
Ich sinniere gerade, was eigentlich passiert, wenn Microsoft im Herbst den Support für Windows 10 einstellt. Erst mal die gesicherten Erkenntnisse:
- Im Oktober, also in fünf Monaten, endet der Support für Windows 10. Microsoft wird Unternehmenskunden eine kostenpflichtige Verlängerung anbieten, die progressiv teurer wird. Das ist insofern wichtig (und richtig), dass sich Unternehmen mit Application Readiness schwertun. App läuft auf Windows 10, aber nicht gesichert auf Windows 11.
- Windows 11 lässt sich nach dem Willen von Microsoft nicht auf allen PCs installieren, die aktuell mit Windows 10 (oder älterem) laufen. Ich schreibe “nach dem Willen”, weil sich Microsoft größte Mühe gibt, die Installation zu verhindern, selbst wenn die Hardware anscheinend (!) funktioniert. Ich habe zum Beispiel ein Surface Pro von 2017 gezwungen, und bisher zeigt es keine Mucken.
- Für Unternehmenskunden zählt die alte Hardware eher nicht, weil Geräte in einem gut geführten Unternehmen sowieso nach acht Jahren wieder draußen sind. Es gibt berühmte Ausnahmen, wo bestimmte Konfigurationen inkl. Hard- und Software zertifiziert sind und nicht geändert werden dürfen. Die brauchen wir aber nicht zu betrachten.
Es wird also in Privathand Windows-Rechner geben, die nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Windows 10 bekommt keine Updates, obwohl es welche gibt. Windows 11 lässt sich nicht installieren, weil Microsoft nicht will. Das ist bei anderen Herstellern auch nicht anders. Man denke nur daran, wie man alte Macs mit fremder Hilfe auf aktuellen Systemen halten kann.
Ich bin gerade dabei, ein paar Daten zu beschaffen, die ich hier noch einfügen werde. Nun denke ich über verschiedene Alternativen nach, die alle gleichzeitig passieren können.
- Privaten PC-Nutzern ist das Thema egal. Ohne Updates laufen die Kisten einfach weiter.
- Private PC-Nutzer kaufen Extended Support (Kommentar von Caschy)
- Linux-Freunde bemühen sich, andere davon zu überzeugen, dass Linux viel besser oder mindestens gleichwertig ist.
- PCs spielen keine Rolle mehr. Private Nutzer sind längst auf Handys unterwegs. Dafür habe ich bereits starke Indikationen.
- Private Nutzer kaufen sich einen neuen PC. Das scheint Microsofts Plan A zu sein.
- Private Nutzer lernen, dass sie ihre Peripherie einfach mit ihrem Handy weiternutzen können. Das geht besonders einfach mit Android, aktuell Samsung und Motorola. Google arbeitet an Android Desktop (Handy als PC).
- Private Nutzer installieren ChromeOS (Kommentar Jean-Marc)
Ich habe am Wochenende mal eine Linux-Party besucht. Hochschule mit 30.000 Studenten. Ziel der Veranstaltung: Überzeuge Windows-Nutzer, auf Linux zu wechseln. Der Verein hat sich richtig Mühe gemacht, aber es kam sozusagen “kein Schwein”.
Wie sind Eure Gedanken dazu?