Es ist mittlerweile fast ein Ritual. Im September gibt es neue iPhones, neue Apple Watches, vielleicht auch HomePods oder AirPods. Die Gerüchteküche rotiert schon Wochen vorher, alle schreiben bei Bloomberg-Korrespondent Mark Gurman ab.
Letztes Jahr bin ich bei meinem erst ein halbes Jahr alten iPhone 14 Pro geblieben und ich habe es nicht bereut. Dieses Jahr wird mich Apple dann abhängen, wenn die neuen AI-Features kommen. Die Prozessorleistung würde dicke reichen, aber der Arbeitsspeicher nicht. Ich konnte aber mit ein paar Tricks auch auf meinem iPad Pro testen, der ausreichend Leistung hat. (18.1 Dev Beta 3, US English als Sprache und ein Account im US-amerikanischen Store reichen aus. Apple Intelligence ist noch nicht fertig, aber es gefällt.
Die neuen iPhone (Pro) 16 bleiben beim mit dem iPhone 12 eingeführten Design. Das Display hat weniger Rand und wird deshalb einen kleinen Tick größer, wie jedes Jahr werden die Kameras besser. Dieses Jahr gibt es ein Camera-Control extra. Bisher nimmt man die Lautstärketasten als Auslöser. Tippen schießt ein Foto, drücken und halten ein Video. Camera Control ist ein zusätzliches Touch Interface zur Bedienung der Kamera. Die 12 MP 5x Zoomkamera gibt es dieses Jahr bei iPhone Pro und Pro Max.
Interessant ist die neue Namensgebung der Prozessoren. Während früher die iPhone Pro neue Prozessornummern bekamen und iPhone die Prozessoren des Vorjahres übernamen, dieses Jahr spricht Apple nun von A18 und A18 Pro.
Die Apple Watch bekommt 10 Jahre nach der Vorstellung des Ur-Modells ein leicht geändertes Design. Auch hier ein etwas größeres Display und ein flacheres Gehäuse. Das war bisher alle drei Jahre der Fall: Mit der Watch 4 kam der abgerundete Bildschirm, mit 7 wuchs er, und nun ist mit Watch 10 turnusmäßig ein neues Design dran. Ein neues Design alle drei Jahre, das passt für mich. Kleiner Trick in der Präsentation: Apple vergleicht Watch 10 mit Watch 6 und nicht der deutlich größeren Watch 7-9. Mir gefällt vor allem das polierte Black. Stahl wird durch Titan ersetzt, wie das bereits das iPhone vorgemacht hat. Ein neues Feature gibt es auch: Erkennung des Schlafapnoe-Syndrom, auch ab Watch 9 und Ultra 2. Ultra 2 bekommt dieses Jahr eine weitere Farbe: mattschwarz. Sonst ändert sich nichts.
Bei den AirPods löst Apple ein Problem. Die zweite Generation hat stets die dritte überschattet, weil sie das gleiche konnte. AirPods 2 und 3 aber werden abgelöst durch gleich zwei neue Modelle der AirPods 4, eins davon mit ANC und den Features der AirPods Pro. AirPods Max bekommt neue Farben und USB-C. So schlau wie die AirPods Pro wird AirPods Max aber nicht, weil auch die neue Version mit dem H1-Chip ausgerüstet bleibt.
AirPods Pro 2nd gen dagegen waren unangefochten das schlaueste Modell. Die bekommen nun auch ein Update mit neuen Funktionen, wohlgemerkt alle bereits verkauften. Das ist gut so. Hearing Protection verhindert Schäden durch zu laute Umgebungen. Das heißt man braucht keine Ohrstöpsel mehr für zu laute Konzerte. Hearing Test prüft das Hörvermögen und Hearing Aid transformiert die AirPods Pro in Hörgeräte. Das ist so überfällig! AirPods Pro sind eine Größenordnung billiger als Hörgeräte. O-Ton der deutschen Pressemitteilung:
Apple Intelligence unterstützt zum Start Englisch (USA) und wird im Dezember auf andere Varianten der englischen Sprache für Australien, Kanada, Neuseeland, Südafrika und Großbritannien ausgedehnt. Unterstützung für weitere Sprachen, darunter Chinesisch, Französisch, Japanisch und Spanisch, folgt im nächsten Jahr.
Apple Intelligence ist für uns erst mal ein Nothingburger. US-Englisch in Dezember, dann ein paar weitere Englisch-Dialekte in Dezember und andere Sprachen nächstes Jahr. Deutsch wurde nicht mal erwähnt. Apple hatte schon mal durchblicken lassen, dass sie unglücklich über den DMA der EU sind. Auf der anderen Seite fehlt ohne Apple Intelligence auch der Druck, ein neues iPhone zu kaufen. Man darf gespannt sein, wie sich das auswächst.
Die Hardware wird ab 20. September geliefert, die .0-Versionen der Software am 16. September.