ThinkPad X1 Fold 16: Praktische Erfahrungen

Wie man an der speckigen Stelle auf der Tastatur sehen kann, benutze ich aktuell das X1 Fold exklusiv, meistens sogar ohne diese Tastatur. Das Gerät ist interessant genug, dass ich erfahren will, ob ich das ausschließlich benutzen könnte. Insbesondere will ich wissen, ob ich auch mit der virtuellen Tastatur leben könnte. Das braucht aber viel Eingewöhnung, die ich nur auf mich nehme, wenn ich nicht ausweiche. Übung macht den Meister.

In loser Reihenfolge einige positive und negative Punkte, die mir dabei auffallen.

  • Der Akku hält nicht den ganzen Tag. Ich messe das nicht in Stunden sondern daran, ob ich tagsüber nachladen muss.
  • Das Hochformat ist mir wichtiger als das Querformat. Besonders schön: Die Webcam ist dann auf Augenhöhe. Das Bildschirmformat 5:4 sorgt dafür, dass ich in der Breite etwa Full HD habe, in der Höhe aber das Doppelte.
  • Das Display ist nicht blickwinkelstabil. Schaut man von der Seite drauf (oder wie im Bild oben von unten), dann wird das Bild bläulich.
  • Die Hardware-Tastatur ist nicht hintergrundbeleuchtet und vier Tasten sind schmaler als normal (äü#+), die Cursortasten verfehle ich häufig, weil “Bild hoch” und “Bild runter” erhabener sind.
  • Die virtuelle Tastatur springt zu häufig auf, wenn ich eine Hardware-Tastatur aktiv habe. Das kriege ich wohl noch durch geeignete Einstellungen in Windows in den Griff.
  • Wenn ich Zeitung lese oder Videos schau, dann stelle ich den Rechner gerne leicht angewinkelt auf den Tisch. Das sieht so aus:

5:4 ist für die doppelseitige Anzeige eines Magazins geeignet, aber bei einem 16:9-Video entstehen massive Balken. Nicht weiter schlimm, weil bei einem AMOLED-Screen die schwarzen Pixel ohnehin schlafen.

Tastatur mit Stand und Fold

Wenn ich im Fluss bin und vor mich hin tippe, habe ich nach zehn Sekunden vergessen, ein sehr ungewöhnliches Gerät zu haben. Dabei genieße ich, dass ich einen großen Überblick über meinen Text habe. Die Höhe macht den Unterschied aus.

Wenn man das Display hochkant benutzt, dann ist die Lautstärkeregelung nicht erreichbar, weil die vorher rechte Seite nun unten ist. Man benutzt statt dessen F2 und F3 auf der Hardware-Tastatur. Problematischer ist dann, dass man die beiden Mikrofone an dieser Stelle abdeckt. Headset-Pflicht! Auch eventuell angeschlossene USB-Kabel hängen dann von zwei Drittel der Höhe runter. Das sieht besser aus, wenn man das Gerät auf den Kopf stellt, aber dann hat man die Kamera direkt über der Tastatur. Das ist Gemecker auf höchstem Niveau. Irgendwo müssen diese ganzen Elemente ja hin und Lenovo hat den meiner Ansicht nach besten Kompromiss gefunden. Im Laptop-Modus ist alles an der richtigen Stelle. Mikrofone und Lautstärke vorn, Kamera oben, USB links und rechts.

4 thoughts on “ThinkPad X1 Fold 16: Praktische Erfahrungen”

  1. Lässt sich etwas über die Dauerhaltbarkeit des faltbaren Displays sagen?
    In meiner inneren Vorstellung komme ich nicht über Tupperware Behälter mit klappbarem Deckel hinweg welche schon nach einigen Monaten schon erste Ermüdungserscheinungen aufweisen.

    1. Bei meinem Gerät kann ich noch keine Ermüdung erkennen. 🙂

      Im Ernst: Lenovo hat ziemlich heftige Standards für seine X1-Geräte. Mit ist da noch niemals etwas aufgefallen, was schnell aufgibt. Auch die X1 Fold mit 13.3″ Display sind schon seit Jahren auf dem Markt und man hört nichts schlechtes darüber.

  2. Ich benutze auch einen Bildschirm hochkant in der Mitte. Links und rechts davon jeweils ein Bildschirm in Landscape. Damit habe ich für mich eine tolle Arbeitsweise gefunden und man hat eine tolle Übersicht.

    Ich weiss, hat nix mit dem Gerät hier zu tun, aber vielleicht inspiriert es jemanden, der nicht ganz so viel Geld ausgeben will/kann, das mal auszuprobieren!

    1. Danke Felix. Ich habe einen Monitor, den man drehen kann, aber weil da auch eine Kamera drauf sitzt, habe ich das noch nie gemacht.

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