Welches iPhone kaufen?

Nachdem sich der Rauch verzogen hat und die ersten Reviews da sind, möchte ich mal meine Gedanken zum Kauf eines neues iPhones loswerden. Ich schaue mir ein einziges Modell an, weil ich das für sinnvoll halte: 256 GB Speicher. Apple bietet in dieser Größe vier Modelle an, bei Amazon erhält man noch ein fünftes. Es geht mir nicht um die Leute, die jährlich updaten sondern um die, die ein wirklich altes iPhone ablösen wollen.

Ich konzentriere mich außerdem auf die “normale” Größe mit 6.1″ Screen. Zur Erinnerung: iPhone 6, 7 und 8 Plus hatten nur 5.5″, iPhone X, Xs und 11 Pro hatten 5.8″. Das 6,7″ iPhone Plus oder Pro Max erscheint mir persönlich als viel zu groß. Den Aufpreis von 150 € würde ich sparen und die Hände danken es hinterher. YMMV.

AppleAmazon
iPhone 14 Pro1429 €1429 €
iPhone 13 Pro 1219 €
iPhone 14 1129 €1129 €
iPhone 13 1019 €929 €
iPhone 12 969 €869 €

Wenn ich mir die Preismatrix anschaue, dann scheint mir das iPhone 13 bei Amazon als der schlaueste Kauf. Amazon bietet das 13 preiswerter an als Apple das 12. Das iPhone 14 kostet satte 200 Euro mehr und ist dennoch fast identisch zum 13.

Eine wirkliche Innovation, das 14 Pro, kostet dann noch mal 500 Euro mehr. Wer die locker aus dem Ärmel schütteln kann, geschenkt. Wer etwas knapper kalkuliert, aber ein 3x Tele haben möchte, dem sei noch mal das 13 Pro ans Herz gelegt, bei dem man immerhin 200 Euro einsparen kann. Das gibt es bei Apple gar nicht mehr, aber Amazon hat noch Neugeräte.

Ich habe jetzt ganz bewusst auf Schnäppchen verzichtet. Verkauf und Lieferung durch Apple oder Amazon. Beide zappeln bei Problemen keine Sekunde.

Lenovo ThinkBook Plus gen 3

Rechner mit Kochfeld auf einem Kochfeld?

Dieser Artikel wird viele Bilder brauchen. Ganz viele Bilder. Denn ich teste den verrücktesten Laptop. den man aktuell kaufen kann. Lenovo traut sich was. Anstatt nur Prototypen zu zeigen, bauen sie immer wieder mal Rechner, die sich vermutlich gar nicht so häufig verkaufen lassen. Warum? Weil sie es können. Das waren in den letzten Jahren vor allem die ThinkBook Plus-Modelle, die noch einen zweiten Bildschirm haben, etwa ein E-Ink Display auf der Außenseite.

Die dritte Generation ist nun vor allem groß. Ich erspare Euch das Unboxing Video, aber die Scheffin sagte spontan (und scherzhaft): “Was ist das? Ein Kochfeld?” Die Idee entstand, weil das Unboxing tatsächlich auf dem Kochfeld passierte. Ich wollte diese spontane Reaktion hören.

Wenn ich groß sage, dann meine ich groß. Ich habe keine Tasche, in die dieser Rechner passt. Dazu müsste ich den Rollenkoffer aus dem Keller holen. Klapptisch in Zug oder Flugzeug? Vergiss es. Aber man könnte eine größere Tasche kaufen.

Um dieses Thema abzuschließen, ein Vergleich zwischen eine Surface Pro 8 und diesem ThinkBook. “Das soll ein Messer sein? Das hier ist ein Messer.”

Ein Blick in die Windows-Einstellungen verrät, was das ist: Ein Rechner mit zwei Displays. Der große Bildschirm hat eine Auflösung von 3072 x 1440 Pixeln und wird lediglich mit 125% skaliert. Zum Vergleich: Mein 4k Monitor wird mit 200% skaliert. Da geht also richtig viel drauf, auf dieses mehr als 19:9 breite und mehr als 17″ messende Display.

Das kleine Display hat das Format 800 x 1280 und das passt so gut, dass man einen Ausschnitt des großen Bildschirms auf dem kleinen darstellen kann. Das sieht dann so aus:

Wozu sollte man das machen? Man kann nun mit dem Stift auf dem kleinen Display zeichnen und alles spiegelt sich auf dem großen Bildschirm wider. Zoomt man mit zwei Fingern rein oder raus, ändert sich der Ausschnitt entsprechend. Das hört sich kompliziert an, passiert aber ganz natürlich. Der Stift parkt in einer kleinen Garage auf der Rückseite und geht überraschend leicht rein und raus. Einfach draufdrücken. So ist er stets voll geladen.

Man kann in beide Richtungen spiegeln, also auch das kleine Display im großen anzeigen. So kann man eigene Aufzeichnen mal schnell einblenden. Eine weitere Anwendung: Man benutzt den kleinen Bildschirm als handschriftlichen Notizblock, dessen Inhalt direkt in OneNote gepusht wird. Vollautomatisch. Oder man blendet vorübergehend eine Zehnertastatur ein. Die ist zwar nicht haptisch, aber dafür riesig.

Dieses kleine Display ist höchst flexibel und ich hatte sogleich einen eher klassischen Use Case für diesen Rechner. Ich benutze einen Software-Mixer von Elgato, der mit dem Wave XLR oder dem Wave:3 funktioniert. Auf einem normalen Laptop ist der immer irgendwo im Hintergrund, aber hier kann ich ihn dauerhaft einblenden. Das sieht dann so aus:

Elgato Wave XLR. Beyerdynamic DT297, ThinkBook Plus mit Elgato Wave Link Mixer

Unterhalb des Mixers sieht man eine Toolbar mit sieben Optionen, welche die Funktion des zweiten Displays umschalten: App Launcher, Notizen, nach unten spiegeln, nach oben spiegeln, Ready For, Zehnerblock, Settings.

Ready For habe ich nur kurz getestet. Das ist eine sehr mächtige Lenovo-Lösung. mit der man hier Apps vom Motorola-Smartphone einblenden kann. Der App Launcher ist interessant, weil man damit blitzschnell ganze Gruppen von Apps laden und korrekt auf den Bildschirmen verteilen kann. Alle Apps aus dem Use Case “Elgato Mixer” lade ich mit einem Tap.

Die Hardware ist auf höchstem Lenovo-Niveau der Kategorie “Thin”. 17,3″ Display, Intel Core i7 12070H, 32 GB RAM, 1 TB Speicher. Kleiner Tastenhub, links USB-C und Analog Audio, mittig auf der Rückseite zweimal USB-A, Thunderbolt 4 und HDMI, dazu zwei große Lüftungsöffnungen. Das matte Display kann mit 60 oder 120 Hz betrieben werden, aber mit Intel Xe-Grafik ist das nichts für Hardcore Gamer. Windows Hello geht mit der 3D-Kamera oder dem Fingerabdrucksensor im Einschalter. 100 Watt starkes USB-C Netzteil mit 20 V und 5 A. Das Kabel muss bei so vielen Ampere passen und ist deshalb fest am Netzteil angebracht.

Fazit: Das hat was. Nicht den Editor-refuses-to-give-it-back Award, aber auch nicht das “Muss ich schnell einpacken und zurückschicken”. Ich werde meinen Testzeitraum weidlich ausnutzen und solange mal ein ThinkPad parken. Auf die Dauer ist mir das Gerät aber einfach zu groß. Die Asymmetrie ist auf dem Bild schlimmer, als sich das anfühlt, wenn man sich auf seine Arbeit konzentriert. Man kommt etwa nicht mit der rechten Hand unwillkürlich auf das Display, weil man sich am Trackpad als eigentliche Mitte orientiert. Vergleichbar ist das mit einem Auto, wo man auch links sitzt und rechts noch ziemlich viel Blech ist, ohne dass man aus dem Sitz fällt. Wie immer habe ich den Test auf dem Testgerät selbst geschrieben und habe mir dabei nichts verrenkt.

Die Preise sind noch “all over the place”. Vorsicht mit Vorkasse. Lieber etwas warten, bis seriöse Händler das haben, wie zum Beispiel Amazon.

Das waren nur die Eindrücke des ersten Tages. Wenn ihr Fragen habt, nur zu. Ich habe das ThinkBook ja noch ein bisschen.

Surface Laptop SE kommt nach Deutschland

Es gibt zwei Kunden*, die immer möglichst klein und billig kaufen. Das sind einerseits Enterprise-Kunden, die für ihre Mitarbeiter stets das billigste iPhone kaufen, was es gibt. Und andererseits Schulen, die einfach nie genug Geld haben. An die wendet sich das Surface Laptop SE, das es ab 299 Euro gibt. Da sind dann 4GB RAM drin und 64 GB Storage. Der Bildschirm ist klein und hat nicht mal Full HD, Windows kommt als S-Version daher. Ich finde das Gerät sehr chic und es ist auch auf gute Reparierbarkeit getrimmt.

Das Fact Sheet ist vom November 2021 und die Laptops sind ein Jahr alt, wenn sie im Dezember in den Verkauf kommen.

* Gemeinsames Merkmal: Die Käufer sind nicht die späteren Nutzer.

iPhone-Wechsel mit eSIM

Die neuen iPhone Modelle haben in USA keine SIM-Schublade mehr. Deshalb benötigen sie eine Funktion, die bisherige SIM gegen eine eSIM auszutauschen, wenn man von einem alten iPhone auf ein iPhone 14 umsteigt. Bei der Apple Watch musste ich bislang immer bei der Telekom anrufen, um eine neue eSIM zu bekommen und die alte zu deaktivieren.

Nun hat Apple in iOS 16 eine Übertragung von SIMs zwischen iPhones eingebaut. Ich bin darüber zufällig beim Rücksetzen eines alten iPhones gestolpert und habe es nicht ausprobiert. In den Prozess ist in jedem Fall noch der Carrier eingebunden, weil eine SIM aktiviert und eine andere deaktiviert werden muss, aber ich kann mir vorstellen, dass dort ein Standardprozess genutzt wird. Hat das schon mal jemand probiert?

Ich bin da etwas hin und hergerissen. Will ich eine eSIM? Das würde zumindest die SIM-Schublade frei machen, in die man dann ggfls. im Ausland auch eine lokale einlegen kann. Auf der anderen Seite könnte ich meine Haupt-SIM auch mal in ein anderes Gerät einlegen, wobei ich mir versprochen habe, das nie wieder zu tun, weil ich mit einem Android-Handy in der RCS-Hölle landete.

Wenn der eSIM-Prozess bei den Carriern vollautomatisiert wird, dann könnte auch der Unsinn aufhören, für jede Extra-SIM monatliche Gebühren zu erheben. Ich zahle 5 Euro monatlich für die Apple Watch, aber ich tue es nicht gern.

Zone Vibe 100 und Brio 500: Neue Logitech-Produkte

Die Brio 500 Serie von Webcams ist nicht mit der Brio 4k zu verwechseln, der Mutter aller hochauflösenden Webcams. Dies ist ein völlig neues Design mit einfachen, aber nützlichen Ideen. Die Verbindung zwischen Kamera und Stativ ist magnetisch. Mit einem Griff kann man die Kamera vom Bildschirmrand abnehmen. Dabei erkennt ein Lagesensor, wenn sie nach unten zeigt und dreht dabei das Bild um 180 Grad. So kann man schnell mal eben zeigen, was vor einem auf dem Schreibtisch passiert, ohne sich dabei zu verrenken. Ein Dreh verschließt die Kamera physisch, so dass sie keine privaten Momente aufnehmen kann. Auf der Vorderseite sieht man zwei Mikrofone und ein Aktivitätslicht, aber keine 3D-Kamera für Windows Hello.

Ich bin sehr auf den Test gespannt, da die Kamera verspricht, dem Sprecher zu folgen und die Belichtung so zu korrigieren, dass man stets im besten Licht formatfüllend abgebildet wird.

Die Zone Vibe 100 Serie sind Over-Ear-Headsets mit einklappbarem Mikrofonarm. Und sie sehen dabei weder wie ein Gamer- noch wie ein Business-Headset aus. Das gefällt mir. Die Kissen liegen nicht auf den Ohren, sondern auf dem Kopf auf. Und nicht zuletzt sind sie sehr preiswert: Mit knapp über 100 Euro geht es los. Im Bild oben kann man die beiden Mikros am Mikrofonarm sehen, die dafür sorgen sollen, dass man nur die Stimme, nicht aber die Nebengeräusche aufnimmt. Eine aktive Geräuschunterdrückung für die eigenen Ohren gibt es nicht.

Ich muss das alles noch selbst testen, vor allem wie bequem sie sind, weil ich da mit den Logitech Zone Wireless schon mal schlechte Erfahrungen gemacht habe. Aber die technischen Daten überzeugen: 40 mm-Treiber, 18 Stunden Laufzeit, Multipoint-Unterstützung, Stummschaltung durch den Button am Mikrofonarm oder einfach durch Hochklappen. Interessant auch das Gewicht. Zone Vibe wiegt nur so viel wie die leichten On-Ears Jabra Evolve2 65 und Poly Focus 2, liegt aber am Kopf an. Das könnte super-bequem sein.

Was bei mir für immerwährende Verwirrung sorgt, ist die Trennung in B2C- und B2B-Vertriebskanäle bei Logitech. Brio 500 ist B2C, Brio 505 ist B2C. Zone Vibe 100 ist B2C, Zone Vibe Wireless ist B2B. Lesen wir mal die Pressemitteilung:

Im Portfolio der neuen Webcams und Headsets stechen die Brio 505 und Zone Vibe Wireless besonders heraus. Als dedizierte B2B Varianten bieten diese zusätzlich zur gewohnten Logitech Audio- und Videoqualität sowie Anwenderfreundlichkeit auch ein möglichst einfaches Gerätemanagement für Unternehmen. So stellen IT-Teams mit geringem Aufwand sicher, dass auch die persönlichen Collaboration-Geräte der Mitarbeitenden immer einsatzbereit sind und können bei Bedarf die Ausstattung im Unternehmen schnell nach oben skalieren. Für IT-Teams, die Büroarbeitsplätze und Heimbüros ausstatten müssen, bietet die Brio-Serie Plug-and-Play, ist mit den meisten Videokonferenzplattformen kompatibel und wird voraussichtlich für Microsoft Teams, Google Meet und Zoom zertifiziert sein. Dank der Logitech Sync-Integration mit Brio 505 können IT-Administratoren die Firmware aktualisieren und Probleme beheben, so dass hybride Teams zusammenarbeiten können, ohne den Anschluss zu verlieren.

Wenn wir das Wasser rauskochen, bleibt auf dem Tisch: Die B2B-Geräte lassen sich zentral verwalten und aktualisieren. Bei den Headsets gibt es noch einen wichtigen Unterschied: die einfachste Version hat keinen Bluetooth-Dongle, den man für die Integration in Teams & Co verwenden sollte. Wo aber gehört dann Zone Vibe 125 hin? Mit Dongle, aber ohne Management?

In jedem Fall sind das spannende Geräte, die ich mir näher anschauen werde.

What are your favorite iOS 16 features?

Most people use the new O/S exactly like the old one. Can you remember what was new with iOS 15? I don’t. But this new release brings some new things that I wish had been there all the time. Like haptic feedback for the keyboard, which you enable in Settings/Sounds & Haptics. You can now “feel” that you pressed a key. It’s very subtle, unlike the vibration you get from other phones. It feels like the TouchID key, which isn’t a physical key.

I have been playing around with lock screens a lot. A lot more than I care to admit. The photos that look best are those portraits, where iOS can put the foreground in front of the clock. You can also select multiple photos that appear at random. Notifications appear from the bottom, and they are collapsed until you touch them. This again plays very well with the aesthetics of the new lock screen.

Removing the background from photos is another trick that is new to iOS 16. Just tap and hold the subject of any photo, and you can forward the object without background to a new image, or with a message, or to the clipboard. A pixel pushed might me more perfect, but this is certainly good enough for eBay if you don’t want to reveal your apartment, when you just want to sell a guitar.

Two really useful features in one screenshot: you can now switch on the remaining battery percentage in Settings/Battery, and you can find and consolidate duplicate contacts. Hooray!

Talking about duplicates, you can now also remove duplicate photos right from the folders view of your Photos app. You can play it safe and merge only exact copies or go the whole way to eliminate the bad copies.

What is your favorite new feature?

Personalisiertes Spatial Audio in iOS 16

Trägt man Kopfhörer mit Spatial Audio, dann hört man entsprechend abgemischte Musik räumlich, d.h. man verortet Instrumente im Raum und nicht nur links und rechts. Dieses Erlebnis lässt sich mit iOS 16, das ab Montag zur Installation allgemein verfügbar ist, an die eigene Physis anpassen. Unser räumliches Hörvermögen ist so stark geprägt, dass es nicht mehr korrekt funktioniert, wenn man nur die Ohrmuscheln zukleistert. Für die Personalisierung braucht man ein iPhone mit FaceID, weil die 3D-Kamera benutzt wird, die Form des Kopfes und die beider Ohrmuscheln zu vermessen.

In der Apple Keynote klang es so, also ob Personalisiertes Spatial Audio in iOS 16 nur mit den neuen AirPods Pro 2 funktioniert, aber tatsächlich wird es auch mit AirPods 3AirPods Pro und AirPods Max unterstützt.Mir ist das aufgefallen, weil ich den Release Candidate von iOS auf meinem iPhone installiert hatte. Man wird zur Vermessung aufgefordert, wenn man erstmals die AirPods wieder aufsetzt. Dann habe ich alle drei durchprobiert und festgestellt, dass es sofort mit allen Modellen funktioniert.

Update zum Voyager 5200

Das Plantronics Voyager 5200 von Poly ist ein ganz besonderes Headset, das praktisch konkurrenzlos ist. Kein anderes Headset unterdrückt derart effektiv alle Nebengeräusche bis zum Presslufthammer und zugleich auch Windgeräusche, etwa vom Fahrrad.

Vor zwei Jahren hatten wir dann plötzlich Probleme entdeckt, die mittlerweile durch ein Firmware Update vollständig behoben sind. Anfang des Jahres hatte ich durchsickern lassen, dass ein Update bevorsteht und dessen Umfang kenne ich nun. Das Headset bleibt identisch, inklusivem dem veralteten MicroUSB-Port; nur das Case und der mitgelieferte Dongle ändern sich. Im neuen Case steckt ein BT700 statt dem BT600. Es bleibt bei USB-A und der Ladeanschluss bleibt passend zum Voyager ebenfalls bei MicroUSB. Das ist mithin nun eine winzige Änderung.

Wer also ein Voyager 5200 hat, das langsam an sein Lebensende gelangt, der kann einfach ein neues nachkaufen und BT600 mit Ladecase weiterverwenden. Den verschiedenen Gehäuseformen geschuldet, passt ein BT600 in das alte und das neue Case, ein BT700-A aber nur ins neue Case. Ein BT700-C (mit USB-C Stecker) passt weder in das eine noch das andere. Den lässt man einfach im Computer stecken.

Update: Wie mir Rolf-Christian mitteilt, passt der BT700-C sehr wohl in das neue Gehäuse.

Motorola bringt drei neue Flagships an den Start

motorola edge30 ultra (vorne) und edge30 ultra fusion vor ihren Ökoverpackung

Bislang ist Motorola eher als Anbieter im unteren und mittleren Preissegment präsent. Nun aber will Lenovo auch im obersten Segment mitmischen und bringt drei neue Smartphones an den Start.

  1. motorola edge30 ultra (specs) 900 €
  2. motorola edge30 fusion (specs) 600 €
  3. motorola edge30 neo (specs) 400 €

Fusion und Ultra habe ich mir angeschaut und ich mag die ganzen technischen Daten gar nicht herunterrasseln. Das kann man woanders besser nachlesen. Tl;dr: Beides sind veritable Flagships, mit denen man nichts falsch macht. Mein Herz schlägt für das Ultra und das habe ich deshalb an mich angepasst, während man links den Auslieferungszustand beider Geräte sieht.

motorola edge30 fusion und edge30 ultra

Was mit bei diesen Smartphones am besten gefällt, ist dass sie nahe an Stock Android 12 sind und nur wenige, sinnvolle Erweiterungen erhalten. Ja, es gibt ein paar Apps, die ich nicht mitliefern würde, etwa Facebook und TikTok, aber das stört wohl nur wenige, zumal sie sich problemlos deinstallieren lassen.

Die Software Moto dient zur Personalisierung und der Konfiguration Motorola-spezifischer Anpassungen, etwa der sehr nützlichen Gesten:

Von der Gestaltung her kann man bei Android Phones nicht viel machen. Flagships haben gebogene Displays mit einer Pinhole-Kamera und einem Fingerabdrucksensor unter dem Glas, die Snapdragon Chipsets sind bekannt und machen das Gerät beliebig teuer, wenn man die neuesten verbaut. Aber mit zwei Features kann man sich noch absetzen: Kamera und Ladegerät.

Das Ultra kommt mit einem 125 Watt starken Ladegerät, das Fusion muss sich mit der Hälfte begnügen. Zur Einordnung: iPhones wurden früher mit 5 Watt ausgeliefert, heute bietet Apple ein 20 Watt Netzteil als Option an. 125 Watt ist derart stark, dass Laden einfach kein Thema mehr ist. In weniger als 7 Minuten ist der Akku halb gefüllt und in deutlich weniger als 30 Minuten von Null auf Hundert. Das ist ein toller Trend bei den neuesten Smartphones. vivo liefert beim X80 Pro bereits 80 Watt aus und 200 Watt sind auch schon in China zu haben. Spannend dabei: Das Handy wird nicht mal handwarm. Akkus mögen keine Hitze und kriegen auch keine App. Ich weiß nicht, wie das funktioniert, aber ich vermute, dass mit viel Spannung und wenig Ampere parallel geladen wird. Dafür spricht, dass das nur mit dem eigenen Netzteil und Kabel funktioniert.*

Die zweite Möglichkeit sich abzusetzen, ist die Kamera und dort hat Motorola beim Ultra einen 200 Megapixel-Sensor gewählt. Das sind derart viele winzige Bildpunkte, dass man sie normalerweise durch Pixel-Binning zusammenfasst. Aus 16 (4×4) Sensorpixeln wird ein Bildpunkt. Und damit hat man wieder ein Bild, das circa 4000 x 3000 Pixel groß ist. Beim Fusion ist es ein 50 Megapixel-Sensor, der aus 4 (2×2) Sensorpixeln einen Bildpunkt produziert.

Ich musste natürlich auch mal probieren, was passiert, wenn man tatsächlich ein 200 Megapixel-Bild schießt: Das JPEG ist mehr als 60 Megabyte groß mit ca 16000 x 12000 Bildpunkten. Das kann ich hier nicht sinnvoll hochladen, also habe ich beide Kanten auf ein Zehntel verkleinert. Was Ihr oben seht ist also mehr als 100 mal kleiner als das Original.

Aus Kopien des Originals habe ich dann wiederrum Ausschnitte gemacht und die ebenfalls verkleinert.

Ich habe dann aufgehört, als ich einen Ausschnitt von ca 1600 x 1200 Punkte hatte, den man sinnvoll nicht mehr “heranzoomen” kann:

Ich glaube, man kann erkennen, dass man für extremen Zoom tatsächlich entsprechende Objektive braucht, wie etwa das 5X des vivo X80 Pro. Selbst das 2x des Ultra liefert mit einem zusätzlichen 5X Digitalzoom mehr als der Bildausschnitt. 200 Megapixel sind wirklich viel, aber man schießt sinnvollerweise damit nur 12 Megapixel-Bilder.

Nicht wirklich neu, aber ich habe es zum ersten Mal ausprobiert: Ready For. Das ist Motorolas Verbindung zu Peripherie, entweder per USB-C oder per Miracast. Hier habe ich einfach meinen 4k-Monitor angesteckt, in dem ein Bolt-Receiver für Keyboard und Maus steckt und schon war ich im Experience Hub (rechts). Von hier aus kann man Video Chats öffnen, Spiele spielen, TV schauen oder einen mobilen Desktop starten, auf dem Android-Apps im Fenster laufen. Damit könnte man mobilen Mitarbeitern, die sonst alles auf ihrem Android-Handy haben, einen kommoden Arbeitsplatz liefern. Monitor, Maus und Tastatur gibt es für weniger als 500 Euro und den “Rechner” haben sie schon.

Kleine Fehlerberichtigung: 200 statt 250 und edge30 statt edge30pro

Was mir noch aufgefallen ist: Selbst das große Ultra ist schlanker als das vivo X80 Pro und liegt damit besser in der Hand. Das Fusion liegt mit der Kamera nach unten nur sehr wackelig auf dem Tisch, das Ultra wackelt wie das iPhone 13 Pro nur, wenn man links oben draufdrückt. Und was mir vor allem fehlt, ist ein Schutz gegen eindringendes Wasser. Üblich ist ein Rating von IP68 und die neuen edge30 Geräte haben tatsächlich nur IP52. Die erste Ziffer beschreibt den Staubschutz, die zweite den gegen Flüssigkeiten. IPX2 reicht nicht mal für einen Regenguss. Selbst eine Türklingel hat bereits IPX4.

Alle drei Smartphones kommen mit Android 12 und erhalten zwei Jahre lang Upgrades und drei Jahre Sicherheitsupdates. Bei Android 14 ist also mutmaßlich Schluss.

Update: Motorola hat sehr schnell gelernt, dass das nicht reicht. Deshalb soll es drei Android Upgrades und vier Jahre Sicherheitsupdates geben.

Fazit: Prima Software, leistungsfähige Hardware, sehr gute Qualitätsanmutung, unfassbar schnelles Laden, aber zu wenig Schutz gegen Wasser.

*) Treppenwitz: Die EU will Apple zwingen, Lightning rauszuwerfen mit der Fiktion, damit würde weniger Elektroschrott produziert. Zeitgleich will Brasilien Apple zwingen, mit jedem iPhone auch ein Ladegerät zu verkaufen.

Wann lohnt sich ein neues iPhone?

Wer heute das Gefühl hat, sein iPhone 13 Pro oder 12 Pro sei nicht gut genug, einfach noch mal die Keynote von 2021 oder 2020 schauen. Best iPhone ever.

Ich mag iPhones. Ich mag neue iPhones. Aber iPhones sind teuer und halten lang. Wann ist es sinnvoll, ein neues zu kaufen? Viele kaufen jedes Jahr eins und reichen das alte dann durch die Familie. Ich will das aber mal aus dem Blickwinkel der Langläufer betrachten.

Drei iPhones fallen dieses Jahr aus der Wartung. Für das erste iPhone SE, das iPhone 6S und das iPhone 7 gibt es kein Upgrade auf iOS 16. Apple unterstützt alte Geräte länger als jeder andere Hersteller, aber auch hier ist irgendwann der Bart ab.

Ein Jahr nach dem iPhone 7 kamen iPhone 8 und iPhone X raus. Die sind auf der sicheren Seite. Ein weiteres Jahr später kamen Xs und Xr. Diese iPhones kann man ersetzen, aber man muss nicht. Man wird ein iPhone 14 Pro voraussichtlich exakt genauso nutzen wie ein iPhone X.

Was wirklich jedes Jahr besser wird, sind die Fotos und Videos, die man mit den iPhone schießt. Draufhalten, abdrücken, fertig. Besonders eklatant war der Unterschied zwischen X und Xs im Gegenlicht. Bei den neueren iPhones geht es vor allem um Fotos bei wenig Licht und immer anspruchsvollere Videos.

Das letzte große Redesign war das iPhone 12. Apple ging zurück zur Ästhetik des iPhone 4 mit glatten Kanten. Nachdem 12, 13 und 14 im Prinzip gleich aussehen, erwarte ich nächstes Jahr ein Design Update. In diesem Sinne würde ich in 2022 immer noch ein iPhone 12 kaufen, wenn der Preis passt. Und ich würde als sparsamer Käufer kein iPhone 11 ersetzen.

Das letzte iPhone, was ich kaputt gemacht habe, war ein 6S Plus. Die waren wirklich sehr fragil. Seit dem iPhone 11 nutze ich kein Case mehr. iPhone 12 und 13 habe ich zigmal fallen lassen und habe ohne Case keinen einzigen Defekt gehabt. Das Glas kriegt leichte Kratzer, aber es bricht nicht.

Zusammengefasst: iPhone 11, 12 und 13 behalten. iPhone 6S, SE und 7 verkaufen. Bei 8, X, Xs und Xr über ein Upgrade nachdenken. Die Preise gehen erwartungsgemäß durch die Decke. Das ist vor allem dem Wechselkurs geschuldet. Und welches nimmt man dann? Budget machen und das beste kaufen, was man für das Geld bekommt. Wer sein iPhone nicht mit Games vollknallt, muss auch nicht viel Speicher kaufen. Lieber alles in die Cloud auslagern.

Nachtrag für die Apple Watch: Bei der Series 4 machen langsam die Akkus schlapp. Series 5 und neuer würde ich behalten, auch weil sie schon das Always-On Display hat.