Lenovo und Microsoft bringen Cloud PC und Teams Walkie-Talkie auf ThinkPhone

Manche Pressemitteilungen finde ich wirklich spannend:

09. August 2023 – Das Lenovo ThinkPhone by Motorola, ein für Geschäftskunden konzipiertes Smartphone, erhält neue Produktivitätstools. Gemeinsam kündigen Motorola und Microsoft zwei neue Funktionen für ThinkPhone-Nutzer an, mit denen sie von überall aus arbeiten können: vollständig integrierte Unterstützung für die Cloud-Funktionen von Windows 365 und Push To Talk-Integration mit der Walkie Talkie-Funktion von Microsoft Teams. Mit diesen Erweiterungen ist das ThinkPhone das ideale Telefon für den modernen Arbeitsplatz geworden.

Lenovo und Microsoft kooperieren hier, um aus einer Hand eine Lösung für “Frontline Workers” zu bauen, die keinen PC-Arbeitsplatz haben. Das Smartphone ist ihr wichtigstes Werkzeug. Das wird zentral verwaltet und gesichert. Dazu bekommt der Mitarbeiter Zugang zu einem Cloud-PC in Azure für Aufgaben, die einen größeren Bildschirm und Windows-Software erfordern.

Das kann man auch mit Komponenten anderer Hersteller zusammenbauen, aber hier kommt alles aus einer Hand. Spannend. Das ist noch ein Vorankündigung. Verfügbarkeit “in a couple of weeks“.

Dieses ThinkPhone finde ich übrigens sehr spannend, genau wegen dieser Integrationen. Unternehmen haben für ihre Projekte gerne genau einen Ansprechpartner.

Nicht kaufen: Lenovo Android Tablets

Ich liebe die Laptops von Lenovo, egal ob mit Windows oder ChromeOS. Microsoft pflegt Windows, Google pflegt ChromeOS. Aber bei Android-Tablets hat mich Lenovo seit Jahren enttäuscht. Die Ankündigung des Tab P12 gestern hat mich getriggert. Das sieht wirklich wunderbar aus. Aber ich weiß auch, was mit dem Tab P12 Pro von letztem Jahr passiert ist. Ebenfalls eine wunderbare Hardware, die heute immer noch auf Android 12 rumgammelt, Sicherheitspatch vom März 2023. Es gab erste Betas von Android 13 und 14, aber niemals ein Release. Solange sich das nicht bessert, mag ich keine Lenovo-Androids mehr empfehlen.

Kauft euch ein iPad. Oder wenn das aus religiösen Gründen nicht geht, dann halt ein Samsung. Die bleiben bei der Software dran.

Warum es cool ist, ein(en) ThinkPad zu haben, Teil 7623

Gestern habe ich bemerkt, dass mein Akku defekt ist. Ticket im Serviceportal aufgemacht. Kurze Zeit später kommt eine Email, Akku und Techniker kommen ins Haus.

Akku ist bereits eingetroffen, Technikertermin habe ich für nächste Woche ausgemacht. Garantiefall, nichts einschicken, keine Arbeitsunterbrechung.

Ich könnte den Akku selbst wechseln, aber ich nehme gerne den Techniker in Anspruch, damit ich keine Probleme mit der Restgarantie (36 Monate) bekomme. Man muss lediglich fünf unverlierbare Schrauben an der Unterseite lösen, den Deckel abnehmen, dann sechs Schrauben um den alten Akku lösen, herausheben und neuen Akku einsetzen, sechs Schrauben eindrehen, Deckel aufsetzen und die fünf Schrauben des Deckels wieder anziehen. Aufwand: Keine 5 Minuten.

Update: Techniker*in war heute da. Super freundlich, fix und engagiert. Es hat tatsächlich nur fünf Minuten gedauert. Nun liegt die Akkulaufzeit wieder jenseits von acht Stunden. Perfekter Service, der seinesgleichen sucht.

Mich plagt ein bisschen der Gedanke, ob der Akkutausch vielleicht gar nicht notwendig war. Als mich Commercial Vantage auf den schlechten Zustand des Akkus aufmerksam machte, hatte er noch 32,55 statt 51,51 Wh Kapazität. So kamen die 63,2 % zustande, die Vantage ausweist. Da der Akku nur noch zwei Wochen Restgarantie hatte, habe ich ihn moniert und bekam sofort einen neuen zugeschickt.

Dann habe ich aber noch das Kleingedruckte gelesen und gelernt, dass der Akku sein Verhalten an meins anpasst. Daraufhin habe ich ihn einmal bis unter 10% tief entladen und danach komplett aufgeladen. Dabei stieg die Kapazität auf 39.99 Wh, immerhin 77,6 %. Es kann sein, dass er sich durch weitere Ladevorgänge noch mal verbessert hätte. Ich habe deshalb den alten Akku als Reserve behalten und mit 33% Ladung eingelagert.

Ich werde jetzt häufiger auch die Einstellung nutzen, den Akku nur auf 80% aufzuladen. Diese Option nutze ich schon bei meinem Surface Pro erfolgreich.

From my inbox

Ich bin manchmal ein bisschen langsam. So habe ich über Jahre die dicken IBM-Netzteile ignoriert, weil ich die dreipoligen Schuko-Stecker zu unhandlich fand. Ich war fest im Team USB-Multilader. Aber irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich an meinen Alu-Geräten spüren konnte, dass sie am Ladestrom hängen. Ein leichtes Kribbeln, wenn man darüberstreicht. Die Ursache ist simpel: Mit zweipoligem Eurostecker angeschlossene Ladegeräte sind nicht geerdet und können deshalb ein Spannungspotential auf der Geräteseite nicht abbauen.

Aufgefallen war mir das erst mit dem Touchpad des anfangs etwas kapriziösen ThinkPad Z13, das mittlerweile fehlerlos läuft. An meinem Multilader war das Touchpad schwergängig, d.h. der Mauszeiger lief nach, mit dem Lenovo-Netzteil dagegen war alles prima. Seitdem benutze ich nur noch das geerdete von Lenovo. Der Stecker ist dick, das Netzteil selbst winzig.

Und heute kam das zweite. Vielen Dank!

PS: Bei Apple-Netzteilen nimmt man einfach diese Zuleitung, die viele sicherlich noch haben.

Lenovo Yoga Book 9i Gen 8 :: Der Doppeldecker

Lenovo Yoga Book 9i Gen 8 und ThinkPad Z13 Gen 1

Eines dieser beiden Notebooks hat doppelt so viel Bildschirmfläche wie das andere. Und doch sind sie ungefähr gleich groß. Unten sieht man mein Arbeitsgerät, ein ThinkPad Z13 Gen 1, und oben das Yoga Book 9i Gen 8. Und wie kriegt man den doppelt so großen Bildschirm in das gleich große Gehäuse?

Das Yoga Book hat einfach zwei OLED Screens, während der ThinkPad nur einen hat:

Das muss man sich von hinten anschauen, um es zu verstehen. Zu dem Rechner gibt es eine externe Tastatur und eine Origami-Hülle, die als Aufsteller gefaltet wird:

Man kann die beiden Bildschirme übereinander oder nebeneinander anordnen. Das ganze ist viel stabiler als es aussieht. Faltet man die Hülle um die Tastatur, erhält man ein kompaktes Paket.

Das ist das einzige “Übergepäck “, das man mitnehmen muss. Nun hat man ja nicht immer den Platz, die Bildschirme aufzustellen, sondern will vielleicht unterwegs in Zug oder Flugzeug arbeiten. In dem Fall legt man die Tastatur einfach auf den unteren Bildschirm und erhält dazu entweder eine Widget-Leiste oder ein virtuelles Touchpad:

Jetzt darf man aber nicht mehr zuklappen, denn die Tastatur passt nicht zwischen die beiden Bildschirme. Alternativ lässt man die physische Tastatur einfach in ihrer Hülle und nutzt eine virtuelle Tastatur:

Das funktioniert viel besser als erwartet. Für Menschen, die eine Tastatur fühlen müssen, ist das schwierig, aber mittlerweile schreiben ja viel mehr Menschen auf Glas als auf Tasten. Auch das TrackPad ist mir nach kurzer Eingewöhnung vertraut, Man muss lediglich bei den Tasten achtgeben, wenn man Drag&Drop-Gesten ausführt.

Windows sieht stets nur zwei Bildschirme, der obere erscheint eingebaut, der untere als per Kabel verbunden. Lenovo steuert eine Software bei, die Windows erweitert. So dreht sie beide Bildschirme gleichzeitig und liefert auch das virtuelle Keyboard.

Weil man das Yoga falschrum zuklappen kann, um es als reines Tablet zu nutzen, bietet sich noch ein interessanter Modus für Präsentationen an. Auf einer Seite sieht man das Vollbild, auf der anderen Seite das Presenter Display mit Notizen und der nächsten Folie.

Mit der Hardware habe ich mich noch gar nicht besonders beschäftigt. Intel-Prozessoren der Gen 13, 16 GB RAM, 1 TB Storage, drei Thunderbolt Ports, Wifi 6E, Bluetooth 5.2, kein Headset-Anschluss. Beide 13.3 Zoll großen Bildschirme haben Multitouch und Pen Support.

Die spiegelnden Displays halte ich für einen Nachteil. Da gefällt mir das matte Display meines Z13 besser. Auch über die Akkuleistung kann ich noch nichts beitragen, aber naturgemäß brauchen zwei Displays doppelt so viel Strom wie eins, und das ist der größte Verbraucher.

Ich möchte in der Regel mit beiden Bildschirmen voll arbeiten und keins der virtuellen Tastatur opfern. Und damit muss ich die externe Tastatur nutzen. Dort fehlt mir ein TouchPad, so dass ich als weiteres Zubehörteil eine Maus am Start habe.

In jedem Fall ist das Gerät nah am Editor-refuses-to-give-it-back Award. Das hat bisher nicht mal der viel teurere ThinkPad Fold geschafft.

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Lenovo ThinkPad Z13 im täglichen Einsatz

Ich hatte noch niemals einen ThinkPad, mit dem ich so viel Geduld haben musste wie mit dem Z13. Bisher waren ThinkPads stets perfekt, fast schon langweilig. Aber mit dem Z13 war das anders. Viele kleine Problemchen, die mich zu dem Schluss führten, AMD zu meiden und auf Intel zu setzen. Das war unfair, wie ich mittlerweile weiß.

So richtig fertig ist er erst seit dem BIOS Update 1.55 vom Ende März. Nun habe ich keine harten Bugs mehr, etwa dass die Tastatur nach dem Aufwachen aus dem Ruhemodus inaktiv war. Der wichtige Schritt war, einmal alle BIOS Settings mit F9 auf Standardwerte zu setzen. Das habe ich erst diese Woche gemacht und nehme das zum Anlass, den Erfolg zu feiern.

Es gibt nur noch eine Nickeligkeit: Manchmal reagiert der Screen nicht auf die erste Berührung. Das lässt sich vermeiden, indem man ihn einmal für zwei Sekunden irgendwo berührt, ich vermute zum Potentialausgleich. Danach funktioniert er top. Ich weiß, dass viele Menschen ihren Laptop-Screen nie anfassen würden. Das ist bei spiegelnden Displays tatsächlich wichtig. Beim matten Screen des Z13 gilt das nicht. Es gibt viele Dinge, die man mit mehreren Fingern einfacher schneller hinbekommt als mit dem Trackpad.

Der Z13 ist mit einem Apple MacBook Air vergleichbar: Leicht, reduziert mit nur zwei 40 Gbit/s schnellen USB-C Ports, minimale Bildschirmränder, großes Trackpad und perfekte Tastatur. Und teuer. Deshalb waren die anfänglichen Qualitätsprobleme so ärgerlich. In wenigen Monaten erscheint die zweite Generation und ich denke, die wird besser laufen.

Erfreuliche Entwicklung: Mittlerweile taugt die eingebaute Webcam, so dass ich auf eine externe verzichten kann. Selbst die eingebauten Mikrofone kann ich problemlos für ein Web-Meeting benutzen.

Ich erwarte, dass dieser Laptop für lange Zeit mein Favorit bleibt.

Schlafprobleme beim ThinkPad Z13

Mein ThinkPad Z13 (21D20029GE) ist ein Kracher. Best Laptop ever. Aber er hat ein hartnäckiges Problem, aufzuwachen. Das zeigt sich zunächst darin, dass bei der Rückkehr aus dem Sleep State das Display ausgeschaltet blieb. Dann kann Ende Dezember ein BIOS-Update, das unter anderem diesen Fehler behob. Dafür hat er nun ein neues: Die Tastatur ist nach dem Aufwachen nicht benutzbar. Ich kann zwar die Leertaste drücken, um die Anmeldung mit Windows Hello anzustoßen, aber ansonsten bleibt die Tastatur tot. Ein Druck auf die CAPS-Lock-Taste schaltet auch die LED nicht mehr ein.

Ich bin sicher, Lenovo wird das noch in den Griff kriegen. Meine Hoffnung liegt in dem Update, das Commercial Vantage gerade anbietet, auch wenn das README nichts dazu hergibt.

Update: Das scheint tatsächlich der Durchbruch gewesen zu sein. Nun ist nichts mehr merkwürdig. Ich war wirklich kurz davor, AMD Ryzen Chipsets komplett abzuschreiben, da ich mit den Intel-ThinkPads nie Probleme hatte.

Lenovo stellt Smart Paper vor

Auf dieses Gerät bin ich gespannt, seit ich davon gehört habe. Von der Hardware her gleicht es reMarkable und Kindle Scribe: etwa 10 Zoll großes E-Ink-Display sowie ein EMR-Stift, der nicht geladen werden muss. Am linken Rand gibt es eine Rille, in welcher der Stift aufbewahrt wird. Das Folio-Case hat an der gleichen Stelle einen Wulst und sichert den Stift beim Zuklappen. Der Bildschirm hat die exakt gleiche Auflösung wie der reMarkable 2: 1872 x 1404 mit 227 dpi, beim Scribe sind es 2480 x 1860 mit 300 dpi.

Lenovo Smartpaper läuft initial mit Android AOSP 11, also ohne Google Support. 4 GB RAM + 64 GB Speicher. Scribe gibt es mit 16, 32 und 64 GB, reMarkable nur 1 GB RAM und 8 GB Speicher.

Lenovo synchronisiert die Notizen mit der Smart Paper App auf PC und Mobiltelefon. Der Fokus ist hier ganz klar auf Notizen gelegt. 74 Vorlagen liefert Lenovo mit und man kann auch direkt auf PDFs schreiben. Handschriftlicher Text lässt sich in normalen Text umwandeln, dazu kann das Gerät Audio-Aufnahmen machen, die sich gezielt über die Notizen anspringen lassen. Das ist damit perfekt für Interviews geeignet.

Lenovo Smart Paper soll noch im Januar für 479 Euro angeboten werden.

Lenovo @ CES – The crazy stuff

Lenovo baut solide Notebooks in vielen Konfigurationen, aber manchmal gibt es auch totale irre Sachen, die man tatsächlich kaufen kann. CES gibt immer einen Ausblick aufs Jahr, d.h. es gibt nicht alles sofort, aber man kann sich schon mal schwindelig gucken, etwa an diesem 14,5 Zoll großen Tab Extreme.

Man sollte dabei bedenken, dass diese Screens ein Breitband-Format haben. Mein Tab P12 Pro ist so breit wie ein iPad Pro 12.9, sodass ein 14.5 messendes Display massiv wird. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das mitschleppen wollte.

Der Kickstand passt auch in eine Aussparung des Keyboard Folios, das auf den ersten Blick dem Magic Keyboard von Apple gleicht:

Interessant ist die Stifthalterung an der Unterseite, womit Lenovo die Kollision zwischen Webcam an der langen Seite und dem Induktionslader des Stiftes vermeidet. Klappt man das Keyboard zusammen, dann ist der Stift zwischen den beiden Scharnieren sicher aufbewahrt. Ein geniales Design!

Lenovo mag Convertibles, bei denen man den Bildschirm nach hinten klappen kann. Mit dem ThinkBook Plus Twist aber liefert Lenovo gleich zwei Bildschirme. Innen ein normales Farbdisplay, außen ein farbiges E-Ink. Mit einem Twist kann das Display umdrehen, sodass der große Bildschirm und die Webcam außen liegen.

Das mit Abstand verrückteste Gerät ist für mich das neue Yoga Book 9i, das den Usecase des ThinkPad Fold nachbaut. Statt eines großen flexiblen Displays hat es zwei starre Displays, die sich zu einem logischen Screen verbinden lassen. Die Konfiguration links oben zeigt die beiden Screens (von hinten) übereinander, Mitte oben zeigt das Gerät mit zwei nebeneinander. Die beiden Abbildungen auf der rechten Seite zeigen typische Yoga-Konfigurationen, wobei man rechts unten auf der einen Seite eine Powerpoint-Folie sehen könnte und auf der anderen das Presenter-Display. Links unten erkennt man das Bluetooth-Keyboard auf dem unteren Display, ähnlich wie man das vom ThinkPad Fold kennt.

Alle drei Geräte werden voraussichtlich im Juni 2023 erhältlich sein. Beim Tab Extreme geht es bei 1299 Euro los, das ThinkBook Plus Twist soll aber 1699 Euro kosten und für das Yoga Book 9i wird Lenovo 2699 Euro aufrufen. Alles sehr coole Sachen, aber ich erwarte nicht, dass eins davon den Editor-refuses-to-give-it-back award gewinnen würde.