Poly Voyager Surround 80 :: Einige Wochen später

Manchmal liege ich mit einer Beurteilung daneben. Dieser Kopfhörer von Poly ist so ein Fall. Der Voyager Surround 80 ist ein Nachfolger des Voyager 8200. Er kommt ohne Mikrofonbügel aus und bietet dennoch eine ordentliche Aufnahme der eigenen Stimme.

Ich hatte damals geschrieben, dass ich von diesem Kopfhörer Kopfschmerzen bekomme und das war ein simpler Bedienungsfehler: Ich hatte ihn nicht weit genug auseinander gezogen. Der Bügel hat eine einzigartige Gestaltung, die ganz oben auf dem Schädel für Entlastung sorgen soll. Wenn man es richtig macht, dann liegt der Bügel nur links und recht der Mitte auf und dazu muss man die Muscheln weiter herunterziehen als gewöhnlich. Seit ich das mache, passt der Surround 80 vorbildlich.

Das gilt auch für den Fall, dass man ihn um den Hals hängt. Die Ohrmuscheln drehen sich nach hinten und liegen unterhalb des Kiss, ohne dass der Bügel im Nacken verkantet. Poly setzt hier nicht auf Metall sondern auf einen Werkstoff aus Kohlefasern und Nylon.

Das Case ist aus einem filzartigen Material, wie man es neuerdings auch bei anderen Herstellern findet. Da sich das Headset nicht falten lässt, trägt es in einer Tasche stark auf, bietet aber einen kleinen Zusatznutzen als Smartphone-Pult:

Mit der Leistung des Headsets bin ich äußerst zufrieden. Es schirmt zuverlässig Umgebungsgeräusche ab, ohne dass man sich “unter Wasser” fühlt. Vier Mikrophone unterstützen das adaptive hybride ANC, sechs weitere Mikrofone sind für die Aufnahme der eigenen Stimme zuständig. Der Transparenzmodus lässt entweder alle externen Geräusche duch oder nur die Stimmen.

Bei Telefonaten schaltet das Headset stets auf ANC um, lässt aber die eigenen Stimme (Sidetone) durch. Damit hat man einerseits Ruhe beim Telefonieren, fängt aber dennoch nicht an, unwillkürlich lauter zu sprechen. Das ist funktional, aber gewöhnungsbedürftig. Der Raum klingt dumpf, die eigene Stimme dagegen glasklar.

Die Bedienelemente sind stark reduziert und alle auf der rechten Muschel. Der Einschalter hat drei Positionen: Aus, An, Pairing. Man betätigt ihn mit dem rechten Daumen. Dahinter liegt der einzige Druckknopf, der das Mikro stummschaltet. Das ist soweit perfekt. Auf Kriegsfuß stehe ich allerdings mit dem Touchpad auf der rechten Muschel. Da muss Poly noch mal per Software nachjustieren. Speziell die Zweifingergeste, die zwischen ANC und Transparenz wechselt, wird bei mir nur selten registriert. Und wenn sie registriert wird, dann besteht die Rückmeldung immer nur aus dem immer gleichen “Piep”, egal in welchen Zustand man geschaltet hat. Und das ist nicht auf Anhieb erkennbar, weil auch der Transparenzmodus hohe Frequenzen stark reduziert. Hat das Headset nur einen Finger registriert, dann folgt dem Piep der bekannte Siri-Ton.

Erfreulich gut ist die Sprachaufnahme, auch wenn sie nicht ganz das Niveau eines Mikrofonbügels erreichen. Die folgen Aufnahmen sind unter erschwerten Bedingungen gemacht: Musik in Zimmerlautstärke in gut einem Meter Abstand von den Lautsprechern und dabei bin ich auch noch herumgelaufen.

Poly Voyager 80 Surround
Apple AirPods Max
Jabra Evolve2 65 Flex

Zusätzlich habe ich eine Vergleichsaufnahme mit den AirPods Max gemacht, die ähnliche Voraussetzungen haben: reichlich Mikrofone, die alle gleichzeit aufnehmen können. Wie man hört, reduziert Apple weniger Umgebungsgeräusche. Die dritte Aufnahme demonstriert meine bevorzugte Lösung: Ein Jabra Evolve2 65 Flex. Das könnte aber genauso gut Poly Focus 2 sein.

Was fehlt mir? Ein Busylight auf der linken Seite. Rechts sieht man, wenn der Nutzer telefoniert, links nicht. Was gefällt mir? Alles USB-C (mit Adapter auf USB-A), alle Kabel dabei, auch für 3.5mm im Flugzeug. Die Qualitätsanmutung ist super, ein großer Sprung vom Vorgänger 8200. Musik kann man ebenfalls prima hören, aber Surround als Name ist verwirrend. Das Headset kann nur einfaches Stereo abspielen und keinen Surround Sound.

Schaut man bei Poly nach einem Preis, dann sieht man nur “Vertrieb kontaktieren”, bei Amazon bringen sich einige Händler in Stellung (#reklame). Es gibt verschiedene SKUs und einen Surround 85, der mit einer “drahtlosen NFC-Ladestation” geliefert wird.

Poly Voyager Surround 80: Wenn es etwas dicker sein darf

Seit einer Woche habe ich den Voyager Surround 80, der den Voyager 8200 ablöst. Und ich habe mich mit diesem Test sehr schwer getan. Das liegt an einem ganz individuellen Problem: Er bereitet mir Kopfschmerzen. Ganz anders die Chefin, die ihn sehr bequem findet. Woran kann das liegen? Ich habe einen sehr großen Kopf, sie einen kleinen.

Das Surround im Namen steht nicht für Spatial Sound sondern für die ohrumschließenden Muscheln. Die verschwinden in dicken Polstern, die Treiber dahinter sind leicht angewinkelt, um den Ohren Platz zu gewähren. Bedient wird das Headset mit einer Touchpad auf dem rechten Ohr, das man auf dem Bild oben links sieht. Nach oben und unten streichen ändert die Lautstärke, nach vorne und hinten den gerade abgespielten Track. Das kennt man von Sony-Kopfhörern. Einfaches Antippen ist je nach Situation Play/Pause, Anruf annehmen oder Teams nach vorne holen. An der rechten Muschel befindet sich der USB-Anschluss, der Einschalter und eine Mute-Taste.

Die Ausstattung ist komplett: Ein angenehmes Case mit filzartiger Oberfäche, darin eine Reissverschlusstasche mit zwei Kabeln (USB und Audio) sowie dem BT700C Bluetooth-Adapter nebst USB-A Dongle. Damit kann man eine ganze Menge anstellen. Das USB-C Kabel lädt das Headset, es verbindet aber auch Audio mit dem PC, als Mikro und als Kopfhörer. Steckt man den USB-A Dongle dazwischen, passt das Kabel in alte USB-Anschlüsse. Statt des Kabels kann man auch den BT700C mit oder ohne Dongle am PC anschließen und hat sofort eine stabile Bluetooth-Verbindung. Das Audiokabel hat auf der einen Seite einen 3.5mm TRS-Stecker und auf der anderen Seite einen USB-C Stecker für das Headset. TRS (Tip-Ring-Sleeve) reicht nur für Stereo, nicht aber das Mikro. Das Kabel nutzt man im Flugzeug für den Sitz. Per Bluetooth verbindet sich das Headset auch ohne BT700C mit Smartphone oder Rechner, durch Multipoint auch mit zwei gleichzeitig.

Das Unter-Wasser-Gefühl stellt sich bei mir bereits beim Aufsetzen des Headsets auf. ANC gibt es in zwei Stufen (Adaptiv und Standard), die Transparenz entweder für Stimmen oder alle Umgebungsgeräusche. Zwischen ANC und Transparenz schaltet man um durch zweisekündiges Auflegen von zwei Fingern auf das Touchpad. Quittiert wird das über einen Ton, der in beide Richtungen gleich ist. Ich habe mich sehr schwer getan, den Unterschied zu erkennen. Habe ich nun Transparenz oder ANC? Ich glaube, hier ist noch viel Verbesserungspotential in der Software.

Was mich positiv überrascht hat, ist die Aufnahmequalität der Mikrofone in den Ohrmuscheln:

Poly Voyager Surround 80 in leiser Umgebung
Poly Voyager Surround 80 in lauter Umgebung

Das muss man mal in Relation setzen zu den Apple AirPods Pro 2, welche den Surround 80 in jeder Hinsicht schlagen, außer eben in der Aufnahmequalität:

AirPods Pro 2 in leiser Umgebung
AirPods Pro 2 in lauter Umgebung

Der Champion von Poly aber bleibt der Voyager Focus 2, dessen Aufnahmequalität den neuen Surround 80 weit überragt:

Poly Voyager Focus 2 in leiser Umgebung
Poly Voyager Focus 2 in lauter Umgebung

Woran liegt’s? Das Focus 2 ist konsequent für Konferenzen ausgelegt. Stundenlang bequem, federleicht, mit sanfter Geräuschunterdrückung, die den Stresslevel senkt, ohne ganz abzuschotten. Das wäre meine Wahl, trotz des Micro-USB-Anschlusses.

Stuff that works: Headset für Zoom/Teams

Es gibt nichts, was ich so ausgiebig getestet habe wie professionelle Headsets. Und dabei gibt es einige, die ich ohne Bedenken empfehle. Mein Profil: Bluetooth Multipoint, d.h. Mobiltelefon plus PC. Immer mit USB-Dongle, weil das Call Handling und die Teams -Integration über diese Schnittstelle geht.

HP/Poly/Plantronics Voyager 5200 UC ist das kleinste mobile Geräte. Das hält jeden Lärm weg, selbst ein Auto, das BRÜLLT und Wind, wenn man auf dem Rad sitzt. Viele Varianten mit/ohne Case und verschiedenen Dongles. Aktuell ist ein BT700.

Jabra Evolve2 sind die Geräte. die meine Stimme am besten wiedergeben. Insbesondere das Evolve 2 65 mit seinem langen Mikrofonarm sticht dabei heraus. Die Chefin nutzt das Evolve2 75 mit dicken, weichen Polstern. Ich bin mittlerweile auf das Evolve2 65 Flex umgestiegen, weil es so saubequem ist.

Von HP/Poly/Plantronics gibt es zwei empfehlenswerte Geräte. Besser im Klang ist das Voyager 4320, weil es den längeren Mikrofonarm hat. Schicker ist das Voyager Focus 2.

Wer partout kein Headset tragen will und ein Einzelbüro hat, kommt mit einem Konferenzlautsprecher gut aus. Dort habe ich auch zwei Empfehlungen: Poly Sync 20 und Jabra Speak2 55. Den deutlich teureren Speak2 75 muss man nicht nehmen, aber man achte auf das 2 hinter dem Speak. Die alte Baureihe hatte nur ein Mikro. Not good enough.

Es gibt bei allen Geräten UC- und Teams-Modelle. Die Teams-Modelle haben einen dedizierten Knopf, mit dem man den Teams Client nach vorne holen kann und einem Meeting beitreten kann.

Die Aufzählung ist aus meiner Sicht vollständig. Earbuds ohne Mikrofonarm sind nicht dabei. Die stören einfach die Zuhörer auf die Dauer mit schlechtem Audio. Es gibt auch ein neues Headset, das sehr gut zu sein scheint, das ich aber nicht getestet habe: EPOS Impact 1000.

Endlich ein USB-C Dongle

Ich habe schon viele Testgeräte von den Headset-Herstellern bekommen, stets in der USB-A SKU. Mich würde nicht überraschen, wenn das auch die meistverkauften Varianten sind, weil man in Monitoren und Desktop-Rechnern deutlich mehr USB-A als USB-C findet.

Da meine beiden meistbenutzten PCs, ein Microsoft Surface Pro und ein Lenovo ThinkPad Z13 aber nur USB-C haben, habe ich Poly gebeten, mir einen BT700C zu schicken. Die Agentur hatte keinen und das erste Exemplar vom Hersteller selbst ging in der Post verloren.

Aber jetzt ist es so weit und ich kann auf diesen kleinen Samsung-Dongle verzichten. Vielen Dank!

Übrigens, diese Ersatzteile sind enorm teuer. Achtet darauf, die richtige Variante mit dem Headset zu bestellen und verliert es dann nicht.

Headset-Vergleich in lauter Umgebung

Ich liebe diese Vergleichstests von Danny. Was man klar hören kann: Headsets brauchen einen Mikrofonarm, damit sie Geräusche unterdrücken können. Für Leute, die kein voluminöses Headset haben wollen, gibt es für mich nur eineinhalb Optionen:

  • Poly Voyager 5200, seit Jahren meine Empfehlung
  • Logitech Zone True Wireless, deutlich schlechter, aber immer noch brauchbar

Die beiden anderen Earbuds, Jabra Evolve 2 Buds und Poly Free 60, fallen dagegen massiv ab.

Bei den Headsets mit Bügeln über dem Kopf sind im Grunde genommen alle von Jabra und Poly zu empfehlen, wenn sie einen Mikrofonarm haben. Herausragend:

Bisher von mir nicht getestet, hat mich das EPOS Impact 1000 beeindruckt. Sehr gute Geräuschunterdrückung und natürliche Stimme. Budget-Empfehlung, nicht im Video, sind die Logitech Zone Vibe 100.

Poly Voyager Free 60+ UC

Selten habe ich bei einem Produkt binnen eines Tages meine Meinung komplett gedreht, und zwar gleich zweimal. So ungewöhnlich sind die Voyager Free 60 von Poly.

Zur Einordnung: Poly gehört nun HP, zuvor war es ein Zusammenschluss von Polycom und Plantronics, dem legendären Headset-Hersteller. Die Produkte werden vor allem in Business-Bereich eingesetzt und die Palette reicht von Headsets über Videobars, Konferenzsysteme bis zur Enterprise-Software.

TWS (True Wireless Stereo) sind für den Einsatz mit Teams, Zoom & Co ein schwieriges Thema. Viele nutzen einfach AirPods und ähnliche Produkte, die mit den Softphones und Meetingsystemen nur schlecht zusammen gehen. Zu schlecht ist die Tonaufnahme (“Es hat sich noch keiner beschwert”), Komfortfunktionen fehlen. So kann man am PC selten bis gar nicht muten, ohne auf den Bildschirm zu tippen.

Die Free 60 sind erst das dritte TWS-Produkt mit Microsoft Teams-Zertifizierung, das ich teste. Die anderen beiden waren die Logitech Zone True Wireless und die Jabra Evolve2 Buds. Wie bei Jabra hat auch Poly den USB-Adapter in das Case integriert, bei Logitech benötigt man ein weiteres Etui. Wozu dient der Adapter, den es in USB-A oder USB-C gibt? Er macht das Headset unabhängig von der konkreten Bluetooth-Implementierung im PC, und ergänzt Call Control (Annehmen, Auflegen) und bei Teams die Interaktion direkt mit der Software. PC-seitig erscheinen die TWS wie ein verkabeltes Headset, was in manchem restriktiven Business-Umfeld hilfreich ist.

Die Free 60 kommunizieren mit drei verschiedenen Quellen und das ist ungewöhnlich. Erstens kann man sie per Bluetooth 5.3 mit zwei Endgeräten gleichzeitig verbinden, zweitens kommt der USB-Adapter zum Einsatz und drittens kann man das Case mit einem Kabel direkt mit einer Audio-Quelle verbinden. Das heißt, man kann von einem analogen 3.5mm-Ausgang in das Case und vor dort per Bluetooth an die TWS streamen. Das ist sehr nützlich, wenn man zum Beispiel im Flugzeug das Entertainment-System verbinden will oder geschwind einen Fernseher. Twelve South verkauft mit AirFly ein ähnliches Produkt. Hier ist es eingebaut. Wie man auf dem ersten Foto oben sehen kann, hat der Stecker nur drei Kontakte (L,R,Ground) und taugt deshalb nur für die Stereo-Übertragung, nicht aber für den bidirektionalen Headset-Betrieb.

Die Earbuds sind verglichen mit AirPods Pro recht groß, das heißt sie stehen weiter aus den Ohren und der Stiel ist länger. Darauf ordnet Poly ein Mikrofonarray mit jeweils drei Mikrofonen an: Eins zeigt nach vorne, zwei weitere findet man hinter dem Metallgitter. Die Gitter sind so gestaltet, dass sie Windgeräusche vermeiden; sie werden von einem Algorithmus unterstützt. Poly nennt das Windsmart und Poly-Kunden kennen das schon vom legendären Voyager 5200.

Die Free 60 haben ein adaptives ANC und einen Transparent-Modus, der entweder alle Nebengeräusche oder bevorzugt Stimmen durchlassen soll. Über die Wirksamkeit habe ich mir noch keine endgültige Meinung gebildet. Was ich aber mit Bestimmtheit sagen kann: Die Free 60 sitzen angenehm in den Ohren und vermitteln nicht das Gefühl, das Ohr sei mit einem Pfropfen verschlossen. Statt den üblichen eher halbkugelförmigen Silikon-Passtücken nutzt Poly hier eine Trichterform, ähnlich wie zuvor bei dem ebenfalls sehr angenehmen Voyager 6200. Drei Größen liefert Poly mit, ich habe die größte gewählt. Das ist eine dringende Empfehlung: Immer alle Größen durchprobieren und dabei durchaus auch unterschiedliche links und rechts nutzen. Einen Test, ob die Earbuds passen, liefert Poly nicht, aber man merkt das an der Basswiedergabe. Zu wenig Bass, eine Nummer größer. Das kann eine große Fummelei sein, aber hier sind die Öffnungen oval, so dass sich die Adapter durch Drehen leicht lösen lassen.

Mein Sample wurde mit dem großen Case mit Display und Transmitter geliefert. Das hat einen erheblichen Nachteil: Es ist einfach riesig und definitiv nicht für die Hosentasche geeignet. Allerdings wird der Business-User ohnehin einen Laptop mit Tasche mit sich führen, so dass ich auf dem großen Case nicht zu sehr rumreiten will. Das Touch-Display hat einfach zu viele Vorteile. Es zeigt den Ladestatus von Case und Earbuds an, es kann die Medienwiedergabe und die Lautstärke steuern und die verschiedenen ANC/Transparenz-Modi wechseln.

Darüber hinaus kann man dort auch die Bluetooth-Verbindungen managen, neue Geräte hinzufügen oder Audio-Quellen wechseln. Das Case wird per Qi-Lader induktiv geladen. Alternativ schließt man ein USB-C-Kabel an. Die andere Seite des Kabels ist entweder USB-A oder USB-C, abhängig davon, ob man den BT-700 Adapter mit USB-A oder USB-C mit erworben hat.

Die Earbuds haben jeweils einen Button und ein Touchfeld. Mit dem Button schaltet man die Anrufsteuerung, die Medienwiedergabe oder die Mutefunktion. Das Touchfeld dient der Lautstärkesteuerung, kann aber auch umprogrammiert werden auf ANC/Transparency oder Mute. Beide Earbuds haben die gleiche Einstellung und lassen sich auch einzeln nutzen, während der andere nachgeladen wird.

Ich habe gut einen Monat auf die Lieferung gewartet, weil Poly noch nicht ausreichend Samples hatte. Ich war deshalb voller Vorfreude und dann sehr schnell ernüchtert. Das riesige Case und die schlechte Klangqualität enttäuschten mich. Dann aber habe ich die Silikon-Stücke gewechselt und auf einmal war der Klang wirklich überzeugend, klar und kraftvoll. Voreingestellt war ein basslastiges Profil, dass ich auf neutral umgestellt habe. Das Case ist nicht kleiner geworden, aber ich sehe mittlerweile die Vorteile.

Neben dem Poly Voyager Free 60+ UC, das ich hier teste, gibt es zwei weitere Versionen: Poly Voyager Free 60 und Poly Voyager Free 60 UC haben ein einfaches, deutlich kleineres Case ohne Touchscreen. Die UC-Version hat den BT700 Adapter für den PC.

Wie immer will ich auch noch ein Sample der Sprachaufnahme liefern:

Poly Voyager Free 60+ UC
Jabra Evolve2 Buds

Die Vergleichsaufnahme mit den Jabra zeigt, dass das Free 60 auch mein leichtes Lispeln mit aufzeichnet. Das schreibe ich der Tatsache zu, dass das Free 60 einen kleinen Mikrofonarm hat, während die Evolve2 Buds komplett im Ohr verschwinden.

Interessant ist vielleicht auch eine Aufnahme mit meiner Referenz, dem Jabra Evolve2 65. Die beiden ersten Aufnahmen sind übrigens gekürzt, weil ich beobachtet habe, dass die Headsets nach dem Einschalten immer ein paar Sekunden brauchen, bis sie sich eingepegelt haben. In der folgenden Aufnahme ist der Vorspann drin.

Drei Headset-Empfehlungen

Ich hätte zu gerne auch mal den AirPods-Nutzer im Hintergrund gehört

Danny hat ein sehr gutes Video in lauter Umgebung aufgenommen. Ich mag alle drei vorgestellten Headsets:

  • Poly Voyager Focus 2: Sehr gutes Headset, Geräuschunterdrückung top. Leichte Abwertung für MicroUSB-B als Ladebuchse, mit Dock ist das unerheblich.
  • Jabra Evolve 2 75: Von mir aktuell meistbenutztes Konferenz-Headset, sehr gut auch als normaler Kopfhörer nutzbar wegen des komplett einklappbaren Mikrofonarms.
  • Logi Zone True Wireless: Bestes In-Ear Headset. Bisher einziges mit Teams-Zertifizierung.

Mindestens genauso gut, aber abstehender Mikrofonarm, wenn hochgeklappt: Jabra Evolve2 65. Saubequem, leicht und bester Mikrofon-Sound.

Update zum Voyager 5200

Das Plantronics Voyager 5200 von Poly ist ein ganz besonderes Headset, das praktisch konkurrenzlos ist. Kein anderes Headset unterdrückt derart effektiv alle Nebengeräusche bis zum Presslufthammer und zugleich auch Windgeräusche, etwa vom Fahrrad.

Vor zwei Jahren hatten wir dann plötzlich Probleme entdeckt, die mittlerweile durch ein Firmware Update vollständig behoben sind. Anfang des Jahres hatte ich durchsickern lassen, dass ein Update bevorsteht und dessen Umfang kenne ich nun. Das Headset bleibt identisch, inklusivem dem veralteten MicroUSB-Port; nur das Case und der mitgelieferte Dongle ändern sich. Im neuen Case steckt ein BT700 statt dem BT600. Es bleibt bei USB-A und der Ladeanschluss bleibt passend zum Voyager ebenfalls bei MicroUSB. Das ist mithin nun eine winzige Änderung.

Wer also ein Voyager 5200 hat, das langsam an sein Lebensende gelangt, der kann einfach ein neues nachkaufen und BT600 mit Ladecase weiterverwenden. Den verschiedenen Gehäuseformen geschuldet, passt ein BT600 in das alte und das neue Case, ein BT700-A aber nur ins neue Case. Ein BT700-C (mit USB-C Stecker) passt weder in das eine noch das andere. Den lässt man einfach im Computer stecken.

Update: Wie mir Rolf-Christian mitteilt, passt der BT700-C sehr wohl in das neue Gehäuse.