Wenn man sich lange genug mit innovativen Gerätschaften beschäftigt, dann stößt man unweigerlich auf unfertige Lösungen. Im Fall des X1 Fold 16 ist das die Tastatur.
Was geht schief? Das per Bluetooth verbunden Keyboard wird im Ruhemodus nicht erkannt. Dann spring das On-Screen-Keyboard auf und verschiebt den Bildschirminhalt nach oben und deckt dabei die Taskleiste ab. Sobald man die erste Taste auf der Hardware-Tastatur drückt, verschwindet das On-Screen-Keyboard wieder. So sieht das aus:
Hardware-Tastatur verbunden:Software-Tastatur springt auf… und ist wieder weg.
Man kann das verhindern, wenn man die Automatik des Software-Keyboards ganz abschaltet, aber dann wird die Nutzung des nackten Gerätes mühselig. Ich denke, das kann man in den Griff kriegen, aber dieses Problem existiert zum Beispiel bei Surface Pro nicht, weil dort das Hardware-Keyboard per Pogo Pins verbunden ist und Windows damit weiß, ob da nun ein Keyboard ist oder nicht.
Vorgestellt wurde das ThinkPad X1 Fold 16 gen 1 vor 17 Monaten , damals sprach Lenovo noch von X1 Fold gen 2. Ich habe den Vorgänger bereits 2019 getestet und der gefiel mir nicht besonders. Ausgeklappt hatte er nur einen 13,3″-Bildschirm und ich sah keinen Vorteil in einem sehr kleinen und dafür dicken Paket gegenüber einem Surface Pro mit gleich großem Display.
Jetzt ist er da, mit der längsten Verspätung, die ich bei Lenovo erlebt habe. Und er hat mich sehr schnell überzeugt. Ich muss vorausschicken, dass ich normalerweise mit einem ThinkPad Z13 arbeite, das ich absolut fantastisch finde. Aber ich schaue immer wieder mal neidisch auf den Z16, wegen seines großen Bildschirms. Und dann bin ich wieder froh, nicht so ein Brett auf dem Tisch zu haben. Schwierig.
Jetzt also ein faltbares Tablet in 16 Zoll Größe. Hammer! Wenn man es nicht in der Hand hat, macht man sich keinen Begriff davon, wie riesig das ist. Ihr kennt das erste iPad mit 9,7″ und vielleicht das iPad Pro mit 12,9″. Jetzt macht Ihr den gleichen Sprung noch mal, so fühlt sich das an.
Desktop im QuerformatStand mit Hardware-TastaturLaptop noch ohne BildschirmtastaturLaptop mit Hardware-Tastatur16″ TabletTastatur mit Stand und FoldAlles in einem Stapel
Es hat keine Stunde gedauert, bis ich von dem Gerät ziemlich begeistert war. Anders als bei Yoga Book 9i mit seinen zwei Bildschirmen gibt es keine Software-Handstände. Windows muss die Orientierung kennen und verkleinert den Bildschirm, wenn man die Hardware-Tastatur auflegt. Das erledigt der Lenovo Mode Switcher.
Ich habe ein kurzes TikTok-Video aufgenommen, in dem ich das Gerät mal in Bewegung zeige.
Das ist der Lenovo ThinkPad X1 Fold 16. Flexibles AMOLED-Display mit 16 Zoll Diagonale. Das ist der erste Laptop mit flexiblem Display, der mir richtig gut gefällt. #lenovo#thinkpad#x1#fold
Core i7-1260U, 32 GB RAM, 1 TB Storage, passiv gekühlt, also ohne Lüfter und lautlos. Die CPU ist also nicht mehr taufrisch und ohne aktive Kühlung kann man das Gerät nicht zu Höchstleistungen prügeln. So oder so, für mich allemal genug. Das Display löst 2024×2560 auf, wenn es ausgeklappt ist. Man sieht absolute keinen Falz, fühlt aber die Mechanik, wenn man quer zum Scharnier drüber streicht.
Die Tastatur mit Touchpad und Trackpoint hat keine Hintergrundbeleuchtung, da sie aus einer eigenen Batterie gespeist wird. Aufgeladen wird sie wie der Rechner über USB-C. Das kompakte 65W-Netzteil wird mitgeliefert.
Hier nochmal das (informative) Werbevideo von 2022:
Daumen hoch, das Gerät ist super. Ich werde jetzt mal mit der Bildschirmtastatur üben. Es gibt nur ein kleines Problem: Das Fold 16 ist brutal teuer. Mit 16 GB RAM und 512 GB Storage liegt der Listenpreis bereits bei 4949,01 €. Und auf einmal sieht ein Apple Vision Pro gar nicht mehr so teuer aus. Und das Modell, das ich hier habe, ist mehr als 5000 Euro teuer.
Lenovo makes three types of laptops: classic clamshells, 2-in-1s that fold over, and each year a really whacky one. Because they can. It’s not a concept. You will be able to buy one.
The ThinkBook Plus G5 Hybrid is a classic Windows clamshell which has a detachable screen that runs on Android. Plus some software to run Android apps right on the Windows desktop, when it is attached. When you detach the screen, you can connect the base to a separate monitor and now you have both a PC and a tablet.
I have no idea how this feels, but I am going to give it a spin when I get the chance. Lots of other announcements which you have to expect from the world’s largest PC maker, but this one stands out.
Recently I ranted about software updates for Lenovo Android gear. Maybe I should have done that earlier, because the Tab P12 Pro has received an upgrade to Android 13. That is good enough for me. There are usually 4 security updates per year, so it’s currently on the August patch level, but I expect another one before the year is out. Google will update its suite independent from Lenovo.
Manche Pressemitteilungen finde ich wirklich spannend:
09. August 2023 – Das Lenovo ThinkPhone by Motorola, ein für Geschäftskunden konzipiertes Smartphone, erhält neue Produktivitätstools. Gemeinsam kündigen Motorola und Microsoft zwei neue Funktionen für ThinkPhone-Nutzer an, mit denen sie von überall aus arbeiten können: vollständig integrierte Unterstützung für die Cloud-Funktionen von Windows 365 und Push To Talk-Integration mit der Walkie Talkie-Funktion von Microsoft Teams. Mit diesen Erweiterungen ist das ThinkPhone das ideale Telefon für den modernen Arbeitsplatz geworden.
Lenovo und Microsoft kooperieren hier, um aus einer Hand eine Lösung für “Frontline Workers” zu bauen, die keinen PC-Arbeitsplatz haben. Das Smartphone ist ihr wichtigstes Werkzeug. Das wird zentral verwaltet und gesichert. Dazu bekommt der Mitarbeiter Zugang zu einem Cloud-PC in Azure für Aufgaben, die einen größeren Bildschirm und Windows-Software erfordern.
Was hat dieser Mann auf dem Kran …… mit Clothing zu tun? 🙂
Das kann man auch mit Komponenten anderer Hersteller zusammenbauen, aber hier kommt alles aus einer Hand. Spannend. Das ist noch ein Vorankündigung. Verfügbarkeit “in a couple of weeks“.
Dieses ThinkPhone finde ich übrigens sehr spannend, genau wegen dieser Integrationen. Unternehmen haben für ihre Projekte gerne genau einen Ansprechpartner.
Ich liebe die Laptops von Lenovo, egal ob mit Windows oder ChromeOS. Microsoft pflegt Windows, Google pflegt ChromeOS. Aber bei Android-Tablets hat mich Lenovo seit Jahren enttäuscht. Die Ankündigung des Tab P12 gestern hat mich getriggert. Das sieht wirklich wunderbar aus. Aber ich weiß auch, was mit dem Tab P12 Pro von letztem Jahr passiert ist. Ebenfalls eine wunderbare Hardware, die heute immer noch auf Android 12 rumgammelt, Sicherheitspatch vom März 2023. Es gab erste Betas von Android 13 und 14, aber niemals ein Release. Solange sich das nicht bessert, mag ich keine Lenovo-Androids mehr empfehlen.
Kauft euch ein iPad. Oder wenn das aus religiösen Gründen nicht geht, dann halt ein Samsung. Die bleiben bei der Software dran.
Gestern habe ich bemerkt, dass mein Akku defekt ist. Ticket im Serviceportal aufgemacht. Kurze Zeit später kommt eine Email, Akku und Techniker kommen ins Haus.
Akku ist bereits eingetroffen, Technikertermin habe ich für nächste Woche ausgemacht. Garantiefall, nichts einschicken, keine Arbeitsunterbrechung.
Ich könnte den Akku selbst wechseln, aber ich nehme gerne den Techniker in Anspruch, damit ich keine Probleme mit der Restgarantie (36 Monate) bekomme. Man muss lediglich fünf unverlierbare Schrauben an der Unterseite lösen, den Deckel abnehmen, dann sechs Schrauben um den alten Akku lösen, herausheben und neuen Akku einsetzen, sechs Schrauben eindrehen, Deckel aufsetzen und die fünf Schrauben des Deckels wieder anziehen. Aufwand: Keine 5 Minuten.
Update: Techniker*in war heute da. Super freundlich, fix und engagiert. Es hat tatsächlich nur fünf Minuten gedauert. Nun liegt die Akkulaufzeit wieder jenseits von acht Stunden. Perfekter Service, der seinesgleichen sucht.
Mich plagt ein bisschen der Gedanke, ob der Akkutausch vielleicht gar nicht notwendig war. Als mich Commercial Vantage auf den schlechten Zustand des Akkus aufmerksam machte, hatte er noch 32,55 statt 51,51 Wh Kapazität. So kamen die 63,2 % zustande, die Vantage ausweist. Da der Akku nur noch zwei Wochen Restgarantie hatte, habe ich ihn moniert und bekam sofort einen neuen zugeschickt.
Dann habe ich aber noch das Kleingedruckte gelesen und gelernt, dass der Akku sein Verhalten an meins anpasst. Daraufhin habe ich ihn einmal bis unter 10% tief entladen und danach komplett aufgeladen. Dabei stieg die Kapazität auf 39.99 Wh, immerhin 77,6 %. Es kann sein, dass er sich durch weitere Ladevorgänge noch mal verbessert hätte. Ich habe deshalb den alten Akku als Reserve behalten und mit 33% Ladung eingelagert.
Ich werde jetzt häufiger auch die Einstellung nutzen, den Akku nur auf 80% aufzuladen. Diese Option nutze ich schon bei meinem Surface Pro erfolgreich.
Ich bin manchmal ein bisschen langsam. So habe ich über Jahre die dicken IBM-Netzteile ignoriert, weil ich die dreipoligen Schuko-Stecker zu unhandlich fand. Ich war fest im Team USB-Multilader. Aber irgendwann ist mir aufgefallen, dass ich an meinen Alu-Geräten spüren konnte, dass sie am Ladestrom hängen. Ein leichtes Kribbeln, wenn man darüberstreicht. Die Ursache ist simpel: Mit zweipoligem Eurostecker angeschlossene Ladegeräte sind nicht geerdet und können deshalb ein Spannungspotential auf der Geräteseite nicht abbauen.
Aufgefallen war mir das erst mit dem Touchpad des anfangs etwas kapriziösen ThinkPad Z13, das mittlerweile fehlerlos läuft. An meinem Multilader war das Touchpad schwergängig, d.h. der Mauszeiger lief nach, mit dem Lenovo-Netzteil dagegen war alles prima. Seitdem benutze ich nur noch das geerdete von Lenovo. Der Stecker ist dick, das Netzteil selbst winzig.
Und heute kam das zweite. Vielen Dank!
PS: Bei Apple-Netzteilen nimmt man einfach diese Zuleitung, die viele sicherlich noch haben.
Ab sofort wird das Lenovo Yoga Book 9i, das mir neulich so gefallen hat, in dieser Konfiguration auf Lenovo.de verkauft. Zwei OLED-Screens, das ist teuer, aber weniger teuer, als ich befürchtet habe. 2499 €. Bei Cyberport kann man das Gerät in den Filialen besichtigen.
Eines dieser beiden Notebooks hat doppelt so viel Bildschirmfläche wie das andere. Und doch sind sie ungefähr gleich groß. Unten sieht man mein Arbeitsgerät, ein ThinkPad Z13 Gen 1, und oben das Yoga Book 9i Gen 8. Und wie kriegt man den doppelt so großen Bildschirm in das gleich große Gehäuse?
Das Yoga Book hat einfach zwei OLED Screens, während der ThinkPad nur einen hat:
Das muss man sich von hinten anschauen, um es zu verstehen. Zu dem Rechner gibt es eine externe Tastatur und eine Origami-Hülle, die als Aufsteller gefaltet wird:
Man kann die beiden Bildschirme übereinander oder nebeneinander anordnen. Das ganze ist viel stabiler als es aussieht. Faltet man die Hülle um die Tastatur, erhält man ein kompaktes Paket.
Das ist das einzige “Übergepäck “, das man mitnehmen muss. Nun hat man ja nicht immer den Platz, die Bildschirme aufzustellen, sondern will vielleicht unterwegs in Zug oder Flugzeug arbeiten. In dem Fall legt man die Tastatur einfach auf den unteren Bildschirm und erhält dazu entweder eine Widget-Leiste oder ein virtuelles Touchpad:
Jetzt darf man aber nicht mehr zuklappen, denn die Tastatur passt nicht zwischen die beiden Bildschirme. Alternativ lässt man die physische Tastatur einfach in ihrer Hülle und nutzt eine virtuelle Tastatur:
Das funktioniert viel besser als erwartet. Für Menschen, die eine Tastatur fühlen müssen, ist das schwierig, aber mittlerweile schreiben ja viel mehr Menschen auf Glas als auf Tasten. Auch das TrackPad ist mir nach kurzer Eingewöhnung vertraut, Man muss lediglich bei den Tasten achtgeben, wenn man Drag&Drop-Gesten ausführt.
Windows sieht stets nur zwei Bildschirme, der obere erscheint eingebaut, der untere als per Kabel verbunden. Lenovo steuert eine Software bei, die Windows erweitert. So dreht sie beide Bildschirme gleichzeitig und liefert auch das virtuelle Keyboard.
PowerPoint-PräsiVorne …und hinten
Weil man das Yoga falschrum zuklappen kann, um es als reines Tablet zu nutzen, bietet sich noch ein interessanter Modus für Präsentationen an. Auf einer Seite sieht man das Vollbild, auf der anderen Seite das Presenter Display mit Notizen und der nächsten Folie.
Links ein Thunderbolt-Port… rechts zwei. dazu Power und Privacy Shutter
Mit der Hardware habe ich mich noch gar nicht besonders beschäftigt. Intel-Prozessoren der Gen 13, 16 GB RAM, 1 TB Storage, drei Thunderbolt Ports, Wifi 6E, Bluetooth 5.2, kein Headset-Anschluss. Beide 13.3 Zoll großen Bildschirme haben Multitouch und Pen Support.
Die spiegelnden Displays halte ich für einen Nachteil. Da gefällt mir das matte Display meines Z13 besser. Auch über die Akkuleistung kann ich noch nichts beitragen, aber naturgemäß brauchen zwei Displays doppelt so viel Strom wie eins, und das ist der größte Verbraucher.
Ich möchte in der Regel mit beiden Bildschirmen voll arbeiten und keins der virtuellen Tastatur opfern. Und damit muss ich die externe Tastatur nutzen. Dort fehlt mir ein TouchPad, so dass ich als weiteres Zubehörteil eine Maus am Start habe.
In jedem Fall ist das Gerät nah am Editor-refuses-to-give-it-back Award. Das hat bisher nicht mal der viel teurere ThinkPad Fold geschafft.