Ich kann mich noch sehr genau an das Gefühl erinnern, als ich mein erstes iPad Pro 12.9 mit aktuellem Design in der Hand hatte. Apple zählt das als 3rd gen. Es war einfach un-glaub-lich flach. 3rd gen (A12X) und 4th gen (A12Z) waren 5.9 mm dünn und wogen 633 bzw 643 g.
Mit dem 5th gen (M1) und 6th gen (M2) legten die Geräte einen halben Millimeter und 51 g zu. Und ja, das spürt man. Das heute neu vorgestellte Gerät 7th gen (M4) geht in die andere Richtung: 1,3 mm dünner und 103 g leichter.
Ich habe es nicht in der Hand gehabt, aber ich verstehe jeden, der deshalb aus dem Häuschen ist. Das ist deutlich spürbar.
Ich bin allerdings der Ansicht, dass die Hardware nichts zu wünschen übrigließ. Apple hat sogar die Weitwinkelkamera rausgenommen. Und das wird kaum jemand auffallen.
Was iPad braucht, ist bessere Software. Und die könnte nächsten Monat folgen.
Am 30. Oktober 2018 stellte Apple die dritte Generation des iPad Pro vor und ich kann mich heute noch an den ersten Kontakt mit den Geräten erinnern. Die ersten ohne Home Button und mit FaceID, unfassbar flach und optional mit dem Smart Keyboard Folio ausgestattet. Ich wusste auf Anhieb, dass ich unbedingt das 12.9″ Modell haben wollte, weil dort die Tastatur die volle Größe ohne Kompromisse hatte.
Fünf Jahre alt und immer noch top. Die Nachfolger wurden schwerer, bekamen bessere Bildschirme, eine neue Kamera mit LIDAR. Dem A12X folgte der kaum geänderte A12Z Chipset. Mit M1 und M2 gab es noch mal einen großen Leistungssprung, aber das Design ändert sich nicht mehr. Die neueren Geräte sind deutlich dicker und schwerer und speziell das Magic Keyboard macht die Kombination schwerer als ein leichtes Notebook.
Im sechsten Jahr wird Apple höchstwahrscheinlich wieder einen großen Sprung wagen und endlich die Kamera auf die Längsseite bringen, wie man das beim iPad 10 schon sehen kann.
Was ich mir vor allem wünsche (und wohl nicht bekommen werde), ist ein Finder und ein echter Desktop für iPadOS. Das Konzept, dass immer nur eine App auf ihre eigenen Daten zugreifen kann, hemmt mich zu sehr. Ich muss die Dateien projektbezogen ablegen können.
Das iPad Pro der dritten Generation war ein großes Versprechen, dass Apple nie ganz eingelöst hat. Ich bin ganz ehrlich gespannt, ob Apple noch mal einen großen Sprung wagen wird.
letztes Jahr habe ich unter den Beta Versionen von iPadOS ziemlich gelitten. Dennoch habe ich es dieses Jahr wieder versucht, mit viel besserem Ergebnis. Auch der Stage Manager gefällt mir nun. Auf dem Bild sieht man links eine iPhone App und rechts eine iPad App.
Das neue iPad mit USB-C ist nicht nur teuer, sondern korrigiert auch einen Fehler des iPad Pro. Die Front-Kamera wandert nämlich auf die lange Seite. Damit ist es besser als das iPad Pro M2, das ebenfalls heute vorgestellt wurde.
Etwas befremdlich: Das neue iPad unterstützt nur den Apple Pencil 1 und braucht damit einen USB-C auf Pencil Adapter, um den Pencil überhaupt zu pairen. Anders als beim iPad Pro fehlt das magnetische Dock für den Pencil 2 und so hat man dann ein kleines, leicht zu verlierendes Plastikteil.
Ich sage das nicht oft, aber ich glaube, Steve hätte so ein Gebastel nicht durchgewunken. Beim Keyboard Folio kopiert Apple das bei Android Tablets dominierende Design: Ein Deckel mit Kickstand für die Rückseite und ein anzuklipsendes Keyboard. Ein Surface braucht diesen Deckel gar nicht erst, weil der Kickstand schon eingebaut ist.
iPad Pro M2 sieht aus wie iPad Pro M1. Ein bisschen mehr Wupp und eine neue Funktion: Pencil Hover. Das Display erkennt den Pencil 2 bereits 12mm vor dem Aufsetzen und die Software kann deshalb pixelgenau anzeigen, wo der Pencil aufgesetzt wird. Ansonsten bleibt das neue iPad Pro genauso großartig wie das alte.
Ich hätte mir gewünscht, dass Apple auch bei Pro die Kamera auf die Längsseite geschoben hätte, aber das wäre wohl ein völlig neues Design geworden.
Nein, ich kann nicht voraussehen, was Apple nächste Woche vorstellt. Aber ich kann fast garantieren, dass ich zuallererst mein iPad Pro M1 auf die erste verfügbare Beta von iPadOS updaten werden. Warum? Weil die aktuelle Software so viel vermissen lässt, dass jede Verbesserung hilft. iPhone ist für mich “mission critical”, da kann ich nichts riskieren, aber iPad Pro ist ein Beta-Kandidat.
Ich habe einen großen, einen mittleren und einen kleinen Wunsch:
Der große Wunsch heißt Multitasking. Damit meine ich nicht die vorhandene Fähigkeit, den Bildschirm zu teilen, sondern die Fähigkeit, eine Anwendung in den Hintergrund zu legen, ohne dass sie aufhört zu arbeiten. Warum muss ich ein App Fenster anschauen, weil die App ein Video rendert?
Der mittlere Wunsch heißt Finder. Das ist der Desktop und die Dateiverwaltung von macOS. Ich breche mir jedes Mal die Flügel, wenn ich Dateien organisieren will.
Der kleine Wunsch ist Audio Routing. Ich will die Ausgabe einer App in eine andere App routen können. Pipifax in Windows oder macOS, unmöglich für das iPad Pro.
Mein Surface Pro 8 ist von der Hardware her dem iPad Pro in etwa ebenbürtig. Es hat sogar zwei statt einem Thunderbolt-Port und dazu den Surface Dock Connector. Und nicht zuletzt ist auch die Webcam an der richtigen, langen Seite.
Windows dagegen fliegt Kreise um iPadOS. Support für externe Kameras und Mikros, komplettes Multitasking und Audio Routing, Multi-Monitor-Support, usw. usf.
Bei einfachen Autoren-Workloads wie Text schreiben, Mails beantworten, Instant Messaging, Social Media, Bilder bearbeiten etc. hat das iPad Pro genug Software-Power. Aber alles, was ein bisschen komplizierter wird, lässt mich dann doch wieder zu einem “richtigen” Computer greifen. Und das liegt ausschließlich an iPadOS.
Es ist an der Zeit, dass Apple den iPad Pro ernst nimmt.
Das Smartphone ist für viele Menschen die Fernbedienung fürs Leben und der einzige Computer, den sie brauchen. Und wenn es ein Computer sein muss, dann am liebsten ein Laptop. Meine Empfehlung ist einfach: iPhone plus MacBook Air. Beide sind derart ausgereift, dass man nichts falsch machen kann. Beide sind langlebig und Apple hat bei den aktuellen Geräten zurück zu alten Tugenden gefunden.
Bei mir passt der Laptop leider nicht mehr. Sonst hätte ich wohl auch so einen Air. Ich bin ein Tablet-Typ. Ich mag das iPad, am liebsten als großes iPad Pro mit Magic Keyboard. Ich komme damit auch ziemlich weit, aber nichts bis ins Ziel. So wie ich im letzten Jahrtausend OS/2 brauchte, um im Hintergrund meine Mailbox betreiben zu können, fehlt mir beim iPad das letzte Quäntchen Flexibilität. Ich brauche Audio-Routing über mehrere Kanäle, eine externe Webcam, will einen Mixer mit mehr als zwei Kanälen anschließen. Ich muss gleichzeitig mehrere Sachen im Hintergrund laufen lassen.
Von der Hardware her ist der iPad Pro für mich perfekt*, aber ich brauche einfach viel mehr Software, die Apple in dieser Form nicht hat. Was kommt dem iPad Pro am Nächsten? Ein Surface Pro. Ich mag Windows 11. Nicht das Windows, das von der IT mit Policies und Systemsoftware verkrüppelt wurde, sondern so wie es Microsoft gebaut hat. Ich habe einen Behringer Flow 8 angeschlossen und kann dort mit drei Stereo-Kanälen rein und dem fertigen Mix zurück zum Surface. Ich habe eine Tastatur, ein Trackpad, einen Stift und einen Touchscreen. Wenn ich den Dock Connector abziehe, wird es zu einem einfachen Tablet. Am Dock hängt noch eine Logitech BRIO, am Mixer ein seriöses Mikrofon. Der Sound kommt per Kabel aus dem Marshall Major IV, den ich beim Garantie-Austausch behalten durfte.
So oder so, ich bin ein Tablet-Typ. 🙂
*) Die Kamera gehört wie beim Surface an die lange Seite.
Ich bin ein großer Fan des iPad Pro, und zwar des Modells mit dem großen Bildschirm. Beim kleineren Modell in “normaler” iPad-Größe greift man besser zum iPad Air und spart eine Menge. Dabei ist das neue iPad Pro mit M1 Chipset teurer geworden: 1309 Euro kostet es nun im Amazon Apple Store. Das 2020er Modell aber kostet satte 400 Euro weniger und geht jetzt für 909 Euro und kostet damit kaum mehr als das iPad Air. Das finde ich ein ordentliches Schnäppchen.