Drei neue, alte Jabra Produkte

Jabra hat gestern drei neue Produkte angekündigt, die ich schon eine Weile kenne:

Jabra Connect 5t, 4h und 4s
  • Jabra Connect 5t entspricht dem Elite 5, das ich neulich mit viel Spaß getestet habe. Für 170 Euro Listenpreis bekommt man das gleiche Headset und dazu noch ein Qi-Ladepad für das Case. Technische Unterschiede gibt es ansonsten keine. Beide Produkte sind praktisch neu. Das Elite 5 wird deshalb immer noch für 150 Euro gehandelt.
  • Jabra Connect 4h (100 Euro) ist technisch ein Evolve2 30 (70 Euro), ein kabelgebundenes Headset mit Mikrofonbügel. Ich persönlich würde unbedingt ein wenig dazulegen und das Evolve2 40 nehmen, das deutlich bessere Ohrmuscheln hat. Vor allem aber ist das 40er mit seinen drei Mikrofonen dem 30er mit nur zwei deutlich überlegen, weil es die Nebengeräusche im Raum besser unterdrücken kann. Ohne Strippe nimmt man das Evolve2 65, immer noch unerreicht.
  • Jabra Connect 4s scheint das beliebte Speak 510 zu sein. Meine persönliche Empfehlung ist das Sync 20 von Poly, weil es mit drei Mikrofonen besser abbildet als das Speak mit nur einem.

Rebrandings bestehender Produkte sind nicht ungewöhnlich. Neulich erst kündigte Jabra das Talk 65 an, das erkennbar ein Blueparrott M300-XT ist. Auch hier würde ich ohne Zweifel lieber zum Poly Voyager 5200 greifen.

Die besten und schlechtesten Features moderner Smartphones

Apple-Netzteile mit 20, 12 und 5W, daneben Lenovo-Netzteile mit 30 und 125 W

Wenn man ein neues Smartphone bekommt, dann macht man nach meiner Beobachtung damit exakt das Gleiche wie mit dem alten Smartphone. Thema Laden: Das Smartphone muss den ganzen Tag durchhalten und man lädt über Nacht. Wenn der Akku schwächer wird, also nach 800 bis 2000 Zyklen, dann lädt man es halt zwischendurch mal. Wer einen induktiven Qi-Charger hat, der parkt das Smartphone halt doch.

Bis Apple aufgehört hat, Netzteile dazuzulegen, hatte ein iPhone-Netzteil 5 W. Einmal Aufladen dauerte rund drei bis vier Stunden. Dafür ist die Nacht stets lang genug. Wer ein iPad hatte, nahm dessen Netzteil, um tagsüber nachzuladen: 12 W (2,4 A bei 5 V). Aber das dauert immer noch dicke über eine Stunde. Für das schnelle Nachladen reicht das nicht. Mit dem 18W/20W Netzteil geht es merklich schneller, wenn das iPhone neu genug ist, die höheren Spannungen zu nutzen, etwa 2 A bei 9 V. Bei 3 A wären wir dann schon bei 27 W.

Bei den Flagship-Androids gibt es nun ein Wettrüsten unter den Herstellern. vivo lädt bei 80 Pro mit bis zu 80 W und Motorola beim Edge 30 Ultra schon mit 125 W. Die ersten Modelle mit 200 W gibt es bereits in China. Was bringt das? Eine schnelle Rechnung zeigt das Potential. Unsinnigerweise werden Akkus mit mAh Kapazität bewerben. Ohne die passende Spannung ist der Wert unsinnig. Da fehlen die 3.7 V, die aus 5000 mAh (oder besser 5 Ah) dann 18.5 W machen.

Man könnte also denken, mit 125 W ist so ein Akku binnen in 12 Minuten voll. Ganz so schnell geht es nicht, weil man bei einem fast vollen Akku nicht mehr so schnell laden kann. Aber in 7 Minuten “plus 50%” ist ein brauchbarer Wert, weil man kaum von 50 auf 100, sondern eher mal schnell von 20 auf 70 lädt.

Und das ist ein “Game Changer”. Beim Motorola Edge 30 Ulra achte ich überhaupt nicht mehr auf den Ladezustand. Ich lasse bei 20% meckern und hänge das Smartphone nach mal eben dran, während ich mir die Zähne putze (+ 30%), mich anziehe und die Siebensachen suche (nochmal + 40%). Bis ganz voll lade ich es nur, wenn ich vergesse, dass es noch geladen wird.

Das kommt und es fehlt beim iPhone. Die Schattenseite: Alles proprietär. Das Netzteil passt nur zu diesem Handy, und auch das Kabel muss passen. Mit einem anderen Kabel oder einem anderen Netzteil geht es dann auf einmal wieder nur mit 18 W oder so. Das große Versprechen “USB-C und alles wird gut” ist eine Lüge.

12 Megapixel, 50 Megapixel, 200 Megapixel, das erinnert an die Megahertz-Rennen der PC-Urzeiten bei Vobis und Escom. Fotos werden standardmäßig mit 12 Megapixeln (3000 x 4000 Pixel) aufgenommen. Bei den 50 Megapixel-Sensoren fasst man vier Pixel zu einem zusammen, beim 200er sind es gar 16. Man kann auch jedes Pixel speichern, aber dann ist man bei 50 Megabyte und mehr. Ein Spiel für die Measurebator.

Super-nervig finde ich die um die Kante gebogenen Displays bei den teuren Androids. Diese Mode macht sie schlechter als die billigeren. Man hat kaum noch eine Möglichkeit, das Gerät zu greifen, ohne an das Touch-Display zu stoßen. Das muss dann mit vielen Software-Tricks behoben werden. Beim vivo nutze ich das mitgelieferte Plastik-Case, damit ich eine Extra-Kante zum Greifen habe.

Das führt mich dann zu den Kamera-Hubbeln. Diese asymmetrischen Inseln sind mir ein großes Ärgernis, weil das Smartphone heftig wackelt auf dem Tisch. Vorteil vivo 80 Pro: Die Insel geht über die ganze Breite und alles liegt bombig auf dem Tisch.

Meckern auf ganz, ganz hohem Niveau. Moderne Smartphones machen alles, was man braucht. Sie haben längst die Fotoknipsen vom Markt gefegt, sie sind zur Fernbedienung unseres Lebens geworden. Und egal, wie lange Zähne euch das allerneuste Modell macht, vier bis fünf Jahren sollten sie schon halten. Und diese Erkenntnis setzt sich langsam auch bei Android-Herstellern durch. Wenn ich mir was wünschen darf:

Ein vernünftiger USB PD Standard für das Laden statt vieler proprietärer Lösungen und bitte alle eine ordentliche Griffleiste rund ums Handy statt der rundgelutschten Displays.

Kommentar-Feed im RSS-Reader fixen

Ich biete einen Feed aller Kommentare ein und dort gab es vor ein paar Tagen eine Änderung, die nicht von mir veranlasst war. Oder aber, ich habe das schon immer falsch gemacht und auf einmal hat die Site den Fehler nicht mehr korrigiert.

Bei Movable Type hieß mein Kommentar-Feed comments.rdf und ich habe zwei Redirects im .htaccess:

    RewriteRule ^index\.rdf$	/feed/	[L,R=301]
    RewriteRule ^comments\.rdf$	/comments/feed/	[L,R=301]

Damit werden alte Aufrufe an die korrekten Adressen in WordPress weitergeleitet. vowe.net/feed/comment stand in meinem Meta-Kasten rechts, aber diese Adresse ist falsch. Es muss heißen vowe.net/comments/feed/.

iOS 16: WLANs entrümpeln

Das iPhone merkt sich jedes WLAN, mit dem man sich verbunden hat. Und wenn man von einem iPhone zum nächsten iPhone migriert, dann gehen alle diese Einträge mit. Konferenzen, Hotels, etc. pp. Und diesen ganzen Müll kann man nun raustragen. Einfach in den Einstellungen der WLANs rechts oben auf Edit tippen und schon kriegt man eine sehr, sehr lange Liste angezeigt, aus der man die unsinnigen Einträge entfernen kann.

Da ist ein Wurm im Apfel

Bis Anfang des Monats konnte man bei Apple noch als Einstiegsmodell eine Apple Watch 3 kaufen. Man war schlecht beraten, das zu tun, aber es ging. Wer nun heute ein iPhone 14 kauft, kann mit dieser Apple Watch 3 nichts mehr anfangen, weil iOS 16 nur mit watchOS 9 koppelt und das läuft nur auf Apple Watch 4 und neuer. Das ist falsch dargestellt. Man kann die Uhr bereits nach einem Monat nicht mehr updaten. Aber man kann sie mit watchOS 8 weiterbetreiben.

Das Gleiche, nur umgekehrt, gilt für Käufer einer Apple Watch 8 oder Apple Watch Ultra. Die kommen mit watchOS 9 und das mag nur am iOS 16, was nur auf iPhone 8 und neuer läuft.

Dass man Geräte irgendwann nicht mehr aktualisieren kann, ist bekannt. Wer also eine Apple Watch 2 und ein iPhone 7 hat, der kann bleiben, wo er ist. Aber dass ein gerade erst gekauftes Produkt binnen einem Monat obsolet ist, das ist ein kapitaler Fehler. Apple hätte die Watch 3 vor Jahren aus dem Markt nehmen müssen. Nicht zuletzt deshalb habe ich vor zwei Jahren bereits von einem Kauf abgeraten.

GIRA Raumtemperatur-Regler mit Uhr reparieren

GIRA Raumtemperatur-Regler mit Uhr

Wir haben acht dieser Raumtemperaturregler GIRA 55-0389.. Und einer nach dem anderen ist ausgefallen. Dabei zeigen alle den gleichen Fehler: Das LCD hat immer weniger Kontrast, bis die Einheit irgendwann anfängt zu rebooten. Das ging nach etwa acht Jahren los, und nach 15 Jahren waren sechs der acht Geräte ausgefallen.

Links sieht man das Unterputzteil, rechts die Bedieneinheit, die einfach aufgesteckt wird. Ich konnte die Bedieneinheiten zwischen verschieden Unterputzteilen tauschen, ohne dass der Fehler mitging. Also lag der Fehler in dem eingebauten Teil. Zeit, mal eins auseinanderzunehmen. Zunächst stromlos machen, dann prüfen, ob der Kreis spannungsfrei ist, dann ausbauen. L und N sorgen für die Stromversorgung. Der Ausgang mit dem Pfeil wird geschaltet und lässt den Stellmotor für den Heizkreis fahren.

Der Deckel auf der Rückseite lässt sich leicht entfernen, und dann kann man die Platine einfach entnehmen.

Auf einer Seite befindet sich ein (weißes) Relais, das 250 V schalten kann und ein Steuersignal von 24 V benötigt. Das blaue Bauteil war mir zunächst unbekannt. Auf der anderen Seite findet man zwei Elkos und einen Widerstand sowie die Anschlussklemmen. Den Elkos geht es gut:

Mechanisch ist kein Fehler erkennbar. Keine aufgeplatzten Elkos, nichts riecht funny. Was um Himmels Willen ist kaputt? Und woher nimmt das Board die 24 V? Zunächst einmal musste ich den blauen Baustein identifizieren.

Ein Freund mit mehr Google-Foo als ich fand ihn in Brasilien. Und mit den technischen Daten war es nicht mehr weit zu einem Vergleichstyp bei Reichelt: Funkentstörkondensator, X2, 220 nF, 305 V. Und mit dem Widerstand (470 Ohm) und dem Kondensator war schnell die Schaltung gefunden, die 24 V DC aus 230 V AC erzeugt. Man nennt das Kondensatornetzteil.

Kondensatornetzteil (Quelle: Elektronik-Kompendium.de)

Kondensatoren altern und gehen irgendwann kaputt. Und an diesem lagen halt sehr lange 230 V an. 30 ct für jedes Thermostat und schon gehen alle wieder. Aus- und Einlöten hat ein Freund für mich gemacht, dessen tägliches Brot solche Platinen sind. Es ist keine schwierige Arbeit, aber sie muss fachmännisch erledigt werden.

Das iPhone 14 ist NICHT ein 13s

Das iFixit Teardown zeigt, dass das iPhone 14 (nicht das 14 Pro) ein komplettes Redesign ist. Was bringt das? Das iPhone ist keine Badewanne mehr, das nur repariert werden kann, indem man den Screen ausbaut. Nun ist es ein Sandwich, das man vorne und hinten öffnen kann. Und abhängig davon, was eigentlich kaputt ist, wird man die Seite wechseln. Interessant, dass gerade das iPhone ein neues Design bekommen hat und nicht das iPhone Pro.

Don’t use in-app browsers

To fight Apple’s privacy protection Facebook, Instagram et al have found a way to track everything you do, by drawing you into their in-app browser and then injecting a surveillance Javascript. If you want to see what they actually do, just forward a link to InAppBrowser.com within the app and click it.

Introducing InAppBrowser.com, a simple tool to list the JavaScript commands executed by the iOS app rendering the page.

With Android, don’t even bother.