Poly Voyager Surround 80: Wenn es etwas dicker sein darf

Seit einer Woche habe ich den Voyager Surround 80, der den Voyager 8200 ablöst. Und ich habe mich mit diesem Test sehr schwer getan. Das liegt an einem ganz individuellen Problem: Er bereitet mir Kopfschmerzen. Ganz anders die Chefin, die ihn sehr bequem findet. Woran kann das liegen? Ich habe einen sehr großen Kopf, sie einen kleinen.

Das Surround im Namen steht nicht für Spatial Sound sondern für die ohrumschließenden Muscheln. Die verschwinden in dicken Polstern, die Treiber dahinter sind leicht angewinkelt, um den Ohren Platz zu gewähren. Bedient wird das Headset mit einer Touchpad auf dem rechten Ohr, das man auf dem Bild oben links sieht. Nach oben und unten streichen ändert die Lautstärke, nach vorne und hinten den gerade abgespielten Track. Das kennt man von Sony-Kopfhörern. Einfaches Antippen ist je nach Situation Play/Pause, Anruf annehmen oder Teams nach vorne holen. An der rechten Muschel befindet sich der USB-Anschluss, der Einschalter und eine Mute-Taste.

Die Ausstattung ist komplett: Ein angenehmes Case mit filzartiger Oberfäche, darin eine Reissverschlusstasche mit zwei Kabeln (USB und Audio) sowie dem BT700C Bluetooth-Adapter nebst USB-A Dongle. Damit kann man eine ganze Menge anstellen. Das USB-C Kabel lädt das Headset, es verbindet aber auch Audio mit dem PC, als Mikro und als Kopfhörer. Steckt man den USB-A Dongle dazwischen, passt das Kabel in alte USB-Anschlüsse. Statt des Kabels kann man auch den BT700C mit oder ohne Dongle am PC anschließen und hat sofort eine stabile Bluetooth-Verbindung. Das Audiokabel hat auf der einen Seite einen 3.5mm TRS-Stecker und auf der anderen Seite einen USB-C Stecker für das Headset. TRS (Tip-Ring-Sleeve) reicht nur für Stereo, nicht aber das Mikro. Das Kabel nutzt man im Flugzeug für den Sitz. Per Bluetooth verbindet sich das Headset auch ohne BT700C mit Smartphone oder Rechner, durch Multipoint auch mit zwei gleichzeitig.

Das Unter-Wasser-Gefühl stellt sich bei mir bereits beim Aufsetzen des Headsets auf. ANC gibt es in zwei Stufen (Adaptiv und Standard), die Transparenz entweder für Stimmen oder alle Umgebungsgeräusche. Zwischen ANC und Transparenz schaltet man um durch zweisekündiges Auflegen von zwei Fingern auf das Touchpad. Quittiert wird das über einen Ton, der in beide Richtungen gleich ist. Ich habe mich sehr schwer getan, den Unterschied zu erkennen. Habe ich nun Transparenz oder ANC? Ich glaube, hier ist noch viel Verbesserungspotential in der Software.

Was mich positiv überrascht hat, ist die Aufnahmequalität der Mikrofone in den Ohrmuscheln:

Poly Voyager Surround 80 in leiser Umgebung
Poly Voyager Surround 80 in lauter Umgebung

Das muss man mal in Relation setzen zu den Apple AirPods Pro 2, welche den Surround 80 in jeder Hinsicht schlagen, außer eben in der Aufnahmequalität:

AirPods Pro 2 in leiser Umgebung
AirPods Pro 2 in lauter Umgebung

Der Champion von Poly aber bleibt der Voyager Focus 2, dessen Aufnahmequalität den neuen Surround 80 weit überragt:

Poly Voyager Focus 2 in leiser Umgebung
Poly Voyager Focus 2 in lauter Umgebung

Woran liegt’s? Das Focus 2 ist konsequent für Konferenzen ausgelegt. Stundenlang bequem, federleicht, mit sanfter Geräuschunterdrückung, die den Stresslevel senkt, ohne ganz abzuschotten. Das wäre meine Wahl, trotz des Micro-USB-Anschlusses.