricht, es läge kein Hardware-Defekt vor und sie wollen mir das Gerät einfach zurückschicken.

Ich habe dann gebeten, nicht mit einer externen Platte zu testen, sondern mir ein Original-Image aufzuspielen. Donnerstag EOB erhielt ich die Nachricht, das Gerät sei fertig und auf dem Weg. Freitag am Vormittag war es wieder da.

Ich brauchte ca. 3 Stunden, um ein Windows 22H2 auf 24H2 zu patchen und meine Software zu installieren. Am Nachmittag war der ThinkPad dann wieder wie neu.

Die dreijährige Garantie endet erst im August und deshalb waren die beiden Reisen nach Polen für mich kostenlos. Zusammen mit dem ersten Vorfall (Batterie defekt) war der Z13 Gen 1 damit dreimal in der Werkstatt. Im ersten halben Jahr galt es zahlreiche Firmware-Probleme zu beheben, das ist deshalb ein schlechter Verlauf und eher unüblich für Lenovo. Mit den X1-Geräten hatte ich definitiv viel weniger Ärger. Seit zwanzig Jahren hatte ich Werkstattaufenthalte nur mit iMacs und MacBooks.

ThinkPad, wir fahren nach Lodz

Letzte Woche hatte ich ein merkwürdiges Problem mit einem ThinkPad Z13 Gen 1, der mittlerweile nur die zweite Geige nach dem Yoga 7X spielt: Bei jedem Bootvorgang ertönten zwei laute Töne, verbunden mit einer Fehlermeldung, das BIOS werde aus dem Backup wiederhergestellt. Da die dreijährige Garantie noch bis zum August 2025 läuft, habe ich ein Support-Ticket eröffnet. Das war der zeitliche Ablauf:

  • Dienstag 22:57 – Lenovo: Support Case eröffnet
  • Mittwoch 9:13 – Lenovo ruft an: Abholung am nächsten Tag vereinbart
  • Mittwoch 9:38 – Lenovo liefert Versandunterlagen per Mail
  • Donnerstag 11:31 – Fedex holt das Paket ab
  • Donnerstag 11:57 – Lenovo: Paket ist unterwegs
  • Freitag 9:55 – Fedex: Paket in Zustellung
  • Freitag 12:47 – Fedex: Paket in Lodz zugestellt
  • Freitag 13:19 – Lenovo: Paket in Lodz eingetroffen
  • Montag 6:05 – Fedex: Return Label erstellt
  • Montag 12:25 – Fedex: Paket in Lodz abgeholt
  • Montag 13:28 – Lenovo: Rechner repariert, Motherboard getauscht
  • Dienstag 7:48 – Fedex: Paket in Dietzenbach
  • Dienstag 8:25 – Fedex: In Zustellung (voraussichtlich 8:20-12:20)
  • Dienstag 11:46 – Fedex stellt zu

Das Tracking war absolut vorbildlich. Lenovo hat in Rekordzeit repariert. Mir wurde angeboten, den Rechner ohne Festplatte zu schicken. Fedex hat zuverlässig transportiert und zugestellt.

Lenovo informierte, dass alle eintreffenden Pakete sofort recycled und nicht für den Rücktransport verwendet werden. Da ich den Originalkarton behalten wollte, habe ich eigenes Verpackungsmaterial benutzt.

Das war der zweite Vorfall mit diesem Rechner. Beim ersten hatte ich noch Premium Support, bei dem ein Service-Mitarbeiter ins Haus kam und vor meinen Augen den Akku getauscht hat. Für die beiden Folgejahre hatte ich “nur” den Service im Repaircenter, der aber auch nicht länger dauerte, weil beim Premium-Support ja auch erst das Ersatzteil beschafft und ein Termin vereinbart werden musste.

Wichtige Lektion für alle, die mit einem Rechner Geld verdienen: Du brauchst einen Backup, nicht nur der Daten, sondern auch für den Rechner. Sonst hast du schnell eine Woche Stillstand.

CES: Lenovo-Programm für 2025

ThinkBook Plus Gen 6 Rollable – das ist ein langer Name und ein langer Bildschirm. Ich liebe diese Konzeptstudien, die Lenovo tatsächlich auch baut und verkaufen wird. Wenn man die Rückseite anschaut, dann ahnt man, wie das funktioniert:

Dieses ThinkBook wird es erst im Sommer geben und aktuell plant Lenovo einen Kaufpreis von 2799 Eur plus MWSt. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein herunter.

Wer statt einem rollbaren Bildschirm lieber gleich zwei OLED Monitore haben will, den bedient Lenovo seit letztem Jahr schon mit dem Yoga Book 9i, das es ab sofort in einer neuen Generation gibt. Das Gerät hat mir sehr gut gefallen, mich hat nur die extra zu transportierende Tastatur etwas genervt. Beim Zuklappen passt sie nicht rein.

Beim ThinkPad X9 gibt es eine kleine Revolution: Kein TrackPoint mehr. Das wird die Geister scheiden. Vor 25 Jahren war er den Rollerballs und TouchPads überlegen, aber ich benutze die schon lange nicht mehr, seit ich zehn Jahre lang MacBooks verwendet habe. Helles Gehäuse kenne ich schon vom X1 Yoga, aber nun gibt es das auch beim X9. Das Gerät hat die zusätzliche Bezeichnung Aura Edition, ein Intel-Marketingbegriff für Copilot+ PCs mit Intel CPU.

Auf der Unterseite der X9 Laptops kommt ein sogenannter Engine-Hub zum Einsatz, in dem Lenovo die Lüfter und Schnittstellen unterbringt. Gewöhnungsbedürftig, aber wahrscheinlich höchst sinnvoll.

Das sind nur drei von mehr als 50 Produkten, die Lenovo angekündigt hat. Das ganze Bilderbuch von Neuerungen durchzublättern, ist mir immer eine ganz besondere Freude zum Jahresanfang.

Mich interessieren halt immer die besonderen und damit oft auch besonders teuren Gerätschaften. Mit 429 Eur plus MWSt hat es mir aber auch ein kleiner Desktop angetan. ThinkCentre neo 50q QC lautet der etwas sperrige Name für einen winzigen Rechner mit Snapdragon Chipset und Copilot+.

Mein persönlicher Favorit bleibt zunächst der Yoga Slim 7x mit Snapdragon Chipset. Toller Bildschirm, herausragende Leistung sowohl bei Geschwindigkeit als auch bei Batterielaufzeit. Ich befürchte, dass die Auras nur eins von beiden gleichzeitig können, freue mich aber, wenn ich es eines Besseren belehrt werde.

Lenovo erweitert das Copilot+PC Portfolio

Lenovos Ankündigungen zur IFA sind nicht so flashy wie in den früheren Jahren, aber sie haben es in sich. Dieses Jahr kommen völlig neue Notebooks auf den Markt, die endlich Apple MacBooks paroli bieten. Ich liebe ja bereits das Yoga Slim 7x mit Snapdragon-Prozessoren, aber nun kommen auch neue Prozessoren von Intel und AMD, die ebenfalls eine hohe Leistung mit langer Batterielaufzeit versprechen. Wir werden sehen, ob sie die Marketing-Versprechen halten werden.

Ein aussichtsreicher Kandidat ist oben abgebildet. Lenovo Yoga Slim 7i Aura Edition; ein Intel Evo Edition Copilot+ PC mit Intel Core Ultra-Prozessoren (Series 2), das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit Intel. 15.1″ Display, Lunar Lake CPUs von Intel, und nicht zuletzt eine größere Vielfalt an Ports. Darum auch diese Ansicht.

Kamera-Shutter, Power, Thunderbolt 4, USB-A 3.2, HDMI, Thunderbolt 4, Audio

Mein Yoga Slim 7X ist viel radikaler: 3x USB 4 und der Rest nur auf dem mitgelieferten Dongle. Zu diesem Aura Yoga gibt es weitere Modelle:

  • Lenovo Yoga Pro 7 (14″), Lenovo IdeaPad Slim 5 (15″) und Lenovo IdeaPad Slim 5 (13″), angetrieben von AMD Ryzen-Prozessoren
  • Lenovo IdeaPad Slim 5x (14″) und Lenovo IdeaPad 5x 2-in-1 (14″), angetrieben von Snapdragon X Plus 8-Kern-Prozessoren

Auch in der Commercial Sparte von Lenovo gibt es eine Reihe von Ankündigungen neuer Geräte:

  • ThinkPad X1 Carbon Gen 13 Aura Edition, das Pendant zu dem Yoga 7i Aura
  • ThinkPad T14s Gen 6 AMD
  • ThinkBook 16 Gen 7 und Gen 7+ mit Zehnertastaturen

Dazu gibt es eine Konzeptstudio mit motorgetriebenem drehbaren Display. Was fehlt: Kein ThinkPad Z-Modell und kein whacky ThinkBook, das man auch kaufen kann.

Warum ist der Display-Deckel motorgetrieben? Weil’s geht.

Ich bin immer etwas erschlagen von der Vielzahl von Lenovo-Ankündigungen. Ich erinnere mich noch heute an eine Keynote in Berlin, wo es mir absolut unmöglich war, auch nur mitzuschreiben. Über die nächsten Wochen können wird das alles noch auseinanderdröseln. Aktuell gibt es ein stimmiges Design quer über alle Notebooks, angelehnt an die Merkmale des ersten Z13. Und wir werden sehen, ob Intel und AMD wirklich mit Snapdragon mithalten können.

Und dann warten natürlich alle auf Microsoft, auf dass ein Copilot+ PC auch gescheite KI-Funktionen bekommt. Die Hardware ist jetzt da, die Software noch nicht.

Copilot+ PCs: Ich habe einen Gewinner

Ich habe einige Wochen länger als geplant gebraucht, um mich für einen der drei Laptops mit Windows-on-ARM zu entscheiden. Gewonnen haben alle. Sie sind schneller, leiser und ausdauernder als alle anderen PCs, die ich habe. Microsoft und seine Partner haben mehrere Anläufe gebraucht, um eine Konkurrenz zur X86-Architektur zu etablieren. Surface Pro X gefiel mir zwar sehr, aber der Rechner war am Ende einfach zu lahm. Ähliches galt für verschiedene Lenovo-Versuche, die ich nicht mal vorgestellt habe.

Das hat sich jetzt mit den aktuellen Snapdragon-Prozessoren geändert, und das bereits ohne die versprochene KI. Holy Moly, was sind diese Rechner snappy.

Lenovo Yoga Slim 7X und Microsoft Surface Laptop 7 13.8
  • Der Surface Laptop 7 war der erste Copilot+ PC, der hier ankam. Ich war auf Anhieb verliebt. Das ist der schönste Laptop, den ich je gesehen habe. Deutlich schöner als ein MacBook Air und das will was heißen. Sauberer kann man einen Rechner nicht gestalten. Nichts stört das Auge, keine Aufkleber, kein “Notch”, keine Produktbezeichnungen. Er hat das beste Touchpad der drei – ja, auf Apple Niveau. Es bewegt sich nicht, wenn man draufdrückt, sondern simuliert das Feedback über einen Motor. Man kennt das von iPhones mit TouchID. Positiv: Er hat nicht nur zwei USB-C Anschlüsse, sondern auch 3,5mm-Audio und einen USB-A Port. Dazu den Surface Connector, der magnetisch gehalten wird. Die Lautsprecher im Surface Laptop 7 hatten den besten Klang, das Display mit 120 Hz die höchste Bildwiederholrate. Ich würde vielleicht statt des 13.8″ Modells gleich das mit 15″ nehmen, das nur unwesentlich teurer ist. Farben sind Geschmacksache. Das helle Blau gefiel mir auf Anhieb, aber auf Dauer hätte ich wohl lieber Platin oder Schwarz.
  • Der Lenovo ThinkPad T14s Gen6 (14″ Snapdragon) ist gegen Surface geradezu ein trockenes Brötchen. FullHD-Auflösung mit 60 Hz, kein Touchscreen, dafür aber den roten Nippel, ohne den die ThinkPad-Fans nicht arbeiten wollen, und ein mattes Display! Diese Bescheidenheit bei Auflösung und Bildwiederholrate ermöglicht eine exorbitante Batterielaufzeit. Wir reden hier von “mehr als ein Tag”. Der Rechner hat auch die meisten Ports: 2x USB-A, 2x USB-C, HDMI und 3,5mm Audio. Das ist das Arbeitstier.
  • Der Lenovo Yoga Slim 7X ist dagegen das Sexy Beast. 14.5″ OLED Display mit knalligen Farben, 3K Auflösung und immerhin 90 Hz Wiederholrate. Dafür hat das Kleid keine Taschen: Nur 3x USB-C. Für Audio, USB-A und HDMI legt Lenovo gleich noch ein Dongle mit in den Karton.
Lenovo Yoga Slim 7X und Lenovo ThinkPad T14s Gen6

Und wer hat nun gewonnen? Der Yoga. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber am Ende war es die Kombination von Bildschirm und Tastatur, die das Rennen gemacht hat. Der Surface Laptop ist bereits verpackt und geht zurück an Microsoft, der ThinkPad wird an anderer Stelle für die Arbeit genutzt.

Trotzdem hat der Yoga meinen heißgeliebten ThinkPad Z13 nicht komplett verdrängt. Das hat zwei Ursachen: Erstens hat der Yoga (wie der Surface Laptop) zwar einen Touchscreen, aber keinen Digitizer für einen Digital Pen. Zweitens habe ich einige Peripherie, vor allem aus dem Audio-Bereich, für die es noch keine Treiber für Snapdragon gibt. Der superkompakte Z13 hat deshalb nun einen festen Platz auf meinem Schreibtisch und der Yoga ist der Reisende, vor allem wegen seiner Ausdauer.

Lenovo ThinkPad Z13 und Lenovo Yoga Slim 7X

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Lenovo ThinkPad X1 2-in-1

ThinkPad X1 2-in-1, das spricht sich nicht besonders leicht. Die Bauform hieß früher mal Yoga, bis das Lenovo-Marketing die Marke für alle Mittelklasse-Laptops aufweichte und nicht mehr für die besonders bewegliche Form eines Laptops reservierte. 2-in-1 soll nun heißen, dass man zwei Rechner in einem kauft: Einen Laptop und ein Tablet, das man bekommt, wenn man den Laptop falsch rum zusammenklappt.

Das Testgerät hört noch auf den Namenszusatz Gen 9, was für die neunte Generation dieser Bauform in der X1-Reihe steht. Die X-ThinkPads sind die edelsten und teuersten Laptops, die Lenovo herstellt. Das 2-in-1 hat auch noch einen etwas kleineren Bruder namens X1 Carbon, der weniger flexibel und dafür etwas kleiner und leichter ist.

Mit jeder Prozessorgeneration wird das X1 Yoga (so nenne ich es weiter) schneller und leistungsfähiger. In der neuesten Intel-Generation gibt es eine NPU, mit der sich AI-Operationen schneller bearbeiten lassen. Erkennbar wird das in Windows aber lediglich an den Windows Studio Effects, die man auf die Webcam anwendet. Die Kamera zoomt dann ins Bild, die Augen werden ein wenig angehoben, so dass man in die Kamera zu schauen scheint, und der Hintergrund wird weichgezeichnet. Das machen Webcams wie die Logi MX Brio mit ihrem eingebauten Prozessor.

In diesem Bereich erwarte ich noch viel mehr. Bei Microsoft Surface Pro 9 gibt es ein Modell mit Snapdragon-Prozessor, das diese Effekte ebenfalls unterstützt. Und nächste Woche startet Microsoft die Generation Surface Pro 10 mit Qualcomm-Prozessoren. Lenovo und andere Hersteller werden dann ebenfalls am Start sein.

Eine für mich angenehme Änderung ist der Wechsel von Strg und Fn. Wer es anders rum mag, kann das im Bios umstellen. Auf der anderen Seite der Tastatur gibt es im Cursor-Block auch die Bild-Tasten und die führen bei mir zu ständigen Fehlbedienungen, weil in meinem Z13 nur vier Tasten an dieser Stelle sind. Alles Gewöhnungssache.

Die Tastatur ist wie immer tadellos mit einem größeren Hub als ich das gewöhnt bin. Der Fingerabdrucksensor unterstützt Hello und die von Microsoft propagierte Copilot-Taste fehlt erfreulicherweise.

Die gusseisernen ThinkPad-Nutzer brauchen den roten TrackPoint und die dazugehörigen Tasten sind hier Bestandteil des TouchPads. Ich bin vor vielen Jahren mit dem MacBook konvertiert und diese Lösung behindert mich nicht.

Ein großer Vorteil gegenüber meinem ThinkPad Z13: In diesem ThinkPad gibt es noch eine ordentliche Ausstattung mit Schnittstellen. Der linke USB-A wird auch im ausgeschalteten Zustand mit Strom versorgt und wirkt dann wie eine Powerbank.

Alles besser, weiter, höher, schneller, aber eine Änderung schmerzt mich. Es gibt keine Stiftgarage mehr. Ein flacher Stift kann auf der rechten Seite magnetisch gehalten werden, aber das ist der gleiche Kappes wie bei einem iPad. Einmal abgestreift ist er weg. Ich denke, er ist vielen Menschen weniger wichtig als mir. Lenovo weiß in der Regel genau, was sie da machen.

Das Modell 21KE-CT01WW hat 32 GB RAM, 512 GB Storage, einen Intel Core Ultra 5 125U Prozessor und einen 14″-Bildschirm WUXGA (1920 x 1200), IPS, antireflexbeschichtet, Multitouch, 100% sRGB, 400 cd/m², 60 Hz, Low Power-Ausführung. Der 3 Zellen Lithium-Polymer-Akku mit 57 Wh hält bei mir nicht den ganzen Arbeitstag durch. Erfreulich sind drei Jahre Premier-Support. Der kommt ins Haus und arbeitet tadellos.

Bei mir bleibt trotzdem der Z13 das Gerät der Wahl. Kleiner, leichter, auch mit Touch und Pen, aber nicht nach hinten zu falten und nur zwei USB-C 40 GBit-Ports.

ThinkPad Keyboard: Sieg über meine Endgegner

Ich habe zwei Endgegner auf meinem ThinkPad-Keyboard: die Fn-Taste, wo Strg hingehört, und die PgUp/PgDn, wo gar nichts sein sollte. Diesen beiden Page-Tasten habe ich jetzt einfach auf Left/Right zugeordnet. Microsoft Powertoys ist dein Freund. Wenn ich nun auf diese erhabenen (!) Tasten komme, nimmt das ThinkPad an, ich meinte die darunter liegenden Tasten.

Fn/Strg kann man auch mit Bordmitteln tauschen. Ich mache das per Lenovo Vantage, per BIOS sollte es aber auch gehen, wenn ich mich recht erinnere.

ThinkPad Z13 Gen 2 mit Öko-Furnier

Lenovo hat mir die zweite Generation des ThinkPad Z13 zum Test geschickt, diesmal in der Öko-Ausstattung. Angekündigt wurde es bereits im Februar letzten Jahres, es hat nur ein bisschen Zeit gebraucht, bis es hier bei mir eingetroffen ist.

Ich benutze seit 2022 ein Z13 Gen 1 und das ist aktuell mein Favorit unter den Laptops. Am Anfang hatte ich gehörige Bugs in der Firmware, die durch Updates nach und nach behoben wurden. Mittlerweile funtioniert es tadellos. Beim Z13 Gen 2 sind solche Probleme nicht mehr zu erwarten, da es weitgehend baugleich ist.

Lenovo nimmt das Thema Sustainability ernst, das sieht man bereits in der Verpackung, die komplett auf Kunststoff verzichtet. Die Verwendung der Flax-Faser auf dem Deckel ist aber nur Furnier. Schaut man in die Specs, dann sind beide Seiten des Gehäuses aus Aluminium. Die Faser ist einfach auf dem Deckel eingelassen. Dadurch wird er einen halben Millimeter dicker (6,1 mm statt 5,5 mm).

Legt man beide Geräte direkt nebeneinander, dann erscheint der Unterschied noch größer, weil der furnierte Deckel zum Rand hin weniger eingezogen ist. Das ist jetzt keine Eigenschaft aller Z13 Gen 2. Das Gerät gibt es auch mit grauem Deckel. Den Z13 Gen 1 gab es alternativ mit “veganem Leder” bezogen.

Bis auf das Furnier sind die Geräte innen gar nicht und außen kaum zu unterscheiden. Mit ist nur positiv aufgefallen, dass Lenovo nun nicht mehr die peinliche Gravur “FHD f/2.0 Digital Mic Array” auf dem Deckel hat. Das gibt mir Hoffnung, dass bei der nächsten Generation auch noch das “Z13” verschwindet. 😇 Die rot atmende LED im ThinkPad Logo ist geblieben. Sehr schön.

Was ist denn nun wirklich neu? Vor allem der Prozessor:

  • Z13 Gen 2 (21JV0018GE): AMD Ryzen™ 7 PRO 7840U (8C / 16T, 3.3 / 5.1GHz, 8MB L2 / 16MB L3) mit Radeon™ 780M Graphics und 32GB Soldered LPDDR5x-6400
  • Z13 Gen 1 (21D20029GE): AMD Ryzen™ 7 PRO 6850U (8C / 16T, 2.7 / 4.7GHz, 4MB L2 / 16MB L3) mit Radeon™ 680M Graphics und 32GB Soldered LPDDR5-6400

Siebte Ryzen-Generation statt sechster. Mittlerweile gibt es die achte. Nicht vergessen, die Ankündigung ist 13 Monate her. Für meine Nutzung macht das keinen Unterschied. Ich spüre keinen Update-Druck.

Eine neue Funktion habe ich aber trotzdem gefunden: Tippt man doppelt auf den Trackpoint, dann erscheint ein Quick-Menü. Die Software heißt TrackPoint Quick Menu und lässt sich auch auf meinem Z13 Gen 1 installieren. Der App Store sagt: “Double-tapping gesture is supported on ThinkPad Z13 Gen1 & Gen2, Z16 Gen1 & Gen2, X1 Fold and X1 Carbon Gen12 now.”